Antwort auf: Wadada Leo Smith – Reflectativity

#10921093  | PERMALINK

imernst

Registriert seit: 16.08.2019

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gypsy-tail-windHm, das mit dem Buch der CD-Box (die mir zuwenig – für mich – relevante Musik enthielt bei dem fürstlichen Preis) als Katalog hatte ich in München gar nicht mitgekriegt … ich weiss auch gar nicht mehr sicher, ob ich überhaupt im Shop war, es gab damals noch zwei andere gute Ausstellungen und die guckte ich an (Thomas Struth und Frank Bowling, zudem einen kleinen aber höchst interessanten Raum über Kunst in DE nach 1945 – ne, über die grosse Ausstellung im Sommer 1937 mit dem, was die verdammten Unterhunde als „entartete Kunst“ titulierten – war super gemacht, mit ganzen Katalogen von den zusammengeraubten Werken usw. – klick) … ich war ein paar Wochen vor Ende dort, kann sein, dass es da zu FMP halt auch nichts mehr zu kaufen gab. Ich dachte halt damals – den ECM-Band hatte ich da bereits, war ein paar Jahre davor ein Zufallsfund in einem dieser Restposten-Läden in Köln, 20 oder 30€ – , dass mir das Ganze in der Form als Buch mehr Spass macht und v.a. mehr gibt, denn als Ausstellung. So wahnsinnig toll sind die Fotos ja nicht, als dass sich da ein Dutzend eingebrannt hätten (kein Francis Wolff, W. Eugene Smith oder Roy De Carava am Werk) … ins Buch kann man sich halt wieder vertiefen, die Ausstellung war so gesehen überhaupt nicht nachhaltig (oder nachhallend) – eben für mich nicht die passende Form, auch wenn es natürlich super war, die ganzen Fotos und Dokumente mal sehen zu können (und irgendwo mittendrin die angeketteten Exemplare der Booklets der Boxen durchzublättern … ich warte, bis die Generation der Free Jazz-Kämpen stirbt, bis ich mir dann die CT in Berlin-Box dereinst vielleicht doch noch werde leisten können … wenn jemand ein Exemplar in okayem Zustand hat, ein paar hundert Euronen wären da schon drin )

 

Die Box habe ich ein wenig günstiger bekommen. Hatte auf Bill Shoemaker’s webzine ‚Point of Departure‘ einen Hinweis zur Präskription gelesen und mich sofort in die Reihe gestellt. Allgemein gebe ich Dir recht, das es im Buch besser zu rezipieren ist. Als Austellung an sich ist es nicht sonderlich eindrücklich gewesen. Aber mir war der Gedanke, das FMP (bzw. ECM – hatte die Reputation aber eh schon) und die freieren Formen des Jazz bzw. was daraus an Musiken in Europa so entsprungen sind, jetzt die „ofiziellen Weihen“ erhalten hatte, Anlass genug die Austellung zu besuchen. Wurde auch Zeit! Allein dies war mir Genugtuung genug. Den es gibt tatsächlich noch Menschen die z.B. Schönberg als Avantgarde betrachten. Selbst erlebt: Ein Herr frägt in der Musikabteilung wo den die Musikabteilung wäre. Da wir eben mittendrin standen, frug ich ihn welche Musik er den meinen würde. Darauf bellte er nur: „Musik“: Da war mir klar das dieser Herr ein Klassikhörer war und so erstaunlich zurückgegblieben war. Und ich hatte leider recht mit meiner Vermutung. Das tat mir dann gleich um die Klassik leid.  Bin selbst mit Bach, Beethoven, Mozart, Schubert, Händel aber auch mit Prokofiew, Mussorgsky, Tchaikowsky und Shostakowitsch aufgewachsen. Erst später dann auch Pop etc. Aber weder mein Vater noch meine Mutter (oder andere Menschen aus der Familie) waren so ignorant – trotz zum Teil nicht vorhandenem Interesse und / oder Wissen. So jetzt bin abgedriftet….und weiss nicht mehr was ich ursprünglich schreiben wollte….

Die CT Box habe ich auch nicht – „nur“ die einzelnen CDs (ohne no. 0). Das Buch würde mich schon sehr reizen. Aber mehrere Hundert Euros sind mir zu viel. Wenn die älteren Free Jazz-Kämpen mal ihre Sammlungen aufgeben müssen, kann man nur hoffen das die jeweiligen Nachkommen die CDs nicht einfach entsorgen. Sonst landet z.B. die CT Box im Müll und nicht bei einem von uns. Entsprechendes schon erlebt und noch öfter von Freunden oder Bekannten berichtet worden.

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