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Ich finde Billies Musik sehr toll (hab das ja auch schon geschrieben) und ihre Nebengeschäfte sind mir eigentlich egal, aber da sie das Leiden an der Vermarktungsmühle so schmerzlich und offensiv thematisiert gleich im allerersten Track des neuen Albums („Things I once enjoyed, just keep me employed now“), darf man schon bespötteln, dass sie gleichzeitig den künstlerischen Erfolg noch mit einem Düftchen monetarisiert.
Natürlich machen das alle. Aber nicht alle haben das Image des postmaterialistischen, von der kapitalistischen Leistungsgesellschaft verstörten Teenagers, der es aber schafft, dem Business seine eigenen Regeln zu diktieren, so zelebriert. Bei Billie darf man diesen offenkundigen Widerspruch schon thematisieren, finde ich.
Während man Kardashian da nichts vorwerfen kann, die ist in sich stimmig, eine durch und durch materialistische Influencerin.
Bei Billie gibt es da hingegen einfach eine Fallhöhe. Und im Nachhinein fragt man sich: War der anfängliche Schlabberlook vielleicht nur Teil 1 des mehrstufigen Karriereplans, den zwar kein Lou Pearlman oder Simon Fuller konzipiert hat, aber eben der Familienunternehmensvorstand?
Wie gesagt, ich finde ihre Alben klasse und bitte darum, nicht als alter weißer Rockist für nicht satisfaktionsfähig erklärt zu werden.
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Hi, hi…lies mal über Gwyneth Paltrows Marke Goop, spezifisch ihre Vaginalduftkerze…dagegen ist doch so ein Parfume eine profane Angelegenheit…
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Roykobullschuetz Und im Nachhinein fragt man sich: War der anfängliche Schlabberlook vielleicht nur Teil 1 des mehrstufigen Karriereplans, den zwar kein Lou Pearlman oder Simon Fuller konzipiert hat, aber eben der Familienunternehmensvorstand?
Daran hatte ich beim Erscheinen der Hochglanzfotos auch gedacht. Erst der verschämte Schlabberlook, dann das sich selbstbewusste Öffnen durch die Vogue-Fotos, jetzt das Starten der Marketingmaschine. Sieht halt nach Masterplan aus.
Aber, damit ich nicht missverstanden werde – das ist alles ja nicht verwerflich, und wahrscheinlich würde ich es genau so machen.
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l'enfer c'est les autres...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Selbstverständlich kann man das thematisieren oder generell kritisch sein und und im besten Fall auch darüber diskutieren. Aber Letzteres funktioniert in meinen Augen nur mit Argumenten und die sehe ich – ob plausibel oder nicht muss jeder für sich entscheiden – in diesem Thread, wenn ich reinschaue, immer nur auf einer Seite. Daher mein Respekt, weil sich die „Gegenseite“ meist nur auf Headlines stürzt und an keiner Diskussion interessiert scheint. Ich selbst kann zu Billie Eilish gar nicht viel sagen, außer dass ich das Debütalbum ganz in Ordnung finde, das Rundherum um ihre Person verfolge ich nicht, deswegen kann ich mich nicht wirklich positionieren. Aber wie gesagt big props für die Ausdauer, die hätte ich nicht. :)
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cycleandale
bullschuetz Und im Nachhinein fragt man sich: War der anfängliche Schlabberlook vielleicht nur Teil 1 des mehrstufigen Karriereplans, den zwar kein Lou Pearlman oder Simon Fuller konzipiert hat, aber eben der Familienunternehmensvorstand?
Daran hatte ich beim Erscheinen der Hochglanzfotos auch gedacht. Erst der verschämte Schlabberlook, dann das sich selbstbewusste Öffnen durch die Vogue-Fotos, jetzt das Starten der Marketingmaschine. Sieht halt nach Masterplan aus. Aber, damit ich nicht missverstanden werde – das ist alles ja nicht verwerflich, und wahrscheinlich würde ich es genau so machen.
Die Entwicklung von einer 15 Jährigen zu einer 19 Jährigen könnte ich nicht als „Plan“ erkennen…überlegt mal, was für ein Eingriff dieser plötzliche Riesenerfolg in das Privatleben einer 17/18-Jährigen auslöst, wo sich ein normaler Teenager noch über eine unbedachte Bemerkung der Eltern/Freunde tagelang ärgern kann, man noch auf einer ganz anderen Empfindlichkeitsstufe surft, als der Erwachsene, der man vielleicht 5 – 6 Jahre später ist. Deshalb verstehe ich den Text des Openers auch nicht als Kapitalismuskritik, sondern als Reflektion, wie schwer es ihr ging mit diesem Erfolg persönlich klar zu kommen.
Mich verwundert etwas, warum die Modeshoots b.z.w. die Hochglanzbilder (!) hier so überhöht werden. Das ist doch wie schauspielern und kein Teil von Eilish täglichem Auftreten b.z.w. Look. Der Übergang von den starken Farben und dem baggy look war ja auch nicht von einem Tag auf den anderen, sondern hat sich so langsam 2021 eingeschlichen, klar die Haarfarbe kann man natürlich schlecht stufenweise anpassen. Von den Fotoshoots abgesehen war das für mich nur ein optischer Wandel vom grellen baggy look in den casual look, den sie ja jetzt auch schon seit einer Weile bei den gewöhnlichen Auftritten und Interviews trägt.
Die Vermarktung betrifft ja nicht nur das Parfume, sondern auch die Zusammenarbeit mit Nike und manches andere. Sehe diese Produkte aber durchaus als Teil von Eilish Persönlichkeit, sprich ihr waren Schuhe, Mode, Look und Parfume schon immer wichtig, insofern würde ich auch hier nicht von einem von außen aufgedrängtem Marketing sprechen.
Dazu kommen bei ihr als knapp 20 Jährige doch viel interessantere Einstellungen, sich für ihr wichtigen Belange einzusetzen, ob das nun eine vegane Lebenseinstellung ist (der Einfluss ist nicht gering auf ihre Generation), oder dass sie auch nicht an sozialer Kritik bei Menschenrechtsverletzungen spart (Texas). Das dürfte mit Sicherheit auch an ihrer Erziehung liegen.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoWenn ich Künstler wäre und mir so eine Pandemie in den Knochen steckte, dann würde ich mir auch Gedanken machen mit welchen Ideen ich meinen Lebensunterhalt zusätzlich bestreiten könnte. Und die Kreation (oder allein Beteiligung daran) von Modeartikeln oder Düften ist da für mich durchaus nahe liegend.
Ich weiß natürlich nicht, ob hier ein Zusammenhang besteht, war jetzt nur so ein spontaner Gedanke von mir.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.stormy-mondayIch reflektiere da schon ein wenig.
Kaufe ich Dir mittlerweile leider nicht mehr ab, sorry.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Einst hab ichs genossen, heute ist es nur noch ein Job … seufz … und anstatt mich der Maschine zu entziehen, damit ich wieder mehr Spaß habe und zurückfinde zur reinen, unentfremdeten schöpferischen Freude, stürze ich mich jetzt mal voll rein ins kommerzielle Diversifizierungs- und Monetarisierungsgetriebe, schieb auch noch ein Parfüm nach und erkläre im dafür geeigneten Showbizmarketingsprech, den ich bislang gemieden habe, dass ich „sooo aufgeregt“ bin, „endlich meinen ersten Duft mit euch zu teilen!“
Mir ist schon klar, dass Authentizität eine Schimäre ist, vor allem im Pop. Aber Eilish hat ihre Karriere bisher stark auf eine Authentizitätsanmutung gegründet: nicht gemacht und am Reissbrett konzipiert, sondern aufgrund reinen Talents dem Kindermusizierzimmer entwachsen, weder den optischen Normen angepasster Teenager-Weiblichkeit gehorchend noch den Stromlinienkriterien absehbar vermarktbarer Musik.
Und die spannende Frage nun ist: War all das der Beginn eines nonkonformistischen, selbstbestimmten kreativen Werdegangs, der zum neuen Vorbild werden kann, zum Gegenentwurf? Oder war Phase 1 nur die Aufmerksamkeit schaffende Startrampe für einen Monetarisierung auf allen Ebenen ermöglichenden und fortan einer durchaus konventionellen und bewährten Logik folgenden Karriereplan? Und: In welche Richtung wird sich Billies Musik entwickeln? Hin zu neuen Überraschungen? Oder hin zu einem zusehends den gängigen Kriterien der Industrie gehorchenden Sound?
Und um es noch etwas zynischer auszudrücken: Waren all die nerdigen Kinderzimmerstudio-Interviews von Billie und ihrem Bruder überhaupt authentisch? Oder auch schon Teil einer Selbstinszenierung?
Ich meine das nicht moralisierend. Selbstinszenierung ist okay. Ich habe nur den Verdacht, dass das Phänomen Eilish in diesem Thread womöglich teilweise etwas naiv diskutiert und die Karriereplanungskompetenz der Familie unterschätzt wird.
zuletzt geändert von bullschuetz--
bullschuetzEinst hab ichs genossen, heute ist es nur noch ein Job … seufz … und anstatt mich der Maschine zu entziehen, damit ich wieder mehr Spaß habe und zurückfinde zur reinen, unentfremdeten schöpferischen Freude, stürze ich mich jetzt mal voll rein ins kommerzielle Diversifizierungs- und Monetarisierungsgetriebe, schieb auch noch ein Parfüm nach und erkläre im dafür geeigneten Showbizmarketingsprech, den ich bislang gemieden habe, dass ich „sooo aufgeregt“ bin, „endlich meinen ersten Duft mit euch zu teilen!“
Naja, es ist deine Interpretation des Textes, meine sieht anders aus und hat nichts mit dem jammern über das Marketing generell zu tun, sondern wie ich schon schrieb über den empfindsamen Unterschied eines Teenagers mit 15 Jahren und den einer 17 Jährigen. Das sind in der Entwicklungsempfindlichkeit locker 5 -7 Twenjahre. Dass sich Eilish hier sehnsüchtig an die Zeit zurück erinnert in der die ersten Interviews und Marktmechanismen noch aufregend waren und später zur Routine wurden, ist für mich nachvollziehbar.
Warum das aber nun dafür herhalten soll, dass es ihr nicht trotzdem Spaß machen kann ihre selbstbestimmten (!) Produkte zu vermarkten, versteh ich nicht.
Zu deinem Zweifel an der Authentizität der Startjahre bis zum Auszug etc.: da gibt es für mich nicht den leisesten Zweifel, dass die Homevideos und Interviews der Familie auch die Wirklichkeit spiegeln, die sie darstellen. Das ganze Umfeld (sieh dir mal das Haus an) lässt doch auch nichts anderes zu.
Karriereplan in der Musikindustrie? Sowas mag ja noch in der fortgeschrittenen Karriere möglich sein, aber so ziemlich jeder halbwegs bekannte Künstler wird dir erzählne, dass die ersten Jahre des Erfolgs überhaupt nicht planbar sind. Wer wußte denn auch schon vorher (sofern er nicht in den 60s von Motown gecastet wurde) welche Single nun wirklich ein Hit werden könnte. Wie oft haben schon Künstler den Karriereplanern/Produzenten der Plattenfirmen widersprochen und einen Song zur Single durchgeboxt, die sich dann als riesen Hit erwiesen hat. Wer war denn da bitte der Karriereplaner? Da war doch das Bauchgefühl des Künstlers oft ein verlässlicheres Indiz.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Roykokrautathaus
pink-nice3Das ganze Produkt so dermaßen zu überhöhen macht es den Fans natürlich fast unmöglich dem Duft zu widerstehen.
Hi, hi…lies mal über Gwyneth Paltrows Marke Goop, spezifisch ihre Vaginalduftkerze…dagegen ist doch so ein Parfume eine profane Angelegenheit… https://www.theguardian.com/fashion/2020/jan/13/why-is-gwyneth-paltrow-selling-a-candle-that-smells-like-her-vagina-goop
Macht es auch nicht besser….
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ +27233bullschuetzUnd im Nachhinein fragt man sich: War der anfängliche Schlabberlook vielleicht nur Teil 1 des mehrstufigen Karriereplans
Ja, da könnte was dran sein. Diese Stilwechsel gabs ja schon in den 70ern. Man erinnert sich doch noch an den irischen Singer/Songwriter Gilbert O’Sullivan. Der fing als „hässliches Entlein“ an mit Kurzhaarfrisur (die ihm natürlich überhaupt nicht stand), und irgendwie irischem Bierkutscher-Look und nach seiner Verwandlung war er sozusagen the new sexiest man mit herrlich schönen langen Locken…
https://www.gilbertosullivan.co.uk/Okay, kennt jemand schon den Duft von Billie olfaktisch? Kommt er gut an?
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"All I can do is be me, whoever that is." Bob DylanJo, natürlich ist das ein Masterplan. Sie wollte sicher nie mit Klampfe in kleinen Clubs spielen und in der Pause Lavendel-Duftkissen verkaufen.
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"All I can do is be me, whoever that is." Bob DylanDa melde ich mich , nicht branchenfremd , auch mal zu Wort: denkt hier jemand Jil Sander, Lagerfeld Joop oder Konsorten hat jemals einen Duft creiert, der seinen Namen trägt? No way. Das erledigen ausgebildete Parfümeure. Für jedes Label . Wenn das Mädel jetzt auf diese Schiene springt, die aber sowas von gut laufen wird, da wette ich drauf, dann gönne ich ihr das einfach. 2 Gleisig hat noch niemandem geschadet, und wenn sie da Bock drauf hat, dann bitte. Macht ihre Musik weder besser noch schlechter, sorgt sie halt vor und ganz andere verdienen sich dabei den goldenen Schnüffel, sie gibt ja nur den Namen her. Der bei Liebhabern der Musik natürlich eine Assoziation und somit die Emotion auslöst: das MUST HAVE.
Wer da Bock drauf hat, und wems gefällt, der soll das doch kaufen. Und sich freuen, dass er /sie etwas ganz Schönes im Bad stehen hat.
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Keine Patrick-Süskind-Fans hier? ;)
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)2-gleisig klappt nicht immer. Risiko ist immer dabei. Der Thomas Gottschalk-Wein läuft scheinbar nicht besonders. Den sehe ich seit Wochen in einem Reste-Regal im Supermarkt. Ich kann allerdings nicht beurteilen ob er schmeckt. Habe ihn nie probiert. Auch hat jemand das eigentlich auch nicht mehr nötig, wenn er er seine Schäfchen im Trockenen hat. Ich glaube sein Bruder steckt dahinter.
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"All I can do is be me, whoever that is." Bob Dylan -
Schlagwörter: Billie Eilish, Heavy Metal Goddess, Shredding Queen
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