Die goldenen Zitronen

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  • #34345  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    Eben ein nettes Interview mit ihnen gelesen.

    Ted Gaier: Unser Drummer, der auch bei Lado arbeitet, wurde vom Sekre*tariat des Bürgermeisters angerufen und gefragt, ob es okay wäre, wenn der Bürgermeister zum Tocotronic-Konzert kommt. Es ist paradox. Das Stück handelt vom Vorhof der Macht, mit dem man dann, ob gewollt oder ungewollt, auf Premierenpartys konfrontiert ist.

    Hier gibts das ganze Interview

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    Look out kid You're gonna get hit
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5162093  | PERMALINK

    testbild

    Registriert seit: 11.12.2004

    Beiträge: 93

    Keiner Antwortet zu dieser tollen Band ?

    Wie gesagt großartige Band, von der Frühphase kann man halten was man will Funpunk ist halt nicht meine Sache von daher höre ich die Platten aus der Zeit relativ selten.
    Aber mit der „Ein bisschen Totschlag“ gings los, Eingängigkeit nein, danke. Alles was dann kam ist ohne Ausnahme einfach grandios, immer sehr gute sehr unpeinliche texte und Musik wie man sie in Deutschland keine zweites mal findet. Lenin ist natürlich auch wieder klasse. Super Band.

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    #5162095  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    Lenin ist meine erste Platte von den „Goldis“. Ich bin ihnen aber früher schon mal begegnet, 1994 oder wann das war, da habe ich den Song „80 Millionen Hooligans“ gehört. Textlich fand ich den super, es war ein treffender Kommentar zur Zeit, aber musikalisch war er noch zu weit draußen für mich – ich habe damals ja nur Rock und Singer/Songwriter-Kram gehört. Das war’s dann erstmal für zehn, zwölf Jahre; ich habe also einiges aufzuholen. Lenin gibt mir das Gefühl, dass ich da vielleicht eine neue Lieblingsband gefunden haben könnte. Bessere Texte findet man nirgends und auch die Musik reißt mich mit, dieser karge Post-Punk und Elektro-Punk, auch wenn es über weite Strecken sicher Kopfmusik ist. Aber großartig!
    Das bißchen Totschlag, Economy Class und Schafott zum Fahrstuhl werde ich mir sicher noch zulegen.

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    To Hell with Poverty
    #5162097  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    habe ja auch schon lange das gefühl, das ich mich unbedingt mit dieser band beschäftigen muss. bin aber noch nicht wirklich dazu gekommen. in zwei wochen schaue ich sie mir nochmal in wiesbaden bei folklore im garten an ( http://www.folklore-im-garten.de/ ). danach würde ich mir wohl auch eine platte zulegen. welche ist zum einsteigen zu empfehlen ? fun-punk mag ich übrigends auch nicht sonderlich.

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    Look out kid You're gonna get hit
    #5162099  | PERMALINK

    mogwai

    Registriert seit: 16.11.2003

    Beiträge: 1,876

    Go1, bist Du CD oder LP Käufer? Die „Das bisschen Totschlag“ CD im DigiPack könnte
    ich Dir anbieten.

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    #5162101  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    Sebsemilia? Pinch? Anybody else? Wie gefällt euch denn das neue Album?

    Ich finde darauf ein paar großartige Lieder: das tanzbare „Positionen“, das düstere Lied über Jörg Haiders „letzten Weg“, das beißende „Lied der Medienpartner“, „Drop the Stylist“ mit Mark Stewart und Melissa Logan. Und mit dem brillianten Text für „Bloss weil ich friere“ hat Schorsch Kamerun sich selbst übertroffen – ich muss jedesmal laut lachen (der Text liest sich aber genauso gut wie er sich anhört; Musik und Vortrag fügen nichts Wesentliches mehr hinzu). Auf der anderen Seite habe ich Probleme mit „Börsen crashen“: Darin greifen sie ein falsches Urteil über den Staat auf und ich verstehe nicht, worauf sie damit hinauswollen. Die Musik ist insgesamt farbig und abwechslungsreich – der kühle Elektro-Punk hat viele Facetten.

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    To Hell with Poverty
    #5162103  | PERMALINK

    jjhum

    Registriert seit: 30.08.2007

    Beiträge: 2,395

    Dazu: 7.11. live im Ratinger Hof, Düsseldorf

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    #5162105  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    ich habs noch gar nicht gehört. stecke noch bei the feelies und aa bondy fest.

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    Look out kid You're gonna get hit
    #5162107  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Erste Eindrücke vom gestrigen Heidelberger Konzert bei regioactive.de:

    DIE GOLDENEN ZITRONEN — Samstag, 05.12.2009 Heidelberg, Karlstorbahnhof

    Die Bühne im nur halb gefüllten Heidelberger Karlstorbahnhof schien an diesem Abend wie künstlich verkleinert: Rechts und links ein Sammelsurium an Instrumenten, dazwischen Verstärker, Tische, Mikroständer, Laptops, tanzende kleine Stroboroboter. Nur die halbe Torwand von der Lenin-Tour fehlte noch, aber die hätte als zusätzliches Requisit ohnehin keinen Platz mehr gehabt. Stattdessen im Hintergrund eine Videoleinwand.
    Bevor die Show der Goldenen Zitronen aber beginnt, noch die Frage: wird’s einen Support geben? Ja, wird es. Thomas Mahmoud (ex-Von Spar, The Oliver Twist, A**gro Cologne u.a.) betritt gegen 21.30 Uhr die Bühne, bearbeitet seinen Laptop und komplimentiert mit teils enervierender Elektronik, Spoken Word-Exzessen und Industrial-Krach, aus dem sich mitunter erstaunliche Grooveminiaturen schälen, zunächst einmal rund die Hälfte des Publikums nach draußen. Die Akustik im Karlstorbahnhof ist nunmal nicht die allerbeste. Auch diesmal nicht. Und tiefdrückende Bässe erträgt man da, ebenso wie schrille Spitzen, nur in wohldosierter Form. Oder man sucht eben mal zwischenzeitlich das Weite. Verdenken kann man’s eigentlich niemandem.
    Eine knappe Stunde später skandiert Schorsch Kamerun im Halbdunkel und zum perkussiven Geklöppel seiner Bandkollegen die ersten Zeilen aus „Mila“: „Was ich wirklich nicht oft tue, ist, mich verlaufen…“. Auf der Videoleinwand passend dazu: Menschen, die sich in einem dunklen Wald verlaufen. Die Entstehung der Nacht als Lynch-esquer Spuk.
    Aber zur stilisierten Inszenierung gehören auch entsprechende Kostüme. Und das Outift der Goldenen Zitronen ist 2009 ebenso farbenprächtig wie schrill. Highlights: Julius Block als Kalif, Enno Palucca als Teufel und der ewig Dreißigjährige Schorsch im wallenden Kaftanfummel inkl. silberner Zitrone. „Wo habt ihr denn eure Kleider her?“ will dann auch schon bald ein Zwischenrufer wissen. Die Adresse der Berliner Schneiderin wollen sie jedoch nicht preisgeben.
    Rund anderthalb Stunden bleiben die Zitronen auf der Bühne, bieten ein fein sortiertes Potpourri mit Stücken der letzten Alben und präsentieren etliche Songs in zum Teil recht eigenwilligem Gewand, letzteres natürlich auch den etwas limitierten Möglichkeiten der Livesituation geschuldet. So wird aus „Drop the Stylist“, in der Studioversion immerhin mit Mark Stewart (ex-The Pop Group u.a.) und Ted Gaier-Gattin Melissa Logan (Chicks On Speed), aufgrund personeller Einschränkung eine zwar entschlackte, aber dadurch nicht weniger effektive und stompende Nummer.
    Das Publikum selber ist, wie fast immer bei den Zitronen, spannend durchmischt: Punks, Indies, Proleten, Studenten. „Sicher alles Studenten, sonst wären sie nicht hier“, witzelt man auf der Bühne. Überhaupt zeigt sich die Band an diesem Samstagabend guter Laune, erzählt Schorsch Kamerun Lustiges, agitiert, puscht, spielt gallig, konfrontativ und ironisch mit den Klischees des Entertainers (seine Theaterausflüge u.a. Richtung Volksbühne scheinen ihm dabei wesentliche, neue Impulse gegeben zu haben), während an den Instrumenten rege Fluktuation herrscht und die Rollenverteilung der Musiker bei nahezu jedem Song wechselt. Für’s textlich etwas ernsthaftere Sujet („Des Landeshauptmann’s letzter Weg“) schnappt sich Ted Gaier das Mikro.
    Und am Ende fehlte dann auch kaum ein Hit: „Wenn ich ein Turnschuh wär“, „ICE Bertold Brecht“, „Angst und Bange“, „Positionen“, „Weil wir einverstanden sind“, bevor die „Goldies aus Hamburg“ schließlich „die Erde verließen“.
    Nach 25 Jahren Bandgeschichte und vereinzeltem Unken, die Gruppe wiederhole sich nur noch, sei womöglich ausgebrannt, stand fest: Zwischen Agitprop, Punk, Jazz und Elektro verstehen es die Goldenen Zitronen sehr wohl noch, sich überzeugend in Bewegung zu halten und in Szene zu setzen. Es sollte rocken und das tat es auch! Und bei den Zugaben sorgte dann spätestens „Diese Menschen sind ehrlich“ beim eher schüchternen Heidelberger Publikum für ausgelassene Pogostimmung. Sie haben’s also mal wieder geschafft. Ein spannendes Stück Hamburg. Klasse, danke!

    --

    #5162109  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,695

    Ein sehr interessantes Konzert. Ich kannte von den Goldenen Zitronen eigentlich nichts vor ihrem Auftritt und hatte mir auch absichtlich vorher nichts angehört. Insofern war ich eine Art weißes Papier.

    Wenn ich die „Goldenen“ beschreiben würde, dann als „Arcade Fire ohne Melodien, ohne Pathos, dafür mit noch mehr Rhythmus, einer dezidiert politischen Ausrichtung und einem Sänger, der nicht singen kann und daher spricht.“ Das funktioniert erstaunlich gut, denn die alles überlagernden Rhythmen sind mitreißend und intensiv.

    Meine persönlichen Highlights des Abends waren „Verlassen die Erde“, „Das bisschen Totschlag“ und „Wenn ich ein Turnschuh wär“.

    Dieser Ausschnitt vermittelt einen gewissen Eindruck vom Konzert:
    http://www.youtube.com/watch?v=LXeBkVe9McI

    Die Tour geht übrigens weiter:

    16.12.09 Berlin —–– Festsaal Kreuzberg
    17.12.09 Leipzig —- Centraltheater
    18.12.09 Dresden —— Groove Station
    19.12.09 Nürnberg –––———– Desi

    Den Auftritt von Thomas Mahmoud habe ich etwas anders empfunden. Ja, teilweise war die Musik etwas nervend, aber sie hatte Leidenschaft und Intensität. Es war leider viel zu laut und Mahmoud wollte sie immer noch lauter machen, vermutlich um die Zuschauer akustisch niederzurringen. Dennoch bin ich in den 45 Minuten nicht geflohen, sondern war fasziniert von der Wildheit und Radikalität des Auftritts. Sicherlich war Mahmoud einer der besseren „Vorgruppen“, die ich in den letzten Monaten gesehen habe. Aber in der kleinen Gruppe, als deren Teil ich auf dem Konzert war, gab es alles zwischen extremer Ablehnung („da hätte ich lieber eine Wurzelbehandlung“) und totaler Begeisterung.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5162111  | PERMALINK

    matis

    Registriert seit: 11.07.2002

    Beiträge: 2,754

    Große Klasse. Die neue Scheibe einfach auf repeat stellen. Auch wenns am Anfang nicht viel versprechend erscheint, das zu tun. Trotzdem. Man akklimatisiert sich schon.

    Was soll man noch sagen??

    MILA?!??

    --

    five to seven
    #5162113  | PERMALINK

    popkontext

    Registriert seit: 26.06.2009

    Beiträge: 21

    Hier ein paar Fotos vom Berliner Konzert der Herrschaften: http://popkontext.de/Homepage/fotos_die_goldenen_zitronen.htm

    --

    #5162115  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,417

    Gibt es „Das bißchen Totschlag“ als Single?

    --

    God told me to do it.
    #10320445  | PERMALINK

    alberto

    Registriert seit: 04.12.2007

    Beiträge: 1,941

    Im Moment läuft im Radio auf WDR3 ein neues Hörspiel von Schorsch Kamerun namens „Kreiskolbenmotorhase“. Dieses wird heute um 23:00 Uhr auf WDR 1Live wiederholt.

    --

    #10656697  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 15,855

    Ja.

    --

    Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
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