Re: Bob Dylan

#301287  | PERMALINK

notdarkyet

Registriert seit: 15.04.2011

Beiträge: 701

nail75Das ist so großartig.

Go Bob!

Ja, ist es. Und dann das:

Frage: „Es dreht sich wieder einmal viel um die Sterblichkeit, vor allem in den letzten drei Songs – „Tin Angel“, „Tempest“ und „Roll On John“. Die Protagonisten finden ein tragisches Ende.

Dylan: Das tun die Protagonisten in „Frankie And Johnny“, „Stagger Lee“ und „El Paso“ auch. Ebenso in einem meiner Lieblings-Songs, nämlich „Delia“. Ich kann Ihnen hundert Songs nennen, in denen es tragisch endet. Man nennt es Tradition, und das ist mein Thema. Vielleicht müssen die Leute simplifizieren, um etwas einzuordnen. Wenn sie etwas nicht richtig zu fassen kriegen, greifen sie nach einem Begriff, den sie zu verstehen glauben – wie etwa Sterblichkeit. „Diese Songs müssen sich wohl um Sterblichkeit drehen. Klar – Dylan. Ist der nicht schon ziemlich alt? Er muss wohl ständig an dieses Thema denken.“ Wissen Sie, was ich zu einem derartigen Haufen Scheiße sage? Ich sage, dass diese Idioten einfach nicht wissen, wovon sie reden. Sollen sie doch einen anderen zum Ärgern finden.

Es gibt viele Songs über den Tod. Wie Sie sicher wissen, dreht sich in der Folkmusik so ziemlich jeder zweite Song um den Tod. Alle singen über ihn. Der Tod ist Teil des Lebens. Je früher du das kapierst, desto besser für dich. Das ist der einzige Weg, wie man sich diesem Thema nähern kann. Ob es nun in der Öffentlichkeit einen Konsens darüber gibt, was meine Songs bedeuten, oder nicht – und ob ich mit diesem Konsens übereinstimme: Das ist doch schlichter Blödsinn. Ich kann nicht kommentieren, was andere Leute aus meinen Songs herauslesen.“

Schade, dass der RS in seiner Printausgabe keinen Hinweis auf die Unvollständigkeit des Interviews gibt…

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