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Nachdem ich vor 2 Jahren meine 6 liebsten BÖC-Alben schon Track-by-Track bewertet habe, musste ich mir nun auch noch dieses Album vornehmen, nachdem mich ja die Wertschätzung von @klausk gewundert hatte und es in meinem BÖC-Ranking quasi seit Erscheinen auf dem letzten Rang liegt. Und da ich das Album tatsächlich auf Vinyl im Regal habe (da ich Vinyl bisher nicht ausgemistet habe, im Gegensatz zu CDs, da ich in Sachen Vinyl-Regalen noch keinen Platzmangel habe), habe ich es heute nach sehr langer Zeit mal wieder aufgelegt. Und ich wurde in meiner Einschätzung letztlich bestätigt.
Für mich fehlt da so viel von dem, was die Band vormals ausgezeichnet hat. Woran es liegt? Sicherlich daran, dass vor allem Tommy Zvoncheck eine andere Rolle spielt als Alan Lanier zuvor und auch danach wieder. Er ist mir viel zu präsent mit seinem „Gedudel“. Und natürlich fehlt auch Albert Bouchard. Der konnte von Jimmy Wilcox um Längen nicht ersetzt werden. Albert Bouchard war ein ganz wichtiger Faktor als Sänger, Drummer und auch Songwriter. Und so war die Geschichte von Zvoncheck und Wilcox bei BÖC ja auch schnell erzählt. Nach dem Album war Schluss, auch wenn Zvoncheck ja später als Begleitmusiker nochmal bei „Imaginos“ mitwirkte, da aber im Schatten von Alan Lanier keinen größeren Schaden anrichtete. Die Band tourte ja auch mit „Club Ninja“. Da warf dann aber auch Joe Bouchard das Handtuch und Bloom und Buck Dharma nannten die Band scherzhaft „Two Öyster Cult“. Nach der Tour war dann auch vorübergehend Schluss und es gab ein längeres Break vom Schreiben, Aufnehmen und Touren. Mir zeigt das auch, dass die Luft zu der Zeit ziemlich raus war. Zudem war das Album natürlich auch in seiner Zeit verhaftet, in der es in der Rockmusik übergreifend in eine nicht so gute Richtung ging, bis dann Grunge dem Ganzen Schabernack ein P davor setzte.
Im Einzelnen meine Eindrücke von heute:
White flag ***
Eric Bloom gefiel mir als Sänger nie so wie Albert Bouchard oder Buck Dharma. In der Bridge des Tracks kommen seine Mängel voll zur Geltung. Dass „White flag“ dennoch der beste Track des Albums sein sollte, sagt viel über die Qualität des Rests aus.
Dancin‘ in the ruins **1/2
Eigentlich ein flotter Track. Aber die Keyboards werden hier noch dominanter und nervender als schon beim Opener. Und der Refrain („Turn and turn and turn we must“) geht für mich gar nicht.
Make rock not war *1/2
Der erste richtige Tiefpunkt. Keyboards, Harmony-Vocals, Songqualität. Das ist alles nichts. Ich musste heute an die schlimmsten Zeiten des Pudel-Rocks denken, als ich den Track hörte.
Perfect water **
Der Track beginnt wirklich gut. Aber schon nach kurzer Zeit Ernüchterung. Keyboardflächen, partiell viel zu bombastische Drums, viel zu dick aufgetragen. Buck Dharma rettet es mit seiner guten Gitarrenarbeit auch nicht.
Spy in the house of night **
Schwacher Song. Die Orgel an einigen Stellen wenigstens mal fett. Buck Dharma wieder gut. Aber das reicht alles nicht.
Beat em up **1/2
Auch hier nothing to write home about. Stadion-Rock. Aber hier wenigstens mal mehr gitarrenlastig und straight.
When the war comes *1/2
Der zweite Tiefpunkt. Die Keyboards stören mal wieder schnell und massiv. Weniger wäre hier mehr gewesen. Stellenweise dachte ich hier an „Blue Öyster Cult goes Yes“. Keine originelle Songidee, trotzdem breit getreten.
„Shadow warrior“ **
Beginnt endlich mal wieder verheißungsvoller. Aber als dann alsbald der mehrstimmige Gesang einsetzt ist der Drops für mich weitestgehend wieder gelutscht.
„Madness to the method“ **1/2
Vielleicht sogar ***, obwohl der Track letztlich deutlich zu lang ist. Aber Mr. Roeser ist wieder gut dabei und hier gefällt mir auch die Arbeit an den Tasten zum Ende des Tracks. Dazwischen ist wieder zu viel Bombast.Unter dem Strich bleibt es dabei, dass dieses Album mit ** gut und fair bedient ist. Zum Vergleich werde ich später nochmal „The revölution by night“ hören. „Club Ninja“ verschwindet jetzt wieder für die nächsten Jahre im Regal.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killHighlights von Rolling-Stone.de„The Last Waltz“: So viel Harmonie war nie wieder
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WerbungIch finde, du bist bei einigen Tracks viel zu hart mit deiner Wertung. Klar ist das alles nicht so gut wie die großartigen Alben aus den 70ern. Aber wenn man es ganz isoliert von diesen hört und bewertet, ist ein bisschen mehr schon drin. ** für „Perfect Water“ ist z.B. viel zu wenig.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Passt schon so für mich. Für mich hat das mit BÖC, wie ich sie schätzen gelernt habe, nur noch sehr wenig zu tun. Das ist AOR-Rock der weniger guten Art. Auf „Perfect water“ war ich ja besonders gespannt nach den Hymnen hier, aber eben auch schnell ernüchtert. Ohne den guten Buck Dharma an der Gitarre hätte der Track für mich keine Substanz.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killpipe-bowl Im Einzelnen meine Eindrücke von heute: White flag *** Eric Bloom gefiel mir als Sänger nie so wie Albert Bouchard oder Buck Dharma. In der Bridge des Tracks kommen seine Mängel voll zur Geltung. Dass „White flag“ dennoch der beste Track des Albums sein sollte, sagt viel über die Qualität des Rests aus. Dancin‘ in the ruins **1/2 Eigentlich ein flotter Track. Aber die Keyboards werden hier noch dominanter und nervender als schon beim Opener. Und der Refrain („Turn and turn and turn we must“) geht für mich gar nicht. Make rock not war *1/2 Der erste richtige Tiefpunkt. Keyboards, Harmony-Vocals, Songqualität. Das ist alles nichts. Ich musste heute an die schlimmsten Zeiten des Pudel-Rocks denken, als ich den Track hörte. Perfect water ** Der Track beginnt wirklich gut. Aber schon nach kurzer Zeit Ernüchterung. Keyboardflächen, partiell viel zu bombastische Drums, viel zu dick aufgetragen. Buck Dharma rettet es mit seiner guten Gitarrenarbeit auch nicht. Spy in the house of night ** Schwacher Song. Die Orgel an einigen Stellen wenigstens mal fett. Buck Dharma wieder gut. Aber das reicht alles nicht. Beat em up **1/2 Auch hier nothing to write home about. Stadion-Rock. Aber hier wenigstens mal mehr gitarrenlastig und straight. When the war comes *1/2 Der zweite Tiefpunkt. Die Keyboards stören mal wieder schnell und massiv. Weniger wäre hier mehr gewesen. Stellenweise dachte ich hier an „Blue Öyster Cult goes Yes“. Keine originelle Songidee, trotzdem breit getreten. „Shadow warrior“ ** Beginnt endlich mal wieder verheißungsvoller. Aber als dann alsbald der mehrstimmige Gesang einsetzt ist der Drops für mich weitestgehend wieder gelutscht. „Madness to the method“ **1/2 Vielleicht sogar ***, obwohl der Track letztlich deutlich zu lang ist. Aber Mr. Roeser ist wieder gut dabei und hier gefällt mir auch die Arbeit an den Tasten zum Ende des Tracks. Dazwischen ist wieder zu viel Bombast. Unter dem Strich bleibt es dabei, dass dieses Album mit ** gut und fair bedient ist.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mit einer ****er Wertung für dieses Album so viel an Emotionen und Gegenpole aufwirble. Sicher ist meine besondere Vorliebe für eine bestimmte Art von Melodierhythmen und Gitarrensoli dafür ausschlaggebend, dass mir einige Titel des Album gut bis sehr gut gefallen. Ich mag Classic Rock, bin aber auch nicht als Freund von Stadionrock bekannt. Die ** für Perfect Water kann ich so gar nicht nachvollziehen. Und White Flag ist ein feiner Hardrocker. Auch den Refrain von Madness To The Method mag ich. Mir persönlich sind die Keyboards nicht so negativ aufgefallen. Mein Hauptohrenmerk gilt eh den Gitarren Dennoch weiß ich auch einen interessanten Text wie Deinen zu schätzen.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul birdklauskIch hätte nie gedacht, dass ich mit einer ****er Wertung für dieses Album so viel an Emotionen und Gegenpole aufwirble.
Emotionen würde ich es nicht nennen. Aber ich fühlte mich sofort zur Gegenrede animiert. Und auf das Wiederhören heute war ich dann sogar gespannt. Insbesondere dahingehend, ob ich eine früher gefasste Meinung (in Teilen) revidieren müsste. Ich war dazu bereit. Hat nicht funktioniert und ich hätte wirklich gerne ein Album in meiner Sammlung entdeckt, welches mich entgegen meiner Vermutung anspricht.
klauskMir persönlich sind die Keyboards nicht so negativ aufgefallen.
Darum bist Du wirklich zu beneiden, denn sie sind ja faktisch da.
PS: „Perfect water“ habe ich mir jetzt noch einmal angehört. Natürlich liefert Buck da sehr gute Arbeit ab. Aber der Song an sich funktioniert für mich als solcher nicht. Er mag sogar tricky sein in Richtung Prog-Rock, aber er nimmt mich nicht mit. Ob ich da jetzt eventuell aufgrund der Gitarren auf **1/2 gehen sollte/könnte, macht den Kohl dann auch nicht fett.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Apropos Perfect Water.
Buck Dharma vor ein paar Jahren mal nur mit Akustik-Gitarre, zeigt die Griffe. Hier höre ich überhaupt erst die schöne Grundmeldodie heraus. Gefällt mir. Vielleicht hätten sie diesen Song eher etwas mehr „unplugged“ produzieren sollen.
Buck Dahma ist schon ein Teufelskerl. Wurde total unterbewertet. Vielleicht liegt das an seiner bescheidenen Art. Untypisch für einen „Rockstar“.
Link vergessen: https://www.youtube.com/watch?v=_RVUyywJLs8--
pipe-bowl
klauskIch hätte nie gedacht, dass ich mit einer ****er Wertung für dieses Album so viel an Emotionen und Gegenpole aufwirble.
Emotionen würde ich es nicht nennen. Aber ich fühlte mich sofort zur Gegenrede animiert. Und auf das Wiederhören heute war ich dann sogar gespannt. Insbesondere dahingehend, ob ich eine früher gefasste Meinung (in Teilen) revidieren müsste. Ich war dazu bereit. Hat nicht funktioniert und ich hätte wirklich gerne ein Album in meiner Sammlung entdeckt, welches mich entgegen meiner Vermutung anspricht.
klauskMir persönlich sind die Keyboards nicht so negativ aufgefallen.
Darum bist Du wirklich zu beneiden, denn sie sind ja faktisch da. PS: „Perfect water“ habe ich mir jetzt noch einmal angehört. Natürlich liefert Buck da sehr gute Arbeit ab. Aber der Song an sich funktioniert für mich als solcher nicht. Er mag sogar tricky sein in Richtung Prog-Rock, aber er nimmt mich nicht mit. Ob ich da jetzt eventuell aufgrund der Gitarren auf **1/2 gehen sollte/könnte, macht den Kohl dann auch nicht fett.
Dass der Song eventuell Prog Rock-Hörer ansprechen könnte, denke ich auch. Prog Rock muss ja nicht immer „verschwurbelt“ sein. Bei mir macht das halt genau den Unterschied aus: Gitarrenarbeit, Rhythmus, Melodie und Refrain. Was BÖC insgesamt anbetrifft, habe ich gestern ein Top 20 Songranking hochgeladen.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul bird@rockart: Besten Dank. Habe gerade mal gesucht.
Wirklich nicht schlecht. Die Frage, die sich hier stellt ist „what have they done to my song?“
Auch schön:
Hach.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
pipe-bowl
Auch schön:
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Hach.Danke. Klingt traumhaft. Vielleicht sollte der Mann mal ein Akustik-Album aufnehmen mit seinen Fav-Songs.
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pipe-bowl
Wirklich nicht schlecht. Die Frage, die sich hier stellt ist „what have they done to my song?“Versemmelt haben sie es und einen guten Song im 80ziger Jahre Keyboardmumpf ersticken lassen, mag gar nicht wissen was die BÖC von Spectres aus dem Song gemacht hätten.
Ansonsten gehe ich mit deiner Einschätzung der Platte konform, als sie erschien war ich als langer BÖC Fan maßlos enttäuscht, man konnte sie sich nicht schön hören.
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Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 31.10.2024 um 22:00: On the Decks Vol. 27: Female Voices #02
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
kinkster
Versemmelt haben sie es und einen guten Song im 80ziger Jahre Keyboardmumpf ersticken lassen, mag gar nicht wissen was die BÖC von Spectres aus dem Song gemacht hätten.Mit einer Acoustic Tour könnten sie einiges gut machen.
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rockart
kinkster
Versemmelt haben sie es und einen guten Song im 80ziger Jahre Keyboardmumpf ersticken lassen, mag gar nicht wissen was die BÖC von Spectres aus dem Song gemacht hätten.Mit einer Acoustic Tour könnten sie einiges gut machen.
Da bin ich mir nicht sicher ob das gut gehen würde, aber ich lasse mich ja gerne überraschen.
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Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 31.10.2024 um 22:00: On the Decks Vol. 27: Female Voices #02rockart
kinkster
Versemmelt haben sie es und einen guten Song im 80ziger Jahre Keyboardmumpf ersticken lassen, mag gar nicht wissen was die BÖC von Spectres aus dem Song gemacht hätten.Mit einer Acoustic Tour könnten sie einiges gut machen.
Die Bouchard Brüder sind in den letzten Jahren öfter mal mit Acoustic Versionen von BÖC Songs aufgetreten, hat sich gut angehört. Übrigens machen die beiden mit Dennis Dunaway von der Alice Cooper Group tolle Alben in der Formation „Blue Coupe“.
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Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry@wolfgang: Von „Blue Coupe“ habe ich noch nie gehört. Wer spielt denn da was? In ihren früheren Bands haben Dennis Dunaway und Joe Bouchard ja Bass gespielt.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killpipe-bowl@wolfgang: Von „Blue Coupe“ habe ich noch nie gehört. Wer spielt denn da was? In ihren früheren Bands haben Dennis Dunaway und Joe Bouchard ja Bass gespielt.
Die haben bisher zwei Alben veröffentlicht. „Tornado On The Tracks“ und „Million Miles More“. Albert Bouchard: Drums, Vocals, Acoustic Guitar, Keyboards. Joe Bouchard: Guitar, Vocals, Keyboards und Dennis Dunaway: Bass Guitar, Vocals.
Die beiden Alben kann ich dir uneingeschränkt empfehlen, die natürlich eine Mischung aus BÖC und Alice Cooper Group bieten.
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Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry -
Schlagwörter: 1985, Blue Öyster Cult, Club Ninja
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