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Anonym
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Ich finde Billies Musik sehr toll (hab das ja auch schon geschrieben) und ihre Nebengeschäfte sind mir eigentlich egal, aber da sie das Leiden an der Vermarktungsmühle so schmerzlich und offensiv thematisiert gleich im allerersten Track des neuen Albums („Things I once enjoyed, just keep me employed now“), darf man schon bespötteln, dass sie gleichzeitig den künstlerischen Erfolg noch mit einem Düftchen monetarisiert.
Natürlich machen das alle. Aber nicht alle haben das Image des postmaterialistischen, von der kapitalistischen Leistungsgesellschaft verstörten Teenagers, der es aber schafft, dem Business seine eigenen Regeln zu diktieren, so zelebriert. Bei Billie darf man diesen offenkundigen Widerspruch schon thematisieren, finde ich.
Während man Kardashian da nichts vorwerfen kann, die ist in sich stimmig, eine durch und durch materialistische Influencerin.
Bei Billie gibt es da hingegen einfach eine Fallhöhe. Und im Nachhinein fragt man sich: War der anfängliche Schlabberlook vielleicht nur Teil 1 des mehrstufigen Karriereplans, den zwar kein Lou Pearlman oder Simon Fuller konzipiert hat, aber eben der Familienunternehmensvorstand?
Wie gesagt, ich finde ihre Alben klasse und bitte darum, nicht als alter weißer Rockist für nicht satisfaktionsfähig erklärt zu werden.
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