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AutorBeiträge
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Originally posted by captain kidd@19 Oct 2004, 15:24
Als Einsteigeralbum würde ich es daher eigentlich nie empfehlen.Die „Jazz-Neulinge“, die ich kenne, waren von „The Black Saint…“ meist sehr schnell begeistert. Ich glaube durchaus, dass es für Pop-Hörer ein geeigneter Einstieg in den Jazz ist. Wie übrigens auch „Oh Yeah“ oder Miles' „In A Silent Way“.
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WerbungOriginally posted by captain kidd@19 Oct 2004, 15:24
Damals als Jazznovize war es mir zu dunkel, zu verschroben, zu zersplittert, zu free. .hängt auch vielleicht davon ab, was man ansonsten bevorzugt. mir sind zb etwas verschrobenere sachen, wie du schon sagst, generell lieber. glattgebügelt hält sich nie lange.
allerdings finde ich dieses album gar nicht so wild und zersplittert. es sind zwar viele unterschiedliche passagen, die aber in meinem ohr perfekt zusammenpassen, sodass es (fast) nicht improvisiert wirkt.
im gegensatz zu einigen coltrane sachen, die ich vorher hörte, wirkt „black saint…“ geradezu harmonisch.Ansonsten ein tolles Album im Stile Ellingtons.
stimmt!
wenn ich nicht völlig falsch liege, trafen sich ellington und mingus kurz, bevor die „black saint…“ eingespielt wurde, um „money jungle“ aufzunehmen. als ich den ersten beitrag zu diesem thread schrieb und die BS hörte, fiel mir die gemeinsamkeit erst so richtig auf.
wenn ihr also lust habt, würde ich diese als vorschlag für unseren next step anbringen. wir wären damit bei ellington, den man als novize nicht übersehen sollte.--
na, da kann man dann wohl unterschiedlicher meinung sein. :D :D
ich würde mingus nicht als einstieg nehmen. aber ich komme auch eher vom alten jazz. angefangen zwar (natürlich) mit a kind of blue. aber dann kam recht schnell billie holiday. und dann swing und new orleans. amstrong und beiderbecke wurden meine helden. dann näherte ich mich dem hard bop. free und früher be bop mochte ich gar nicht so. nur die ruhigen sachen. so love supreme. aber da auch das erste gebet am liebsten. irgendwann kamen dann freiere sachen. so dolphy, mingus, hill, später kirk. dann wieder 'zurück'. ich wurde duke abhängig. kaufte die ganzen columbia sachen von ihm und preiswerte alte aufnahmen (fargo konzert). äh, was war das thema??? :lol: :lol:
kenn übrigens jemand die platte passing ships von andrew hill. die ist richtig klasse. gefällt mir sogar besser als die departure scheibe. schöne arrangements. tolle melodien. wilde soli.
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Do you believe in Rock n Roll?Originally posted by captain kidd@19 Oct 2004, 19:04
na, da kann man dann wohl unterschiedlicher meinung sein. :D :Dda bin ich aber anderer meinung :)
und nochmal zu meinem vorschlag von eben. ich war plötzlich kurz angebunden, habs also nur so dahingeklatscht. aber ich hatte es ja per mail auch schon mal angesprochen. ihr könnt es euch mal überlegen. ich würde mich jedenfalls bereiterklären, sie in die runde zu werfen.
jetzt bin ich leider ähnlich kurz angebunden, kann also auf doc n's beitrag erstmal nicht eingehen.
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Originally posted by Hat and beard@19 Oct 2004, 17:52
Ich glaube durchaus, dass es für Pop-Hörer ein geeigneter Einstieg in den Jazz ist. Wie übrigens auch „Oh Yeah“muss ich mich jetzt tatsächlich also pop-hörer outen? so war das hier aber nicht gedacht!
die „oh yeah“ finde ich aber tatsächlich sehr gut.--
So, dann will ich mal das nächste Album zur Diskussion freigeben:
Duke Ellington, Charlie Mingus & Max Roach – Money Jungle
Blue Note, 1962Duke Ellingtion ( p )
Charlie Mingus ( b )
Max Roach ( dr )Tracklist (meiner Version des Albums)
1. Money Jungle
2. Fleurette Africaine
3. Very Special
4. Warm Valley
5. Wig Wise
6. Caravan
7. Solitude
8. Switch Blade
9. A Little Max (Parfait)
10. REM Blues
11. Backward Country Boy Blues
12. Solitude (Alternate Take)
13. Switch Blade (Alternate Take)
14. A Little Max (Parfait) (Alternate Take)
15. REM Blues (Alternate Take)Die Musik auf dem Album entspricht weitestgehend dem Bild des Coverfotos. Ellington und Roach sind immer nah beieinander, Klavier und Schlagzeug bilden eine Einheit. Mingus dagegen spielt brummig im Hintergrund seine Version des Stückes, bricht immer wieder aus, scheint sich nicht für die beiden anderen Mitstreiter zu interessieren. Hatte ich bei „The Black Saint and the Sinner Lady“ noch nicht verstanden, warum Mingus so ein großartiger Bassist ist, wird es auf „Money Jungle“ um so deutlicher. Insbesonders bei „Fleurette Africaine“ wird klar, dass eigentlich der Bass der eigentliche Star des Stückes ist. Ein kleines Highlight für mich ist „A Little Max (Parfait)“. Hier spielt einmal das Schlagzeug die Hauptrolle (bei dem Titel nicht unbedingt eine Überraschung), Ellington und Mingus bleiben nur die weiteren Plätze. Fast ein wenig spielerisch behandelt Roach sein Schlagzeug, Ellingtons Begleitakkorde könnten auch in einer Löwenzahn-Sendung Verwendung finden. Ein Highlight ist das Stück sicher auch, weil es eigentlich aus dem Rahmen fällt. Denn vordergründig hat Ellington ganz klar den Hut bei diesem Album auf (und wieder ein Vergleich zum Cover), das Klavier gibt den Ton an – auch wenn Mingus immer wieder versucht sich an Ellington vorbei zu mogeln. Im Ganzen gefällt mir das Album sehr gut, auch wenn ich – anders als bei „The Black Saint…“ – mich erst in die Substanz reinhören musste (lange Waldspaziergänge haben dies möglich gemacht ;) ), um den ganzen Kontext wahrzunehmen. Doch das zeichnet ja irgendwie den Jazz auch aus, dass man bei jedem neuen Hören irgendwo noch eine Kleinigkeit entdeckt oder die Stücke ganz anders wahrnimmt – in Abhängigkeit von der Stimmung, in der man sich gerade befindet…
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You can't fool the flat man!ganz toll beschrieben. kann erstmal nicht ergänzen. der bezug aufs cover ist sehr genau beobachtet.
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Do you believe in Rock n Roll?Originally posted by captain kidd@7 Nov 2004, 14:36
ganz toll beschrieben. kann erstmal nicht ergänzen. der bezug aufs cover ist sehr genau beobachtet.Dem kann ich mich anschließen. Eine wunderbare Beschreibung einer tollen Platte.
Am Rande sei noch erwähnt, daß es zwischen Roach und Mingus gelegentlich zu Außeinandersetzungen während dieser Session kam – Ellington mußte dann schlichten. Hier würde dann auch die räumliche Aufteilung Ellington/Roach vorn und Mingus hinten Sinn machen ;)
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...der zusammenhang des covers zur musik ist mir noch nie aufgefallen. schön beobachtet, joe.
ich rätsel aber auch schon seitdem ich die platte habe, wie der zusammenhang des titels „money jungle“ zur musik steht. die „black saint..“ wirkt kompakter, deshalb war es bei ihr relativ einfach bzw ersichtlich, aber im fall von „money jungle“l fällt es mir schon nicht mehr so leicht.--
will nur mal kurz sagen dass ich diesen und den handpicked thread mit grossem interesse verfolge und dadurch schon das eine oder andere schöne album den weg zu mir gefunden hat und dass das auch weiterhin so sein wird.. also bitte weitermachen.. & vielen dank.. :)
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almost happy • almost satisfied • the restless one • has found some peace tonightOriginally posted by Jan Dark@7 Nov 2004, 15:15
will nur mal kurz sagen dass ich diesen und den handpicked thread mit grossem interesse verfolgeich auch :rolleyes: ;)
freut mich, dass es dir spass macht, jan. du brauchst ihn nicht nur zu verfolgen, du kannst auch gerne teilnehmen.--
Das erste Stück der Session wurde als eines von vier neuen Kompositionen zum Titel der Platte. Der Song Money Jungle ist für eine Ellington Komposition erstaunlich chaotisch und amelodisch vertrackt, eben „dschungellhaft“. Eine ähnliche Vertracktheit könnte Ellington unter der Konstellation Geld und Dschungel gesehen haben. Aber das ist nur eine Spekulation meinerseits ;)
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
habe diesen Thread eben erst entdeckt, vermutlich hat mich das Wort Tauschzirkel abgeschreckt. Aber sehr schön, ich werde mir das in Ruhe durchlesen. Weitermachen!
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Das TZ im Titel muß wohl eine andere Bedeutung haben…
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Originally posted by atom@7 Nov 2004, 15:20
chaotisch und amelodisch vertrackt, eben „dschungellhaft“.da ist was dran. ich habe anfangs ziemlich lange gebraucht, um mich an den anfang des albums zu gewöhnen. die ersten takte ellingtons wirken wirklich sehr chaotisch und gestalten den einstieg in das album (für mich) etwas anstrengend. es wirkte anfangs so, als ob sie sich erst aufeinander einspielen müssten. besonders elligton und mingus scheinen nicht die selbe sprache zu sprechen. die restlichen stücke wirken im gegensatz zum titelstück viel harmonischer und entspannter. fast schon wie eine art belohnung, wenn man sich erstmal durch den dschungel gekämpft hat.
das TZ im titel steht für tauschzirkel. der ursprungsgedanke war auch, die alben, die schon in unserem besitz sind, zuerst kreisen zu lassen, bevor wir sie besprechen und/oder nachkaufen. doch, verrückt wie meine kollegen so sind, ist das schnell ins wasser gefallen. <_< :lol:
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Schlagwörter: Jazz
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