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AutorBeiträge
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Eben ganz zufällig entdeckt. „Springtime“, das Debut um Jim White, Gareth Liddiard und Chris Abrahams. Hat das Album schon jemand gehört?
https://spring-time.bandcamp.com/album/springtime
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WerbungAlbum des Jahres kommt schon im Februar. „Travel“ erscheint am 24.02.
Der erste Track ist, natürlich, wieder grandios. Erinnert mich in der Ästhetik etwas an „Unfold“. Das vor wenigen Tagen erschienene Album von Abrahams, „Follower“, ist übrigens auch ziemlich schön geworden.
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Hold on Magnolia to that great highway moonder bass springt energisch im oktavabstand zwischen zwei tönen. pendelbewegung, groove. ganz gerade diesmal, ein bisschen ornamentiert, der tanz wird aufwendiger durch die 2- und 4-betonungen einer gitarre, reggae, ska. im rhythmus, im oktavabstand wirbeln abrahams arpeggien, verbinden die höhen und die tiefen, füllen auf, sorgen dafür, dass nichts von der stelle kommt. hüpfende stase. immer wieder, zwischendurch, hält das klavier inne, eine orgel übernimmt, reflektiert, was bisher gesagt wurde. danach geht es aber auch nicht anders weiter. „signal“.
das ist der necks-studio klassiker. ein grundton, rubato, einatmen, ausatmen, eine wand hochziehen. alles klappert drum herum, der basston wird geschlagen, gestrichen, vergrößert. das klavier glaubt nicht an erlösung. und irgendwann entsteht ein groove, der nichts damit zu tun hat, wie ein loch in der wand, durch das man einen unbeeindruckten alltag hört. und, ganz zum schluss, unfassbarerweise: ein zweiter bass-ton. die wand bewegt sich. „forming“.
wieder fängt der bass an. 4 gestrichene töne, sofort wird ein nahöstliches flair gesetzt, zu dem die schellen- und fellpercussion passt. auch das klavier hat sich verperkussiviert, ist das ein clavichord? rudimentär könnte man das, was es erzeugt, töne nennen, vielleicht hat es sand im getriebe. die schwankende karawane kommt mühsam, aber stetig voran, durch das draufgesetzte orgelflimmern stechen instrumentale spitzen, ein angeschlagenes becken, ein entschiedener basston, sehr tänzerisch, wenn auch nicht elegant. was bei den necks sehr selten passiert: der bass fängt an zu plappern, spielt die phrasen des tasteninstruments nach, emanzipiert sich kurz, streckt sich. das ist mehr jazz als gewohnt, abrahams spielt solo, sie arbeiten zu dritt an einer kratzigen sexyness, aber irgendwann merkt man, dass man keine wüstenbilder mehr im kopf hat, sondern staubige urbane szenen. das bass-thema vom anfang kann man sich sehr bald schon nicht mehr in der musik vorstellen. wo hat das gewechselt? „imprinting“. highlight.
kirchenorgel, 2 bässe, stereophonisch. der gleiche ton aus vielen unterschiedlichen quellen. trommelwirbel. das vinylalbum fängt damit an, die cd hört damit auf. vorbereitende und abschließende extase. tony buck macht schließlich doch noch eine prozession daraus, aus der kirche raus. „bloodstream“.
wie UNFOLD ist das album vinyl-formatiert, vier vollproduzierte seiten. die geschichten drum herum (tägliche aufwärmübung, nah am live-spiel etc.) sind charmant, aber treffen nicht recht ins schwarze: die overdubs sind entscheidend, und warum sollte das aufwärmen immer exakt 20 minuten dauern? mittlerweile wäre für mich die zeit reif für eine live-aufnahme, tatsächlich ohne overdubs, und so lang, wie sie eben geht. die vier kunstvoll zusammengebauten miniaturen hier haben nichts damit zu tun. vier gesten, die sich selbst etwas bedeuten und zusammen eindruck hinterlassen. TRAVEL.
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Wollte hier längst mal erwähnen, dass das neue Wire (auch die erste Ausgabe im neuen Format – A4 – und Design) The Necks auf dem Cover hat … hab die Story dazu noch nicht gelesen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind Wollte hier längst mal erwähnen, dass das neue Wire (auch die erste Ausgabe im neuen Format – A4 – und Design) The Necks auf dem Cover hat … hab die Story dazu noch nicht gelesen.
Danke für den Hinweis.
„Travel“ läuft hier seit einigen Tagen hoch und runter, keinem Album habe ich in diesem Jahr so sehr entgegengesehnt. Es ist auf jeden Fall wieder fantastisch geworden. Wieder ein eigener, kleiner Kosmos, dieses Mal etwas kompakter arrangiert, mit vier Tracks zu je 20 Minuten reiht es sich auch stärker in ähnlich gelagerte Werke wie „Chemist“ oder „Three“ ein.
Ich brauche noch einige Durchläufe mehr, die erste Hälfte hat aber durchaus Anklänge an das sphärische „Unfold“, insbesondere „Forming“ erinnert tatsächlich an „Blue mountain“. Die Soundtexturen und Percussionelemente von „Imprinting“ und die sehr präsente Orgel von „Bloodstream“ sind dafür ein für die Necks wieder ungewohnteres Areal.
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Hold on Magnolia to that great highway moonvorgarten
der bass springt energisch im oktavabstand zwischen zwei tönen. pendelbewegung, groove. ganz gerade diesmal, ein bisschen ornamentiert, der tanz wird aufwendiger durch die 2- und 4-betonungen einer gitarre, reggae, ska. im rhythmus, im oktavabstand wirbeln abrams arpeggien, verbinden die höhen und die tiefen, füllen auf, sorgen dafür, dass nichts von der stelle kommt. hüpfende stase. immer wieder, zwischendurch, hält das klavier inne, eine orgel übernimmt, reflektiert, was bisher gesagt wurde. danach geht es aber auch nicht anders weiter. „signal“.
das ist der necks-studio klassiker. ein grundton, rubato, einatmen, ausatmen, eine wand hochziehen. alles klappert drum herum, der basston wird geschlagen, gestrichen, vergrößert. das klavier glaubt nicht an erlösung. und irgendwann entsteht ein groove, der nichts damit zu tun hat, wie ein loch in der wand, durch das man einen unbeeindruckten alltag hört. und, ganz zum schluss, unfassbarerweise: ein zweiter bass-ton. die wand bewegt sich. „forming“.
wieder fängt der bass an. 4 gestrichene töne, sofort wird ein nahöstliches flair gesetzt, zu dem die schellen- und fellpercussion passt. auch das klavier hat sich verperkussiviert, ist das ein clavichord? rudimentär könnte man das, was es erzeugt, töne nennen, vielleicht hat es sand im getriebe. die schwankende karawane kommt mühsam, aber stetig voran, durch das draufgesetzte orgelflimmern stechen instrumentale spitzen, ein angeschlagenes becken, ein entschiedener basston, sehr tänzerisch, wenn auch nicht elegant. was bei den necks sehr selten passiert: der bass fängt an zu plappern, spielt die phrasen des tasteninstruments nach, emanzipiert sich kurz, streckt sich. das ist mehr jazz als gewohnt, abrams spielt solo, sie arbeiten zu dritt an einer kratzigen sexyness, aber irgendwann merkt man, dass man keine wüstenbilder mehr im kopf hat, sondern staubige urbane szenen. das bass-thema vom anfang kann man sich sehr bald schon nicht mehr in der musik vorstellen. wo hat das gewechselt? „imprinting“. highlight.
kirchenorgel, 2 bässe, stereophonisch. der gleiche ton aus vielen unterschiedlichen quellen. trommelwirbel. das vinylalbum fängt damit an, die cd hört damit auf. vorbereitende und abschließende extase. tony buck macht schließlich doch noch eine prozession daraus, aus der kirche raus. „bloodstream“.
wie UNFOLD ist das album vinyl-formatiert, vier vollproduzierte seiten. die geschichten drum herum (tägliche aufwärmübung, nah am live-spiel etc.) sind charmant, aber treffen nicht recht ins schwarze: die overdubs sind entscheidend, und warum sollte das aufwärmen immer exakt 20 minuten dauern? mittlerweile wäre für mich die zeit reif für eine live-aufnahme, tatsächlich ohne overdubs, und so lang, wie sie eben geht. die vier kunstvoll zusammengebauten miniaturen hier haben nichts damit zu tun. vier gesten, die sich selbst etwas bedeuten und zusammen eindruck hinterlassen. TRAVEL.Danke für den erhellenden Post, komme erst jetzt zum hören, die ersten zwei Beschreibungen treffen schonmal genau
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.Was wird dieser Ausgabe gerecht, die CD oder das Vinyl?
Hatte jemand beide in der Hand gehalten?verstehe die frage nicht so ganz – du meinst die aufmachung? die haptik? konzipiert ist das album ja eindeutig für vinyl.
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vorgarten verstehe die frage nicht so ganz – du meinst die aufmachung? die haptik? konzipiert ist das album ja eindeutig für vinyl.
Ja, ich meinte die Haptik, die Aufmachung. Danke für Deinen Hinweis.
neuentdeckung, mitschnitt des schwedischen radios von der europatournee zum 30. bestehen der band im november 2016, 5 tage vor dem berlin-auftritt, der offiziell auf einem usb-stick vertrieben wird. das hier ist wahrscheinlich so semi-offiziell. 2 vergleichsweise kurze sets (45 / 38 min.) aus dem jazzklubb fasching.
swanton fängt mit einer synkopierten 1-ton-figur an, aus der sie einen groove mit langem atem hätten machen können. doch das set ist vergleichsweise hyperaktiv, ständig hören sie mit etwas auf und machen was anderes. zunächst erscheint es mir wie ein witz, dass sich bei swanton, dann bei abrahams kleine rhythmische unsauberkeiten einstellen, aber das kultivieren sie natürlich zu bewussten schluckaufs. durchsetzten wird sich statt der ersten angebote eine fellschlägelfigur von buck, ein stottern, in das dann alle aus dem schluckauf hineinschlittern. nach 20 minuten ein extase-moment, der aber schnell wieder vorbei ist. dann denkt man, sie haben sich festgespielt, wie furchtbar, doch dann ändern sie nur leicht die resonanzen und sie sind wieder woanders. am ende wechelt abrahams jäh (!) zu einer super-virtuosen arpeggio-figur, dass einem fast flau wird ob des überraschungsmoments. swanton hört irgendwann einfach auf. und sie verschlucken sich ein letztes mal. the necks für menschen mit kurzer aufmerksamkeitsspanne.
das zweite set fängt natürlich völlig anders an. in dur (glaube ich) und mit klavier. ziemlich schönes intro (wie sich später zeigen wird und was am anfang noch keiner weiß), in das swanton wieder mit genau dem richtigen ton einsteigt. die beiden schweben los, fangen was miteinander an, aber was ist mit buck? minutenlange stille. was wird er daraus machen? ich liebe solche momente… und was macht er? leise trommelwirbel! und alles kippt in was neues, und dann wieder, und dann wieder. der zauber des beginns ist fort, aber man kommt auf seine kosten. für die necks in stockholm muss man ein paar mal umsteigen. aber, verrückt genug: sie landen am ende wieder in dur (glaube ich). klingt ein bisschen wie „rock you baby“ von alice coltrane. LIVE IN STOCKHOLM.
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Klingt super. Wo hast du den Mitschnitt denn her?
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Hold on Magnolia to that great highway moonGeil, da gibt es noch zwei weitere Bootlegs.
https://livejazzlounge.com/tag/thenecks/
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Hold on Magnolia to that great highway moon@vorgarten, @irrlicht: danke Euch!
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Schlagwörter: The Necks
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