Startseite › Foren › Kulturgut › Das TV Forum › Das deutsche Fernsehen ist ein eiserner Feuertornado der Verzweiflung
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AutorBeiträge
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Na, wenn sogar Die Geissens auf die Barrikaden gehen, da bleibt nicht mal RTL2 noch eine Wahl…
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Highlights von Rolling-Stone.deRobert Miles und „Children“: Sanfte Rettung vor dem Auto-Tod
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WerbungJetzt wüsste ich nur gerne, ob und wie viel Geld der Wendler jetzt bekommt, wenn RTL2 den Vertrag nicht erfüllt (sollte es schon einen geben). Meine Sorge ist, dass er so zu einer ordentlichen Summe kommt. Ist aber reine Mutmaßung.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameGelohnt hat es sich für ihn so oder so. Er kann sich ja jetzt als Cancel Culture Opfer präsentieren. Hat man bei RTL2 wirklich ernsthaft geglaubt, damit einfach so durchzukommen?
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchGelohnt hat es sich für ihn so oder so. Er kann sich ja jetzt als Cancel Culture Opfer präsentieren. Hat man bei RTL2 wirklich ernsthaft geglaubt, damit einfach so durchzukommen?
Man hat vielleicht geglaubt, das Gras sei schon hoch genug nachgewachsen. Sowieso eine ziemlich bescheuerte Idee, Schwangerschaftsbegleitung ist so ein alter Hut bei den Privaten und dann mit so einem Gesellschaftsflüchtling…
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Es scheint genug Trottel zu geben die Trottel sehen wollen.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Einen besseren PR-Stunt hätte die ARD gar nicht bringen können, um das (befristete) Veröffentlichen der Otto-Shows in der ARD-Mediathek zu bewerben …
Der Warnhinweis ist allerdings auch schon das Aufregendste an den 45 Minuten, nach einem halben Jahrhundert hat die erste Folge von 1973 doch ordentlich Staub angesetzt. Immerhin kann man hier noch gut die musikalischen Skills des Emdeners erkennen, ob bei „Tip Toes Thru The Tulips“, „The Fool On The Hill“ (mit Peter Horten) oder „Johnny B. Goode“. Die berühmten Otto-Manierismen sind erst in Ansätzen erkennbar, die Gags größtenteils brav und wenig einprägsam. Es gibt zwei kleine Nixon-Sticheleien und eine Anspielung aufs Kiffen, und etwas anzüglich wird es natürlich auch. Tarzan rettet Jane vor den „Buschmännern“ und greift dabei nach der falschen Liane, zwinkerzwinker, und Peter Horten verwendet in seinem Solo die österreichische Redewendung „neger sein“ (Etymologie unklar) für „pleite sein“ und erläutert das auch in der Vorbemerkung. Unspektakulär.
Ich meine, wer unter 30 ist und sich durch den aktuellen „Friesenjung“-Nr. 1-Erfolg hierhin verirrt, wird eher eine Erläuterung brauchen, was die Altvorderen an dem Ganzen eigentlich so lustig fanden, dass daraus ein jährliches Ritual wurde. Seine „Greatest Hits“ kommen ja erst in späteren Ausgaben – und sind für eine jüngere Generation möglicherweise auch nicht mehr voll vermittelbar. (Meine Eltern nahmen mir die neuen Folgen auf Cassette – Audio! – auf und ich hab die totgenudelt. Manche Gags habe ich aber erst auch erst wirklich verstanden, als ich sie später dann als Wiederholung auch mal gesehen habe.;))
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Ein ähnlicher Hinweis war z.B. auch vorher schon zu den Schimanski-Tatort Folgen gezeigt worden.
Scheint eher mittlerweile eine Art Routine zu sein.Die erste Otto-Show war größtenteils ein Abbild seiner ersten Platte und wer hört die heute noch wirklich?
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Die Platten habe ich allesamt nicht mehr (hatte ich damals auf Cassette, wenn ich mich richtig erinnere), aber die Shows sehe ich gerne mal, über manche Gags kann ich mich mittlerweile wieder amüsieren. Und über den Tarzan-Liane-Gag haben wir uns in den späten 70ern und 80ern ausgeschüttet. Relativ unschuldiges Vergnügen also, wobei man einfach immer sehen muss, dass Waalkes mit der Neuen Frankfurter Schule in der Zeit ein Lichtblick im TV war.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Otto hat in seiner Stellungnahme zu den Warntafeln schon recht. Vor Humor kann gar nicht genug gewarnt werden. In Deutschland zumal, wo ja die Schulmeister allgegenwärtig sind. Gibt es eigentlich in England vor Monty Python-Ausstrahlungen ähnliche Warnungen? Ich für meinen Teil frage mich, für wie unbedarft der WDR seine Zuschauer, auch die jüngeren, eigentlich hält, sich keine eigenen Gedanken zu den Shows machen zu können. Einem Künstler zum 75. Geburtstag einen Sendeabend zu widmen und ihm gleichzeitig per Disclaimer eine wörtlich „diskriminierende Sprache und Haltung“ zu unterstellen, ist in meinen Augen auch in hohem Maße respektlos gegenüber dem zu Ehrenden, dessen anarchischer, manchmal leicht versauter Humor letztlich doch vollkommen harmlos ist. Wir leben leider gerade in zunehmend spießigen, verklemmten Zeiten, in denen man es noch dem letzten möglichen Bedenkenträger recht machen will. So empfand ich das jedenfalls an dieser Stelle sehr deutlich.
Ich hatte und habe alle seine Platten aus den 70ern, auch wenn ich sie zugegebenermaßen nur noch sehr selten höre (was damals anders war, da haben wir sie rauf und runter gehört). Bei den Shows geht es mir wie latho, die sehe ich immer noch gerne und kann mich da über vieles nach wie vor beömmeln. Diese Art von Humor war in den frühen 70ern, als man im deutschen Fernsehen mit vielen Sendungen noch etwas gewagt hat und mutig war, etwas völlig Neues im von Peter Frankenfeld-Humor geprägten Fernseh-Deutschland (nichts gegen Frankenfeld). Die Otto-Shows waren so keineswegs alljährliches Ritual, sondern absolute TV-Highlights, auf die man sich schon wochenlang gefreut hatte und die dann privat und öffentlich Gesprächsstoff ohne Ende boten. Bis hin zu Zitaten, die in den eigenen Wortschatz übergingen. Die Frankfurter Schule hat seinerzeit extrem frischen Wind in eine doch in weiten Teilen recht verstaubte deutsche Humorlandschaft gebracht. Ist es eigentlich für jüngere Zuschauer unzumutbar, solche Hintergründe kurz selbst zu recherchieren, falls sie es überhaupt für notwendig erachten? Müssen sie stattdessen per Disclaimer an die Hand genommen werden?
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I scream, you scream, we all scream for ice cream.--
Savage bed foot-warmer of purest feline ancestryStimme voll zu! Mal sehen, wer sich von den „woken“ als erstes hier äußert.
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Da unterschreibe ich alles.
Man muss sich auch in die Zeit reinversetzen und versuchen, sie ansatzweise zu verstehen. Ich war 13 bei der ersten Otto-Show und es ging nicht darum, dass wir wegen der Liane verschämt gekichert haben, so verklemmt war keiner mehr. Es ging darum, und das hat Sven ja schon erwähnt, dass in einer Zeit, in der Frankenfeld und Heinz Schenk den Humor vorgaben, plötzlich ein ostfriesischer Spargeltarzan im Hauptabendprogramm solche Witze macht, völlig respektlos, das war Anarchie. Auch im Musikladen waren zu der Zeit Insterburg & Co. in jeder Folge dabei, auch respektlos, auch Anarchie. Aber wie gesagt, ich denke, man muss die Zeit bewusst erlebt haben, um die Wirkung schon der ersten Otto-Show zu verstehen.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Gute, völlig richtige Ergänzung, @zappa1
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I scream, you scream, we all scream for ice cream.100% Zustimmung zu @childintime!
zappa1
[…]
Aber wie gesagt, ich denke, man muss die Zeit bewusst erlebt haben, um die Wirkung schon der ersten Otto-Show zu verstehen.Aber genau das ist heute das Problem: Einzusehen, dass früher (leicht) anders geredet und gedacht wurde (ohne gleich etwas Böses zu bezwecken), ein Gefühl für verstreichende Zeit hat (gefühlt ) keiner mehr.
Und dann macht der WDR eben so etwas: zur typisch öffentlich-rechtlichen Absicherung, falls jemand meckert („wir haben gewarnt“). Und zum vorauseilendem Gehorsam, um virtue signalling betreiben zu können („der WDR ist kein rassistischer Sender“).--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words. -
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