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herr-rossiKönnen wir bitte über das Threadthema sprechen?
Machen wir. Du hast behauptet, Billie Eilish sei das größte Pop-Phänomen seit Lady Gaga, das wurde hier in Frage gestellt. Und selbstverständlich kann man da Ed Sheeran anführen. Dass ein einzelner Interpret ohne Begleitband weltweit Stadien füllt, hat es vorher noch nie gegeben.
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WerbungclauDass ein einzelner Interpret ohne Begleitband weltweit Stadien füllt, hat es vorher noch nie gegeben.
Ok. Er ist ganz sicher rekordverdächtig, aber das hat sich im Laufe der Jahre ergeben und gefühlt ist er jetzt schon immer da gewesen. Ich sehe aber nicht, dass sich das öffentliche Interesse an ihm je in einem vergleichbaren Maße verdichtet hätte. Ed Sheeran war halt einfach irgendwann da, hatte einen Hit und dann noch einen und noch einen usw.
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punchlineMich erstaunt, in welchem Tempo das heute geschieht. Wie ist das zu erklären?
Barbra Streisand, Esther & Abi Ofarim, Michael Jackson, Pink Floyd, Bee Gees, Genesis, U2 etc. hatten zu diesem Status Jahre oder Jahrzehnte gebraucht. Ausnahme wäre vielleicht ABBA.Sorry, war etwas voreilig, dass ich das vorhin abgebogen habe. Billie ist ein „Über-Nacht-Star“ nur für die große Öffentlichkeit. Tatsächlich hat sie sich seit 2015 Schritt für Schritt etabliert. Ihr erster Online-Erfolg war der Song „Ocean Eyes“, der erste überhaupt, denn sie mit ihrem Bruder Finneas geschrieben und produziert hat. Sie hat ihn zunächst auf Soundcloud veröffentlicht, Anfang 2016 folgte dann ein noch sehr einfacher Clip für Youtube. Danach hat sie sehr stark an ihrem Sound, Songwriting und auch ihrem visuellen Stil gearbeitet. Mit der EP „Don’t Smile At Me“ und dem Viralhit „Bellyache“ formte sich dann schon die „Marke“ Billie Eilish. Mit „You Should See Me In A Crown“, dem ersten Vorboten des Albums, war dann die gesamte Billie-Eilish-Ästhetik definiert.
Der Glücksfall für sie war dann sicher, dass dann in diesem Jahr „Bad Guy“ ein so derart massiver Hit auch in der „realen“ Welt wurde, mit dem keiner rechnen konnte, weil er einfach anders klang als alle anderen Charts-Erfolge der letzten Jahre. Jetzt sprangen auch zum Erscheinen des Debütalbums die traditionellen Medien auf sie an. Klingt im Rückblick alles wie ein sauber durchgezogener Masterplan. Dass die Eltern als Schauspieler und Musiker in Los Angeles tätig sind und ihre Kinder musikalisch von Anfang sehr stark gefördert haben, hat ganz sicher nicht geschadet. Aber nach allem, was bislang zu beobachten war (und es gibt wirklich viel footage) ist das aber keine aufstiegsbesessene Kinderausbeutung wie einst bei den Jacksons, sondern Billie und Finneas hatten einfach das perfekte familiäre Umfeld, um derart früh kreativ wachsen zu können. Im Grunde einer ganz klassischen Erfolgsgeschichte, nicht anders als in früheren Jahrzehnten. Auch Lady Gagas scheinbar kometenhafter Aufstieg hatte eine langjährige Vorgeschichte. (Übrigens hatten auch ABBA keinen geradlinigen Weg zum Welterfolg, „Waterloo“ war nur eine, wenn auch wichtige, Wegmarke dabei.)
Die Evolution der Billie Eilish:
Ocean Eyes (März 2016)
Bellyache (März 2017)
you should see me in a crown (August 2018)
Bad Guy (März 2019)
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Ja. Er war irgendwann einfach da und alle U21 Mädels finden ihn toll.
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How does it feel to be one of the beautiful people?choosefruitUnd eigentlich doch positiv und genauso berechtigt, dass Pop auch ohne Extravaganz funktionieren kann.
Mag sein, aber Pop ohne Extravaganz ist aber irgendwie wie Rwaaaack ohne Roll.;) Wobei Billie Eilish ja gar keine überlebensgroße und komplett durchinszenierte Kunstfigur wie Gaga in der „Monster“-Ära ist, sie repräsentiert ja vielmehr den Typus des authentischen Star, mit dem man sich identifizieren kann, der eigentlich so ist wie ihre Fans sich fühlen. So klar konturiert ihre Musik und ihr optischer Stil auch ist, sie bleibt bislang auf Augenhöhe.
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Wollte ich gerne mögen, finde sie (die Musik) aber relativ kacke.
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Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Billie Eilish ist schon ziemlich in den Medien präsent. Und zwar auch in Bereichen, die überhaupt nichts mit Musik zu tun haben.
Auch im STERN war sie dieses Jahr sehr häufig vertreten. Im aktuellen „Das war 2019“ Heft gibt es einen Bericht von Sophie Passmann, der dass, was Billie Eilish ausmacht, gut auf den Punkt bringt.Titel: „Ausserirdisch Cool“
Im Stern tauchte sie auch im Fashion Bereich auf, weil der Designer Dirk Schönberger sie für die Herbst Kampagne der Marke MCM verpflichtete.
Bereits im April 2019 gab es im Stern dieses Interview--
Sehr spannend, dass das Album klingt als hätte es überhaupt gar keinen Masterplan gegeben. (Wahrscheinlich hat es wirklich keinen gegeben.)
Interessant, dass auch Kinder und Jugendliche sich so in den Bann gezogen fühlen, wenn ein Video von Billie Eilish läuft. (Auf einem Konzert war ich noch nicht.) Die Musik alleine wird’s also nicht sein, die für den Erfolg ausschlaggebend war. Video may have killed the radio star; but so what?
Dagegen ist und war Taylor Swift Malen nach Zahlen – was Musik als auch Auftritt und Aussagen in Interviews betrifft.
Als nächstes wünsche ich mir ein Duett mit Declan McKenna.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)krautathaus
Eilish ist aber am Alter gemessen ein größerer Shooting Star (Phönomen) und ihr Album ist soundmäßig neu und frisch.Mit diesem „neu“ und „frisch“ habe ich meine Probleme. Ja, die Musik klingt aktuell, aber ich wüsste nicht, welche Zutaten sie ihren Liedern gibt, die nicht auch schon vor ihr in der Musik verwendet wurden. Und „Bad Guy“ ist doch eine „Plants vs. Zombies“-Homage. Als wirklich neu kann sie doch nur gesehen werden, wenn die Sehnsucht nach einem neuen Star gegeben ist. Und Pop lebt auch davon, die Acts größer erscheinen zu lassen, als sie eventuell sind. Ich habe absolut nichts gegen Billie Eilish. Durch meine Ex-Freundin lernte ich die Musik vor gut einem Jahr kennen, noch bevor der Hype nach Deutschland schwappte. Und ich kann verstehen, dass viele junge Menschen sich mit ihr identifizieren können, zumal sie auch abseits der Musik greifbar erscheint, und dies keine unwesentliche Rolle für ihren Erfolg spielt. In der Beurteilung habe ich dennoch ein ambivalentes Verhältnis, da ich bei ihrem Styling oft das Gefühl habe, dass an ihren Klamotten noch das Preisschild hängt. Aber eventuell zerdenk ich zu viel. Etwas Interessantes hat sie durchaus. Und Frauen in High Heels und mit Handtasche sind eh langweilig. Dann lieber ein lässiger Hoodie und Augenringe.
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choosefruit
krautathaus Eilish ist aber am Alter gemessen ein größerer Shooting Star (Phönomen) und ihr Album ist soundmäßig neu und frisch.
Mit diesem „neu“ und „frisch“ habe ich meine Probleme. Ja, die Musik klingt aktuell, aber ich wüsste nicht, welche Zutaten sie ihren Liedern gibt, die nicht auch schon vor ihr in der Musik verwendet wurden.
Wird ziemlich gut hier beschrieben:
https://www.soundandrecording.de/tutorials/mixpraxis-rob-kinelski-mixt-billie-eilish/
„Billy Eilish weicht in fast jeder Hinsicht von diesen Standards ab: Das Einzige, was ihre Musik mit aktuellen Trends gemeinsam hat, ist der voluminöse Bass. Ansonsten: leise gesungene, dunkel klingende Vocals ohne erkennbares Tuning oder Hall, düstere, manchmal unheimliche Songtexte, hyperreduzierte, minimalistische Arrangements mit häufigem Einsatz von Foley-Effekten [Geräuschen, wie sie normalerweise für Film-Synchronisationen von Spezialisten nachgebaut werden; Anm.d.Übers.] und ein insgesamt sehr höhenarmes Klangbild. Es gibt ein Sprichwort, demzufolge der beste Weg, die Aufmerksamkeit eines Raumes voller Menschen auf sich zu ziehen, darin bestehe, sehr leise zu sprechen. Eilishs Musik scheint die musikgewordene Umsetzung dieses Prinzips zu sein: Mit leisem Gesang hat sie die Aufmerksamkeit der gesamten Welt auf sich gezogen.
Darüber hinaus finden sich anstelle von Horden an Songwritern, Producern und Mixern nur vier Personen in den Credits von Eilishs Album When We Fall Asleep, Where Do We Go?: die Sängerin selbst, ihr Bruder Finneas O’Connell, Mixer Rob Kinelski und Mastering-Engineer John Greenham. Finneas O’Connell produzierte das komplette Album, schrieb alle Songs mit und spielte bzw. programmierte die Musik. Kinelski und Greenham ihrerseits sind zwar eingefleischte Profis, aber keiner der beiden gehört zu jener Studio-Elite, die für die überwiegende Mehrheit aktueller Hits verantwortlich ist.“
Falls es dich wirklich ganz genau interessiert, kannst du hier nachlesen:
https://www.soundonsound.com/techniques/inside-track-billie-eilish-bad-guy
Der Rest deines Posts hat ja nichts mit dem Sound des Albums zu tun, sondern mit dem Erscheinungsbild, dem Vakuum an Popstars, nicht vorhandenen Augenringen und entfernten Preisetiketten…etc. etc.
Es gibt wohl nicht viele aktuelle Alben, deren Produktion so kurz nach Erscheinen schon dermaßen umfangreich dokumentiert ist.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Drittklässlerin heute: Warum wissen Sie eigentlich so viel über Billie Eilish?
Ich: Äh, hm.
andere Drittklässlerin: Na, sie schaut doch Nachrichten!
Genau. Dass Billie Eilish und ihr Bruder den neuen Song für James Bond produziert haben, kam grad in der ARD. Auch, dass Billie Eilish nicht über Nacht erfolgreich wurde. Und dass Taylor Swift sowie Lady Gaga gehofft hatten, einen Song für James Bond schreiben/singen/produzieren zu dürfen.--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Mir war Billie Eilish bisher unbekannt, was auch gern hätte so bleiben können. Mir war bisher aber auch nicht bekannt, dass es sich bei lady gaga um ein Pop Phänomen handelt.
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close-to-the-edge Mir war bisher aber auch nicht bekannt, dass es sich bei lady gaga um ein Pop Phänomen handelt.
Aber immerhin hast du schon mal was von Lady Gaga gehört…
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollfirecrackerDrittklässlerin heute: Warum wissen Sie eigentlich so viel über Billie Eilish? Ich: Äh, hm.
Deine Drittklässler sollten dich mal fragen, warum du so auf Declan McKenna stehst, mit der kritischen Nachfrage: Aber, der ist doch viel jünger als Sie….
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
Schlagwörter: Billie Eilish, Heavy Metal Goddess, Shredding Queen
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