Re: Das Album – tot oder lebendig?

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mistadobalina

Registriert seit: 29.08.2004

Beiträge: 20,833

Herr Rossi@Fargo: Mag sein. Bei mir nicht. Zu meinen liebsten Singles der letzten Zeit gehören z.B. „23“ von Redhead und „Going To A Town“ von RW, das sind nicht unmittelbar eingängige Songs, die sind auch recht lang, aber sie funktionieren für sich allein. Ältere Beispiele wären „Drive“ von REM oder „Blue Monday“ von New Order. Letzteres ist natürlich auch ein Ohrwurm, aber einer von der ganz vertrackten Art. Dass ich ein Faible für Ohrwürmer habe, will ich dabei nicht bestreiten. Aber die besten haben eben mehr zu bieten als nur Eingängigkeit, so dass man sie sich nicht leidhört.

Sehe ich genauso. Eine gute Single ist viel mehr als ein Ohrwurm. Gestern abend bei Roots spielte WD eine Reihe von grandiosen Sommer-Singles, die meisten davon Hits mit „Ohrwurmcharakter“. Trotzdem klangen sie frisch wie am ersten Tag – nicht weil sie besonders vertrackt wären, sondern weil sie etwas Neues und gleichzeitig Zeitloses sind.

Ein Album ist eben ein Album und eine Single eine Single. Es hatte (und hat) schon Sinn, dass Singles oft zusätzlich zum Album veröffentlicht werden. Leider sehen das die Plattenfirmen oft anders. Mit Spüchen wie „Auf dem Album sehe ich keine Singles“ wurden/werden oft genug Bands genervt.

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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)