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Rob FlemingVermutlich meinst du mit abgedroschen:“Schon an anderer Stelle bis zum abwinken diskuttiert worden.“
Für einen Tipp in welchem Thread das geschehen ist wäre ich dennoch dankbar. Würde nämlich tatsächlich gerne den einen oder anderen Gedanken dazu nachlesen und die Suchfunktion hat mich nicht wirklich weitergebracht.Lass es lieber.
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WerbungAbgesehen von meiner abgedroschenen Aussage wurde die Thematik schon ein paar mal hier im Philosophicum diskutiert zum Beispiel unter: Das Album- tot oder lebendig? Sinn und Unsinn von Best of`s………..Neulich gab es übrigens eine Ausgabe von Sounds zu dem Thema: „Das Album“.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Rob FlemingAls ich hier nun nun an dem Sternewerfen für komplette Alben beteiligen wollte fiel mir interessanterweise ziemlich rasch auf, das sich meine „Bauchwertung“ häufiger nicht mit der „Mathematischen Wertung“ (rechnerisches Ergebnis aller Einzelsongs) deckte. Nicht wirklich ein Problem, aber zumindest treibt mich deshalb die Frage um ob ich der einzige bin, dem das so geht.
wer Einzelsongs besternt und daraus das Ergebnis für eine Albenwertung berechnet, dem spreche ich jede Urteilsfähigkeit über Musik ab.
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bullschuetzDie Bibel ****, Kafkas Schloss *****, Buddenbrooks ****1/2 … kein vernünftiger Literaturkenner und -liebhaber redet so daher.
Und wollen wir wirklich so über Bildende Kunst reden: Guernica *****, Gerhard Richter ***1/2?
Ich weiß nicht genau, was die Tatsache, dass in der Popmusik Besternungen und Benotungen so selbstverständlich sind, über das Reflexionsniveau der Debatte aussagt und über das Verhältnis der Hörer zu dieser Musik. Aber ich fürchte: nichts Gutes.
Sollte Kunst wirklich in Kategorien messbar sein, die ansonsten bei Stiftung Warentest und in Lehrerkollegien angewendet werden?
Das ganze Besternungswesen ist mir zutiefst suspekt, es scheint mir mehr über die Leute, die damit arbeiten, und ihr Bedürfnis, die Welt unter Kontrolle zu kriegen, auszusagen, als über die Musik.Alle Daumen hoch, sehr guter Beitrag. Größtenteils mein Standpunkt.
So.
Und gleichzeitig finde auch ich das Besternungs- und Listenwesen faszinierendja
, hilfreich
kommt vor
, attraktiv,
geht so
verführerisch
manchmal wirklich
und ganz pragmatisch:
ja, wirkt so…
… brauchbar.
für mich eher nicht.
Okay, schizophrener Standpunkt. Ich geb’s zu.
Aber gut erörtert in aller Kürze. Daher nachvollziehbar und für mich sehr sympathisch.
John Billwer Einzelsongs besternt und daraus das Ergebnis für eine Albenwertung berechnet, dem spreche ich jede Urteilsfähigkeit über Musik ab.
Das mache ich ja auch nicht, mich hat nur zunächst die Tatsache an sich verwundert. Aufgrund meiner persönlichen Einzelwertungen hatte ich das nicht vermutet. Ich war eigentlich relativ sicher das sich die Ergebnisse decken würden. Trotzdem ist z.B. ‚Murmur‘ für mich ein *****Sterne Album, obwohl es rechnerisch nur zu ****1/2 Sternen gereicht hat.
Arbeite mich jetzt mal durch die genannten Threads.
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Living Well Is The Best Revenge.John Bill…… dem spreche ich jede Urteilsfähigkeit über Musik ab.
Auch damit kann man gut (über-)leben.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Leute, schaut Euch mal die Bewertungen bei Amazon an, da herrscht ja geradezu eine Hyperinflation an 5 Sterne Wertungen..kein Wunder, daß man dann in deren Forum massenhaft Ärger kriegt, wenn man sich herausnimmt, mal was zu hinterfragen.
Ärger nicht im Sinne einer „gutbürgerlichen“ Auseinandersetzung, sondern da gibt es massiv gossentechnisch auf die Ohren!
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"Fuck the Liberty Bell, shove it up Ben Franklin's ass"bullschuetzIch weiß nicht genau, was die Tatsache, dass in der Popmusik Besternungen und Benotungen so selbstverständlich sind, über das Reflexionsniveau der Debatte aussagt und über das Verhältnis der Hörer zu dieser Musik. Aber ich fürchte: nichts Gutes.
[…]
Das ganze Besternungswesen ist mir zutiefst suspekt, es scheint mir mehr über die Leute, die damit arbeiten, und ihr Bedürfnis, die Welt unter Kontrolle zu kriegen, auszusagen, als über die Musik.Aber was sagt es denn nun aus?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Funktionen von Sternen – manches von dem, was ich hier aufzähle, klingt womöglich ein bisschen arg küchenpsychologisch. Na gut, Ihr könnt ja widersprechen und dürft mich jederzeit gerne einen Deppen nennen:
1. Sterne sind eine praktische Spezialsprache zur schnellen Verständlichmachung, zum Austausch von Tipps, Kaufempfehlungen, Weiterforschhinweisen.
2. Sterne sind eine Währung zur Etablierung von Peer Groups, virtuellen Cliquen, In- und Out-Gruppen, zum Aufbau von Hipster-Kompetenz oder zur blitzschnellen und annähernd wortlosen Entlarvung von Schlechtes-Gutfindern, kurzum: Verbrüderungskitt und Kampfmittel.
3. Sterne vermitteln Machtgefühl. Sie erheben den Hörer über die Musik und ihre Schöpfer. Egal, wie gut die nämlich sind: Es gibt immer einen, der über ihnen steht und ihnen Zensuren verleiht.
4. Sterne dienen der Komplexitätsreduktion: Sie ersparen/verhindern die ausführliche Diskussion darüber, warum etwas aus welchen Gründen wie gut oder schlecht ist, und ersetzen komplexes (aber eben auch oft nicht zu griffig-eindeutigen Ergebnisen führendes) Argumentieren durch ein apodiktisches Klarst-Urteil.
5. Sterne sind ein Aufräumprinzip, sie befriedigen das Bedürfnis nach Ordnung.
Wenn nun jemand intensiv oder gar exzessiv besternt, dann sagt das über ihn aus, dass er … in der Regel ein Mann ist?
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Danke. Die ursprüngliche Aussage war mir nämlich zu schwammig.
1: Klar
2: Mag sein
3. Herrje! :lol:
4. Ja, aber oftmals dienen sie auch als Ausgangspunkt für weitergehendes.
5. KlarIn Bezug auf mögliche Rückschlüsse auf den Charakter oder die Motivation einer Person halte ich die Besternerei für vollkommen harmlos, selbst wenn sie exzessiv betrieben wird. Suspekt finde ich daran gar nichts.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sandhead4. Ja, aber oftmals dienen sie auch als Ausgangspunkt für weitergehendes.
Das stimmt. Möglicherweise ist das sogar eines der besten Argumente für die Verwendung von Sternen: Sie schaffen eine klar umrissene Ausgangsposition für eine Diskussion.
Aber was meinst Du zu meiner These, dass Sterne Männersache sind?
(Jaja, ich weiß, Ausnahmen bestä …. etcpp)--
bullschuetz
Aber was meinst Du zu meiner These, dass Sterne Männersache sind?
(Jaja, ich weiß, Ausnahmen bestä …. etcpp)Öhm, die habe ich für einen Scherz gehalten und darum nicht kommentiert. Könnte man statistisch überprüfen, wozu spekulieren?
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@bullschuetz
1. Sterne sind eine praktische Spezialsprache zur schnellen Verständlichmachung, zum Austausch von Tipps, Kaufempfehlungen, Weiterforschhinweisen.
Hier stimme ich dir teilweise zu . 5 Sterne alleine würden mich aber keineswegs zum Kauf eines Albums verleiten. Sie können aber durchaus ein Anreiz sein, sich intensiver damit zu beschäftigen.
2. Sterne sind eine Währung zur Etablierung von Peer Groups, virtuellen Cliquen, In- und Out-Gruppen, zum Aufbau von Hipster-Kompetenz oder zur blitzschnellen und annähernd wortlosen Entlarvung von Schlechtes-Gutfindern, kurzum: Verbrüderungskitt und Kampfmittel.
Kann sein, muss aber nicht.
3. Sterne vermitteln Machtgefühl. Sie erheben den Hörer über die Musik und ihre Schöpfer. Egal, wie gut die nämlich sind: Es gibt immer einen, der über ihnen steht und ihnen Zensuren verleiht.
Bei mir dienen Sterne nur zur persönlichen Einordnung. Sie sind auch nur ein Aspekt von mehreren. Ich sortiere z.B. auch nach langsam/schnell usw. Nutze diese Kriterien hauptsächlich für meine persönliche Ordnung und das Zusammenstellen von CDs für Freunde oder Anlässe. Einen Machtgedanken konnte ich da noch nicht ausmachen.
4. Sterne dienen der Komplexitätsreduktion: Sie ersparen/verhindern die ausführliche Diskussion darüber, warum etwas aus welchen Gründen wie gut oder schlecht ist, und ersetzen komplexes (aber eben auch oft nicht zu griffig-eindeutigen Ergebnisen führendes) Argumentieren durch ein apodiktisches Klarst-Urteil.
Ist das nur schlecht? Ich beneide Leute denen es gelingt Musik nachvollziehbar und lesenswert zu beschreiben. Mir fehlt es häufig an den richtigen Worten und Bildern die beschreiben könnten, was ein Album für mich ausmacht und deshalb sind die Sterne für mich eine angenehme Alternative. Es reduziert zwar und hat einen geringeren Aussagewert aber bevor ich irgendeinen Blödsinn schreibe….
5. Sterne sind ein Aufräumprinzip, sie befriedigen das Bedürfnis nach Ordnung.
Unbedingt!Wenn nun jemand intensiv oder gar exzessiv besternt, dann sagt das über ihn aus, dass er … in der Regel ein Mann ist?
Ertappt.--
Living Well Is The Best Revenge.bullschuetz1. Sterne sind eine praktische Spezialsprache zur schnellen Verständlichmachung, zum Austausch von Tipps, Kaufempfehlungen, Weiterforschhinweisen.
2. Sterne sind eine Währung zur Etablierung von Peer Groups, virtuellen Cliquen, In- und Out-Gruppen, zum Aufbau von Hipster-Kompetenz oder zur blitzschnellen und annähernd wortlosen Entlarvung von Schlechtes-Gutfindern, kurzum: Verbrüderungskitt und Kampfmittel.
3. Sterne vermitteln Machtgefühl. Sie erheben den Hörer über die Musik und ihre Schöpfer. Egal, wie gut die nämlich sind: Es gibt immer einen, der über ihnen steht und ihnen Zensuren verleiht.
4. Sterne dienen der Komplexitätsreduktion: Sie ersparen/verhindern die ausführliche Diskussion darüber, warum etwas aus welchen Gründen wie gut oder schlecht ist, und ersetzen komplexes (aber eben auch oft nicht zu griffig-eindeutigen Ergebnisen führendes) Argumentieren durch ein apodiktisches Klarst-Urteil.
5. Sterne sind ein Aufräumprinzip, sie befriedigen das Bedürfnis nach Ordnung.
1. Geht für mich in Ordnung.
2. Nichts ist mir persönlich fremder als das. Wie Groucho Marx will ich keinem Club angehören, der Leute wie mich aufnimmt. „Ich lebe allein und ich trainiere allein.“ (Clubber Lang)
3. Mag sein, daß sich manche daran aufgeilen, mir persönlich ist das aber zu doof. Ich lobe lieber das, was mir gefällt, anstatt Kunst zu verdammen, die mir nicht zusagt.
4. Guter Punkt. Da ich schon seit längerem nicht mehr den Drang verspüre, groß im Netz rumzudiskutieren (im realen Leben aber noch viel weniger außer mit der erlesenen Handvoll Menschen, die mir nicht den Buckel runterrutschen können), sind Sterne da eine gute Möglichkeit, trotzdem noch halbwegs im Forum aktiv zu sein – auch wenn einen der ganze Rest vom Drumherum fast gar nicht mehr interessiert.
5. Wenn ich aufräumen will, spiele ich „Tetris“.bullschuetzDie Bibel ****, Kafkas Schloss *****, Buddenbrooks ****1/2 … kein vernünftiger Literaturkenner und -liebhaber redet so daher.
Und wollen wir wirklich so über Bildende Kunst reden: Guernica *****, Gerhard Richter ***1/2?
Ich weiß nicht genau, was die Tatsache, dass in der Popmusik Besternungen und Benotungen so selbstverständlich sind, über das Reflexionsniveau der Debatte aussagt und über das Verhältnis der Hörer zu dieser Musik. Aber ich fürchte: nichts Gutes.
Sollte Kunst wirklich in Kategorien messbar sein, die ansonsten bei Stiftung Warentest und in Lehrerkollegien angewendet werden?Sehr guter Beitrag!
SandheadAber was sagt es denn nun aus?
Es sagt aus, dass viele Leute nicht bereit sind, sich über Popmusik und ihre eigenen Hörerfahrungen Gedanken zu machen. Wer einen Gedanken hat, kann ihn auch aufschreiben. Aber man macht es sich lieber einfach:
bullschuetz4. Sterne dienen der Komplexitätsreduktion: Sie ersparen/verhindern die ausführliche Diskussion darüber, warum etwas aus welchen Gründen wie gut oder schlecht ist, und ersetzen komplexes (aber eben auch oft nicht zu griffig-eindeutigen Ergebnissen führendes) Argumentieren durch ein apodiktisches Klarst-Urteil.
Ja. Ich finde es ein bisschen schade, wenn Leute, die der deutschen Sprache mächtig sind und sich im allgemeinen gut ausdrücken könnnen, über ein Album nicht mehr zu sagen wissen als: „Ich höre es bei vier Sternen“. Was hört man denn, wenn man vier Sterne hört? Nach meiner Erfahrung ersetzt das Sternewerfen häufiger die Diskussion als sie zu erleichtern, und ich hatte auch schon das Gefühl, dass das Hilfsmittel zur Hauptsache geworden ist. Bullitt hat das hier vor einiger Zeit zu Recht beklagt. Als Hilfsmittel haben solche Ratings natürlich auch ihren Nutzen:
bullschuetz1. Sterne sind eine praktische Spezialsprache … zum Austausch von Tipps, Kaufempfehlungen, Weiterforschhinweisen.
Klar. Ich habe auch nicht unbegrenzt Zeit und werfe selber gerne schnell mal ein paar Sterne. Und ich schätze die Möglichkeit, Leute zu finden, die ähnlich bewerten wie ich und mir von denen neue Musik empfehlen zu lassen.
Rob FlemingIch beneide Leute denen es gelingt Musik nachvollziehbar und lesenswert zu beschreiben. Mir fehlt es häufig an den richtigen Worten und Bildern die beschreiben könnten, was ein Album für mich ausmacht und deshalb sind die Sterne für mich eine angenehme Alternative. Es reduziert zwar und hat einen geringeren Aussagewert aber bevor ich irgendeinen Blödsinn schreibe….
…sagst Du lieber gar nichts? Denn mit den Sternen sagst Du auch nicht, was das Album für Dich ausmacht; Du sagst nur, dass Du es einer bestimmten von neun Stufen zuordnest. Es geht doch vor allem um die subjektive Erfahrung: Was fällt mir auf, was halte ich für wichtig, was gefällt mir und warum. Einfach mal trauen; mit der Zeit hat man ’s raus. Was man hier im Forum schreibt, ist weder für die Ewigkeit, noch muss es druckreif sein.
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To Hell with Poverty -
Schlagwörter: Bewertungssystem, Rating, S*****, starcrazy, Sterne
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