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UDO JÜRGENS (1934-2014)
Viel Freundliches ist auch hier im Forum in der letzten Woche gesagt worden über den Schlagersänger mit Haltung, den Österreicher, der den Soundtrack der Bundesrepublik schrieb. Ich hatte mich noch nie vorher näher mit ihm befasst, die einzige Udo-Platte in meinem Elternhaus war „Ein ehrenwertes Haus“ (textlich messerscharf und vermutlich von „Harper Valley PTA“ inspiriert), und doch fielen mir schon beim ersten Nachdenken mehr als 20 seiner Songs ein. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Wenn man sich durch seine Veröffentlichungen hört (und ich habe nur einen Bruchteil wahrgenommen), macht man einiges mit, kein Schlagerklischee blieb unbedient und auch seine Songs mit „Botschaft“ blieben oft genug hüftsteif und bemüht („schmale Weisheiten für die Welt“, wie es selbstkritisch in „Ich schrieb nie ein Lied für Karin“ heißt). Aber zwischen dem Säftelnden, Witzelnden, Schunkelnden, Deklarierenden verbergen sich immer wieder bemerkenswerte große und kleine Songs, Rührendes wie die Hommage an seinen Bruder („Mein Bruder ist Maler“, 1977) und manchmal sogar Lässiges aus der Lounge wie „Mein erster Weg“ (1967). Das Arrangement war dabei oft mehr als die halbe Miete, wie z. B. der Vergleich zwischen dem zauberhaften Rokoko von „Was wirklich zählt“ (1968) und späteren Neuaufnahmen zeigt. Das oft genannte „Immer wieder geht die Sonne auf“ ist mir dagegen zu sehr die Postkartenversion des abgründigen „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“. Doch genug der Vorrede:
1. Tausend Jahre sind ein Tag („Udo ’80“, 1979)
2. Was wirklich zählt auf dieser Welt („Udo“, 1968)
3. Ein ehrenwertes Haus (Single, 1975)
4. Der große Abschied („Was ich Dir sagen will“, 1967)
5. Lieb Vaterland (Single, 1971)
6. Ich weiß, was ich will („Udo ’80“, 1979)
7. Sag ihr, ich laß sie grüßen (Single, 1965)
8. Morgen bist Du nicht mehr allein (Single, 1968)
9. Merci Cherie (Single, 1966)
10. Mein erster Weg („Was ich Dir sagen will“, 1967)Knapp vorbei: „Gaby wartet im Park“ (Single, 1981) und „17 Jahr, blondes Haar“ (Single, 1965)
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WerbungGut zusammengefasst Rossi. Jürgens hat mich nie sonderlich interessiert, obwohl er natürlich immer irgendwie da war. Zumindest hat er mich aber nicht genervt wie viele andere Schlagerbarden. Da in den letzten Tagen viel vom „Schlagersänger mit Haltung“ zu lesen war, frage ich mich allerdings, warum er gerade 1978 eben keine Haltung bewiesen hatte und statt dessen ein läppisches Liedchen mit der deutschen Fußballnationalmannschaft eingesungen hat.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
er hat Haltung bewiesen und gleich ein ganzes Album eingesungen.
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@sparch: Vielen Dank für die Blumen.;-) Ja, die Kritik an seinem Engagement für die WM in der damaligen Militärdiktatur Argentinien ist berechtigt, gerade weil er an anderer Stelle deutliche Worte fand. Ich kenne die damalige Diskussion darum aber kaum (hat mich als damals 10-jährigen noch nicht tangiert) und weiß auch nicht, ob und wie Udo Jürgens sich dazu geäußert hat.
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Herr RossiIch kenne die damalige Diskussion darum aber kaum (hat mich als damals 10-jährigen noch nicht tangiert) und weiß auch nicht, ob und wie Udo Jürgens sich dazu geäußert hat.
Geht mir ähnlich. Ich war erst 6 Jahre alt und habe die WM nicht miterlebt, habe zumindest keine Erinnerung daran. Würde mich auch interessieren, ob sich Jürgens dazu danach mal geäußert hat. Im Rückblick wird das ja immer nur als Hit gefeiert.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Bevor man Udo Jürgens in Bezug auf die WM einen Vorwurf macht, sollte man erst mal der damaligen Bundesregierung einen Vorwurf machen, die waren es, die komplett versagt hatten.
Aber man sollte diesen Thread, der mich freut, jetzt nicht mit diesen Dingen zerreden.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Zappa1Bevor man Udo Jürgens in Bezug auf die WM einen Vorwurf macht, sollte man erst mal der damaligen Bundesregierung einen Vorwurf machen, die waren es, die komplett versagt hatten.
Aber man sollte diesen Thread, der mich freut, jetzt nicht mit diesen Dingen zerreden.Macht man bei Neil Young ja auch nicht…remember Nixon.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“Zappa1
Aber man sollte diesen Thread, der mich freut, jetzt nicht mit diesen Dingen zerreden.Machst du auch noch eine Faves-Liste?
Herr RossiDas oft genannte „Immer wieder geht die Sonne auf“ ist mir dagegen zu sehr die Postkartenversion des abgründigen „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“.
Das mag ich sehr.
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteMachst du auch noch eine Faves-Liste?
Ja, mache ich.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Das sollte kein Vorwurf an Udo Jürgens werden, aber die Frage ob und wenn ja wie er sich in der Folge dazu geäußert hat, halte ich für durchaus berechtigt. Natürlich kann man der damaligen Bundesregierung Vorwürfe machen oder den Fußballspielern, die die Situation vor Ort geflissentlich ignoriert haben, aber um die geht es hier nicht.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?1. Tausend Jahre sind ein Tag
2. Immer wieder geht die Sonne auf
3. 17 Jahr, blondes Haar
4. Wort
5. Ein ehrenwertes Haus
6. Aber Bitte mit Sahne
7. 5 vor 12
8. Mein Bruder ist ein Maler
9. Merci Cherie
10. Vielen Dank für die BlumenHard to handle, da es sehr viele, sehr gute Albumtracks gibt, die nicht mehr reinpassen,
da man den ganz großen Hits gerecht werden will. „Ich weiß was ich will“ ist mir zu
sehr Gloria Gaynor, „Lieb Vaterland“ das krasse Gegenteil.
„Wort“ und die Geschichte mit seinen Eltern dazu ist mir bis heute lieb und teuer.
Auch sein letzes Stück „Mitten im Leben“ ist gut, wenn auch zuvor in ähnlicher musikalischer
Form schon öfters von ihm gebracht. Wein, 66 und New York kann ich pers. nicht mehr hören
und das Duett mit seiner Tochter mochte ich nie. „Schnucki Putzi“ wage ich mich nicht zu posten. Ganz viele Kindheitserinnerungen hängen an Udo Jürgens, meist verklärt aber das ist ja auch nicht schlimm. „1.000 Jahre sind ein Tag“ ist und bleibt mein Fave. Lieblingskinderserie mit Lieblingstitelmelodie forever ever. Danke Udo!--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
sparch…Würde mich auch interessieren, ob sich Jürgens dazu danach mal geäußert hat. …
Im Vergleich zu Berti Vogts Erkenntnis „Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen“ war Udo Jürgens Haltung immerhin eine Mischung aus Feigheit und guter Absicht
Interview 2006: „Es war ja heikel, weil in Argentinien damals eine Militärdiktatur herrschte. Daher haben wir uns an die Schilderung des Landes gehalten, das ja auch wunderschön ist. Wolfgang Hofer hat im Lied dann alle denkbaren Klischees versammelt: Sombreros, Gitarren, Señoritas… Damit die Intelligenten die Absicht erkennen und die, na ja, etwas Schlichteren es nicht merken. Wir haben mit der Mannschaft das Lied ja auch auf Spanisch gesungen. Der Song kam gewaltig an, in den argentinischen Radios wurde er täglich gespielt. Einige haben sich damals aufgeregt, dass ich mich nicht kritisch mit den Zuständen in Argentinien auseinandergesetzt hätte, aber das heiße Eisen Politik konnten wir nicht anfassen. Wir waren dort zu Gast, da darf man nicht provozieren, vor allem, wenn dann auch noch die Spieler singen.“
http://www.stahlpress.de/index.php/interviews/80-udo-juergens-qeher-ein-intendant-als-ein-trainerq
In meiner Familie gehörte er in den 60ern zu den ganz Großen. Auch wenn er mich nie interessierte, hat das die Top 10 natürlich geprägt. Gefühlt halte ich ihn bis heute für überschätzt, kenne allerdings viel zu wenig aus seinem riesigen Katalog für ein fundiertes Urteil, ab den 70ern nur das, was jeder irgendwann, irgendwo mitbekommen hat. Bleiben 3 Tracks, die ich hoch halte:
01. Es ist noch nicht zu spät (Portrait in Musik, Folge 2, 1967/Single 1967 B)
02. Geh vorbei (Portrait in Musik, Folge 2, 1967/Single 1967 A)
03. Merci Chérie (Portrait in Musik, Folge 2, 1967/Single 1966)
04. Ein ehrenwertes Haus (Meine Lieder, 1974/Single 1975)
05. Was ich dir sagen will (Was ich dir sagen will, 1967/Single 1967 B)
06. Warum nur, warum (Portrait in Musik, 1965/Single 1964)
07. Jeder Traum hat ein Ende (Mein Lied für Dich, 1968/EP 1969)
08. 17 Jahr, blondes Haar (Portrait in Musik, 1965/Single 1965)
09. Und immer wieder geht die Sonne auf (Was ich dir sagen will, 1967/Single 1967 A)
10. Mein erster Weg (Was ich dir sagen will, 1967)--
Danke für die Infos, gollum.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchDas sollte kein Vorwurf an Udo Jürgens werden, aber die Frage ob und wenn ja wie er sich in der Folge dazu geäußert hat, halte ich für durchaus berechtigt. Natürlich kann man der damaligen Bundesregierung Vorwürfe machen oder den Fußballspielern, die die Situation vor Ort geflissentlich ignoriert haben, aber um die geht es hier nicht.
Wenn du von „mangelnder Haltung“ sprichst, ist das für mich ein Vorwurf.
Aber ich will jetzt echt nicht länger über die Situation damals diskutieren. Da ist in der Regierung so viel schief gelaufen, dass man nur noch wütend sein kann. Aber es war damals nicht anders wie heute, wirtschaftliche Interessen waren immer schon wichtiger als Menschenrechte.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich hab an Weihnachten zufällig die Helene Fischer Show geguckt, in der Udo noch dabei war. Es war eine Aufzeichnung vom 11./12. Dez. Zuerst sang Udo einen Song seiner neues Platte. Dann sang Helene Merci Chérie für Udo, die ihm auch gegenüber stand. Ihm standen die Tränen in den Augen und mir ehrlich gesagt auch. Die Textzeilen voller Danksagung und Abschied waren so erschreckend passend, das man vor Helene Angst haben muß.
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Schlagwörter: Udo Jürgens
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