Boards Of Canada – Tomorrow’s Harvest

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  • #8849609  | PERMALINK

    robin

    Registriert seit: 11.02.2013

    Beiträge: 1,737

    captain kiddWenn ich auch die Begeisterung für bestimmte Musik oft nicht teilen kann, „verstehe“ ich doch meist, warum Menschen dieses oder jenes gut finden oder warum es sogar „gehypt“ wird. Aber hier bin ich völlig ratlos. Da mixen zwei Schotten alte Jean-Michel-Jarre-Flächen mit notwistigen Bruzel-Beats und alle schreien Halleluja. Ich bitte die Fans mal zu erklären, was sie an der Musik so fasziniert. Ich höre da nämlich überhaupt nichts. Für mich klingt es irgendwie auch nach einer Media-Markt-Entspannungs-CD. Was mache ich falsch beim Hören? Was fasziniert euch? Die angedeuteten Melodien, die meditativen Beats? Wann hört ihr diese „Musik“?

    Du hast eine häßliche Art und Weise, dass was anderen Menschen gefällt, runterzumachen. Deine Ausdrucksweise gefiel mir schon bei im Laura-Marling-Thread nicht und auch nicht im BS-Thread. „Feuchte Höschen“, „Media-Markt-Entspannungs-CD“ …
    Hör es doch einfach nicht, wenn es Dich nicht erreicht.
    Erwartest Du auf Statements, wie Du sie schreibst ernsthafte Antworten? Ich denke eher, dass Du hier nur eine Selbstdarstellershow abziehst.

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    #8849611  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    RobinErwartest Du auf Statements, wie Du sie schreibst ernsthafte Antworten?

    Äh, ja. Und diese Übertreibungen sind doch eh nicht ganz ernst gemeint, weiß du doch, Schätziken…

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    #8849613  | PERMALINK

    robin

    Registriert seit: 11.02.2013

    Beiträge: 1,737

    captain kiddÄh, ja. Und diese Übertreibungen sind doch eh nicht ganz ernst gemeint, weiß du doch, Schätziken…

    Ich habe es bei manchen Sachen weniger mit Ironie. Und ich bin nicht Dein Schätziken.

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    #8849615  | PERMALINK

    hipecac

    Registriert seit: 18.09.2006

    Beiträge: 1,020

    captain kiddIch bitte die Fans mal zu erklären, was sie an der Musik so fasziniert.

    Gerade bei Boards Of Canada funktioniert so viel über die direkte emotionale, assoziative Wirkung von Sounds und Harmonien, dass ich es schwierig fände es jemanden „erklären“ zu wollen, der mit diesen Klängen offensichtlich nichts anfangen kann, aber nach kurzem Reinhören schon alles durchschaut zu haben meint. Ein Großteil ihrer Musik arbeitet eben mit den (durchaus auch nostalgischen) Effekten bestimmter Motive, die Hörer wie mich an die Soundtracks alter TV-Dokus, Kinderserien oder SciFi/Horrorfilme erinnern. Und das ohne diese einfach nur nachzubasteln oder neu einzuspielen: die zeitliche Distanz klingt immer mit, und die herrlich detaillierten Beats tun ihr Übriges.

    Hast du überhaupt mehr als diesen Video-Clip gehört? „Reach for the Dead“ ist für BOC-Verhältnisse relativ geradlinig. Falls du tatsächlich Interesse daran hast zu verstehen, was jemanden an dieser Musik begeistern könnte, dann versuch es mal mit dem „Geogaddi“-Album. Und wenn du in diesem melancholischen und verstörtem Kaleidoskop der Kindheitserinnerungen nichts findest, was dir gefällt, dann ist es wohl einfach nicht deine Tasse Tee.

    #8849617  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Vielen Dank für deine Antwort. Ich hatte die Band vor Jahren mal gehört, als ein Album von denen auch so hochgelobt wurde – schon damals konnte ich nichts damit anfangen. Und der neue Track fließt auch einfach an mir vorbei. Deine Assoziationen hatte ich auch – ich käme jedoch nie auf die Idee, solche Musik außerhalb ihres Kontextes als Untermalung zu hören. Ich werde mal deinen Tip beherzigen, fürchte jedoch, dass meine Aufmerksamkeitsspanne zu gering ist für solcherlei Klanglandschaften.

    Und zu Robin: Sorry, wollte dich nicht verärgern.

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    #8849619  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    „Music Has the Right to Children“ war ja so was wie die Electro-Konsensplatte all derer, die eigentlich kein Electro hören – vermutlich weil die Stücke so funktionieren, wie hipecac das beschrieben hat. Von der neuen habe ich bislang noch nichts gehört…

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    #8849621  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,445

    „Tomorrow’s harvest“ ist wieder ein Album, das man nicht nur einmal hören sollte. Wie auch „Geogaddi“ empfand ich es beim ersten Durchgang zwar als gut, aber nicht berauschend – nach sieben Durchgängen ist es mittlerweile bereits bei einem der besten Alben des Jahres angekommen. Boards of Canada haben ein ganz eigentümliches Melodieverständis, die eindringlichen Einlagen leben hier inmitten von teils fast monoton dahintreibenden Beats, die im Laufe der Songs nur minimal verändert werden – und dennoch gelingt ihnen immer das Kunststück, dass man das Gefühl nicht losbekommt, alles gerade eben zum ersten Mal zu hören. Ein paar Frequenzen werden verändert, Samples geistern durch die Aufnahmen, Beats werden verlangsamt oder eine Snare taucht im Hintergrund aufklatschend ins Bild. Und irgendwann verdichtet sich dieser Sound zu einer großen Kulisse. Wichtiger als die Songs für sich – „Reach for the dead“, „New seeds“, „Sick times“, „Come to dust“ und „Cold earth“ sind aber traumhaft! -, ist immer der Verbund der Tracks: Man muss „Tomorrow’s harvest“ am Stück genießen, sich in diese Portraits musikalischer Filmsequenzen verwickeln lassen, am besten ungestört, bei Nacht oder draußen in der Wildnis, wo die Sonne den Boden verbrennt, entfernt von der Zivilisation; ganz so wie es das Cover bereits vorwegnimmt. Dort wächst diese Musik mit jedem Takt mehr in die Höhe.

    Absolut fantastische Platte.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8849623  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Das Album funktioniert auch am schönsten Strand Deutschlands (St Peter Ording).

    Im Herbst erscheint übrigens der gesamte Back Katalog auf Vinyl.

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    #8849625  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,445

    songbirdDas Album funktioniert auch am schönsten Strand Deutschlands (St Peter Ording).

    Das kann ich mir in der Tat auch gut vorstellen. Verwundert bin ich allerdings nicht wenig, dass Dir BoC überhaupt liegen, ich hätte eher darauf gewettet, dass das für Dich lediglich uninteressantes Gewabber ist. Verfolgst Du dieses Duo schon länger oder hat Dich „Tomorrow’s harvest“ eher zufällig auf gutem Fuss erwischt?

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8849627  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    IrrlichtDas kann ich mir in der Tat auch gut vorstellen. Verwundert bin ich allerdings nicht wenig, dass Dir BoC überhaupt liegen, ich hätte eher darauf gewettet, dass das für Dich lediglich uninteressantes Gewabber ist. Verfolgst Du dieses Duo schon länger oder hat Dich „Tomorrow’s harvest“ eher zufällig auf gutem Fuss erwischt?

    Offensichtlich gelte ich hier als tumber Brit-Hooligan. BoC verfolge ich dann schon ein wenig länger. Deine Aussage zum neuen Album teile ich, das ich als ihr düsterstes empfinde.

    Du kannst einmal versuchen, n0och eine Ausgabe des August-Heftes von de:bug zu erhalten – dort gibt es einen langen Artikel zur Heransgehensweise von BoC bei ihren veröffentlichungen.

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    #8849629  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,445

    songbirdOffensichtlich gelte ich hier als tumber Brit-Hooligan. BoC verfolge ich dann schon ein wenig länger. Deine Aussage zum neuen Album teile ich, das ich als ihr düsterstes empfinde.

    So eng sehe ich es gar nicht, aber Deine Vorlieben sind mir bis heute nicht allzu durchscheinend. Mir fallen allenfalls ein Dutzend Künstler ein, die Dir gefallen, dafür mindestens das Fünffache solcher, die Du öfters massiv abwertest (man muss sich nur ein wenig durch die Umfragen klicken). Und selbst Liam und Miles sind mittlerweile in der Kritik. ;-) Da erstaunt sowas tatsächlich etwas.

    „Düster“ finde ich das Album im übrigen auch, aber ohne im lethargischen Tiefschlaf zu versinken. Das Album wirkt mehr wie die beigelegten Karten, das Cover und Booklet – ein wenig flimmernd und verschwommen, als schaue man sich Dokumentarfilme über Wüsten, Wälder und Mondlandschaften an.

    songbirdDu kannst einmal versuchen, n0och eine Ausgabe des August-Heftes von de:bug zu erhalten – dort gibt es einen langen Artikel zur Heransgehensweise von BoC bei ihren veröffentlichungen.

    Klingt interessant, werde mich danach vielleicht mal umschauen.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8849631  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich bin neugierig geworden und habe mir das Album als download über itunes gezogen (aber nur weil das Booklet mit erhältlich ist). Gefällt mir bisher sehr gut, wobei ich es noch nicht am Stück gehört habe.

    Der Anfang erinnert mich ein bischen an die sehr gute Phase von Schulze in den 70ern, in „Gemini“ flirren die Sequenzer und auch in „Reach for the dead“ sprudelt dieser schöne, immer etwas geheimnisvolle, wabernde analoge Sound einer vergangenen Zeit. Leicht schräg, Sounds legen sich über Sounds und lassen Klangwelten entstehen.

    Boards of Canada kommen jedoch schneller ans Ziel wie Schulze in seinen seligen Zeiten und sind variationsreicher bzw. driften öfters in eine andere Richtung ab als Schulze. Zumindest zeugt „White Cyclosa“ davon (und doch auch hier am Ende Sequenzer).

    Mich langweilt Musik in den letzten Jahren immer mehr (oder habe ich keine Zeit mehr Musik zu hören?), „Tomorrow’s Harvest“ gefällt mir bisher, unerwartete Klangästhetik, die mich anspricht. Werde dran bleiben und mich durcharbeiten.

    Ich glaube man kann diese Musik gar nicht so recht in Worte fassen.

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    #8849633  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,445

    Dabei ist Dein Beitrag doch der beste Beweis, wie gut man ein Album auch mit ein paar wenigen Worten umreißen kann. Ich finde auch die Erwähnung von Schulze nicht allzu daneben, auch wenn sein Werk von einer etwas anderen Linie aus verläuft. Gerade Aufnahmen wie „Moondawn“ oder „Mirage“ sind ja viel fließender und ich habe bei Schulze auch bisher weniger wahrgenommen, dass Beats eine so zentrale Rolle spielen, wie bei Boards of Canada. Du sprichst ja auch die Spielzeit der Kompositionen an, das ist auch ein wesentlicher Unterschied. Dass gerade Tracks wie „Reach for the dead“ aber auch auf einem seinen Alben zu finden sein könnten, unbedingt. Freut mich aber wirklich sehr, dass Du ein Ohr riskiert hast. Ich bin gespannt, wie es Dir in ein paar Wochen gefällt. Ich höre es praktisch täglich – wenn sich der phänomenale Eindruck weiter bestätigt, habe ich bald ein neues Werk auf dem Jahresthron.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8849635  | PERMALINK

    badpit

    Registriert seit: 15.12.2006

    Beiträge: 941

    ich höre das Album immer öfter in letzter Zeit und es ist gefällt mir von Mal zu Mal besser.

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    When the world is sick can't no one be well But i dreamt we was all beautiful and strong
    #8849637  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    IrrlichtDabei ist Dein Beitrag doch der beste Beweis, wie gut man ein Album auch mit ein paar wenigen Worten umreißen kann.

    Danke. Bisher kenne ich das Werk noch nicht sehr genau. Es sind einzelne Titel, die momentan herausstechen z.B. „Sundown“, „New Seeds“, „Reach for the dead“, „Sick Times“, „Cold Earth“ oder „Come to Dust“. Es beginnt sich jedoch langsam zu verweben, es ist, als ob eine neue Landschaft oder besser eine neue Welt entsteht. Jedoch eine Welt, eine Landschaft, die vertraut ist, eine Art Sehnsuchtslandschaft voller Weite, Stille… wie bei einer 6 wöchigen Fahrt von Südschweden zum Nordkap (nicht Schottland ;-)). Die vielbeschriebene Dunkelheit höre ich so nicht heraus. Oder andersherum, sie wird überlagert von einer Art verhaltenem Optimismus und der Trunkenheit der Stille in Mitten der Geräusche. Ein Moment der Dunkelheit ist für mich der Abschlusstrack…doch dann beginnt es wieder von vorn. Die Morgendämmerung bricht heran.

    IrrlichtIch finde auch die Erwähnung von Schulze nicht allzu daneben, auch wenn sein Werk von einer etwas anderen Linie aus verläuft.

    Vergleiche hinken natürlich immer. Es sind einzelne Songs oder besser gesagt Element in einzelnen Songs, die ich auch mit Schulze in Verbindung bringe. Es überwiegt im Gesamtkontext natürlich die Eigenständigkeit von „Boards of Canada“. In den einzelnen Songs stecken oft mehr Schichten als bei Schulze (ist nicht als Wertung zu sehen), die Rhythmik des Albums ist für einen elektronischen Act doch beachtlich facettenreich. Schulze ist mehr ein Impressionist (auf die Arbeitsweise bezogen, nicht auf die Musik selbst), der sich dem Moment hingibt und in den besten Momenten kommt ein Meisterwerk heraus. Er bereitet nur die groben Strukturen vor und improvisiert dann. Wobei bei „X“ und „Timewind“, meinen beiden Lieblingsalben von Schulze, natürlich eine ganze Menge drin steckt.

    „Boards of Canada“ versuchen einzigartige Bilder entstehen zu lassen, in dem sie unglaublich viel Arbeit investieren. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie viele Samples die Band in ihren Archiven hat, aus denen dann so eine große Musik entstehen kann. Und das schöne ist, der Musik hört man die Arbeit nicht an. Sie empfängt einen wie „der warme Mantel einer fremden und doch vertrauten Person“ (o.k., habe bei den Worten etwas bei Schulze abgeschaut ;-)). Die Musik lebt einzig in diesem Moment, dem man sich nur schwer entziehen kann.

    „Tomorrow’s Harvest“ könnte mein Herbstalbum 2013 werden. 2012 hatten dies No Man („Schoolyard Ghosts“) und Fripp, Keeling & Singleton („The Wine of silence“) inne.

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