ctte gibt Senf dazu – VÖ-Betrachtungen mit leichtem Prog-Überhang

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  • #11960247  | PERMALINK

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    22. Muff Potter – Bei aller Liebe (4.0)

    Ehemals eine Punkband aus Rheine, und eigentlich 2009 aufgelöst. Doch dieses Jahr gab es Reunion der Truppe um den inzwischen in Berlin lebenden renommierten Schriftsteller Thorsten Nagelschmidt. Punk ist das nicht mehr, mich erinnert es sogar ein wenig an die frühen Wir sind Helden. Intelligente Texte, deutlich mehr Keyboards, und einen viel breiter aufgestellten Sound einer jetzt gar nicht mehr so limitiert musizierenden Band. Insofern ist es ganz sicher auch kein Zufall, das Nagelschmidt auch mal Distelmeier zitiert.

    Das Album hätte solide ***1/2, wird aber durch einen Übersong aufgewertet. „Nottbeck City Limits“ ist eine kluge und wirklich toll gemachte Abrechnung mit den großen Fleischproduzenten des Landes, insbesondere dem Marktführer aus Rheda-Wiedenbrück, und ihrer merkwürdigen Umgangsweise mit Arbeitskräften. Dazu gibt es auch ein kreatives Video.

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    #11960721  | PERMALINK

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    21. Jeremy Days – Beauty in Brocken (4.0)

    Und noch eine Band die sich eigentlich aufgelöst hatte, und nun mit ihrem ersten Album nach 27 Jahren um die Ecke kommt. Das großartige Debut war von 1988, der Nachfolger war mit aller Berechtigung Liebling der Kritiker, verkaufte sich aber nicht mehr so doll. Nach drei weiteren Alben war dann Schicht, was vor allem wegen der Livequalitäten sehr schade war.

    Zahlreiche Soloplatten des Sängers Dirk Darmstädter erinnerten immer mal wieder an die Jeremy Days, bis man sich 2019 tatsächlich mal wieder für einige Konzerte traf. Und jetzt sogar eine neue Platte mit hohem Wiedererkennungswert, die wirklich Spaß macht. Live konnte man sie leider nicht feiern, weil man die Tour aus aktuell vorherrschenden Gründen absagen musste. Daher lief auch die Platte leider etwas unterm Radar, auch hier im Forum. Aber ihr könnt ja nacharbeiten. Anspieltipp „Behind The Sky“.

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    #11961381  | PERMALINK

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    20. Devin Townsend – Lightwork (4,1)

    Der Kanadier mal wieder mit einer erstaunlichen zugänglichen Platte. Einfacher gestrickte Songs, eingängige Melodien, viel Wohlklang.
    Das kann irritieren, das führt gelegentlich auch mal übers Ziel hinaus, entwickelt sich auf Albumlänge aber sehr angenehm. Wenn das dann doch zu wenig ist, der hat noch eine komplette Bonus-CD, auf der er zwar auch nicht den verrückten Heavy-Devy bekommt, dafür dann aber doch ein paar Kuriositäten.

    Wenn man sich ein bisschen eingehört hat, könnte man übrigens auf die Idee kommen, dass das Album wirklich stark beginnt, dann phasenweise ins zu Seichte abtaucht, und zum Ende wieder aufdreht. Und das kostet das Album einen Sonderstatus.

    Übrigens, die auf 4000 Stück limitierte Box enthält exklusiv die Vinylversion des Bonus-Albums „Nightwork“.

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    #11961393  | PERMALINK

    close-to-the-edge

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    19. Antimatter – A Profusion of Thought (4,1)

    Nanu? Das ist gar kein Album in dem Sinne? Mick Moss hat hier tatsächlich Songs zusammengestellt, die auf anderen Alben durchgefallen waren. Ja das aber gar nicht weiß, käme sich ja niemals auf diese Idee. Die zehn Songs klingen wie aus einem Guss, und scheinen sich möglicherweise vorzugsweise im Zyklus des Meisterwertes „Leaving Eden“ gefunden zu haben. Denn die traurigste Band der Welt, wie Mick Moss sein Projekt gern nennt, hat ja nicht nur Meisterwerke im Schrank.

    Diese 54 Minuten kommen aber sehr reif und ausproduziert daher. Erlesener Dark Rock voller Schwermut, veröffentlicht übrigens nicht bei Prophecy, sondern auf einem selbstgegründeten Label. Das hat dann auch zur Folge, dass es gar kein Vinyl gibt.

    Eigentlich kommen solche Resteverwertungen ja nicht in meine Jahreswertungen, weil ihnen ja nun mal auch der Albumcharakter abgeht. Das ist hier aber einfach nicht der Fall. Und deshalb geht die Wertung völlig in Ordnung.

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    #11961529  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    close-to-the-edge19. Antimatter – A Profusion of Thought (4,1)

    Gerade angehört, der Prophecy Hinweis hat meine Neugier geweckt. Schönes Album, weit entfernt von einer Resteverwertung. Da muss ich mal tiefer einsteigen.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #11961717  | PERMALINK

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    Antimatter wurde seinerzeit gegründet eben von Mick Moss und Duncan Patterson, der nach „Alternative 4“ bei Anathema ausgestiegen war, weil den anderen die Umstrukturierung der Band wohl zu schnell ging.
    Antimatter begann erstaunlich elektronisch, später immer minimalistischer. Irgendwann konnten die beiden sich wohl auch nicht mehr einigen, Duncan gründete das Projekt Alternative 4 (auch mit Signing bei Prophecy), Moss führte Antimatter ähnlich melancholisch, aber härter und gitarrenlastiger allein weiter. Sein Referenzalbum ist dabei für mich das wunderschöne „Leaving Eden“.

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    #11961903  | PERMALINK

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    18. Playgrounded – The Death of Death (4.1)

    Im März bei Pelagic erschienen ist dieses zweite Album einer mediterranen Band, die sich aus Italienern und Griechen zusammensetzt. Sehr atmosphärischer Progmetal mit düsteren aber dominanten Keyboards. Wer Schubladen mag, könnte bei Tesseract (naja, die machen mehr Tempo) oder der letzten Klone fündig werden, vielleicht auch bei den italienischen Kollegen von Kingcrow.

    Die sechs Songs, alle von ähnlicher Länge, haben viel Raum zum Atmen, und sind meist sehr clever zusammengesetzt. Vor allem Bass und Keyboard bilden immer wieder feine Klangbilder. Der Sänger könnte eine Idee charismatischer sein. Kopfhörer Album.

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    #11961927  | PERMALINK

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    17. Threshold – Dividing Lines (4.1)

    Hier kann ich mich eigentlich kurz fassen, was auch nötig wäre, da ich ein bisschen im Verzug bin. Threshold machen keine schwachen Alben, grundsätzlich nicht. Aber sie überraschen auch schon lange niemanden mehr. Man bekommt präzise was man erwartet, und wenn dabei auch noch, wie schon beim Vorgänger, zwei Zehnminüter herauskommen, kann nichts schief gehen.

    Dass dabei auch ein bisschen der Eindruck einer perfekt erledigten Auftragsarbeit entsteht, lässt sich nicht leugnen. Aber das ist inzwischen auch ihr zwölftes Album.

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    #11962235  | PERMALINK

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    16. 40 Watt Sun – Perfekt Light (4,1)

    Wer sich diese Platte kauft, weil er gelesen hat, dass die Band im Doom Metal verortet ist, wird vermuten, dass es zwei Bands dieses Namens gibt. Dem ist nicht so. So klingt Doom Metal offensichtlich, wenn man der Band erst die Effektgeräte, und danach noch den Strom wegnimmt.

    Für mich ist das eine wunderschöne Folkplatte. Sehr ausdrucksvoller Gesang, betörender (gelegentlich etwas zu sehr) Background, Gitarren, die sich direkt im Raum des Hörers befinden, sehr präsentes Schlagwerk, alles sehr intensiv, dabei aber auch in Zeitlupe.

    Die Songs sind viel länger als sie wirken, wenn man richtig eingetaucht ist, bleibt die Zeit förmlich stehen. Übrigens für 68 Minuten.

    --

    #11962255  | PERMALINK

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    15. Arc of Life – Don’t Look Down (4,2)

    Bei Yes kann man schon mal ein bisschen durcheinander kommen. Gelegentlich gab es die Band auch mal in zwei verschiedenen Besetzungen gleichzeitig.

    AoL versucht sich glücklicherweise nicht in diesem Fahrwasser darzustellen. Billy Sherwood und Jon Davison haben hier schon etwas eigenständiges auf die Beine gestellt, und vor allem ihr kongenialer Keyboarder Dave Kerzener hätte sicherlich auch keine Lust, einer Yes Coverband anzugehören.

    Dass das ganze trotzdem auch irgendwie nach Yes klingt, kommt nicht ganz unerwartet. Aber nicht gerade nach den klassischen Yes.
    Das Debut war schon ein wenig auf 90125 gemacht, die Songs waren allerdings nicht eingängig genug. Diesmal hat man sich auf sechs Songs beschränkt, wobei das Titelstück mit 17 Minuten heraussticht. Und das Ergebnis erinnert diesmal eigentlich mehr an „Drama“. Bei aller Vertracktheit bleibt einfach mehr hängen, das Album lässt sich schneller erobern als das Debüt, das übrigens keinefalls schlecht war.

    Hoffen wir, dass sie damit nun auch auf Tour gehen können. Ein bisschen mehr Luft zum Atmen würde den perfekt ausproduzierten Material sicher auch ganz gut zu Gesicht stehen.

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    #11962267  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    close-to-the-edge16. 40 Watt Sun – Perfekt Light (4,1)

    Ist bei mir am Ende auch nur knapp an der Top 10 gescheitert. Kennst Du die beiden Warning Alben? So klingt es dann, wenn man der Band Strom gibt.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #11962379  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

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    sparch

    close-to-the-edge16. 40 Watt Sun – Perfekt Light (4,1)

    Ist bei mir am Ende auch nur knapp an der Top 10 gescheitert. Kennst Du die beiden Warning Alben? So klingt es dann, wenn man der Band Strom gibt.

    Eines davon, da würde ich aber gerne Justin Broadrick mal als Produzenten vorbeischicken, damit die Gitarren nicht so verwaschen klingen.

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    #11962383  | PERMALINK

    onkel-tom

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    close-to-the-edge23. Anne Clark – Borderline – Found Music for a Lost World (4.0) Hierauf muss man sich ein wenig einlassen und die richtige Stimmung erzeugen. Es handelt sich wirklich um die Wave-Ikone aus den 80ern, um die es danach ruhiger wurde, die aber nie wirklich weg war. Das hier ist eine vollständig entschleunigte Platte, aufgenommen in einem einzigen Take im Stockfisch-Studio in Northeim. Allen Clark(e) wird ausschließlich begleitet von Justin Ciuche (Geige) und Ulla van Daelen (Harvey). Das ist keine Musik für die Autofahrt zum Discounter, aber eine virtuose und schöngeistige Reise durch die Kellergewölbe das ehemaligen St Blasien Klosters. Vieles wirkt, und ist wahrscheinlich auch improvisiert, einige Stücke erfordern bis zu 9 Minuten Aufmerksamkeit, was für den Hörer nicht immer einfach ist. Erhältlich auf dem Stockfisch-Label als SACD und demnächst auch noch als Schallplatte.

    Der Sänger der Hollies?  ;-)

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #11962393  | PERMALINK

    close-to-the-edge

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    Das war jetzt aber wirklich die Autokorrektur. Die hat manchmal geradezu irre Ideen.

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    #11962403  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

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    War mir schon klar. Aber doch irgendwie lustig.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
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