Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Bob Dylan
-
AutorBeiträge
-
notdarkyetUngerne, weil ekelig (gerade zum Feierabendbierchen…).
Aber Beispiel Walser (Hier der offene Brief von G. Amendt an Igantz Bubis):
http://web.archive.org/web/2002019041310/http://www.woz.ch/wozhomepage/antisemi/reakt_a_kast.htm
Okay, hätte vielleicht eher fragen sollen „Von wem zum Beispiel?“ als jetzt direkt nach Zitaten zu fragen, aber du hast es ja ganz elegant gelöst.
--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Highlights von Rolling-Stone.de„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
Queen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
25 Jahre „Parachutes“ von Coldplay: Traurige Zuversicht
Paul McCartney kostete „Wetten dass..?“-Moderator Wolfgang Lippert den Job
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
Die 75 schönsten Hochzeitslieder – für Kirche, Standesamt und Feier
WerbungBlitzkrieg BettinaOkay, hätte vielleicht eher fragen sollen „Von wem zum Beispiel?“ als jetzt direkt nach Zitaten zu fragen, aber du hast es ja ganz elegant gelöst.
Wie meinst du das „elegant“?
Ich will mich da nämlich aus keiner Diskussion stehlen, habe aber auch kein Interesse daran, Scheußlichkeiten zu zitieren.Spannend zu meiner, zugegeben gesalzenen, Aussage über die antisemitisch motivierten Dylanhasser finde ich die Debatten und Geschehnisse um sein erstes Berlin Konzert 78 und die Reaktion einiger Sportpalastbesucher.
Auch Dr. Susan Neiman`s Einschätzungen sind interessant. (und ihre Artikel für den „New Yorker“. Leider online nicht zu haben)
Z.b. in diesem Gespräch auf SWR2 kommt sie zumindest kurz darauf zu sprechen:
http://www.podcast.de/episode/2239273/Bob%2BDylan%2Bwird%2B70In Wirklichkeit finde ich diese Debatte (Nobelpreis – warum nicht? warum unbedingt?) ja auch gar nicht so interessant. Dylan macht keine Literatur. Gut so.
Generell wollte ich übrigens nicht sagen, dass der ausgeprägte Dylanhass antisemitisch motiviert sein muss. Da gibt es weit harmlosere Gründe und die sind in der Überzahl.
--
notdarkyetWie meinst du das „elegant“?
Meine Frage war etwas blöd gestellt, es muss selbstverständlich nicht sein dass man rassistisches Gedankengut ausbreitet, auch im Kontext, wir war nur bisher gar nicht bekannt dass Dylan-Feindlichkeit auch antisemitisch motiviert sein kann – von seinem Konzert in Nürnberg in dem er von Nazis bedroht wurde – Fritz Rau berichtete darüber – mal abgesehen.
Ich will mich da nämlich aus keiner Diskussion stehlen, habe aber auch kein Interesse daran, Scheußlichkeiten zu zitieren.
Verständlich!
Z.b. in diesem Gespräch auf SWR2 kommt sie zumindest kurz darauf zu sprechen:
http://www.podcast.de/episode/2239273/Bob%2BDylan%2Bwird%2B70Danke dir dafür!
Dylan macht keine Literatur.
Dass sehe ich anders!
Generell wollte ich übrigens nicht sagen, dass der ausgeprägte Dylanhass antisemitisch motiviert sein muss. Da gibt es weit harmlosere Gründe und die sind in der Überzahl.
Schon klar!
--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Blitzkrieg Bettina
Dass sehe ich anders!
Das ist dann wohl eine Definitionssache.
Für mich macht Dylan in erster Linie Rhythm & Blues, Rock & Roll und Folk-Music. Seine Texte sind, nicht nur in der Tradition dieser Stilrichtungen, da natürlich nicht wegzudenken. Sie wären aber, für mich, ohne die dazugehörige Musik nicht existent, nicht greifbar.
„I`m a poet – i know it“, ja. Aber Dylans (frühe) Stakkatos sind mehr erzählender Rap denn Lyrik. (Davon abgesehen haben die Chef`s der Institution Nobelpreis Literatur für Lyrik nicht sonderlich viel übrig).
Romacier ist er, „Gott bewahre“, nicht. Da bedient er sich lieber bei den Guten Schreiberlingen und schreibt einen guten Song (nicht nur aus Versatzstücken).Ein Songschreiber ist er, in meiner Wahrnehmung. Und zwar der Beste den ich kenne. Ob er auf den Olymp der Literaturnobelpreisträger dafür gehoben werden muss weiß ich nicht. Da ist die Luft dünn und die Gesellschaft eventuell demotivierend.
Dass ihn viele Leute da schon haben wollten als er noch sehr jung war, ist wohl sein großes Dilemma. I don`t know. Ich bin jedenfalls froh, dass Mr. Dylan offensichtlich keinen Wert auf Zugehörigkeit zu Irgendetwas legt.
Der zieht immer noch sein Ding durch und meistens schau und höre (!) ich ihm gerne dabei zu.Deine Frage war übrigens gar nicht blöd gestellt. Ich hatte nur das „elegant“ als „du drückst dich“ aufgefasst.
--
notdarkyetDas ist dann wohl eine Definitionssache.
Für mich macht Dylan in erster Linie Rhythm & Blues, Rock & Roll und Folk-Music. Seine Texte sind, nicht nur in der Tradition dieser Stilrichtungen, da natürlich nicht wegzudenken. Sie wären aber, für mich, ohne die dazugehörige Musik nicht existent, nicht greifbar.Okay, tatsächlich Definitionssache. Für mich muss Literatur nicht zwangsläufig zwischen zwei Buchdeckeln stattfinden. Sonst wären ja nicht diverse Theaterautoren ausgezeichnet worden – mit Art Spiegelman hat sogar ein Comicautor den Pulitzerpreis bekommen! Ob Dylans Lyrik auch ohne die Musik funktioniert – keine Ahnung. jedenfalls funktioniert sie teilweise auch ohne seine Musik. Und dass er als Texter bedeutender ist als als Musiker, darüber herrscht denke ich Konsens.
Deine Frage war übrigens gar nicht blöd gestellt. Ich hatte nur das „elegant“ als „du drückst dich“ aufgefasst.
Nee, da hast du wohl etwas sarkastisches oder ironisches in meine Aussage hineininterpretiert dass so nicht gedacht war….
--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Oh, Gott. Ich hätte das Interview im aktuellen RS nicht lesen sollen. Manchmal ist es besser nicht zu viel über Musiker zu wissen, und sich mit Alben und Konzerten zu begnügen.
--
Look out kid You're gonna get hitIch habe mir auf gut Glück am Samstag die neue CD gekauft und war mit dem Kauf zufrieden, gutes Ding find ich…
--
living is easy with eyes closed...Ich mag sie auch, warte mit einer endgültigen Bewertung aber meine bald anstehende Transfiguration ab.
--
Look out kid You're gonna get hitIm RS war ja das gekürzte Interview
Hier das ganze Interview
http://www.rollingstone.de/magazin/features/article331039/bob-dylan-abschied-von-gestern-das-vollstaendige-interview.html--
Exile on Main Street wird vollkommen überbewertetDanke. Wurde ja auch Zeit.
Bämmm!:
„Leute haben mich auf jedem Zentimeter meines Weges aufzuhalten versucht. „Newsweek“ warf damals die erste Bombe. Sie schrieben, irgendein Bursche aus New Jersey habe „Blowin‘ In The Wind“ geschrieben – es stamme überhaupt nicht von mir. Und als sie damit nicht weiterkamen, hieß es, ich habe die Melodie aus einem protestantischen Choral des 16. Jahrhunderts gestohlen. Und als sie damit nicht weiterkamen, hieß es: Nein, das war leider ein Fehler – die Melodie stammt tatsächlich von einem alten Negro-Spiritual. Was ist heute also anders? Das Spiel geht schon so lange, dass ich wahrscheinlich gar nicht mehr ohne es leben könnte. Sie sollen sich ficken. Ich werde sie alle im Grab sehen.“
Immer noch freaky. Aber bei weitem interessanter als das gedruckte Versatzstück.
--
Das ist so großartig.
Vor dem Ende unserer Unterhaltung würde ich Sie gerne noch auf ein Thema ansprechen, das seinerzeit für einigen Wirbel sorgte: die Zitate, die Sie sich bei anderen Künstlern ausleihen. Da waren einmal die „Confessions of a Yakuza“ des japanischen Autors Junichi Saga, zum anderen die Bürgerkriegs-Gedichte von Henry Timrod. Einige Kritiker werfen Ihnen vor, dass Sie Ihre Quellen nicht kennzeichnen. Andererseits hat das Zitat im Folk wie auch im Jazz eine lange, reiche Tradition. Wie reagieren Sie auf diese Vorwürfe?
Klar, im Folk und Jazz hat das Zitat eine lange, reiche Tradition. Das trifft sicher zu, aber nur für die Anderen, nicht für mich. Für mich gelten andere Regeln. Und was Henry Timrod betrifft: Hatten Sie vorher je von ihm gehört? Wer liest denn inzwischen seine Bücher? Wer hat ihn überhaupt ins Rampenlicht gebracht? Wer ist dafür verantwortlich, dass er heute gelesen wird? Fragen Sie doch mal seine Nachfahren, was sie von dem ganzen Trara halten. Und wenn Sie meinen, es wäre so einfach, etwas aus seinen Werken zu klauen, um damit die eigene Arbeit anzureichern, dann versuchen Sie’s mal und schauen zu, wie weit Sie damit kommen. Alles Weicheier und Waschlappen.
Diese Sachen haben schon Tradition. Das sind die gleichen Leute, die mir damals schon den Namen Judas ans Revers heften wollten – Judas, den verhasstesten Namen der ganzen Menschheit! Wenn Sie mal glauben, Sie seien beleidigt worden, dann stellen Sie sich vor, wie Sie mit diesem Namen klarkommen. Und weshalb wurde ich so genannt? Weil ich eine elektrische Gitarre spielte! Als ob es das Gleiche wäre, wie wenn man den Herrgott verrät und ans Kreuz nageln lässt. All diese Motherfucker sollen doch in der Hölle verschmoren.
Go Bob!
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Das ist so großartig.
Go Bob!
Ja, ist es. Und dann das:
Frage: „Es dreht sich wieder einmal viel um die Sterblichkeit, vor allem in den letzten drei Songs – „Tin Angel“, „Tempest“ und „Roll On John“. Die Protagonisten finden ein tragisches Ende.
Dylan: Das tun die Protagonisten in „Frankie And Johnny“, „Stagger Lee“ und „El Paso“ auch. Ebenso in einem meiner Lieblings-Songs, nämlich „Delia“. Ich kann Ihnen hundert Songs nennen, in denen es tragisch endet. Man nennt es Tradition, und das ist mein Thema. Vielleicht müssen die Leute simplifizieren, um etwas einzuordnen. Wenn sie etwas nicht richtig zu fassen kriegen, greifen sie nach einem Begriff, den sie zu verstehen glauben – wie etwa Sterblichkeit. „Diese Songs müssen sich wohl um Sterblichkeit drehen. Klar – Dylan. Ist der nicht schon ziemlich alt? Er muss wohl ständig an dieses Thema denken.“ Wissen Sie, was ich zu einem derartigen Haufen Scheiße sage? Ich sage, dass diese Idioten einfach nicht wissen, wovon sie reden. Sollen sie doch einen anderen zum Ärgern finden.
Es gibt viele Songs über den Tod. Wie Sie sicher wissen, dreht sich in der Folkmusik so ziemlich jeder zweite Song um den Tod. Alle singen über ihn. Der Tod ist Teil des Lebens. Je früher du das kapierst, desto besser für dich. Das ist der einzige Weg, wie man sich diesem Thema nähern kann. Ob es nun in der Öffentlichkeit einen Konsens darüber gibt, was meine Songs bedeuten, oder nicht – und ob ich mit diesem Konsens übereinstimme: Das ist doch schlichter Blödsinn. Ich kann nicht kommentieren, was andere Leute aus meinen Songs herauslesen.“
Schade, dass der RS in seiner Printausgabe keinen Hinweis auf die Unvollständigkeit des Interviews gibt…
--
Dylan konkret. Sehr schön.
--
...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreGibt’s das Interview auch irgendwo im O-Ton zu lesen?
In welcher Ausgabe des US-Stone war es denn drin? Oktober, November?--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windGibt’s das Interview auch irgendwo im O-Ton zu lesen?
In welcher Ausgabe des US-Stone war es denn drin? Oktober, November?Im September US-Stone, der am 14.September erschien. Mit etwas Glück bekommst du den noch am Bahnhof.
--
-
Schlagwörter: Bob Dylan
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.