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Ich bin sehr angetan von der Platte. Minimalismus, atmosphärisch dicht, düster und mit großer Sogwirkung. Und saucooles Artwork. Ich kann übrigens nachvollziehen, das man das sowohl als kalt wie auch als warm empfinden kann. Dunkelheit lässt sich ja mit beidem assoziieren.
Und natürlich habe ich auch an die großartigen Young Marble Giants gedacht, als das Mädchen angefangen hat zu singen.Was mir nicht so gefällt: Dass der Junge auch noch singen musste. Er hat – so wie das Mädchen auch – im Prinzip keine Singstimme. Aber was bei dem Mädchen charmant ist, wirkt bei dem Jungen ungelenk. Er scheint sich selbst nicht ganz wohl zu fühlen bei dem, was er da tut. Das Mädchen ist bei seinem Gesang bei sich, der Junge nicht. Er sucht und findet nichts Rechtes. Seinen Sprachfehler versucht er durch Nuscheln zu verbergen. Keine gute Idee.
Vor allem aber wird durch den Wechselgesang unweigerlich eine „Boy-meets-girl“-Geschichte, gar eine Teenie-Romanze aus dem Album. Denn plötzlich wird einem bewusst, wie unbedarft und unschuldig diese jungen Menschen doch noch sind. Ein Junge und ein Mädchen eben. Erotische Spannung vermag ich da keine zu empfinden, eher denke ich an Händchenhalten auf dem Schulhof.Natürlich spielt mir hier auch die eigene Erwartungshaltung einen Streich (Lou Reed sei’s geklagt). Wer so düster-dichte Klänge produziert, der hat wahrscheinlich auch Texte über Heroin, Sado-Masochismus und sonstwie Anrüchiges. Stattdessen hören wir eher unoriginelle, leicht bemühte Gymnasiasten-Lyrik über dich und mich. Nicht wirklich schlimm, aber wie geagt: ich hatte irgendwie anderes erwartet.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Highlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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WerbungUnd gerade darum gefällt mir die Platte so gut, Ah Um. Eben weil es imgrunde eine Platte von unschuldigen Teenagern ist und nicht von durchtriebenen Künstlern mit Hintergedanken.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Hoch interessant: Der eine findet die Platte kalt, der andere warm. Der eine hört Erotik, der andere unschuldiges Händchenhalten.
kramer, wie wirkt denn das, was ich als kalt empfinde, auf dich?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]MikkoUnd gerade darum gefällt mir die Platte so gut, Ah Um. Eben weil es imgrunde eine Platte von unschuldigen Teenagern ist und nicht von durchtriebenen Künstlern mit Hintergedanken.
Es ergibt sich da ein eigenartiger Kontrast: Musik, Produktion, Texturen, Stimmungen wirken so gar nicht nach Teenagern oder Erstlingswerk. Sondern in der Tat höchst gekonnt, abgezockt, wie das Ergebnis eines langen Reifeprozesses. Erst durch Gesang und Texte verraten sich die Jungspunde.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)chris isaak minus songs plus hässlich. und minimal, eh.
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grether's pastilles.enter kchris isaak minus songs plus hässlich. und minimal, eh.
James Last minus Boy George plus Fassbinder.
Mit anderen Worten: What the fuck?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ah UmEs ergibt sich da ein eigenartiger Kontrast: Musik, Produktion, Texturen, Stimmungen wirken so gar nicht nach Teenagern oder Erstlingswerk. Sondern in der Tat höchst gekonnt, abgezockt, wie das Ergebnis eines langen Reifeprozesses. Erst durch Gesang und Texte verraten sich die Jungspunde.
aber das ist doch grade das schöne! Vorauspreschende Bands aus 18jährigen werden ja laufend durchs Dorf getrieben – die meisten unterscheiden sich letztlich nicht wesentlich von lokalen Schülerbands, da kann ich auch in einen beliebigen Proberaum gehen, um Energie zu spüren.
Hier wird man dagegen vom ersten Ton an von einer unglaublichen Lässigkeit umfangen. Und dann stehen da irgendwelche Rotzlöffel abgezockt in der Ecke und scheinen das alles aus dem Handgelenk zu schütteln. Benutzen nen Drumcomputer, können nicht „singen“, tun es trotzdem – und erzeugen eine Atmosphäre, wie ich sie schon lange nicht mehr gehört habe.--
Ich hätte es nicht besser schreiben können, John Bill.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Sehe ich ähnlich, der Gesang von Oliver Sim macht mir ganz kirre, lässig und cool, kein bisschen anbiedernd oder gekünstelt. Das klingt nicht nach Boy meets Girl und wir besingen uns ein bisschen unsere Liebe, das beste Beispiel ist „Crystalized“, wo scheinbar eher jeder seine eigene Geschichte singt. Und wer hier keine Melodien oder Langeweile findet, ist selbst schuld.
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and now we rise and we are everywhereAh UmWas mir nicht so gefällt: Dass der Junge auch noch singen musste. Er hat – so wie das Mädchen auch – im Prinzip keine Singstimme. Aber was bei dem Mädchen charmant ist, wirkt bei dem Jungen ungelenk. Er scheint sich selbst nicht ganz wohl zu fühlen bei dem, was er da tut. Das Mädchen ist bei seinem Gesang bei sich, der Junge nicht. Er sucht und findet nichts Rechtes. Seinen Sprachfehler versucht er durch Nuscheln zu verbergen. Keine gute Idee.
Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Seine Stimme klingt zwar zurückgenommen, aber in meinen Ohren sicher, dunkel-sonor und voll, der Sprachfehler fällt nur ein, zwei Mal auf, stört da aber überhaupt nicht. Ein breites Spektrum an stimmlichen Artikulationsmöglichkeiten hat er ebenso wenig wie Romy Madley Croft, beide setzen ihre limitierten Möglichkeiten aber sehr wirkungsvoll und charmant ein. Der „Feel“ des Albums, das Zusammenspiel von Arrangement und Vocals, ist ja ohnehin äußerst eigen(tümlich), so dass für mich die Vocals darin oft mehr „gleichberechtigte“ Klangfarben im Bandsound als Vocals im konventionellen Sinne sind (if that makes any sense).
John Bill
Hier wird man dagegen vom ersten Ton an von einer unglaublichen Lässigkeit umfangen. Und dann stehen da irgendwelche Rotzlöffel abgezockt in der Ecke und scheinen das alles aus dem Handgelenk zu schütteln. Benutzen nen Drumcomputer, können nicht „singen“, tun es trotzdem – und erzeugen eine Atmosphäre, wie ich sie schon lange nicht mehr gehört habe.Yep, schön beschrieben.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!tina toledo(if that makes any sense).
Durchaus.
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Herr RossiDie Texte müsste ich mir noch näher anschauen.
Besser nicht!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
tolomoquinkolomBesser nicht!
Warum nicht?
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MikkoUnd gerade darum gefällt mir die Platte so gut, Ah Um. Eben weil es imgrunde eine Platte von unschuldigen Teenagern ist und nicht von durchtriebenen Künstlern mit Hintergedanken.
Ah Um schrieb etwas ähnliches („Händchenhalten auf dem Schulhof“), aber das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man sich die Texte mal betrachtet, dann lässt schon eine unvollständige Betrachtung erkennen, dass es hier keineswegs nur um das Händchenhalten unschuldiger Teenager geht. Alles andere wäre in der heutigen Zeit ja auch etwas arg unglaubwürdig. Die „Wird man vom Küssen schwanger?-„Zeit ist ja auch schon etwas vorbei!
Vielleicht kann man den kühl/warm-Widerspruch dahingehend auflösen, dass die Musik eher kühl und minimalistisch ist, der Gesang vor allem durch das Zusammenspiel der Stimmen hingegen eher Wärme und Intimität erzeugt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.MikkoWobei es auch da eigentlich nicht um Gefühlskälte ging, sondern um die schlichte Abwesenheit von Gefühl.
Hm ? Hat Eicher das gesagt ?`
Nebenbei empfinde ich den Cure-Vergleich als Majestätsbeleidigung.--
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Schlagwörter: The XX
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