Antwort auf: Billie Eilish

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krautathaus

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bullschuetzEinst hab ichs genossen, heute ist es nur noch ein Job … seufz … und anstatt mich der Maschine zu entziehen, damit ich wieder mehr Spaß habe und zurückfinde zur reinen, unentfremdeten schöpferischen Freude, stürze ich mich jetzt mal voll rein ins kommerzielle Diversifizierungs- und Monetarisierungsgetriebe, schieb auch noch ein Parfüm nach und erkläre im dafür geeigneten Showbizmarketingsprech, den ich bislang gemieden habe, dass ich „sooo aufgeregt“ bin, „endlich meinen ersten Duft mit euch zu teilen!“

Naja, es ist deine Interpretation des Textes, meine sieht anders aus und hat nichts mit dem jammern über das Marketing generell zu tun, sondern wie ich schon schrieb über den empfindsamen Unterschied eines Teenagers mit 15 Jahren und den einer 17 Jährigen. Das sind in der Entwicklungsempfindlichkeit locker 5 -7 Twenjahre. Dass sich Eilish hier sehnsüchtig an die Zeit zurück erinnert in der die ersten Interviews und Marktmechanismen noch aufregend waren und später zur Routine wurden, ist für mich nachvollziehbar.

Warum das aber nun dafür herhalten soll, dass es ihr nicht trotzdem Spaß machen kann ihre selbstbestimmten (!) Produkte zu vermarkten, versteh ich nicht.

Zu deinem Zweifel an der Authentizität der Startjahre bis zum Auszug etc.: da gibt es für mich nicht den leisesten Zweifel, dass die Homevideos und Interviews der Familie auch die Wirklichkeit spiegeln, die sie darstellen. Das ganze Umfeld (sieh dir mal das Haus an) lässt doch auch nichts anderes zu.

Karriereplan in der Musikindustrie? Sowas mag ja noch in der fortgeschrittenen Karriere möglich sein, aber so ziemlich jeder halbwegs bekannte Künstler wird dir erzählne, dass die ersten Jahre des Erfolgs überhaupt nicht planbar sind. Wer wußte denn auch schon vorher (sofern er nicht in den 60s von Motown gecastet wurde) welche Single nun wirklich ein Hit werden könnte. Wie oft haben schon Künstler den Karriereplanern/Produzenten der Plattenfirmen widersprochen und einen Song zur Single durchgeboxt, die sich dann als riesen Hit erwiesen hat. Wer war denn da bitte der Karriereplaner? Da war doch das Bauchgefühl des Künstlers oft ein verlässlicheres Indiz.

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko