Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Das Album – tot oder lebendig?
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MistadobalinaAber unter 60 Minuten habe ich in der letzten Zeit kein Album gefunden. Deswegen gibt es ja auch mehr und mehr Doppel-LPs.
Das ist bei mir eher umgekehrt. Nur ein paar Beispiele: Arctic Monkeys, Maximo Park, Panda Bear, Shins, The View, Field Music.
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WerbungNatsume@Rossi: SIngles sollen vor allem locken und repräsentieren in vielen Fällen leider nicht die allerbesten Teile eines Albums. Um beim Beispiel Radiohead zu bleiben: der Erfolg von Radioheads Kid A, für die keine Singles veröffentlicht wurden, beweist, dass es auch ohne geht.
Natürlich gibt es Beispiele, wo die Single nicht glücklich gewählt war, und man braucht auch nicht unbedingt eine zugkräftige Single, um Alben zu verkaufen – wenn man eine hinreichend große und ergebene Fangemeinde hat.
Kid A: Das war für mich der Moment, wo ich mir sagte: „Ihr Radioheads seid jetzt Prog, war ja abzusehen. Zu fein, Euch in den Charts zu tummeln, Clips zu produzieren und im Radio gespielt zu werden (all dies war bei „OK Computer“ noch der Fall), ihr wollt jetzt also ernsthafte Künstler sein und total unkomerziell Millionen Alben verscherbeln wie weiland Pink Floyd & Co. Ich verstehe.“ Es war eine Trennung in beiderseitigem Einverständnis.;-)
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Joliet Jake
Früher habe ich oft gesagt, „eine gute Platte kann man komplett hören, Hit-Singles werden zu schnell Shit-Singles“. Das ist stark vereinfacht, aber im Grunde stehe ich noch immer dazu.
Wie oft bin ich auf die Ohrwürmer reingefallen und habe die Perlen erst spät(er) erkannt! Darum ist eben auch die spontane Auswahl von Einzeltracks gefährlich, weil ich mich (immer noch) oft genug irren würde.Yo!
auf einem Album gibt man als Hörer, den Songs mehr Zeit sich ins Gehör festzusetzen.
beim Download einzelner Songs, werden nur die bekannteren Ohrwürmer heruntergeladen und das wars dann.
komplizierte,komplexere und längere Songs haben da dann kaum eine Chance.--
nail75Das ist bei mir eher umgekehrt. Nur ein paar Beispiele: Arctic Monkeys, Maximo Park, Panda Bear, Shins, The View, Field Music.
Stimmt. Wahrscheinlich gibt es für alles Beispiele und Gegenbeispiele. Tori Amos z.B., die die CD-Länge immer voll ausnutzt. Jedenfalls sind mir lange nicht so viele Vinyl-Doppelalben untergekommen wie in den letzten Jahren.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)@fargo: Mag sein. Bei mir nicht. Zu meinen liebsten Singles der letzten Zeit gehören z.B. „23“ von Redhead und „Going To A Town“ von RW, das sind nicht unmittelbar eingängige Songs, die sind auch recht lang, aber sie funktionieren für sich allein. Ältere Beispiele wären „Drive“ von REM oder „Blue Monday“ von New Order. Letzteres ist natürlich auch ein Ohrwurm, aber einer von der ganz vertrackten Art. Dass ich ein Faible für Ohrwürmer habe, will ich dabei nicht bestreiten. Aber die besten haben eben mehr zu bieten als nur Eingängigkeit, so dass man sie sich nicht leidhört.
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Herr Rossi@Fargo: Mag sein. Bei mir nicht. […]
Glückwunsch, Rossi. Du erkennst Du die Perlen auf Anhieb. Das hast Du mir voraus.
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.@ Herr Rossi
sind das Bands die du besser kennst und schon länger schätzt?bei mir hätten Bands die ich kaum kenne, mit komplizierte,komplexere und längere Songs, kaum eine Chance, daß ich mir die einzelnen Songs länger anhören, oder runterladen würde!
bei einer Lieblingsband die ich schätze wär das anders.
würde aber in einer playlist auch nicht dieselbe (lieblings)Band 10-20mal, wie bei einem Album, hintereinander auflisten.--
Herr Rossi@Fargo: Mag sein. Bei mir nicht. Zu meinen liebsten Singles der letzten Zeit gehören z.B. „23“ von Redhead und „Going To A Town“ von RW, das sind nicht unmittelbar eingängige Songs, die sind auch recht lang, aber sie funktionieren für sich allein. Ältere Beispiele wären „Drive“ von REM oder „Blue Monday“ von New Order. Letzteres ist natürlich auch ein Ohrwurm, aber einer von der ganz vertrackten Art. Dass ich ein Faible für Ohrwürmer habe, will ich dabei nicht bestreiten. Aber die besten haben eben mehr zu bieten als nur Eingängigkeit, so dass man sie sich nicht leidhört.
Sehe ich genauso. Eine gute Single ist viel mehr als ein Ohrwurm. Gestern abend bei Roots spielte WD eine Reihe von grandiosen Sommer-Singles, die meisten davon Hits mit „Ohrwurmcharakter“. Trotzdem klangen sie frisch wie am ersten Tag – nicht weil sie besonders vertrackt wären, sondern weil sie etwas Neues und gleichzeitig Zeitloses sind.
Ein Album ist eben ein Album und eine Single eine Single. Es hatte (und hat) schon Sinn, dass Singles oft zusätzlich zum Album veröffentlicht werden. Leider sehen das die Plattenfirmen oft anders. Mit Spüchen wie „Auf dem Album sehe ich keine Singles“ wurden/werden oft genug Bands genervt.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)@fargo: Blonde Redhead waren mir ganz unbekannt, mit Rufus hatte ich mich vorher nicht näher befasst.
@JJ: Ich hab das goldene Ohr.;-)
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Was ich sagen wollte:
Wenn Einzeltracks heruntergeladen werden, gehen die eher unter, die ein wiederholtes Hören bräuchten. Daß die Hitsingles und Ohrwürmer nicht die besten Tracks sein müssen sehe ich ja auch so – und wollte auch nichts anderes zum Ausdruck bringen.--
Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.Dafuer ist widerrum die Einteilung Single/Album, egal auf welchem Medium, von Vorteil. Alben, die man am Stueck hoert und einzelne Single(-tracks), die nicht notwendigerweise Teil eines Albums sein muessen. Ich finde diese Einteilung gut. Vorallem die Single habe ich erst dieses Jahr wirklich zu schaetzen gelernt. Bei vielen Bands klappt das leider nicht, z.B. wenn ein paar tolle Singles gereicht haetten und diese dann trotzdem mit einigen nicht so tollen Tracks zu einem Album zusammengefasst werden, dass aber schlechter ist. Genaso gibt es Bands, bei denen es klappt, z.B. die fruehen Pink Floyd: See Emily Play und Arnold Layne sind zwei der besten Singles, die ich kenne und Piper At The Gates Of Dawn widerrum eins meiner Lieblingsalben, jedoch ohne eine der ersten drei Singles zu enthalten (die auch nicht auf das Album gepasst haetten).
Wenn einige Bands nun keine Alben mehr zu produzieren oder vorallem mehr eigenstandige Singles, so wuerde mich das in den meisten Faellen sehr freuen. Dass das mit Radiohead oder the Mars Volta passiert muss wohl keiner fuerchten.
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Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us allJoliet JakeAlben schätze ich, weil sie – besonders in einer Nachbetrachtung heraus – von der Stimmung her, von der Auswahl der Tracks, die es auf das Album „geschafft haben“, eine Station im Schaffen eines Interpreten darstellen. Es ist somit in dieser Hinsicht wesentlich mehr als ein einzelner Track.
Ich mag es, Alben eines Interpreten zu vergleichen, gegeneinander abzugrenzen, die jeweiligen Eigenheiten harauszuarbeiten. Auch wenn es oft nur am Produzenten, an der Besetzung liegt. Obwohl ich kein „Besterner“ bin, weil gerade mir eine absolute Bewertung sehr schwer fällt. Meine Bewertungen sind stimmungsabhängig, sie wechseln.
So eine Herangehensweise wie an „Musikträger“, an Zusammenstellungen, kann natürlich an Einzeltracks fast überhaupt nicht angewandt werden.Früher habe ich oft gesagt, „eine gute Platte kann man komplett hören, Hit-Singles werden zu schnell Shit-Singles“. Das ist stark vereinfacht, aber im Grunde stehe ich noch immer dazu.
Wie oft bin ich auf die Ohrwürmer reingefallen und habe die Perlen erst spät(er) erkannt! Darum ist eben auch die spontane Auswahl von Einzeltracks gefährlich, weil ich mich (immer noch) oft genug irren würde.Und, zurück zum Thema des Threads: Ich habe den Eindruck, daß hier (vom Markt, und auch vom „Spiegel“) Ursache und Wirkung verwechselt wird. Interpreten die ein Album nicht im Kreuz haben, müssen zwangsläufig auf Einzeltracks reduziert werden. Und warum sollte man dann mehr kaufen?
Auch ich differenziere wie Mista zwischen einem „geschlossenen“ und einem „Konzept-„Album. Erstere passen von Auswahl, Produktion, musikalischerr Umsetzung, … und sind nicht zwingend an ein Thema gebunden. Aber sie passen. Deswegen kann ich Dick nicht zustimmen. Es gibt doch gute Scheiben mit 38 min, oder?Deine Ausführungen sind mir bisher am sympathischsten. Die Überlegungen sollten sich auch etwas von der reinen Single/Album Geschichte lösen. Was, wenn die Selektion reiner „Hits“ die interessanten Songs aus der zweiten und dritten Reihe untergehen lässt? Andererseits kann doch heute jeder alles veröffentlichen was er mag, die Abhängigkeit von Plattenfirmen schwindet.
also ich persönlich möchte das format album nicht missen, weil ich immer noch an die hier oft angesprochene geschlossenheit eines albums glaube. gibt wirklich einige alben bzw. eben songs, die für mich irgendwie nur so funktionieren oder zumindest besser funktionieren. auch wenn das nicht viele sind möchte ich auf diese nicht verzichten müssen. ansonsten fällt mir aber auf, dass ich früher, als ich die alben immer nur direkt über den player gehört habe, viel öfter bei einer band bestimmte alben mit der band verbunden habe. während ich heute, wo ich vermehrt die alben aufs i-tunes lade, öfters die songs verschiedener alben vom gleichen interpreten wild durcheinander höre, so dass dann wieder die einzelnen songs in den vordergrund treten. wobei ich ein neues album dann trotzdem länger nur als ganzes höre, sonst würde es wohl auch mit einer bewertung schwierig werden. was mir auch so schon schwer genug fällt.
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAMistadobalinaNenn mir doch mal ein paar Alben der letzten Jahre, die du als „geschlossen“ empfindest. Mir käme als erstes noch die erste LP von Arcade Fire in den Sinn.
Sorry seh ich jetzt erst
muß ich natürlkich auch erstmal in mich gehen
Spontan würde mir das Album der Guillemots einfallen. Und aus diesem Jahr Meg Baird, Findlay Brown. Auch das Palm Springs Album, dass du ja nicht so magst, empfinde ich als sehr geschlossen. Werd mal weiter überlegen--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Die Zukunftschancen des Albums sind sicher auch sehr genre-abhängig. Americana z.B. ist keine Singles-Musik. Auch sonstige Singer/Songwriter kommen selten auf den Punkt, ähm, brauchen mehr Zeit, um ihre intime Kunst zu entfalten.;-)
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