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Danke für die Eindrücke.
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Werbungich habe schon viele jazzkonzerte erlebt aber das was ich hier in gent gehört habe übertrifft alles! ist die platte schon außergewöhnlich, topt dieses live event das ganze noch einmal. in einer tollen lokation vor ca. 200 nerds, die dort sind weil sie das was dort auf sie zukommt zu schätzen wissen, bekommt man etwas außergewöhnliches geboten. von beginn an bläst ein orkan über die zuhörer hinweg, der einem den atem raubt. ist die lp schon klasse, hebt diese live darbietung das ganze noch einmal auf ein level, was ich so zwar gehofft aber nicht für möglich gehalte habe. die intensität ist live unfassbar, es ist nicht nur jbl auch die messthetics spielen als gebe es kein morgen mehr. ist die komplette darbietung vom aktuellen album schon außergewöhnlich, wird das ganze von dem stück „fear not“ von der lp „eye of I“ nochmals getoppt! ich sitze relativ weit vorne, das was ich dort höre raubt mir den atem, wie geht das? da bläst dir jemand das hirn weg, als wäre es ein kinderspiel. ich habe noch keinen saxophonisten dermaßen lang und intensiv spielen gehört, shabaka war schon krass mit seinem powerspiel aber das hier war unglaublich. krass wird es dann mit den neueren stücken, die nicht auf der lp sind. war es zu beginn ein orkan wird es nun zur urgewalt, akustisch kaum zu ertragen und doch hörbar! ich hoffe auf einen auftritt beim enjoy jazz, das war das beste jazz konzert, was ich bis dato erlebt habe, trotz hörschaden….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!lotterlottadortmund 24.05.24-konzerthaus-matthew halsall mit band
doppelte premiere in dortmund, matthew halsall in der gleichen besetzung wie in hamburg und mein erstes konzerterlebnis im konzerthaus. leider nicht ganz ausverkauft, was aber dem dargebotenen keinen abbruch tat. auch hier zwei sets, ersteres aus stücken der letzten lp “ an ever changing view“ über die aus einem dichten klangteppich flöte, saxophone und halsalls trompete ihre einsätze hatten. der klang im konzerthaus wurde der musik mehr als gerecht. hätte mir allerdings teilweise ein mehr aus sich herausgehen, vor allem beim saxophon gewünscht. im prinzip eine sehr genaue eins zu eins darbietung vom album.
im zweiten set kamen dann für mich die highlights mit „finding my way“ vom album fletcher moss park und „together“ vom album color yes sowie einem etwas forscheren rhythmus-stück von der ep „the temple within“. „together“ erzeugte bei mir gänsehaut-feeling, die nicht so dicht perfektionierte struktur, der größere raum für die einzelnen protagonisten kamen klanglich im konzerthaus voll zur geltung, „together“ ist für mich eine der schönsten kompositionen von halsall, dies hörte das dortmunder publikum wohl auch so, erhielt das stück doch den längsten und wohlverdienten applaus. trotz standing ovations gab es leider nur eine zugabe, insgesamt aber ein sehr schönens konzerterlebnis. im konzerthaus war ich sicher nicht zum letzten mal….Ich war auch sehr angetan und habe das Konzert von den Highlights her ähnlich erlebt. Gerne hätte ich zum direkten Vergleich auch das Konzert im Mojo Club gesehen, denn manchmal war mir die Soundstage etwas zu offen, was vielleicht an der enormen Höhe des Saals lag. Ansonsten war der Sound sehr gut, auch im vorderen Bereich.
@lotterlotta: Freut, dass wir uns mal persönlich getroffen haben und dass du danach so einen phänomenales Konzert in Gent gesehen hast.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...the north feat. norma winstone im zigzag club berlin, 30.5.
ich hatte lange nichts mehr von winstone gehört und würde mich generell nicht als fan bezeichnen, aber die gelegenheit wollte ich doch nicht auslassen. the north ist eigentlich ein quartet aus mike murley (sax, 2.v.r.), anders mogensen (dm, 2.v.l.) johnny åman (b, ganz links) mit dem pianisten david braid, für das projekt mit wheeler-songs kamen neben winstone der trompeter und flügelhornist percy pursglove (ganz rechts) dazu und die pianistin nikki iles (3.v.l.) ersetzt braid. ein album soll erst noch erscheinen.
ich habe wenig vocal jazz live gehört bisher (abbey lincoln einmal, und archie shepp, haha) und dachte, das geht wahrsceinlich in einem kleinen club sehr gut – und das ging tatsächlich sehr gut auf. mogensen ist ein druchaus agiler, nicht allzu leiser drummer, er hat selten besen o.ä. ausgepackt, winstone musste ganz schön arbeiten, bekam aber immer wieder einen schönen raum für ihre stimme. sie trifft natürlich noch immer jeden ton mit absoluter perfektion, die angeraute stimme hat zusätzlichen reiz. aber irgendwie war die band auch schräg, wie aus einem hobbykeller entführt, ein bisschen verpeilt, ein bisschen grumpy, irgendwas lief schief gestern, niemand kündigte sie an, winstone setzte ein paar spitzen („sie werden mich wahrscheinlich gar nicht kennen…“), sah nach jedem stück dramatisch auf ihre armbanduhr, weil sie punkt elf schluss machen sollten, aber eigentlich waren sie alle ganz glücklich über die stimmung, glaube ich, und ließen sich feiern. ich wollte winstone noch fragen, wo sie einen schlammfarbenen nagellack gefunden hat, aber eigentlich ging es ja um die vielen schönen texte, die sie auf wheeler-kompositionen geschrieben hat. für „the peacocks“, den einzigen nicht-wheeler-song, als zugabe, blieb – dramatischer blick auf die armbanduhr – leider nur zeit für einen chorus (3 minuten vor elf), aber es war eine perfekte, schlammfarbene interpretation.
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Schön, dass Du hingegangen bist – klingt doch ziemlich toll! Meine Erfahrungen mit schrulligen alten Sängerinnen sind ja auch nicht gross, Shirly Horn war auf der grossen Bühne, dafür dreimal Sheila Jordan im kleinen Rahmen und das war auch jedes Mal ein Erlebnis, auch abgesehen von der Musik. Ach ja, und Maggie Nicols in London im Duo mit Irène Schweizer (aber Nicols war da wohl erst 69, zählt vielleicht gar nicht?) … das war auch ziemlich irre (und am gleichen Abend hörte ich dann auch Percy Pursglove, der danach beim Griechen um die Ecke auch mit dabei war).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbapursglove kannte ich gar nicht, überhaupt niemanden außer winstone. manchmal ging er mir etwas zu weit in den wheeler-gedächtnis-linien, aber das war insgesamt eine supergute band.
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Irreversible Entanglements – Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Hamburg, 29.05.2024
»Protect Your Light«
Moor Mother – spoken word, Aquiles Navarro – trumpet, Keir Neuringer – saxophone
Luke Stewart – bass, Tcheser Holmes – drums
Meisterwerk, beeindruckend. Das war wieder so ein Konzert, wenn man die Augen schloss, schwebte man inmitten der Musik.
Sie haben anderthalb Stunden am Stück gespielt.
Moor Mother war beindruckend. Sie las ihre Texte teilweise aus einem Büchlein (welches?), es ging um Sonne, Licht, Frieden, Liebe und noch viel mehr.
Luke Stewart war große Klasse, wie die anderen Musiker auch.
Für mich war es ein fünf Sterne Konzert. Unverständlich wieso es nicht ausverkauft war.Charles Lloyd New Quartet – Berlin, AHF Summer Arts Lounge – 24.07.2024
Wenn die Sonne aufgeht, verschwindet die Dunkelheit – das konnte man nicht von der Sommerlocation des Berliner Zig Zag Clubs behaupten. Die Sonne blieb hinter den Vorhängen der mehrzweckhallenartigen Location am Spreeufer des Mauerparks verborgen. Dafür überzeugte die als New Charles Lloyd Quartet beworbene Band umso mehr. Jason Moran, Larry Grenadier und Eric Harland glänzten sowohl als kongeniale Begleiter an Lloyds Seite als auch als eigenständige Künstler. Charles Lloyd gab allen Beteiligten genügend Raum, sich oft als Zuhörer zurückzuziehen, bevor er mit Querflöte oder Saxophon ins Geschehen eingriff. An diesem Abend waren es oft die kleinen musikalischen Momente, die mich begeisterten – sei es Jason Morans nuanciertes Klavierspiel, Larry Grenadiers vielseitiges teils funkiges Bassspiel oder das exzellente, sehr eigene Schlagzeugspiel von Eric Harland, der mehr als nur ein bloßer Ersatz für Brian Blade war. Ein exquisites erstes Set, ich wäre gern noch zum zweiten Set geblieben. Dafür gab es einen sehr schönen Ausklang am Ufer der Spree mit netten Menschen.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...so war’s. wenigstens war der sound gut, der da von der bühne mit den aluverkleideten heizungsrohren kam. mit lloyd hatte ich ein bisschen mitleid, nicht nur wegen des unwürdigen orts, sondern auch, weil es doch deutlich wurde, dass es ziemlich mörderisch sein muss, mit 86 nochmal auf solch eine monstertour durch das heiße europa (und japan) zu gehen – wahrscheinlich ist ihm klar, dass es die letzte sein könnte? sein spiel auf der flöte war fragil, der schöne ton auf dem tenor dagegen sehr präsent, aber beim letzten stück war die grenze erreicht, glaube ich – und da lag noch ein ganzes set vor ihm. was aber beeindruckend war: er bedankte sich für jedes solo seiner mitspieler, hörte genau hin, war immer im kontakt mit den anderen. und auch harland lugte immer wieder lächelnd unter seinem ridebecken zum pianisten hinüber. die rhythm section ein freundliches monster, das lloyd nie infrage stellte, aber trotzdem immer wieder aufblitzen ließ, dass ihre grenzen ganz woanders (oder nirgends) lagen. für mich war das ein völlig anderes bild von jazz als das, was ich eigentlich gewohnt war (das kompetetive spiel, der respekt durch abgrenzung, die brutale wachablösung). die musik gestern war nur deshalb so schön, weil sie lloyd zum tanzen gebracht hat.
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Das klingt doch nach einem denkwürdigen Abend! Warst Du auch nur beim ersten Set @vorgarten?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDas klingt doch nach einem denkwürdigen Abend! Warst Du auch nur beim ersten Set @vorgarten?
ja, klar. das mit den sets ist ja auch missverständlich.
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morgen spielen sie in tuebingen , sudhaus waldbühne, erweitert als open air, also noch tickets zu bekommen, überlege hinzufahren, stressig, 2:30h Fahrzeit laut routenplaner, also eher 2h für mich, freitags an stuttgart vorbei, mit viel pech stau und zu spät ankommen….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!egal, gebucht, bin gespannt!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!sehr gut!
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….das gestrige konzert in tübingen war sicher nicht viel anders als das in berlin, das ambiente war allerdings sehr schön und das wetter spielte tatsächlich mit, es regnete erst nachdem die zugabe durch und ich wieder auf der rückweg war. ich weiß nicht wie viele fans in berlin anwesend waren, hier aber anscheinend über tausend und sie wussten das was geboten wurde zu würdigen, am ende standig ovations, nutzten aber nichts, eine zugabe musste reichen und die war ein würdiger abschluss eines herrlichen abends mit vielen kleinen momenten. nicht das ich lloyd schlecht fand, der mann ist 86 jahre alt und allein dieser umstand ist schon irre, teilweise hatte man den eindruck, „hey, ihr jungspunde, ich kann das auch noch“, und ja er konnte es überwiegend, wenn auch ein- zweimal der ansatz zum höhenflug als solcher blieb. was ich mir so zwischendrin öfters so dachte war, wow, diese sideman von der leine lassen und einen jungen wilden dazu, wass das hätte(hätte hätte ….) sein können, moran unglaublich, harland mit angezogener handbremse, grenadier fein, wenn ich da auch andere bassisten mit lloyd schon besser erlebt habe, er wirkte teilweise etwas zu angestrengt wenn auch auf sehr hohem niveau. lloyd schien vor allem von moran sehr beeindruckt, mir ging es ähnlich, hatte ihn in den letzten jahren schon öfters(mit shepp zweimal und solo) erlebt, gestern war er einfach nur fantastisch, es gab einen moment wo ich dachte, wie geht das, wenn ein pianist aus dem highspeed spielbereich von jetzt auf gleich mit perfekter begleitung von bass und schlagzeug in millisekunden-abstand auf slow motion tempo begibt…was offensichtlich auf der bühne sichtbar wurde, welche verehrung da die drei sideman diesem wohl gefühlvollsten tenoristen und auch an der flöte außergeöhnlichsten altvorderen entgegenbrachten….das denkwürdigste Konzert neben dem mit shepp auf dessen letzten auftritt beim enjoy jazz….tief berührt und bewegt…..
zuletzt geändert von lotterlotta--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt! -
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