Wadada Leo Smith – Reflectativity

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    gypsy-tail-wind
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    Wadada Leo Smith’s New World Music – by George Lewis

    The forms and methods developed by composer and improvisor Wadada Leo Smith sprang from his strong roots in his homeland, the Mississippi Delta, to reach out to the whole earth. Smith, who knows just how richly variegated and comprehensive a blues aesthetic can be when it is released from any limits imposed from without, is fully aware that the truth of improvisation involves survival – not of the creative artist alone, but of the human species itself, which could not survive without the birthright of improvisation, bequeathed to it via the most fortuitous of circumstances.

    Smith’s music asks performers and listeners to engage in the act of self-reflection, but also to examine a larger picture of one’s place in a multiply-mediated environment that demands both personal responsibility and collective action – a heterophonic vision fully consistent with the musical traditions that Smith holds most dear. Smith’s notion of creative music poses the remarkable thesis that creativity through improvisation is central to existence and to being in the world, and that therefore, no one can usurp the authority of the creative from the rest of us.

    The fluidity of form that marks Wadada Leo Smith’s New World Music teaches us that each of us composes, improvises, creates – at every moment, musical or otherwise. The message of empathy that this context generates allows us to hear Smith’s music in its full, lushly drawn multiplicity.

    (Liner Notes zu „Kabell Years 1971–1979“)

    Leo Smith sei drei Monate vor den Aufnahmen zu Anthony Braxtons 3 Compositions of New Jazz (Delmark, 1968) zur Band gestossen, so liest man in John Litweilers Kommentar zum Album. 26 Jahre alt und „veteran of ‚Five years in six Army bands – 4 in the U.S. and two in Europe‘.“ Mitte 1967 wurde Smith in der AACM aktiv, komponierte für und trat auf mit Maurice McIntyre. Das dritte Stück des Albums – Braxtons Debut – stammt aus Smiths Feder: „The Bell“.

    Die erste Seite wurde Ende März 1968 im Trio eingespielt: Anthony Braxton (as, ss, cl, fl, musette, acc, bells, snare d, mixer etc.), Leroy Jenkins (v, vla, harm, bass d, recorder, cymbals, slide whistle etc.), Leo Smith (t, mellophone, xyl, bottles, kazoo etc.). Allein an der Instrumentierung kann man diese Aufnahme der frühen AACM zuordnen. Eine zwanzigminütige Klang-Expedition mit einem typisch verschrobenen Braxton-Titel nimmt Seite eins der LP ein. Auf der zweiten Seite, Anfang April eingespielt, stösst Muhal Richard Abrams am Klavier (sowie Cello und Altklarinette) zum Trio – „Say, how come you never asked me to play with you?“ (nach Litweilers Liner Notes) soll er im Scherz gesagt haben, nachdem er ein Konzert des Trios gehört hatte, und Braxton nahm sich diese Bemerkung zu Herzen.

    Die zweite LP-Seite ist etwas länger, Braxtons zweites Stück (erneut mit einem nicht wiedergebbaren Titel) dauert fast dreizehn, Smiths Stück dann zehneinhalb Minuten. Gleich zum Auftakt wird klar, dass es viel zupackender zu- und hergehen wird. Abrams legt einen dichten, sich ständig bewegenden Teppich, Smiths Trompete stösst mächtige Fanfaren aus, der Ton überschlägt sich nahezu. Dann folgt Jenkins an der Violine, danach Braxton am Altsaxophon, ebenfalls zupackend und recht direkt, mit irrem Piano von Abrams darunter, einer Art Free-Stride. Abrams schliesst den Solo-Reigen dann ab, wobei er längst schon in einen dichten Dialog mit Braxton getreten war.

    Smiths Stück beginnt mit einer langen Phrase, von Trompete und Violine vorgestellt, darunter ein paar Tupfer vom Klavier, dann übernimmt Jenkins, von Smith und Abrams fein begleitet, gleitet dann direkt in ein tolles, minimalistisches Solo, unter das Abrams da und dort einen grollenden Akkord legt, Smith ein paar lose Töne bläst. Über einen leisen aber steten Tic-Tic-Beat setzt dann Smith zum Solo an, während Abrams auf die Altklarinette wechselt und Gegenmelodien improvisiert. Auch Jenkins und Braxton sind wieder da, letzterer mit wuchtigen Klangattacken aus dem Altsax, Abrams inzwischen am Cello. Dann übernimmt Braxton mit einem Solo am Sopransaxophon mit sehr klarem, schönen Ton. Die Streicher übernehmen dann, derweil der Beat weiterläuft (Wadada?), Jenkins zupft an der Bratsche, Sopran und Violine steigen zusammen ein, dann tief die Klarinette und schliesslich auch die Trompete, dichtes Stimmengewirr wechselt ab mit fast leeren Passagen. Am Schluss sitzt Abrams wieder am Klavier, während Geige und Trompete das Stück zu Ende bringen.

    Litweiler bezieht sich auf die Musiker, wenn er schreibt: „this is a music in the process of becoming“, und er fährt fort: „The performances are extravagant with their devices, full of serious, thoughtful optimism, and frank delight at their own musical prowess. ‚You are your music,‘ Anthony says. ‚If you try to vibrate toward the good, that’s where your music will come from.‘ Thus the process of self-discovery continues, endlessly; the answers that Braxton and his musical partners find present new insights to themselves and each other – and to the listener, they may well reveal a new artistic world.“

    Meine Faszination für die Musik der AACM ist ja hinlänglich bekannt, gerade dieses Braxton-Album empfinde ich jedoch weiterhin als recht sperrig, allein schon das Klangbild liegt jenseits der bisherigen Jazz-Konvention. Dass Smith später andere, eigene Konzepte von Musik entwickelte, ist bekannt, aber seine Wurzeln in der AACM dürften dabei nicht ganz unwichtig sein. Das gilt ja auch für Anthony Braxton, dessen Debut übrigens neun Monate früher an der Seite von Muhal Richard Abrams stattfand: „Levels and Degrees of Light“, Delmark, 1967 – mit Jenkins, McIntyre und anderen, was wiederum die enge Verzahnung der Szene dokumentiert.

    Die nächste Station ist die zweite Hälfte und zweite Suite auf Maurice McIntyres Humility in the Light of Creator (Delmark, 1969). Die erste Suite, „Ensemble Love“, spielte Kalaparusha, wie er sich nennen sollte, mit Malachi Favors (b), Mchaka Uba (b), Thurman Barker (d) und Ajaramu (d) ein, zu ihnen stiess der Sänger George Hines. Auf der zweiten Suite, „Ensemble Fate“, stossen Leo Smith (t, flh), John Stubblefield (ss) und Claudine Myers (p) dazu (Myers trat damals schon seit längerem im Orgel-Duo mit Ajaramu auf, der als Gerald Donovan auch mit Musikern wie Gene Ammons, Sonny Stitt oder Dexter Gordon gespielt und aufgenommen hat … McIntyres Tenor und Kompositionen stiessen oft zu ihrem Duo).

    „We are all like the stranded particle, the isolated island of the whole“ – das hat McIntyre gemäss Litweilers Liner Notes einmal gesagt. Und wie Litweiler fortfährt: die gestrandeten Partikel werden durch Liebe und Kunst verbunden, „with music such as this to remind us of the songs within our own selves.“ McIntyre ist ein viel erdigerer Musiker als Braxton, das Album eine Inside/Outside-Geschichte mit starken Blues-Wurzeln. „Ensemble Fate“ bietet in der ersten Hälfte frei swingende Ensemble-Passagen, die immer intensiver werden, gutes von den beiden Bässen, tolle Soli von McIntyre und Stubblefield (inklusive Dialog). Dann wird die Intensität heruntergefahren, Smiths Trompete mit Dämpfer übernimmt den Lead, Myers steigt ein, darunter gestrichene Bässe, die hinter Smiths getragenem Solo immer lauter werden, schliesslich stossen auch die Drums – nur mit Trommeln – dazu. Es folgt ein Arco-Solo des einen Bassisten, bevor Stubblefield mit einer exotischen Melodie einsteigt (der letzte Teil der Suite heisst „Bismillah“ – ich vermute mal, dass Bismillah Khan gemeint ist, auf den 1967 immerhin auch in „The Graduate“ verwiesen wird). Den Abschluss der Suite machen dann die Trommeln – bis zum Schluss des Stückes kommen keine Becken mehr zum Einsatz.

    Im Sommer 1969 taucht Smith erneut auf einem Delmark-Album auf, dieses Mal unter Muhal Richard Abrams‘ Leitung: Young at Heart/Wise in Time.  Bei der ersten Hälfte („Young at Heart“) handelt es sich um eine Solo-Einspielung von Abrams, auf der zweiten Seite ist ein Quintett mit Smith (t, flh etc.), Henry Threadgill (as), Lester Lashley (b) und Thurman Barker (perc) zu hören. Das ziemlich freie Stück („Wise in Time“) dauert knapp 22 Minuten, arbeitet mit Verdichtungen, Klangtexturen, unterschiedlichen Tempi und präsentiert gerade Smith und Threadgill als gewichtige neue Stimmen. Smith glänzt am Anfang des Stückes mit seiner Sensibilität, seinem Gespür für Raum. Threadgill spielt dann ein phantastisches, langes Solo, zupackend und direkt, voller kurzer, kantiger Phrasen und mit immensem Drive. Dann setzt Abrams den Schlusspunkt mit seinem einzigartigen Klavierspiel, bevor Gongs und Becken den Abschluss markieren.

    Dann ging es nach Europa – das Braxton/Smith/Jenkins Trio war dabei, als die AACM sich einschiffte, um in Frankreich aufzutreten. Einer der Kulminationspunkte war das Festival in Amougies (Belgien), bei dem auch Guy Le Querrec anwesend war. Ob Smith und Braxton dort spielten, weiss ich jedoch nicht (wäre mal Zeit, George Lewis‘ Buch zu studieren), aber die Photos lohnen dennoch einen Blick:
    https://pro.magnumphotos.com/Catalogue/guy-le-querrec/1969/belgique-amougies-festival-1969-nn133463.html

    In Paris begleitete Smith gemeinsam mit dem Art Ensemble of Chicago die Sängerin Brigitte Fontaine: Comme à la radio (Saravah). Auf dem langen Titeltrack sind charmante Trompeteneinwürfe zu hören, die ein wenig an Don Cherry erinnern … und wohl eher von Lester Bowie stammen dürften. Leider scheinen keine genaueren Angaben zum Line-Up vorhanden zu sein (meine CD-Ausgabe listet zwar pro Track die beteiligten Musiker, aber nennt Lester Bowie dann ganz am Schluss einzeln). Ein tolles Album jenseits aller Stilkategorien.

    Soviel mal fürs erste … als Nachtrag noch ein Auszug aus Robert Palmers Kommentar zu „Spirit Catcher“ (Nessa, 1979):

    [Leo Smith] was born in Leland, Mississippi on December 18, 1941 and grew up in the heart of the Delta. His stepfather, Alex Little Bill Wallace, is a blues singer and guitarist who has known and worked with many of the blues artists who emerged from the Delta region, and during Leo’s childhood these musicians were frequent visitors in his home. When he was in his early teens he took up the trumpet, and at first he played strictly in a blues environment. I used to play hours and hours, he says, just the blues, with guitar and bass and drums and a singer, and during those times I realized some of the happiest musical moments in my life.

    I recently asked Leo what kind of impact this blues environment had on the music he makes now. It made me look at music from a lyrical point of view, he said. It made me look at content in terms of what I play and how it relates to a gigantic field of feeling. And the blues to me has been a basic philosophy. When I get ready to study the mystical aspect of black people, I go to the blues, the spirituals and the gospels, those three areas. Then I feel that I’m in touch with a root of black people.

    Der Süden, so Palmer weiter, sei damals politisch zwar weiss dominiert gewesen, kulturell aber von den Schwarzen, die bis zu 75% der Bevölkerung ausgemacht hätten. Als er auf die High School ging, lernte Smith vieles über Jazz (organisierte auch eine eigene Band) und erhielt eine solide Ausbildung, was die europäischen Musiksysteme betrifft. Als er 1967 nach Chicago kam, arbeitete er um Geld zu verdienen auch weiterhin mit R & B-Bands, u.a. mit Little Milton, der ebenfalls aus dem Delta stammte.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #9996625  | PERMALINK

    vorgarten

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    toll, vielen dank! von diesen frühen aacm-sachen kenne ich fast nichts, vom brigitte-fontaine-album mal abgesehen. le querrecs sind tolle dokumente dieser zeit, ich hätte nie gedacht, dass das art ensemble tatsächlich auch mal nackt aufgetreten ist ;)
    dass smith mit blues angefangen hat, hört man ja nur noch sehr abstrakt in seinem spiel, es scheint so, dass er das lyrische element darin von allen standardisierten formen befreit hat, obwohl diese ja auch für den blues sehr wichtig sind (ich frag mich da immer: wie kommt einer dazu).
    und lewis‘ bisschen blabla-hafte würdigung finde ich in dem einen punkt spannend, dass smiths musik einen zur selbstreflektion bringt, das kann ich unmittelbar nachvollziehen, es geht mir auch so.

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    #9996629  | PERMALINK

    soulpope
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    @ „Comme a la Radio“ : die Trompete im Titeltrack ist IMO sicherlich jene von Lester Bowie …..

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    #9996997  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    @soulpope ja, das ist wohl Bowie, der (wie Don Cherry) den direkten Bezug zu den alten New Orleans- und Swing-Trompetern hatte. Das ist bei Smith nicht der Fall (oder er lässt es nicht bis an die Oberfläche).

    @vorgarten die (Selbst)Reflexion, genau. Ich habe in diesem Sinne den Threadtitel angepasst – war eh so geplant aber dann vergessen gegangen.

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    #10919263  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    wahr

    gypsy-tail-wind
    Wadada Leo Smith – den solltest Du unbedingt mal auschecken @wahr, warum nicht gleich mit „Ten Freedom Summers“ loslegen? – ist alles drin).

    Von Wadada Leo Smith habe ich mal vor 2 oder 3 Jahren in America’s National Parks reingehört, mich aber aus Gründen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, gegen einen Kauf entschieden. Ten Freedom Summers ist ein 4CD-Brocken. Sowas finde ich immer etwas, äh, unübersichtlich für einen Einstieg. Ich höre grad via Bandcamp den ersten Track Dred Scott, der mir schon gut gefällt. Geht so ein bisschen in Richtung Henry Threadgills Kammermusik, scheint mir. Ich bleib da mal dran.

    Threadgill passt zur Grobeinordnung wohl ganz gut, aber ihre (also Smiths und Threadgills) Musik ist dann doch wieder ziemlich anders organisiert … aber egal, „America’s National Parks“ ist sicher auch ein guter Einstieg! Das war das Programm, das ich 2016 beim Jazzfest Berlin hörte, allerdings in anderer Besetzung als auf der CD (ohne Threadgill).

    „Ten Freedom Summers“ kam mir drüben im jaimie branch-Thread halt auch in den Sinn, weil es an sich die Art von Werk ist, die bei der breiten Hörerschaft von Shabaka, Kamasi und Konsorten durchaus einschlagen müsste … aber so viel Musik, zudem mit so dichtem Gehalt, das geht halt schon nicht gar leicht runter. Ist aber ein unzweifelhaftes Magnum Opus, das bei seinem Erscheinen auch hier im Forum viel Zuspruch fand (frag mich nicht wo … da, wo Neuerscheinungen halt überall so besprochen werden, in Jahresneuheiten-Threads, Album des Monats, Hörthreads, vermutlich auch hier in der Jazzecke, ev. im Avantgarde-Trompete-Faden, in dem es möglicherweise auch schon mal um Smith ging?)

    wahr
    edit: Ist in America’s National Parks eigentlich ein informatives Booklet enthalten, @gypsy-tail-wind? Höre es nämlich gerade und finde es gut.

    Muss ich daheim nachgucken …

    --

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    #10919617  | PERMALINK

    imernst

    Registriert seit: 16.08.2019

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    Hier noch ein kleiner Nachschlag der hier wohl passt. ECM wird eine DVD veröffentlichen auf welcher Wadada Leo Smith, Marion Brown, Fred Braceful, Thomas Stöwsand und Manfred Eicher zusammen spielen.

    Dieses Quintet hat 1970 eine kurze Tournee durch ein paar Clubs gemacht. Der Film „See the Music“ ist von Theodor Kotulla und galt lange als verschollen. Zur ECM Ausstellung in Münchens Haus der Kunst (2013) wurde er aber in „Schleife“ gezeigt. Da ich nicht bei der Austellung war habe ich ihn leider nicht gesehen.

    Habe einen Radiomitschnitt des Esslinger Konzertes. Die Musik gefällt auch wenn Stöwsand (damal ein Mitarbeiter und Produzent von ECM / JAPO und später erfolgreicher Konzertveranstalter ab 1983) nicht auf dem Stand von Brown und Smith ist. Aber entweder spielt er dann doch gut genug oder die beiden (und Braceful) sind gut genug um Stöwsand und Eicher(?) mit zu ziehen.

    --

    #10919695  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    18.12.1970? Den Mitschnitt hab ich vor wohl 15 Jahren auch mal angehört, keine Ahnung ob er noch irgendwo (HD, CD-R, DVD …) lagert oder nicht … hab keine Erinnerung mehr, ausser dass die kursierende Version sehr bescheiden klang und mich keinesfalls flashte … DVDs sind leider nicht so meins, aber das muss dann vielleicht doch her.

    In Sachen Ausstellung: ich habe die zu FMP gesehen, von der zu ECM habe ich den sehr guten Band – und ich muss sagen, dass ich letzteren ergiebiger fand und gerne zur FMP-Ausstellung auch ein gut gemachtes Buch gekauft hätte bzw. nachher mitgenommen hätte, um die Substanz, die mit Fotos und Tonschnipseln halt doch nicht so gut erzeugt werden kann, noch nachgeliefert zu kriegen.

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    #10919745  | PERMALINK

    imernst

    Registriert seit: 16.08.2019

    Beiträge: 405

    gypsy-tail-wind18.12.1970? Den Mitschnitt hab ich vor wohl 15 Jahren auch mal angehört, keine Ahnung ob er noch irgendwo (HD, CD-R, DVD …) lagert oder nicht … hab keine Erinnerung mehr, ausser dass die kursierende Version sehr bescheiden klang und mich keinesfalls flashte … DVDs sind leider nicht so meins, aber das muss dann vielleicht doch her. In Sachen Ausstellung: ich habe die zu FMP gesehen, von der zu ECM habe ich den sehr guten Band – und ich muss sagen, dass ich letzteren ergiebiger fand und gerne zur FMP-Ausstellung auch ein gut gemachtes Buch gekauft hätte bzw. nachher mitgenommen hätte, um die Substanz, die mit Fotos und Tonschnipseln halt doch nicht so gut erzeugt werden kann, noch nachgeliefert zu kriegen.

     

    Ja diese Aufnahme meine ich. Hatte wahrscheinlich die gleiche wie Du. Meine wurde aber freundlicherweise von einem Tontechniker in einem professionellen Studio gemastered (oder wie das beim Profi heisst) und klingt so wesentlich besser. War ebenfalls nur bei der FMP Ausstellung. Leider gab es wirklich kein vernünftiges Buch / Katalog zur Austellung. Nur in Berlin ist ein klein wenig gemacht worden. Zur FMP und der gleichzeitig laufenden „Notes from the Underground – Alternative Art and Music in Eastern Europe 1968–1994“ gab es ein ca. 60 seitiges Paperback, welches in den ersten zehn Seiten auch ein wenig zu FMP brachte. Ungemein enttäuschend soweit. Die Ausführungen zur Osteuropäischen Szene waren hingegen sehr interessant…. Zumindest in München wurde auch das Buch aus der Box „FMP Im Rückblick – In Retrospect“ einzeln verkauft. Und soweit ich mich erinnere hat es Gebers auch ein wenig als Ersatz für den Katalog gesehen. Auch ich habe nur relativ wenige DVDs zum Jazz (etc.) aber diese werde ich mir auch kaufen. Wenn man Glück hat ist die Musik eventuell als Bonus komplett enthalten und liese sich somit extrahieren und auf CDr brennen – wahrscheinlich ist es nicht so, aber die Hoffnung….

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    #10919765  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Hm, das mit dem Buch der CD-Box (die mir zuwenig – für mich – relevante Musik enthielt bei dem fürstlichen Preis) als Katalog hatte ich in München gar nicht mitgekriegt … ich weiss auch gar nicht mehr sicher, ob ich überhaupt im Shop war, es gab damals noch zwei andere gute Ausstellungen und die guckte ich an (Thomas Struth und Frank Bowling, zudem einen kleinen aber höchst interessanten Raum über Kunst in DE nach 1945 – ne, über die grosse Ausstellung im Sommer 1937 mit dem, was die verdammten Unterhunde als „entartete Kunst“ titulierten – war super gemacht, mit ganzen Katalogen von den zusammengeraubten Werken usw. – klick) … ich war ein paar Wochen vor Ende dort, kann sein, dass es da zu FMP halt auch nichts mehr zu kaufen gab.

    Ich dachte halt damals – den ECM-Band hatte ich da bereits, war ein paar Jahre davor ein Zufallsfund in einem dieser Restposten-Läden in Köln, 20 oder 30€ – , dass mir das Ganze in der Form als Buch mehr Spass macht und v.a. mehr gibt, denn als Ausstellung. So wahnsinnig toll sind die Fotos ja nicht, als dass sich da ein Dutzend eingebrannt hätten (kein Francis Wolff, W. Eugene Smith oder Roy De Carava am Werk) … ins Buch kann man sich halt wieder vertiefen, die Ausstellung war so gesehen überhaupt nicht nachhaltig (oder nachhallend) – eben für mich nicht die passende Form, auch wenn es natürlich super war, die ganzen Fotos und Dokumente mal sehen zu können (und irgendwo mittendrin die angeketteten Exemplare der Booklets der Boxen durchzublättern … ich warte, bis die Generation der Free Jazz-Kämpen stirbt, bis ich mir dann die CT in Berlin-Box dereinst vielleicht doch noch werde leisten können … wenn jemand ein Exemplar in okayem Zustand hat, ein paar hundert Euronen wären da schon drin :whistle: )

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    #10921093  | PERMALINK

    imernst

    Registriert seit: 16.08.2019

    Beiträge: 405

    gypsy-tail-windHm, das mit dem Buch der CD-Box (die mir zuwenig – für mich – relevante Musik enthielt bei dem fürstlichen Preis) als Katalog hatte ich in München gar nicht mitgekriegt … ich weiss auch gar nicht mehr sicher, ob ich überhaupt im Shop war, es gab damals noch zwei andere gute Ausstellungen und die guckte ich an (Thomas Struth und Frank Bowling, zudem einen kleinen aber höchst interessanten Raum über Kunst in DE nach 1945 – ne, über die grosse Ausstellung im Sommer 1937 mit dem, was die verdammten Unterhunde als „entartete Kunst“ titulierten – war super gemacht, mit ganzen Katalogen von den zusammengeraubten Werken usw. – klick) … ich war ein paar Wochen vor Ende dort, kann sein, dass es da zu FMP halt auch nichts mehr zu kaufen gab. Ich dachte halt damals – den ECM-Band hatte ich da bereits, war ein paar Jahre davor ein Zufallsfund in einem dieser Restposten-Läden in Köln, 20 oder 30€ – , dass mir das Ganze in der Form als Buch mehr Spass macht und v.a. mehr gibt, denn als Ausstellung. So wahnsinnig toll sind die Fotos ja nicht, als dass sich da ein Dutzend eingebrannt hätten (kein Francis Wolff, W. Eugene Smith oder Roy De Carava am Werk) … ins Buch kann man sich halt wieder vertiefen, die Ausstellung war so gesehen überhaupt nicht nachhaltig (oder nachhallend) – eben für mich nicht die passende Form, auch wenn es natürlich super war, die ganzen Fotos und Dokumente mal sehen zu können (und irgendwo mittendrin die angeketteten Exemplare der Booklets der Boxen durchzublättern … ich warte, bis die Generation der Free Jazz-Kämpen stirbt, bis ich mir dann die CT in Berlin-Box dereinst vielleicht doch noch werde leisten können … wenn jemand ein Exemplar in okayem Zustand hat, ein paar hundert Euronen wären da schon drin )

     

    Die Box habe ich ein wenig günstiger bekommen. Hatte auf Bill Shoemaker’s webzine ‚Point of Departure‘ einen Hinweis zur Präskription gelesen und mich sofort in die Reihe gestellt. Allgemein gebe ich Dir recht, das es im Buch besser zu rezipieren ist. Als Austellung an sich ist es nicht sonderlich eindrücklich gewesen. Aber mir war der Gedanke, das FMP (bzw. ECM – hatte die Reputation aber eh schon) und die freieren Formen des Jazz bzw. was daraus an Musiken in Europa so entsprungen sind, jetzt die „ofiziellen Weihen“ erhalten hatte, Anlass genug die Austellung zu besuchen. Wurde auch Zeit! Allein dies war mir Genugtuung genug. Den es gibt tatsächlich noch Menschen die z.B. Schönberg als Avantgarde betrachten. Selbst erlebt: Ein Herr frägt in der Musikabteilung wo den die Musikabteilung wäre. Da wir eben mittendrin standen, frug ich ihn welche Musik er den meinen würde. Darauf bellte er nur: „Musik“: Da war mir klar das dieser Herr ein Klassikhörer war und so erstaunlich zurückgegblieben war. Und ich hatte leider recht mit meiner Vermutung. Das tat mir dann gleich um die Klassik leid.  Bin selbst mit Bach, Beethoven, Mozart, Schubert, Händel aber auch mit Prokofiew, Mussorgsky, Tchaikowsky und Shostakowitsch aufgewachsen. Erst später dann auch Pop etc. Aber weder mein Vater noch meine Mutter (oder andere Menschen aus der Familie) waren so ignorant – trotz zum Teil nicht vorhandenem Interesse und / oder Wissen. So jetzt bin abgedriftet….und weiss nicht mehr was ich ursprünglich schreiben wollte….

    Die CT Box habe ich auch nicht – „nur“ die einzelnen CDs (ohne no. 0). Das Buch würde mich schon sehr reizen. Aber mehrere Hundert Euros sind mir zu viel. Wenn die älteren Free Jazz-Kämpen mal ihre Sammlungen aufgeben müssen, kann man nur hoffen das die jeweiligen Nachkommen die CDs nicht einfach entsorgen. Sonst landet z.B. die CT Box im Müll und nicht bei einem von uns. Entsprechendes schon erlebt und noch öfter von Freunden oder Bekannten berichtet worden.

    --

    #10921139  | PERMALINK

    dietmar_

    Registriert seit: 29.10.2013

    Beiträge: 764

    imernstWenn die älteren Free Jazz-Kämpen mal ihre Sammlungen aufgeben müssen, kann man nur hoffen das die jeweiligen Nachkommen die CDs nicht einfach entsorgen. Sonst landet z.B. die CT Box im Müll und nicht bei einem von uns. Entsprechendes schon erlebt und noch öfter von Freunden oder Bekannten berichtet worden.

    Ich bin mir sehr sicher, dass meine bescheidene Sammlung im Müll oder mit Umweg beim Entrümpler landen wird. Soll ich Nichte und Neffe Zettelchen machen, was wertvoll ist?? ‚Äh, was ist das denn (Jazz … so viele CDs)? Kann ich nix mit anfangen.‘
    Konkret beste Idee bis dato wäre den ganzen Scheiß beim örtlichen Jazzclub nachzufragen, ob Interesse für Selbstabholer besteht.
    Sorry, drifte mit imernst ab. Jetzt aber wieder OT. ;)

    --

    #10921649  | PERMALINK

    imernst

    Registriert seit: 16.08.2019

    Beiträge: 405

    Der Thread hat mich motiviert mal wieder was älteres von Wadada Leo Smith zu hören.

    Diese LP habe ich nicht, dafür aber die Wiederveröffentlichung auf der 4 CD Box von Jazzwerkstatt.

    Und eben läuft eine unveröffentlichte Aufnahme (1981) des Trios bestehend aus Peter Kowald, Günter Sommer, Wadada Leo Smith plus Wolfgang Dauner (Radio Jazz Group Stuttgart). Klanglich ausgezeichnet und musikalisch zum besten gehörend was das Trio je veröffentlicht hat.

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    #10921673  | PERMALINK

    dietmar_

    Registriert seit: 29.10.2013

    Beiträge: 764

    imernstDer Thread hat mich motiviert mal wieder was älteres von Wadada Leo Smith zu hören.

    Diese LP habe ich nicht, dafür aber die Wiederveröffentlichung auf der 4 CD Box von Jazzwerkstatt.

    Und eben läuft eine unveröffentlichte Aufnahme (1981) des Trios bestehend aus Peter Kowald, Günter Sommer, Wadada Leo Smith plus Wolfgang Dauner (Radio Jazz Group Stuttgart). Klanglich ausgezeichnet und musikalisch zum besten gehörend was das Trio je veröffentlicht hat.

    Ich verstehe deinen Post zwar nicht so ganz: du sprichst von Smith aber der spielt auf  The Human Aspect gar nicht mit.

    Dennoch danke für die Idee, ich habe jetzt die Aufnahmen von CD 1 aus Peitz (Nr. 42, Kowald solo lang und Nr. 39 mit Smith, Sommer und Kowald, nur 8 Minuten) aufgelegt.

    ;)

    zuletzt geändert von dietmar_

    --

    #10921715  | PERMALINK

    dietmar_

    Registriert seit: 29.10.2013

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    dietmar_

    imernstDer Thread hat mich motiviert mal wieder was älteres von Wadada Leo Smith zu hören.

    Diese LP habe ich nicht, dafür aber die Wiederveröffentlichung auf der 4 CD Box von Jazzwerkstatt.

    Und eben läuft eine unveröffentlichte Aufnahme (1981) des Trios bestehend aus Peter Kowald, Günter Sommer, Wadada Leo Smith plus Wolfgang Dauner (Radio Jazz Group Stuttgart). Klanglich ausgezeichnet und musikalisch zum besten gehörend was das Trio je veröffentlicht hat.

    Ich verstehe deinen Post zwar nicht so ganz: du sprichst von Smith aber der spielt auf The Human Aspect gar nicht mit.
    Dennoch danke für die Idee, ich habe jetzt die Aufnahmen von CD 1 aus Peitz (Nr. 42, Kowald solo lang und Nr. 39 mit Smith, Sommer und Kowald, nur 8 Minuten) aufgelegt.
    ;)

    Stelle gerade fest, dass Kowalds Solo am gleichen Tag (20.9.1981) wie die Session des Albums „Peitzer Grand Mit Vieren“ (Sommer, Manfred Schoof, Gianluigi Trovesi und Barre Phillips) aufgenommen wurde.
    Interessant, aber hier OT.

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    #10921755  | PERMALINK

    imernst

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    dietmar_

    dietmar_

    imernstDer Thread hat mich motiviert mal wieder was älteres von Wadada Leo Smith zu hören. Diese LP habe ich nicht, dafür aber die Wiederveröffentlichung auf der 4 CD Box von Jazzwerkstatt. Und eben läuft eine unveröffentlichte Aufnahme (1981) des Trios bestehend aus Peter Kowald, Günter Sommer, Wadada Leo Smith plus Wolfgang Dauner (Radio Jazz Group Stuttgart). Klanglich ausgezeichnet und musikalisch zum besten gehörend was das Trio je veröffentlicht hat.

    Ich verstehe deinen Post zwar nicht so ganz: du sprichst von Smith aber der spielt auf The Human Aspect gar nicht mit. Dennoch danke für die Idee, ich habe jetzt die Aufnahmen von CD 1 aus Peitz (Nr. 42, Kowald solo lang und Nr. 39 mit Smith, Sommer und Kowald, nur 8 Minuten) aufgelegt. ;)

    Stelle gerade fest, dass Kowalds Solo am gleichen Tag (20.9.1981) wie die Session des Albums „Peitzer Grand Mit Vieren“ (Sommer, Manfred Schoof, Gianluigi Trovesi und Barre Phillips) aufgenommen wurde. Interessant, aber hier OT.

     

    Das kommt davon wenn man drei Dinge gleichzeitig macht…sorry! Also sozusagen blind mit geöffneten Augen. Die LP an die ich dachte (eben passend zum Thread) ist folgende (auch mit Kowald):

    Den obige Scheibe hatte ich auch gehört – aber nur die Seite B. Als dritte Aufnahme war die komplette LP von:

     

    auf dem Plattenteller. Zu „Nr. 39 mit Smith, Sommer und Kowald, nur 8 Minuten“: mehr von den Dreien befindet sich auf der CD zum Buch „Woodstock am Karpfenteich“ – ca. 20 Minuten mit dem Trio. Was bedeutet eigentlich „OT“?

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