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So, dann will ich mal das nächste Album zur Diskussion freigeben:
Duke Ellington, Charlie Mingus & Max Roach – Money Jungle
Blue Note, 1962
Duke Ellingtion ( p )
Charlie Mingus ( b )
Max Roach ( dr )
Tracklist (meiner Version des Albums)
1. Money Jungle
2. Fleurette Africaine
3. Very Special
4. Warm Valley
5. Wig Wise
6. Caravan
7. Solitude
8. Switch Blade
9. A Little Max (Parfait)
10. REM Blues
11. Backward Country Boy Blues
12. Solitude (Alternate Take)
13. Switch Blade (Alternate Take)
14. A Little Max (Parfait) (Alternate Take)
15. REM Blues (Alternate Take)
Die Musik auf dem Album entspricht weitestgehend dem Bild des Coverfotos. Ellington und Roach sind immer nah beieinander, Klavier und Schlagzeug bilden eine Einheit. Mingus dagegen spielt brummig im Hintergrund seine Version des Stückes, bricht immer wieder aus, scheint sich nicht für die beiden anderen Mitstreiter zu interessieren. Hatte ich bei „The Black Saint and the Sinner Lady“ noch nicht verstanden, warum Mingus so ein großartiger Bassist ist, wird es auf „Money Jungle“ um so deutlicher. Insbesonders bei „Fleurette Africaine“ wird klar, dass eigentlich der Bass der eigentliche Star des Stückes ist. Ein kleines Highlight für mich ist „A Little Max (Parfait)“. Hier spielt einmal das Schlagzeug die Hauptrolle (bei dem Titel nicht unbedingt eine Überraschung), Ellington und Mingus bleiben nur die weiteren Plätze. Fast ein wenig spielerisch behandelt Roach sein Schlagzeug, Ellingtons Begleitakkorde könnten auch in einer Löwenzahn-Sendung Verwendung finden. Ein Highlight ist das Stück sicher auch, weil es eigentlich aus dem Rahmen fällt. Denn vordergründig hat Ellington ganz klar den Hut bei diesem Album auf (und wieder ein Vergleich zum Cover), das Klavier gibt den Ton an – auch wenn Mingus immer wieder versucht sich an Ellington vorbei zu mogeln. Im Ganzen gefällt mir das Album sehr gut, auch wenn ich – anders als bei „The Black Saint…“ – mich erst in die Substanz reinhören musste (lange Waldspaziergänge haben dies möglich gemacht ;) ), um den ganzen Kontext wahrzunehmen. Doch das zeichnet ja irgendwie den Jazz auch aus, dass man bei jedem neuen Hören irgendwo noch eine Kleinigkeit entdeckt oder die Stücke ganz anders wahrnimmt – in Abhängigkeit von der Stimmung, in der man sich gerade befindet…
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You can't fool the flat man!