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Norwegerin mit sehr markanter, leicht dunkler Stimme, die folkige, akkustische Songs spielt, die sehr einfühlsam und melodisch rüber kommen. Nen ziemlich spröden Charme kann man ihr auch nicht absprechen.
Veröffentlichungen:
Spending time with Morgan
A temporary diveHier kann man einige Songs antesten:
http://www.anebrun.com/indextest.htm
Besonders gefallen mir „I shot my heart“, „Are you saying Goodbye“ und „Wooden body“.
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WerbungMal den Staub von diesem Thread fortpusten. Entdecke Ane Brun gerade in meiner von Hanne ausgelösten allgemeinen Norwegen-Begeisterung (obwohl Ane ja mittlerweile wohl in Schweden lebt). Tolle Stimme, schöne Songs. Mehr sag ich noch nicht, nur, daß ihr Album „Duets“ ganz vorzüglich ist. Mal Countrybegeisterte, mal an Chan Marshall erinnernde Songs mit so illustren Gästen wie Ron Sexsmith, Syd Matters, Teitur oder den Madrugada-Musikern. Hübsch ist sie auch noch:
Norwegen ist definitiv mal eine Reise wert. Selbst Sam Browns „Stop“ (zusammen mit Liv Widdell) finde ich hier recht ansprechend interpretiert. Nur das Albumcover ist ein ganz schöner Augenkiller:
Mehr, wenn das Album ein paar mehr Umdrehungen hinter sich hat. Ein paar Songs zum Anhören:
My Lover Will Go (von dem Album „A Temporary Dive“)
Rubber & Soul (Solo-Akkustik-Version, auf „Duets“ findet sich eine sehr schöne mit Teitur.)
Ein paar You-Tube-Videos:
My Lover Will Go (Leider nicht die beste Bildqualität. Ane rennt mit einer Flasche Wein durch eine Schneelandschaft und betrinkt sich hoffnungslos, packt sich in den Schnee und rennt weiter durch die Gegend – aber irgendwie süß)
Lift Me (live in einer TV-Show mit Madrugada)
Song No. 6 (mit Ron Sexsmith, der auf nem Date mit der Ane sich ganz veschüchtert an seinem Sektglas festhält und irgendwie insgesamt ganz schön neben der Spur aussieht. In jedem Fall ein vom Temperament her recht unterschiedliches Pärchen… Schöner Song, hübsches Video.)Noch besser, weil mehr fokussiert auf Anes Stimme ohne irgendwelches Beiwerk von anderen, bekannteren Musikern, erscheint mir beim ersten Hördurchgang „Spending Time With Morgan“ von 2003. Die Songs sind sehr sparsam instrumentiert, meist nur Akkustikgitarre, Schlagwerk und akkustischer Baß, hier und da eine ruhige, nie „verschlierend“ eingesetzte Lap-Steel. Beth Orton kommt mir ein wenig in den Sinn, wenn ich Anes Stimme hier höre, auch musikalisch geht es in eine ähnliche Richtung wie Ortons „Comfort Of Strangers“, an Fiona Apple muß ich manchmal bei ihrer Phrasierung denken, insbesondere beim Opener „Humming One Of Your Songs“ kam sie mir sofort in den Sinn. Nett in jedem Fall, mal sehen ob es mehr wird. Das oben bereits von Bluezi hervorgehobene „Wooden Body“ ist schon mal in jedem Fall ein Highlight.
Ha, die kalte Jahreszeit kann kommen! Beth Orton war auch mein erster Gedanke und mein zweiter – bitte nicht schlagen – war Diana Krall (wegen dem Alt-Tenor halt…)
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You can't fool the flat man!Ich bin ein der Gewalt abgeneigter Mensch… Ich kenne Diana Krall zu wenig, um den Vergleich ziehen zu können, aber Ane Brun ist stimmlich in jedem Fall sehr „Mainstream-kompatibel“
und manche Stücke neigen schon zum flauschig-lauschigen. Aber gerade das 2003er Album bringt auch düsterere Saiten zum erklingen und lohnt das Anhören auch für Menschen, denen es bei dem Namen Krall kalt den Rücken herunterläuft… Wobei, wie gesagt, ich kenne sie zu wenig, habe nur immer das Bild vor Augen von dieser im Abendkleid singenden Frau, die bei unserem Jazz Baltica ab und an auftritt und habe vor Ewigkeiten mal in eine CD hineingehört.
Höre im Moment jedenfalls ziemlich viel dieses düstere und dennoch sehr eingängige „My lover will go“ und es rinnt mir dabei recht kalt den Rücken herunter, aber im positiven Sinne. Ich finde, daß Anes Stimme da sehr eindrucksvoll ist. Ich mag auch die spannungsreich arrangierten Streicher, zumal sie sich mehr im Hintergrund halten und eher eine zerstörte und verstörende Atmosphäre schaffen. Man nimmt ihr hier das Verlassene ziemlich ab. (Ich habe aber, zugegeben, auch eine recht sentimentale und dem Schmalz nicht abgeneigte Ader…was nicht heißen soll, daß der Track irgendwie schmalzig wäre…)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sie war Support beim letzten Konzert von Ron Sexsmith in Berlin. Habe mich nicht gelangweilt, da zuzuhören. Akustische Gitarre, angenehme – sehr kräftige – Stimme, besonders gut im Duett mit Sexsmith. Die Songs sind jedoch bei mir nicht hängengeblieben, eine CD habe ich auch nicht gekauft – obwohl die absolut günstig waren.
Also: besser als die Krall ist Ane Brun in jedem Fall.--
Wie war denn die „Venue“(:-)) ? Kann mir Ane Brun nur sehr schwer in einer großen Halle vorstellen, ein kleiner Club wäre da natürlich ideal. Und sie war lediglich allein dort mit ihrer Gitarre oder mit Band? Ich kann empfehlen, mal in „Spending Time With Morgan“ hineinzuhören, oder in „A Temporary Dive“, von dem „My Lover Will Go“ ist. Gelangweilt habe ich mich bei „Spending Time“ jedenfalls nicht und ich finde die Stücke teilweise schon sehr erinnerungswürdig…
Übrigens hat Ane Brun auch eine MySpace-Seite, auf der man größtenteils Stücke von der „Duets“ hören kann. Auf ihrer Homepage, die Bluezi oben bereits gepostet hat, kann man sich übrigens auch ein paar Videos und Live-Stücke anschauen.
Höre gerade „A Temporary Dive“ zum ersten Mal und hier erinnert mich Ane jetzt sehr stark an Ani DiFranco. Wirkt insgesamt auch recht geschliffen, nicht ganz so prägnant von den Songs her (Ausnahmen sind das „My Lover Will Go“ und „Song No. 6“ mit Ron Sexsmith) wie „Spending Time“, das bisher für mich deutlich ihr stärkstes Album ist. Insgesamt ist Ane Brun aber schon eine Singer/Songwriterin, die sich zu entdecken lohnt.P.S.: Nach dem ersten Durchlauf von „A Temporary Dive“ muß ich sagen, daß es zwar die abwechslungsreichste Scheibe Bruns zu sein scheint, auch was die Instrumentierung betrifft, aber man hört zugleich auch noch sehr stark die einzelnen Vorbilder Orton, DiFranco, Fiona Apple. Übrigens hat die Frau, wie man auf ihrer MySpace-Seite sehen kann, einen ganz exquisiten Musikgeschmack. Also keine Geschmacksunsicherheiten in der Wahl der Vorbilder. Trotzdem: Auf „Spending Time With Morgan“ klingt sie in meinen Ohren sehr viel eigenständiger. Aber es ist ja erst der erste Durchgang. Bisher sähe mein Ranking der Alben so aus:
1. Spending Time With Morgan
2. A Temporary Dive
3. DuetsIhre MySpace-Freundin, die Kanadierin Wendy McNeill scheint übrigens auch recht entdeckenswert. Die Musik ist wieder sehr nett, Akkordion und Gesang größtenteils. Ein frankophoner Einschlag und ein hübscher Moritatenstil. „Carnation“ ist toll, wenn dann im Mittelpart die Bläser und Streicher dazukommen, das Akkordion in den Hintergrund tritt und die Tuba den Rhythmus gibt. Und eine klasse Stimme hat die Frau!
P.S.: Mußte mir nach mehrmaligem Hören von „Carnation“ unbedingt gleich „The Wonder Show“ bei iTunes besorgen (dieses Click & Buy-Prinzip wird mich definitv noch in den finanziellen Ruin treiben). Da kommt dann wohl bald ein eigener Thread (das fängt an Spaß zu machen…).
Ein Interview mit Ane Brun gibt’s hier: http://www.sellfish.de/ane_brun.phtml
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
gastrisches_greinenWie war denn die „Venue“(:-)) ? Kann mir Ane Brun nur sehr schwer in einer großen Halle vorstellen, ein kleiner Club wäre da natürlich ideal. Und sie war lediglich allein dort mit ihrer Gitarre oder mit Band?
War schon eher intim: Passionskirche in Kreuzberg. Da gehen vielleicht 500, 600 Leute rein (mit Emporen). Die Bühne ist winzig. Es war ein reiner Unplugged-Auftritt. Sexsmith später hatte auch bloß einen Gitarristen dabei, und was bei Ane Brun richtig gut war, schlug ihm ins Gegenteil um. Mir fehlte sein „typischer“ Sound und ich war ein bißchen enttäuscht. Er spielte vor alle Stücke von Time Being, vielleicht lag es ja auch daran.
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gastrisches_greinen
P.S.: Mußte mir nach mehrmaligem Hören von „Carnation“ unbedingt gleich „The Wonder Show“ bei iTunes besorgen (dieses Click & Buy-Prinzip wird mich definitv noch in den finanziellen Ruin treiben). Da kommt dann wohl bald ein eigener Thread (das fängt an Spaß zu machen…).Vielleicht auch nicht… Die nächtliche Euphorie ist ein ganz klein wenig gewichen. „Carnation“ ist schon toll und der ein oder andere weitere Song auch, leider klingt das Album über die ganze Länge dann doch ein wenig gleichförmig. Und manchmal übertreibt es Wendy ein wenig mit diesem Umkippen in die Kopfstimme, das ich schon bei dieser Band, die diesen Hit „Zombie“ hatte, immer schrecklich gefunden habe. Manchmal klingt sie auch ein wenig nach einem saubergewaschenen weiblichen Tom Waits …
Mal sehen, wie sie sich weiterentwickelt. Schlecht ist das nicht, aber so richtig packen tut’s mich auch noch nicht.wohlklangAlso: besser als die Krall ist Ane Brun in jedem Fall.
Sicher ohne Frage, mein Vergleich bezog sich auch nur auf die Stimmlage. Höre gerade die Myspace-Songs das erste Mal mit Muße und auf vernünftigen Boxen (und nicht aus den Laptop-Quäkern). Teilweise ist mir das dann doch alles etwas zu countryesk (kann man das so schreiben?
). Ungewöhnlich für eine Skandinavieren.
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You can't fool the flat man!Banana JoeTeilweise ist mir das dann doch alles etwas zu countryesk (kann man das so schreiben?
). Ungewöhnlich für eine Skandinavieren.
Na ja, eine gewisse Affinität haben die Skandinavier schon für den Country. Liegt vielleicht an den landschaftlichen Weiten, die ihnen das Gefühl einer Seelenverwandtschaft mit den einsamen Männern des amerikanischen Westens geben. Bei Ane glaube ich, liegt es auch ein wenig an der Songauswahl, insgesamt hat sie schon eine recht große Spannbreite.
Aber das ist schon richtig, Ane klingt mehr nach einer amerikanischen oder kanadischen Singer/Songwriterin, skandinavische Vorbilder fallen mir auch nicht ein, wenn ich sie höre. Wenn ich sie mit Hanne, Hyvönen oder Björk vergleichen wollte, dann fehlt Ane die Faszination für musikalische Spielereien, die Kreativität im Umgang mit Klängen, wie Hanne in dem Radiointerview sagt: das Interesse sowohl für das Schöne als auch das klanglich Bizarre. Ane ist eine recht klassische Songwriterin.gastrisches_greinenNa ja, eine gewisse Affinität haben die Skandinavier schon für den Country.
Die Skandinavier haben aber eine völlig andere Sichtweise auf ihr Land als die Amerikaner, sie pflegen eine eher mystische, geheimnisvolle und damit sehr energetische Beziehung zu Ihrer Heimat. Die Amerikaner sind da etwas bodenständiger und realistischer. Sicher spielt die große Weite und die Einsamkeit in Schweden, Norwegen oder Finnland (und natürlich der Sonderfall Island) in der Musik eine sehr gewichtigte Rolle, mit Country im amerikanischen Sinne hat das aber meiner Meinung nach wenig zu tun.
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You can't fool the flat man!Banana JoeDie Skandinavier haben aber eine völlig andere Sichtweise auf ihr Land als die Amerikaner, sie pflegen eine eher mystische, geheimnisvolle und damit sehr energetische Beziehung zu Ihrer Heimat. Die Amerikaner sind da etwas bodenständiger und realistischer. Sicher spielt die große Weite und die Einsamkeit in Schweden, Norwegen oder Finnland (und natürlich der Sonderfall Island) in der Musik eine sehr gewichtigte Rolle, mit Country im amerikanischen Sinne hat das aber meiner Meinung nach wenig zu tun.
Die inhaltliche Füllung ist ziemlich unterschiedlich, ja. Dennoch gibt es in letzter Zeit recht viele skandinavische Künstler, die sich in dem Klangkosmos des Country umsehen, ihn adaptieren und dann schon etwas recht eigenes daraus machen. Ich meine auch eigentlich wirklich nur die musikalischen Einflüsse. Bei Künstlern wie St. Thomas (wobei es bei ihm fast schon parodistisch klingt) oder Madrugada hört man meiner Meinung nach schon eine Verwurzelung im amerikanischen Country heraus. Und dann tauchen ja auch in letzter Zeit recht häufig skandinavische KünstlerInnen auf Werken des alternativen Country auf (Howe Gelb, der sehr gern mit Henriette Sennenvalt gemeinsam aufnimmt, ist da ja nur ein prominentes Beispiel). Also, es gibt so etwas wie ein gegenseitiges Interesse in den jeweiligen Musikszenen.
Daß es so deutlich ausschlägt wie bei Ane Brun, ist allerdings eher selten.
Bist du eigentlich viel in Skandinavien unterwegs? Du erwähntest ja eine Freundin in Stavanger und bist sehr interessiert an skandinavischer Musik und Lebensweise. Wäre sehr interessiert daran, wenn du da ein paar musikalische Tipps geben könntest. Auch was die asiatische neuere Musikszene betrifft, scheinst du dich gut auszukennen. Piana ist noch auf dem Weg zu mir, aber ich freue mich schon darauf, wenn die CD ankommt.
Ich bin im Moment ja eher am wild herummarodieren und neu entdecken, insofern bin ich über Tipps immer sehr dankbar.P.S.: Vielleicht wäre ja insgesamt eine Neubelebung der „musikalischen Länderkunde“ ganz gut. Eigentlich ein sehr interessanter Bereich des Forums, der leider nie so wirklich viel Aufmerksamkeit gefunden hat, obwohl ja gerade dort die Möglichkeit bestünde, auf weniger Wahrgenommenes hinzuweisen.
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Schlagwörter: Ane Brun
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