Country – eine reaktionäre Musik?

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  • #7046685  | PERMALINK

    pornoadorno

    Registriert seit: 07.01.2009

    Beiträge: 215

    tolomoquinkolomVielleicht handelt es sich um einen versehentlich aktivierten Missionars-Virus!? :-)

    Wen oder was sollte ich missionieren? Wo liest du dies heraus?

    --

    Es gibt kein richtiges Leben...
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #7046687  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Mehr Porno, weniger Adorno bitte. Dann können wir Dir auch folgen.

    --

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    #7046689  | PERMALINK

    pornoadorno

    Registriert seit: 07.01.2009

    Beiträge: 215

    Ach komm, das bisschen mind-fuck. Gibt schlimmeres…

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    Es gibt kein richtiges Leben...
    #7046691  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Sonic JuiceMehr Porno, weniger Adorno bitte.

    Das wäre doch was für „Cineastische Philosophikum“: „Porno – Abbild des Lebens oder ein reaktionäres Filmgenre?“

    #7046693  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    @Cassa: Die respektablen Versuche, über dieses Genre auf Augenhöhe mit Adorno, Schwarzer, Dath und Siffredi zu diskutieren, sind ja vor vielen Jahren bereits der Fourmsschere zum Opfer gefallen…

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    #7046695  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Sonic Juice@Cassa: Die respektablen Versuche, über dieses Genre auf Augenhöhe mit Adorno, Schwarzer, Dath und Siffredi zu diskutieren, sind ja vor vielen Jahren bereits der Fourmsschere zum Opfer gefallen…

    Ja klar, das weiß ich auch noch. War doch damals mit meinem Kollegen zusammen einer der „Mitschuldigen“ an dem Thread.

    #7046697  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Über den Thread-Titel „Country – eine reaktionäre Musik?“ habe ich noch einmal nachgedacht und muss nachjustieren. Hatte ich zunächst noch versucht sowohl Musik, als auch Musiker dem Vorwurf des Reaktionären zu entziehen, muss ich nun sagen, dass das gar nicht geht. Denn auch wenn hier von anderen zu Recht auf die künstlerische oder handwerkliche Großartigkeit hingewiesen wird, zu zitierende Songs gut gemacht sind, ist es unmöglich sie unabhängig und von ihrer Entstehung bzw. ihren Ursprüngen losgelöst zu betrachten. Man könnte zwar versuchen diese untrennbaren Zusammenhänge mit einer theoretischen Hilfskonstruktion (um damit eigene Helden zu retten) zu umgehen, aber die Fakten lassen sich nicht, die Geschichte lässt sich nicht dadurch ausblenden. Auch eine nachträgliche Romantisierung oder Umdeutung hat hier keine Berechtigung.

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    #7046699  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Aber dass kann man doch über viele Genres sagen: Z.b. viele klassische Komponisten haben sich doch mit ihren Auftragsarbeiten für Kaiser, Kurfürst, Bischof wasweisich im prinzip doch in dass damalige Ständesystem integrieren lassen, und es damit vielleicht sogar legitimiert. Muss man alles im Spiegel der Zeit sehen ich weiss, aber macht dass Klassik nicht auch zur reaktionären Musik? Ich meinte du kannst die Musiker doch nicht für die gesellschaftlichen Verhältnisse verantwortlich machen?

    --

    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7046701  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    tolomoquinkolomÜber den Thread-Titel „Country – eine reaktionäre Musik?“ habe ich noch einmal nachgedacht und muss nachjustieren. Hatte ich zunächst noch versucht sowohl Musik, als auch Musiker dem Vorwurf des Reaktionären zu entziehen, muss ich nun sagen, dass das gar nicht geht. Denn auch wenn hier von anderen zu Recht auf die künstlerische oder handwerkliche Großartigkeit hingewiesen wird, zu zitierende Songs gut gemacht sind, ist es unmöglich sie unabhängig und von ihrer Entstehung bzw. ihren Ursprüngen losgelöst zu betrachten. Man könnte zwar versuchen diese untrennbaren Zusammenhänge mit einer theoretischen Hilfskonstruktion (um damit eigene Helden zu retten) zu umgehen, aber die Fakten lassen sich nicht, die Geschichte lässt sich nicht dadurch ausblenden. Auch eine nachträgliche Romantisierung oder Umdeutung hat hier keine Berechtigung.

    Wovon redest Du eigentlich? Helden retten?

    --

    #7046703  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Man hätte es wohl doch wie otis machen und sich frühzeitig verabschieden sollen. Ich werde jetzt nicht noch zehnmal nachhaken, wer hier bitteschön konkret „nachträglich romantisiert“, „umgedeutet“ oder „Helden zu retten“ versucht hat. In der Argumentation der Threaderöffnerin wider Willen finden sich seit Thread-Beginn soviele Widersprüchlichkeit, Sturheit, Halbwissen, Pauschalität, Ignoranz und Differenzierungsunvermögen, dass der Aufwand weiteren Argumentierens einfach keine Berechtigung hat. Letzter Beitrag von mir.

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    #7046705  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    weilsteinWovon redest Du eigentlich? Helden retten?

    Ich hatte versucht einen meiner Helden, den Musiker und Säufer Hank Williams, aus meinen Gedanken über reaktionäre Country Music herauszuhalten.

    Blitzkrieg BettinaAber dass kann man doch über viele Genres sagen: Z.b. viele klassische Komponisten haben sich doch mit ihren Auftragsarbeiten für Kaiser, Kurfürst, Bischof wasweisich im prinzip doch in dass damalige Ständesystem integrieren lassen, und es damit vielleicht sogar legitimiert. Muss man alles im Spiegel der Zeit sehen ich weiss, aber macht dass Klassik nicht auch zur reaktionären Musik? Ich meinte du kannst die Musiker doch nicht für die gesellschaftlichen Verhältnisse verantwortlich machen?

    Wie gesagt, man kann aber eben keine Musiker vom Vorwurf des Reaktionären ausnehmen, nur weil sie Musiker waren oder weil sie Songs schrieben oder spielten. Auch sie waren Teil dieser bestimmten Gesellschaft.

    Die Segregation in den Vereinigten Staaten von Amerika, die zwar 1954 offiziell beendet wurde, aber selbstverständlich noch lange darüber hinaus, südlich der Mason-Dixon-Line, also in den Bundesstaaten des Südens (und dort vor allem in ländlichen Gebieten und Kleinstädten) anhielt, stützte und förderte hauptsächlich in der kleinbürgerlichen Mittelschicht ein merkwürdig schiefes Volksempfinden unter dem Zeichen einer fragwürdigen nationalen Identität. Dieses Empfinden, das für sich reklamierte gesund zu sein, als solches eine Kollektivität erzeugte und zementierte, das gerade deshalb als so gesund empfunden wurde, weil keinerlei geistige, moralische oder soziale Persönlichkeit dafür aufzubringen war. Mangelnde Schulbildung, Ausbeutung der unteren weißen Bevölkerungsschichten und überhaupt Armut, Great Depression, waren ein idealer Nährboden, der auch noch durch ein absurd-monströses Religionsverständnis unterstützt wurde.

    --

    #7046707  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    Sonic JuiceMan hätte es wohl doch wie otis machen und sich frühzeitig verabschieden sollen. Ich werde jetzt nicht noch zehnmal nachhaken, wer hier bitteschön konkret „nachträglich romantisiert“, „umgedeutet“ oder „Helden zu retten“ versucht hat. In der Argumentation der Threaderöffnerin wider Willen finden sich seit Thread-Beginn soviele Widersprüchlichkeit, Sturheit, Halbwissen, Pauschalität, Ignoranz und Differenzierungsunvermögen, dass der Aufwand weiteren Argumentierens einfach keine Berechtigung hat. Letzter Beitrag von mir.

    Vor knapp 80 Beiträgen. (;-))

    weilsteinDeine letzten Beiträge zeigen allerdings, daß Du absolut beratungsresistent bist. Bleib doch einfach bei Deiner Meinung.

    --

    #7046709  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,237

    :-)

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #7046711  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    :-)

    Sowohl Konsumenten jener frühen Jahre von Country & Western (begrifflich seit 1940 und nachträglich aus Vermarktungsgründen übergestülpt), die in diesem Fall oftmals Radiohörer waren, als auch ihre musikalischen Protagonisten haben ethische, politische, gesellschaftliche, fragwürdig nationalistische und rassistische Verwerflichkeiten in Kauf genommen (auch aus finanziellen Erwägungen). Dies bleibt an der Musik kleben. Sklavenhaltung, Rassentrennung und ihre Folgen werden durch die vorhandene Qualität von Songs nicht zur fröhlichen Folkloreveranstaltung, die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung nicht zu einem naturgegebenen Zustand. Country Music ist weiß und eine die schwarze Bevölkerungsschicht ausgrenzende reaktionäre, scheinheilige Tanz- und Stimmungsmusik einer angeblich überlegenen, in Wahrheit intoleranten, bigotten Bevölkerungsgruppe, der nichts weniger im Sinn stand als den bestehenden Status quo zu verändern. Am Wochenende gab es Musik auf Festen, am Sonntag war man gottesfürchtig und ab Montag ging man Sklaven und arme Leute ausbeuten. Gods own country. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber es sind eben Ausnahmen.

    Bei Country Music fällt auf, dass neben zweifellos auch vorhandenen anderen Tönen und Texten, sehr häufig und vor allem in den Anfangsjahren eine sehr beliebte, idealisierte, volkstümelnde Darstellung vom Leben, von Sorgen und Nöten der ‚kleinen Leute‘ besungen wurde. Dass es auch kritische Songs gab, ändert nichts an der Grundaussage. In vielen dieser Lieder werden miefig-kleinbürgerliche, ländliche, altmodische Ideale und überholte Wertvorstellungen besungen, wo Männer noch richtig harte Kerle sind und Frauen noch richtige (Haus)Frauen. Oder man machte auf Hobo-Romantik, Tagelöhner und Wanderarbeiter. Zwangscoole steife Manege-Clowns in Cowboyfransenhemden (Hank Williams), jodelnde Eisenbahner-Entertainer (Jimmie Rodgers) und weiße Westernbootsträger bzw. singende Cowboys in romantischen Kostümen (Tex Ritter, Roy Rogers, Gene Autry), die in der Regel mit Streichern und kitschig-triefenden Texten zugekleisterte, herzzerreißende Western- und Liebesgeschichten abspulten, sind kein Klischee, sondern waren die Realität von Country & Western Music. Während pudelfrisierte Landschönheiten, die mit Gitarre und recht ordentlichen Stimmen (Carter Family) von einer heilen Welt tirilierten, schufteten unter sengender Hitze ganze Familien, Mädchen und Jungen von acht bis achtzehn an der Seite ihrer Eltern auf Baumwollfeldern. I am bound for the promised land.

    --

    #7046713  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Die Hobo-Romantik wurde doch eher von Linken wie Woody Guthrie bemüht?

    --

    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
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