Umfrage – Die 20 besten Tracks von Joni Mitchell

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    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

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    [Joni Mitchell, 1968; Photograph: Jack Robinson]

    Joni Mitchell – im November 1943 in dem kleinen Ort Fort Macleod in der Provinz Alberta als Roberta Joan Anderson geboren – gilt als eine der größten und einflußreichsten Singer-Songwriterinnen des Folk, die ihre Musik jedoch seit den Siebzigern mit Einflüssen von Pop und v.a. Jazz und später auch orchestralen Elementen stetig weiter entwickelt hat.

    Ihre Karriere begann mit Auftritten in Clubs in Saskatoon in der Provinz Saskatchewan, bevor es nach Toronto ging. Bereits im Jahr 1965 siedelte sie in die USA über. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon Mutter einer im Februar 1965 geborenen Tochter, die sie zur Adoption freigab. Während ihrer Zeit in Toronto traf sie auch den amerikanischen Folksänger Chuck Mitchell, den sie dann im Juni 1965 heiratete (die Ehe hielt nur bis Anfang 1967) und gemeinsam mit ihm nach Detroit zog. Ihre Songs „Urge for Going“, „The Circle Game“ und „Both Sides, Now“ sollten ihr dann – vor allem durch die bekannten und teilweise erfolgreichen Aufnahmen von Tom Rush, Buffy Sainte-Marie, Dave Van Ronk, George Hamilton IV und Judy Collins – eine Art Eintrittskarte für ihren ersten Plattenvertrag verschaffen.

    Nach einem Schlaganfall im Jahr 2015 lange von der Bildfläche verschwunden, hat Joni Mitchell letzten Herbst ihren 80. Geburtstag gefeiert und tritt in letzter Zeit auch wieder vermehrt in der Öffentlichkeit auf.

    Da wird es doch Zeit, eine Umfrage zu den favorisierten Tracks dieser so ikonischen Singer/Songwriterin in die Wege zu leiten.

    Zugelassen für die Umfrage sind alle Tracks, die unter Joni Mitchells Namen veröffentlicht wurden, darunter selbstverständlich auch Tracks von Liveaufnahmen und Kompilationen sowie die unzähligen, in den letzten Jahren veröffentlichten Demoversionen, Alternate Takes und Session Outtakes.
    Solltet Ihr eine spezifische Live-, Alternate oder Demo-Version nominieren wollen – die Anzahl an verfügbaren Liveaufnahmen ist ja durch die Archivveröffentlichungen der letzten Jahre geradezu explodiert – bitte ich um entsprechende Kennzeichnung in Euren Listen, ansonsten würde ich Eure Nominierungen den jeweiligen regulären Alben bzw. (wenigen) Singles zuschlagen.

    Spielregeln:
    Gewünscht wird eine Liste mit Euren Top 20-Tracks von Joni Mitchell.
    Abgabeschluß: Donnerstag, 31. Oktober 2024, 24 Uhr.
    Solltet Ihr eine einmal abgegebene Liste nochmal ändern wollen, ist das kein Problem. Ich bitte Euch jedoch darum, nicht den ursprünglichen Beitrag abzuändern, sondern die geänderte Liste in einen neuen Post einzustellen.

    Auswertungsregeln:
    Für Platz 1 gibt es 25 Punkte, für Platz 20 dann noch 6 Punkte.
    Bei Punktgleichheit zählt die höhere Anzahl der Nennungen des jeweiligen Tracks; sollte dann immer noch kein Sieger gefunden sein, gewinnt der Track, der die höhere Einzelplatzierung erzielt hat.

    Die Auswertung werde ich kompakt am langen Wochenende vom 1. bis 3. November durchführen.
    Allerlei sinnvolle und weniger sinnvolle statistische Anmerkungen zur Umfrage wird es dann in gewohnter Tradition natürlich auch geben.
    Und: selbstverständlich wird auch in den allseits beliebten Kategorien des „Konsensheinis“ und „Dissenshorstes“ jeweils ein (unvermeidlicher) Sieger gekürt werden.
    Natürlich werde ich bei Bedarf – sollte eine größere Anzahl an Live- oder Demoaufnahmen gelistet werden – auch eine Songauswertung vornehmen.

    Und nun bin ich sehr gespannt auf Eure Listen und die Diskussion.
    Auch gespannt bin ich darauf, wie das Werk einer der Größten des Folk (und darüber hinaus) beurteilt wird.

    Eingegangene Listen:
    asdfjkloe
    atom
    beatgenroll
    bullschuetz
    Captain Badass
    dogear
    E. Diski
    E-L
    foxhouse
    Friedrich
    Go1
    GrafKoks
    H8G7F6
    Hat and beard
    hurley
    JackofH
    jimmydean
    kantnerslick
    Kathisi
    Kinkster
    KlausK
    latho
    lotterlotta
    lysol
    magicdoor
    magicmatthes
    nikodemus
    Pinball Wizard
    pipe-bowl
    Rossi
    Sgt. Floyd Pepper
    Snowball Jackson
    Sommer
    soulpope
    stefane
    Stormy Monday
    Talking Head 2
    vorgarten
    WaS (Sam)
    Zzyzx

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12377743  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

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    Joni Mitchell – Querverbindungen

    Mal schauen, was uns dieses Mal an Querverbindungen ein- und auffällt.

    Coverversionen von Joni Mitchell-Songs
    Karin Krog / Steve Kuhn / Steve Swallow / Jon Christensen – All I Want (1975)

    Dave Stewart & Barbara Gaskin – Amelia (1991)
    David Crosby – Amelia (2017)

    Keb‘ Mo‘ – Big Yellow Taxi (2001)

    Cassandra Wilson – Black Crow (1993)

    Cat Power – Blue (2008)

    Björk – The Boho Dance (2007)

    Davy Graham – Both Sides Now (1968)
    Kate Wolf – Both Sides Now (1981 / 1996)

    Caroline Herring – Cactus Tree (2009)

    Susan Webb – A Case of You (1975)
    David Frizzell – A Case of You (1976)
    Sloan – A Case of You (1992)

    Fairport Convention – Chelsea Morning (1967)
    Sergio Mendes & Brasil ’66 – Chelsea Morning (1970)

    Tom Rush – The Circle Game (1968)

    Brad Mehldau – Don’t Interrupt the Sorrow (2007)
    Morrissey – Don’t Interrupt the Sorrow (2019)

    Mingus Dynasty – The Dry Cleaner from Des Moines (1979)

    Elvis Costello – Edith and the Kingpin (2007)

    Matthews Southern Comfort – Ethiopia (2020)

    Buffy Sainte-Marie – For Free (1973)
    Tift Merritt – For Free (2013)

    Jumble Lane – Gallery (1971)

    Fairport Convention – I Don’t Know Where I Stand (1968)

    k.d. lang – Jericho (2004)

    Annie Lennox – Ladies of the Canyon (1995)

    Johnstons – Marcie (1970)

    Roberta Flack – Midnight Cowboy (1970 / 2021)

    Dave Van Ronk – River (1973)
    Hurray for the Riff Raff – River (2013)

    Dave Douglas – Roses Blue (1998)

    Gregson & Collister – Same Situation (1990)
    Lisa Bassenge – The Same Situation (2015)

    Martha and The Muffins – Shades of Scarlett Conquering (1992)

    Don Sebesky – Song to a Seagull (1973)

    Brian Kennedy – A Strange Boy (2013)

    Nazareth – This Flight Tonight (1973)

    Tom Rush – Tin Angel (1968)

    Lee Hazlewood – Urge for Going (1973)
    Travis – The Urge for Going (1999)

    Kristina Olsen – Willy (2010)

    Julie Christensen and Stone Cupid – Woodstock (2008)
    Chelsea Wolfe – Woodstock (2021)

    The Cantrells – You Turn Me On I’m a Radio (2004)

    Joni Mitchell-Coveralben
    Herbie Hancock – River – The Joni Letters (2007)

    Colin Steele Quartet – Joni – Jazz Interpretations of the Joni Mitchell Songbook (2020)

    Web Cover von Joni Mitchell-Songs
    Lana Del Rey, Zella Day & Weyes Blood – For Free (2019)

    Aoife O’Donovan – You Turn Me On, I’m a Radio (2017)
    Aoife O’Donovan – You Turn Me On I’m a Radio (2020)

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12377747  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

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    Joni Mitchell – The Reprise Years 1968-1971


    [Joni Mitchell – Newport Folk Festival, Newport/Rhode Island, 19. Juli 1969; Photograph: Baron Wolman]

    Über David Crosby, den Joni Mitchell bei einem Clubauftritt in Florida traf, kamen Kontakte zu dem mit Neil Young verbundenen Elliot Roberts, der dann bis ins Jahr 1985 auch Joni Mitchells Manager sein sollte, und zu David Geffen zustande, die letztlich zu einem Plattenvertrag beim Warner-Label Reprise Records führten.

    Anfang 1968 fanden die Aufnahmen für Joni Mitchells Debütalbum bei Sunset Sound Recorders in Hollywood/Kalifornien statt, David Crosby fungierte als Produzent. Song to a Seagull wurde dann letztlich im März 1968 mit einem von Joni Mitchell selbst gezeichneten Cover veröffentlicht.

    Sehr erfolgreich war die Platte zunächst nicht, weckte aber zusammen mit den ausgedehnten Tour-Aktivitäten doch eine gewisse Erwartungshaltung für Album Nr. 2.

    Die Aufnahmen für dieses Album fanden dieses Mal in den A&M Studios in Hollywood/Kalifornien statt, und Joni Mitchell produzierte das Album selbst. Baß und Gitarre wurden von Stephen Stills beigesteuert. Clouds erschien dann – mit einem Selbstporträt Joni Mitchells auf dem Cover – im Mai 1969.

    In den Billboard TOP 200 ging es für das Album bis auf Platz 31 nach vorne, und ihren ersten Grammy Award hat Joni Mitchell für diese Platte auch erhalten. Die Grundlagen für das, was da noch kommen sollte, waren also gelegt.

    Ende 1969 / Anfang 1970 ging es dann zurück in die A&M Studios für die Aufnahmen zum dritten Album. Die eher puren Folk Sounds der beiden vorherigen Platten wurden etwas aufgebrochen, und die Hinzunahme von Cello, Klarinette, Flöte, Saxophon und Percussion deutete die Richtung an, in die es zukünftig gehen sollte. Ladies of the Canyon – der Titel eine Anspielung auf den Laurel Canyon, wo Joni Mitchell zu der Zeit wohnte – erschien dann im April 1970.

    Schon vor der Veröffentlichung von „Ladies of the Canyon“ hatte sich Joni Mitchell aber erstmal eine längere Auszeit genommen, die sie zum großen Teil im Mittelmeerraum, u.a. auf Kreta und Formentera, verbrachte, aus der sich dann aber auch Inspirationen für das folgende Album entwickelten.

    Anfang 1971 ging es zurück in die A&M Studios, James Taylor, Stephen Stills, Sneaky Pete Kleinow und Russ Kunkel waren als Gäste auf einigen Tracks dabei. Das Album Blue wurde dann im Juni 1971 veröffentlicht.

    „Blue“ war Joni Mitchells erstes Album, das es mit Platz 15 in die TOP 20 der Billboard TOP 200 schaffte, sollte aber auch das letzte Album für das Label Reprise Records sein.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12377751  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

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    Joni Mitchell – The Asylum Years 1972-1975


    [Joni Mitchell – Kiel Opera House, St. Louis/Missouri, 18. Januar 1974; Photograph: Steve Williams]

    Die folgenden Platten sollten auf einem neuen Label erscheinen: Asylum Records, das 1971 von Elliot Roberts zusammen mit David Geffen gegründet worden war. So richtig neu war das alles also nicht.

    Die Aufnahmen für das nächste Album fanden im Sommer 1972 auch wieder in den A&M Studios statt. For the Roses erschien dann im November 1972.

    Im Herbst 1973 war Joni Mitchell wieder zurück in den A&M Studios für die Aufnahmen zur nächsten Platte, die mit ihren Jazzanklängen die weitere Richtung vorgeben sollte. Mit an Bord für die Aufnahmen waren u.a. Joe Sample, Wilton Felder und Larry Carlton von den Crusaders, und es gab eine Reihe von Gastauftritten von u.a. Robbie Robertson, José Feliciano, David Crosby und Graham Nash. Das im Januar 1974 veröffentlichte Court and Spark sollte sich dann zu einem von Joni Mitchells ikonischen und in Albenrankings meist ganz weit oben platzierten Platten entwickeln. Auch der kommerzielle Erfolg war mit Platz 2 in den Billboard TOP 200 gegeben.

    Vor dem nächsten Studioalbum wurde dann erstmal ein Livealbum dazwischengeschoben. Die Aufnahmen für Miles of Aisles – das dann im November 1974 als Doppel-LP erschien – hatten im August 1974 im Universal Amphitheater in Los Angeles stattgefunden. Begleitet wurde Joni Mitchell vom L.A. Express, einer fünfköpfigen Jazz Fusion Band, der u.a. der junge Robben Ford an der Gitarre angehörte.

    „Miles of Aisles“ verkaufte sich für ein Livealbum hervorragend, was in den Billboard TOP 200 bis auf Platz 2 nach vorne führte.

    Mit dem nächsten Album knüpfte Joni Mitchell dann an „Court and Spark“ an, fügte den Jazzanklängen aber noch eine neue unkonventionelle und experimentelle Note hinzu. Die Aufnahmen fanden verteilt über das Jahr 1975 in den A&M Studios statt, die Besetzung der Band wurde für die verschiedenen Tracks variiert, neben den bereits bekannten Victor Feldman, Joe Sample, Larry Carlton und Robben Ford war dieses Mal bei drei Tracks mit dem u.a. aus dem Stan Kenton Orchestra bekannten Bud Shank an Saxophon und Flöte auch eine der West Coast Jazz-Ikonen involviert. Das resultierende The Hissing of Summer Lawns wurde dann im November 1975 veröffentlicht.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12377753  | PERMALINK

    stefane
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    Joni Mitchell – The Asylum Years 1976-1980


    [Joni Mitchell – Civic Center, Providence/Rhode Island, Februar 1976; Photograph: Joel Bernstein]

    Einige Songs für das nächste Album schrieb Joni Mitchell während einer mehrtägigen Reise mit dem Auto von der Ost- zurück an die Westküste. Bei den Aufnahmen in den A&M Studios war u.a. wieder Larry Carlton dabei, aber eine wesentliche Rolle spielten auch erstmals Jaco Pastorius mit seinem Fretless Bass und die zu dieser Zeit nahezu omnipräsente Bobbye Hall an der Percussion. Hejira – das oft als kleine, versteckte Perle in Joni Mitchells Katalog bezeichnet wird – wurde dann im November 1976 veröffentlicht.

    Mit Platz 4 in den Billboard TOP 200 sollte „Hejira“ Joni Mitchells letztes, in den TOP 20 der Charts platziertes Album werden.

    Das nächste Album trug das experimentellere Konzept nämlich noch ein Stück weiter. Neben Jaco Pastorius war dieses Mal für zwei Tracks sogar Wayne Shorter am Sopransaxophon dabei, dazu mit Don Alias, Airto Moreira und Alex Acuña weitere bekannte Jazzmusiker. Das im Dezember 1977 veröffentlichte Don Juan’s Reckless Daughter war dann als Doppelalbum ein rechter Brocken, der u.a. mit dem sechzehnminütigen, orchestral arrangierten „Paprika Plains“, das die gesamte zweite Plattenseite einnahm, einige eher außergewöhnliche Tracks enthielt.

    „Don Juan’s Reckless Daughter“ stieß nach seiner Veröffentlichung auf eher gemischte Reaktionen, erzeugte aber auch neues Interesse, z.B. bei Charles Mingus, der Joni Mitchell kontaktierte, was dann zur nächsten Platte führen sollte.

    Ende 1978 / Anfang 1979 fanden die Aufnahmen in den A&M Studios in Hollywood/Kalifornien sowie den Electric Lady Studios in New York City statt. Charles Mingus hatte hierfür sechs Kompositionen geschrieben, von denen letztlich drei auf der Platte landeten, war aufgrund seines gesundheitlichen Zustands aber nicht an den Aufnahmesessions beteiligt. Die Band bestand aus Jaco Pastorius am Baß, Wayne Shorter am Sopransaxophon, Herbie Hancock am elektrischen Piano, Peter Erskine an den Drums, Don Alias an den Congas und Emil Richards an der Percussion. Während der Arbeiten an der Platte verstarb dann Charles Mingus im Januar 1979, die Platte wurde nach seinem Tod fertiggestellt. Mingus erschien dann letztlich im Juni 1979.

    Im August 1979 begann eine Tour, auf der neben den Songs von „Mingus“ vor allem auch auch Songs der beiden Alben „The Hissing of Summer Lawns“ und „Hejira“ auf der Setlist standen. Neben Jaco Pastorius und Don Alias, die bereits an der Platte mitgewirkt hatten, waren für die Liveumsetzung auch Pat Metheny an der Gitarre, Lyle Mays am Rhodes Piano und den Synthesizern sowie Michael Brecker am Saxophon mit von der Partie. Aus den Aufnahmen dieser Tour vom September 1979 aus der Santa Barbara Bowl in Santa Barbara/Kalifornien wurde dann Joni Mitchells zweites Live-Doppelalbum Shadows and Light zusammengestellt, das im September 1980 erschien.

    „Shadows and Light“ sollte dann auch den Abschluß von Joni Mitchells Jahren bei Asylum Records darstellen.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
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    Joni Mitchell – The Geffen Years 1981-1992


    [Joni Mitchell, 1985; Photograph: Brian Aris]

    Aber wie beim Wechsel von Reprise Records zu Asylum Records zehn Jahre zuvor, blieb Joni Mitchell auch dieses Mal im „erweiterten Familienkreis“ und unterschrieb ihren nächsten Plattenvertrag mit dem kurz zuvor von David Geffen gegründeten Geffen Records, das auch im Vertrieb von Warner war.

    Die Arbeiten am nächsten Album, die dieses Mal neben den A&M Studios auch in den Devonshire Sound Studios in North Hollywood/Kalifornien stattfanden, zogen sich lange hin. Das sehr seiner Zeit verhaftete, sich an den damaligen Pop Sounds orientierende Wild Things Run Fast erschien dann im Oktober 1982.

    Während der Session zu „Wild Things Run Fast“ hatte Joni Mitchell den Bassisten und Produzenten Larry Klein kennengelernt, den sie 1982 heiratete (die Ehe sollte bis 1994 halten), und der auch als (Co-)Produzent ihrer nächsten Platten fungieren sollte.

    Die Abstände zwischen den Platten wurden größer, die Inspirationen trockneten langsam aus und wie so viele Ikonen der Sechziger und frühen Siebziger irrlichterte auch Joni Mitchell etwas orientierungslos durch die Achtziger.

    Ende 1984 / Anfang 1985 fanden dann aber die Aufnahmen für das nächste Album wieder in den A&M Studios statt. Als Co-Produzent war ihr von der Plattenfirma im verzweifelten Versuch, sich den modernen Zeiten anzupassen, Thomas Dolby aufs Auge gedrückt worden, was sich nicht als besonders glückliche Fügung erwies. Das resultierende Dog Eat Dog wurde im Oktober 1985 veröffentlicht und war mit seinem nicht besonders originellen Synth Pop eine eher schwierige Angelegenheit.

    Auch die Arbeiten am nächsten Album waren eine eher zähe Angelegenheit und zogen sich über weite Teile der Jahre 1986 und 1987, auch durch die zahlreichen Gast- und Cameo-Auftritte von Musikern wie Peter Gabriel, Don Henley, Billy Idol, Willie Nelson oder Tom Petty. Chalk Mark in a Rain Storm wurde schließlich im März 1988 veröffentlicht.

    Auch bis zum nächsten Album vergingen wieder gute drei Jahre. Die Aufnahmen entstanden über mehrere Monate im Jahr 1990, das Album Night Ride Home erschien dann letztlich im Februar 1991. Und es wurde nach den Irrungen der Achtziger von der Kritik auch weitgehend positiv aufgenommen.

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    stefane
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    Joni Mitchell – Return to Reprise 1993-2000


    [Joni Mitchell, 1994; Photograph: Jon Ragel]

    Geffen Records war an MCA verkauft worden, und so ging es für Joni Mitchell für ihre nächsten drei Platten zurück zu Reprise Records.

    Die Aufnahmen für die nächste Platte fanden im Jahr 1993 zum großen Teil in Joni Mitchells Studio The Kiva in Bel Air, Los Angeles/Kalifornien statt. Auf der Hälfte der Tracks ist auch wieder Wayne Shorter am Sopransaxophon zu hören. Turbulent Indigo wurde dann im Oktober 1994 veröffentlicht und sehr wohlwollend aufgenommen. Manche Kritiker fühlten sich sogar zu Vergleichen mit der Großtat „Hejira“ aus dem Jahr 1976 veranlaßt.

    Auch das nächste Album erhielt wieder weitgehend positive Kritiken. Taming the Tiger wurde im September 1998 veröffentlicht. Neben Wayne Shorter an den Saxophonen waren dieses Mal der Jazz Drummer Brian Blade und Greg Leisz an der Pedal Steel Guitar beteiligt.

    „Taming the Tiger“ sollte für längere Zeit ihr letztes Album mit eigenen Songs bleiben.

    Das nächste Album enthielt dann neben Neuaufnahmen von „A Case of You“ und „Both Sides Now“ ausschließlich Joni Mitchells Interpretationen von Songs aus dem Great American Songbook in orchestralen Arrangements. Das von Vince Mendoza geleitete Orchester wurde in der AIR Lyndhurst Hall in Hampstead/London aufgenommen, die restlichen Aufnahmen fanden bei Ocean Way Recorders in Los Angeles statt. Both Sides Now wurde dann im März 2000 veröffentlicht.

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    stefane
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    Joni Mitchell – Die Jahre ab 2001 und die Archivveröffentlichungen


    [Joni Mitchell, 2002; Photograph: Dorothy Low]

    Dem Format der vorherigen Platte blieb Joni Mitchell für die nächste Platte treu. Das im November 2002 auf Nonesuch Records veröffentlichte Doppelalbum Travelogue enthielt orchestrale Neuaufnahmen von Songs aus ihrem Katalog. Für die Orchesterarrangements war wieder Vince Mendoza zuständig.

    In mehreren Interviews hatte Joni Mitchell betont, daß „Travelogue“ ihr letztes Album sein sollte. Etwas überraschend kam es daher, als sich Ende 2006 die Anzeichen verdichteten, daß Joni Mitchell an einem neuen Album arbeitete, und daß dies auch noch ein Album mit neuen Songs sein sollte.

    Aufgenommen wurde dieses Album Ende 2006 / Anfang 2007 in den Castle Oak Studios in Calabasas, einem kleinen Städtchen im San Fernando Valley nordwestlich von Los Angeles. Mit Larry Klein am Baß, Brian Blade an den Drums und Greg Leisz an der Pedal Steel Guitar war auch hier wieder die Band des 98er-Albums „Taming the Tiger“ aktiv. Shine wurde dann im September 2007 auf Hear Music – einem zu Starbucks gehörenden Label – veröffentlicht.

    „Shine“ sollte sich dann aber tatsächlich als das letzte Album erweisen.

    In den letzten Jahren wurden jedoch in relativ schneller Folge von Rhino Records endlich zahlreiche, lange erwartete Archivveröffentlichungen auf den Markt gebracht.

    Im Oktober 2020 ging es los mit Archives – Volume 1 – The Early Years (1963-1967), einem großartigen 5-CD Boxset, das Schätze aus der Frühzeit von Joni Mitchell gehoben hat, darunter Radioaufnahmen für die Sender CFQC und WHAT FM, Fernsehaufnahmen für CBC TV, bisher nicht veröffentlichte Liveaufnahmen, aber auch Demoaufnahmen für Jac Holzman und Aufnahmen im privaten Rahmen.

    Das auf dem Boxset ebenfalls enthaltene Live at Canterbury House – 1967 wurde nochmals als Dreifach-LP separat veröffentlicht.

    Weiter ging es im November 2021 mit Archives – Volume 2 – The Reprise Years (1968–1971). Neben zahlreichen Liveaufnahmen, Demos und Aufnahmen im privaten Rahmen waren dieses Mal auf dem 5-CD Boxset auch Session Outtakes der Aufnahmen zu den Alben „Song to a Seagull“, „Clouds“ und „Ladies of the Canyon“ enthalten, zudem Aufnahmen für das BBC Radio, BBC TV und ABC TV.

    Auch hier erfuhr das auf dem Boxset enthaltene Live at Carnegie Hall – 1969 wieder eine separate Vinylveröffentlichung als Dreifach-LP.

    Im Juli 2023 wurde dann ein besonderes Schmankerl veröffentlicht. Joni Mitchell war überraschend am 24. Juli 2022 beim Newport Folk Festival in Newport/Rhode Island aufgetreten. Der Konzertmitschnitt wurde auf Joni Mitchell at Newport veröffentlicht.

    Schließlich folgte im Oktober 2023 mit Archives – Volume 3 – The Asylum Years (1972–1975) eine weitere Archivausgrabung. Session Outtakes von den Aufnahmen zu „For the Roses“, „Court and Spark“ und „The Hissing of Summer Lawns“ wurden auf dem 5-CD Boxset wieder gekoppelt mit zahlreichen Liveaufnahmen.

    Dieser Tage soll mit „Archives – Volume 4 – The Asylum Years (1976–1980)“ die nächste Archivausgrabung erscheinen, in diesem Fall sogar als 6-CD Boxset.

    Das soll es gewesen sein mit dem kurzen Abriß zu den wichtigsten Aufnahmen der Diskographie von Joni Mitchell. Es gib weitere, beinahe unzählige Livealben, die ich hier unberücksichtigt gelassen habe, die aber für die Umfrage selbstverständlich berücksichtigt werden dürfen.

    Und nun: Lasset die Spiele beginnen!
    Ich bin wirklich gespannt, wie sich die Umfrage entwickeln wird, und welche Tracks am Ende zu den Forumsfavoriten zählen werden.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12377767  | PERMALINK

    lysol

    Registriert seit: 07.01.2018

    Beiträge: 986

    Vielen Dank für die tolle Einführung in die Umfrage stefane.
    Hier schon mal die beste Liste zur Orientierung:

    01.Refuge Of The Roads
    02.Song For Sharon
    03.Amelia
    04.River
    05.Free Man In Paris
    06.Court And Spark
    07.My Old Man
    08.A Case Of You
    09.The Jungle Line
    10.Don’t Interrupt The Sorrow
    11.Rainy Night House (Miles Of Aisles)
    12.Paprika Plans
    13.Otis And Marlena
    14.Goodbye Pork Pie Hat
    15.Both Sides Now
    16.Nathan La Franeer
    17.In France They Kiss On Main Street
    18.Little Green
    19.The Same Situation
    20.The Circle Game

    --

    #12377769  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,623

    1. Hejira
    2. The Hissing of Summer Lawns
    3. Black Crow
    4. The circle game
    5. Little Green
    6. Free man in Paris
    7. Night ride home
    8. California
    9. In France they kiss on main street
    10. Don Juan’s Reckless Daughter
    11. Blue Motel Room
    12. Big Yellow Taxi
    13. Edith and The Kingpin
    14. Grey Rooms
    15. River
    16. You turn me on (I’m a radio)
    17. Blue
    18. Raised on Robbery
    19. How do yoo stop
    20. Come in from the cold

    --

    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #12377791  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,290

    Perfekte Vorstellung von Jonis Schaffen. Vielen Dank, Stefane.

    --

    Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”
    #12377797  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 63,509

    Danke für die tolle Einführung, habe ich mit großem Interesse gelesen.

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #12377865  | PERMALINK

    dogear

    Registriert seit: 24.02.2008

    Beiträge: 2,212

    Danke für die Einführung. Nach der Geffen Periode war bei mir Schluss. Deswegen beschränkt sich meine Liste auf die Reprise/Asylum und Geffen Aufnahmen. Ich muss sie aber in den nächsten Tagen nochmal anspielen. Dann folgt die Liste.

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    Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
    #12377929  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,112

    Sehr schöne Maßnahme, stefane!

    Ich kenne von Joni Mitchell eigentlich fast nur die Asylum-Sachen der 60er und 70er und die späten – nun ja… – retrospektiven Alben Both Sides Now und Travelogue. Aber die geben schon genug Stoff für eine Top 20 her. Von den Asylum-Sachen habe ich eine chronologische Playlist mit 20 Stücken, die ich anders sortieren müsste – und ein paar Stücke von Both Sides Now und Travelogue und ggf. ein paar andere Kandidaten könnte ich da auch noch untermischen.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #12377939  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    Beiträge: 5,519

    ……erst einmal danke  @stefane für die erinnerung an die umfrage und die umfassende einführung dazu. das wird stressig und spannend, einige highlights aus ihrem umfassenden werk für meine zwanziger liste sind natürlich fest im gehirn verankert, es gilt aber vieles nachzuhören, da es auf fast allen scheiben echte perlen gibt, die man zu leicht vergisst. in den geffen jahren habe ich leider(verzeihliche) lücken, auch die live lp-vö aus dem archiv habe ich zu meiner schande verpasst. die gilt es zu schließen! eigentlich kommt die umfrage für mich zur unzeit, bin im oktober auf sehr vielen jazzkonzerten, hoffe es aber trotzdem irgendwie hin zu bekommen, freue mich natürlich über anregungen und hinweise auf übersehene perlen….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
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