Tangerine Dream

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  • #18363  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Elektronische Musik ist hier im Forum ja eher eine Nische. Wenn, dann geht es häufig um modernere Sachen. Ich selbst bevorzuge meist frühe Elektronik, und angefangen hat es bei mir mit Tangerine Dream.

    Tangerine Dream wurden bereits Ende der 60er in Berlin gegründet (früheste Quellenangabe: 1967), von Beginn an federführend war Edgar Froese. Der Bandname stammt aus dem Beatles Song „Lucy in the sky with diamonds“. Eine illustre Schar von Künstlern und Gefolge waren früh mit der Band verstrickt, so spielte Froese für Salvator Dali privat und auch der Name Joseph Beuys taucht auf, der war wohl vor seinen Fettecken mal beim ersten Album 1970 beteiligt. Frühe Stammbesetzung waren aber ab etwa 1970 Froese (Gitarre, Piano, Orgel), Konrad Schnitzler (Cello, Flöte, Violine usw.) und Klaus Schulze (Drums, Percussion).

    Klaus Schulze ist ja selbst ein bekannter Elektro-Musikwerker aus deutschen Landen geworden, nachdem er schon nach dem ersten Album bei Tangerine Dream ausstieg und solo weitermachte. Sein Sound ist zwar dem von TD nicht unähnlich, aber doch hypnotischer und auch weniger vielfältig. Trotzdem auch ein Favorit von mir in dem Bereich, besonders seine besten Alben „Moondawn“ und „Bodylove“ (Soundtracks, es gibt Vol. 1 + 2).

    Tangerine Dream jedenfalls waren zu Anfang eine psychedlisch geprägte Rockband, die recht schnell immer weiter von den üblichen Normen der Musik abkam. Schließlich widmete man sich ganz den damals neuen Möglichkeiten von Moog-Synthesizern, Mellotron und wie die Gerätschaften alle hießen. Aber zu der Zeit waren das keine Keyboards mit 1000enden von Sounds auf Knopfdruck, die bequem in eine Einkaufstüte passten. Nein, die Pioniere im Synthiebereich hatten mit wandschrankgroßen Monstern zu kämpfen, deren Verkabelung allein wohl eine weitere Mondlandung ermöglicht hätte. Auf manchen alten Platten zeigen sie stolz ihre Anlagen, besonders auf einigen Klaus Schulze LPs kommt das beeindruckend rüber.

    Gut, also TD betrieben elektronische Klangforschung im Sinne einer sehr experimentellen elektronischen Musik, und dass in relativ extremer und damals sensationell neuer Art und Weise auf den ersten Alben „Electronic Meditation“ (1970), „Alpha Centauri“ (1971), „Zeit“ (1972) und „Atem“ (1973). Zu der Zeit war neue und aufregende Musik zu einem gewissen Teil in Deutschland zu finden, vor allem der Begriff „Krautrock“ führt es uns vor. Die Engländer wussten das eher zu schätzen als der hiesige Hörer, so wurde „Atem“ in John Peel´s Radio Nachtshow rauf und runter gespielt und Tangerine Dream waren Avantgarde für Kenner. Das führte dazu, dass sie schließlich bei Virgin unterkamen.

    Mittlerweile waren die sehr außergewöhnlichen musikalischen Möglichkeiten der Band schon etwas besser und kompakter im Griff, so dass 1974 mit „Phaedra“ ein verhältnismäßig (!) eingängiges Album erschien, das es sogar in die UK Top 40 schaffte. Somit vollzog sich eine Entwicklung der Band vom total experimentellen Haufen Elektroniker zu einer besonderen, athmospährischen, soundwellenartigen Musik. Bestes Beispiel ihr Highlight „Rubycon“, ein Album von bizarrer Schönheit (1975). Auch live konnte – mit einigem Aufwand – dieses Ereignis umgesetzt werden, nachzuvollziehen auf dem ebenfalls empfehlenswerten Livealbum „Richochet“, auch 1975 (live at Liverpool, Coventry und Yorkminster Cathedrals).

    Ganz groß in meinen Augen geriet auch „Stratosfear“ 1976, sicher ein weiterer Pflichtkauf. Da sich die instrumentale Elektromusik sehr für Filme eignete, kamen ab 1977 Soundtracks zu den Alben von Tangerine Dream hinzu, und diese sollten bis heute das Hauptbetätigungsfeld der Band bleiben. Anno ´77 also „The Sorcerer“, eine eher düstere, aber auch stimmungsvolle Platte zu einem Film namens „Wages of Fear“ (Lohn der Angst, ich glaube es geht um einen LKW Transport von hochexplosivem Nitroclycerin, hab den glaub ich mal gesehen…).

    Ab 1978 heißt es vorsichtig sein mit TD Platten, denn jetzt wollte man umstrukturieren und verlor sich etwas darin. Die Band war nie von Einflüssen abgeneigt und flocht geschickt klassische Instrumente und echte Drums in ihren Elektroniksound mit ein, aber die Idee, einen Sänger hinzu zu nehmen, war dann doch nicht so der Brüller. „Cyclone“ jedenfalls (1978) ist ziemlich öder Progressivrock geworden, kann man vernachlässigen. Daher führte „Force Majeure“ bereits 1979 schnurstracks wieder zurück zur Psychedelik.

    1980 waren Tangerine Dream eine der ersten bekannteren Bands aus dem Westen, die in der damaligen DDR auftreten durften, Teile dieser Konzerte erschienen später auf „Pergamon“ (1986). Ab 1980 (glaube ich) kam der Computermusikspezialist Johannes Schmoelling zur Band und beeinflusste den Sound weiter, die Platten wurden weicher, weniger eckig, ruhiger – aber dennoch zeichneten sie weiter faszinierende Klangflächen und ganze Landschaften aus fremd wirkenden Klängen. Gut finde ich aus dieser Phase z.B. das Album „Tangram“ (1980) oder das stimmungsvolle ausgedehnte Livealbum „Poland – The Warsaw Concert“ von 1984. Auch der Soundtrack zum Film „Thief“ gefällt mir sehr gut (1981).

    Eine kleine Besonderheit ist noch das gute Früh-80er Album „White Eagle“ (1982), dessen Titeltrack ein Hit durch den Soundtrack des bekannten Tatort-Spielfilms „Das Mädchen auf der Treppe“ wurde. Wie man sieht, war elektronische Musik in dieser Form von Mitte der 70er bis Etwa Anfang der 80er in unserern Breitengraden durchaus begeisterungsfähig und ein anerkanntes Genre. Und wie gesagt, wir sprechen hier nicht von Dance-Beat, sondern von ambient-artiger Elektronik, die ALLE heutigen Vertreter von Space Night bis Air stark beeinflusst hat. Ich mag diese Klangflächen und den rein instrumentalen, nachdenklichen Charakter von Tangerine Dream, der beim Anhören wahre imaginäre Landschaften und viele Stimmungen im Kopf entstehen lassen kann.

    Übrigens, zu meinen Tipps: Es gibt UNZÄHLIGE Tangerine Dream Veröffentlichungen. Zu den ungefähr 30 offiziellen Alben kommen noch viele Sondereditionen, Boxen und ein ganzer Schwung Solo-Projekte der vielen verschiedenen Mitglieder, die im Laufe der Zeit zusammenkamen. Grob teile ich ein:
    1970-73 = Frühphase, sehr experimentell, aber Meilensteine
    1974-78 = Hochphase, die besten Alben, die interessantesten Ideen, die faszinierendsten Sounds
    1979-84 = Gute Spätphase, viele Soundtracks, weicher und runder, aber immer noch interessant
    späte 80er und heute = größtenteils flache, weniger betörende Klanguntermalungen.

    Schön ist, dass so gut wie alle Tangerine Dream Alben für lächerliche Preise (um die 9,99 € neu und remastered CDs) gehandelt werden.

    Und noch ein Tipp: Empfehlung von mir für die Fortgeschrittenen ist das frühe Solo-Album von Edgar Froese namens „Aqua“ von 1974. Man sagt: „Typisches 70er Jahre Kopfhöreralbum mit quadrophonischen und Kunstkopf-Effekten.“ Gefällt Schulze- und „Rubycon“ Liebhabern bestimmt!

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    #2337733  | PERMALINK

    dougsahm
    Moderator

    Registriert seit: 26.08.2002

    Beiträge: 17,863

    sehr schöner und liebevoller Eingangspost, Pete

    Ich selbst bin nie über die Stratosfear hinausgekommen (Käufer der ersten Stunde). Hatte dann einiges als MC, aber ganz ganz früher bereits wieder gelöscht.

    Stratosfear dann vorletztes Jahr sogar auf CD nachgekauft. LP hab ich noch.

    Stratosfear könnte schon der Höhepunkte gewesen sein, sag ich mal ganz vorsichtig …..

    --

    #2337735  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Originally posted by dougsahm@27 Sep 2004, 23:36
    sehr schöner und liebevoller Eingangspost, Pete

    Ich selbst bin nie über die Stratosfear hinausgekommen (Käufer der ersten Stunde). Hatte dann einiges als MC, aber ganz ganz früher bereits wieder gelöscht.

    Stratosfear dann vorletztes Jahr sogar auf CD nachgekauft. LP hab ich noch.

    Stratosfear könnte schon der Höhepunkte gewesen sein, sag ich mal ganz vorsichtig …..

    Danke für die Blumen.

    Wenn dir Stratosfear so gut gefallen hat, wieso hast du nie Lust verspürt, an dieser Stelle weiter zu forschen? Ich denke, diese elektronische Mucke bedarf schon einer gewissen Hingabe, aber wenn mir mal was gefällt, dann will ich eben doch noch mehr davon ;)

    Weißt du übrigens, wie ich zu all den Platten gekommen bin? Anfang der 90er waren LPs sowas von unpopulär, dass die übriggebliebenen Händler 2nd Hand LPs geradezu verschleudert haben. Ich mochte Pink Floyd und Jean Michel Jarre (neben meiner damaligen Death Metal Passion, ich weiß…strange genug), und suchte mehr elektronischen 70er Stuff. Tja, und da gab´s die ganzen Tangerine Dream und Klaus Schulze Alben für vielleicht 2-3 Mark das Stück. Und alle super erhalten! Gut, die „Cylcone“ mit dem Sänger hätt ich nicht unbedingt kaufen sollen, aber sonst fast durchweg meinen Geschmack getroffen.

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    #2337737  | PERMALINK

    dougsahm
    Moderator

    Registriert seit: 26.08.2002

    Beiträge: 17,863

    Originally posted by Whole Lotta Pete@27 Sep 2004, 23:43
    Wenn dir Stratosfear so gut gefallen hat, wieso hast du nie Lust verspührt, an dieser Stelle weiter zu forschen?

    Hatte ich DAMALS schon …. Andere hatten auch die Vorgänger. Ich somit auf MC. Fand nie den richtigen Zugang dazu. Das war die Zeit als auch La Düsseldorf – st und Michael Rother – Sterntaler attraktiv waren (sind sie eigentlich immer noch für mich – hab sie aber nicht).

    Und dann ist die Richtung zu Jarre, Vangelis, Kitaro ziemlich schnell effekthascherisch geworden. Und ich hab mich nicht mehr drum gekümmert. Bin schnell in die ECM-Jazz-Sackgasse gewandert und dann wieder raus und immer wieder woanders hin aber nie zu Tangerine Dream zurück.

    --

    #2337739  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Klar, ist immer eine Gradwanderung. Am besten immer dem eigenen Gefallen nach, aber ruhig auch mal was ausprobieren, so ungefähr meine Devise. Jarre ist auch nur in seinem Frühwerk genießbar, Vangelis nur einzelne frühe Veröffentlichungen und Kitaro und das ganze Zeug ist gar nix für mich. Eine Differenzierung zum fürchterlichen Sektor „New Age Music“ ist dringend erforderlich. Sonst stehen bahnbrechende Tangerine Dream Alben plötzlich neben Brigitte-Meditations-CDs mit beiligendem passenden Duftöl – genauso nämlich hier in den örtlichen Händlerfillialen <_<

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    #2337741  | PERMALINK

    starship

    Registriert seit: 28.12.2002

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    na, das freut mich aber, dass TD hier einen eigenen thread haben. danke pete.
    habe alle von dir erwähnten lp´s und noch mehr.
    TD dürfte wohl die einflußreichste, deutsche band aller zeiten sein. ohne ihre klangwelten ist das medium filmmusik überhaupt nicht mehr vorstellbar. würden sie ein copyright auf ihre inneren landschaften haben, gehörten sie zu den reichsten männern der musikszene. ihre klangideen wurden tausendfach kopiert.
    die wurzeln der band liegen zwischen stockhausen und pink floyd.
    von ihren neueren sachen bin ich auch eher enttäuscht. es gibt wohl auch keine band die sich selber, immer flacher werdend, mit beifügung von harmlos vor sich hinplätschernden melodien, sooft kopierte. aber das finden und erfinden neuer klänge und töne dürfte auch seine grenzen haben und der vergangenheit angehören. mehr ist aus dem synthie nicht rauszukitzeln.
    wie auch immer, TD, mit ihren LSD-reiseberichten sind ein meilenstein der musikgeschichte.

    --

    #2337743  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    Originally posted by Whole Lotta Pete@27 Sep 2004, 23:19
    Livealbum „Richochet“, auch 1975

    Dieses Album habe ich auch, ich denke ich werde es nun mal wieder auflegen.
    Ich bin kein TD-Experte, aber deren Scheiben sind im Prinzip fast alle Live-Alben, die auf der Bühne entstanden.

    Ich bin im Besitz eines – soweit ich weiss unveröffentlichten – sehr informativen Interviews mit Edgar Froese von ca. 1994. 9 Seiten Papier. Bei Interesse PN, ich mach dann Fotokopien.

    --

    #2337745  | PERMALINK

    starship

    Registriert seit: 28.12.2002

    Beiträge: 1,474

    Originally posted by Herbert@28 Sep 2004, 11:02
    Dieses Album habe ich auch, ich denke ich werde es nun mal wieder auflegen.
    Ich bin kein TD-Experte, aber deren Scheiben sind im Prinzip fast alle Live-Alben, die auf der Bühne entstanden.

    TD haben zu ihrer anfangszeit so gut wie keine live-alben rausgebracht. richochet war, was ich weiß, ihr erstes live-album. aber auch dann folgten fast nur studio-alben. auch die soloalben von froese und peter baumann wurden zu der zeit im studio aufgenommen.
    da aber das meiste spontan entstand, war es relativ egal, ob studio oder live.

    --

    #2337747  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Originally posted by starship@28 Sep 2004, 11:40
    da aber das meiste spontan entstand, war es relativ egal, ob studio oder live.

    So hab ich's gemeint.

    --

    #2337749  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Originally posted by Herbert@28 Sep 2004, 11:02
    Dieses Album habe ich auch, ich denke ich werde es nun mal wieder auflegen.
    Ich bin kein TD-Experte, aber deren Scheiben sind im Prinzip fast alle Live-Alben, die auf der Bühne entstanden.

    Ich bin im Besitz eines – soweit ich weiss unveröffentlichten – sehr informativen Interviews mit Edgar Froese von ca. 1994. 9 Seiten Papier. Bei Interesse PN, ich mach dann Fotokopien.

    Naja, es ist wohl vieles ihrer Musik im Sinne einer sich selbst entwickelnden Jam-Session entstanden. Im klassischen Sinne „Live“-Alben hatten sie jedoch auch einige. Das genannte „Richochet“ ist nicht übel. Sehr häufig höre ich seit Jahren das 84er „Poland“ Livealbum. Besonders auf langen Autobahnfahrten oder überhaupt unterwegs. Natürlich zeitbedingt mit gehörigem 80er Flair, der in manchen Ohren auch negativ klingt. Ich würde sagen, im Gegensatz zu den 70er Experimenten klingen viele der 80er Sounds bei TD eher „naiv“.

    Das Poland-Album ist aber wirklich eins meiner liebsten, weiß auch nicht warum. Am Anfang gibts gleich ne lustige Moderatorenansage auf polnisch, bei der man nur „Rock Elektronitschne“ und die Namen der Bandleute versteht. Alles danach sind pure Klangflächen, die viel Raum für ganz eigene Kopflandschaften lassen. Wunderbar!

    Es gibt übrigens ne Menge Anekdoten zu Live-Auftritten von Tangerine Dream. Zu der Polen-Tour (wohl 83) liest man sehr viel über Duschungelexpeditionsartige Zustände mit dauernden Stromausfällen und Bühnentemperaturen weit unter Null, so dass Roadies mit heißem Wasser umherliefen und die mit Wollhandschuhen spielenden Musiker aufwärmten. Aber ich will nicht weiter langweilen mit so Stories :lol:

    @Herbert: Also obwohl ich nicht der größte TD Fan bin, aber das Interview würde mich schon interessieren. Woher?

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    #2337751  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Um das absolut Ungewöhnliche aus den frühen Tagen von Tangerine Dream zu verdeutlichen, hab ich jetzt doch noch ein paar Geschichten ausgekramt. (Quelle Biographie):

    Eines der ungewöhnlichsten Konzerte gaben sie im Oktober 1970 im österreichischen Kapfenberg. Sie traten mit sechs Flipperautomaten auf der Bühne auf, die sie an Verstärker angeschlossen hatten. Sie steuerten die mit Kontaktmikrophonen versehenen Geräte einzeln an und improvisierten dazu ihre meditative Musik. Das Konzert wurde damals im österreichischen Fernsehen gesendet.

    Im Herbst 1974 gab es eine dreiwöchige Tournee durch Großbritannien, auf der ihre Musik erstmals von einem sogenannten „Video-Synthesizer“ optisch unterstützt wurde. Die Presse bezeichnete ihre Konzerte als faszinierende Erlebnisse und im Pop-Poll des Melody Maker wurden sie zu den „hoffnungsvollsten Bands der Welt“ gezählt. Ihre Konzerte zeichnete damals aus, dass sie zum größten Teil aus Improvisationen bestanden. Sie hatten sich den Standard gesetzt, kein Stück zweimal zu spielen.

    1977 wurde der amerikanische Regisseur William Friedkin, der bereits durch Filme wie French Connection und Der Exorzist weltbekannt geworden war, auf Tangerine Dream aufmerksam. Für sein Remake des Klassikers Sorcerer (deutscher Titel: Lohn der Angst), beauftragte er die Band den Soundtrack zu schreiben. Ihre erste Hollywoodproduktion war auch gleich die ungewöhnlichste.
    Sie bekamen das Skript zu Sorcerer zugeschickt und komponierten die Musik, noch bevor die erste Filmklappe gefallen war. Sechs Wochen nach Eingang des Skriptes trafen sie sich dann mit Friedkin. Sie besorgten sich zwei Lautsprecher und ein Abspielgerät und führten Friedkin die Kompositionen vor. Er war gleich begeistert und hat später einige Teile des Films nach der schon fertigen Musik geschnitten, was für die Filmindustrie außergewöhnlich war.

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    #2337753  | PERMALINK

    skraggy

    Registriert seit: 08.01.2003

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    Da wir gerade bei solchen Geschichtchen sind. Kennt noch einer die 80er Serie Streethawk? War so 'ne Art Knight Rider auf zwei Rädern. Als Titelmelodie wurde der Song Le Parc vom gleichnamigen 85er Album verwendet. Mich würde mal interessieren, ob TD den Song extra für die Serie geschrieben haben.

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    #2337755  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Originally posted by Skraggy@29 Sep 2004, 00:17
    Da wir gerade bei solchen Geschichtchen sind. Kennt noch einer die 80er Serie Streethawk? War so 'ne Art Knight Rider auf zwei Rädern. Als Titelmelodie wurde der Song Le Parc vom gleichnamigen 85er Album verwendet. Mich würde mal interessieren, ob TD den Song extra für die Serie geschrieben haben.

    Kann ich nicht genau sagen, zumal ich mit TD nach 84 nicht bewandert bin. Jedenfalls sind alle Stücke auf „Le Park“ bekannten Parks in aller Welt gewidmet. Das Titelstück hat den Zusatz „L. A. Streethawk“ und diente als Titelmelodie der Actionserie. Wurde auch unter diesem Titel als Single herausgebracht.

    Auf dem letzten Stück der Platte, Yellowstone Park, sind Backgroundstimmen zu hören. Sie wurden von Clare Torry beigesteuert, die bereits bei dem Stück The Great Gig In The Sky auf „Dark Side Of The Moon“ von Pink Floyd den Gesangspart übernommen hat.

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    #2337757  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

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    Was ist überhaupt „Nighthawk“? Ich glaub, ein großer Minuspunkt für Tangerine Dream war, dass sie so gut wie durchgehend nur für Schrottfilme oder -serien Soundtracks gemacht haben. Ausnahme vielleicht „Sorcerer“, aber der ist damals gefloppt, weil er dummerweise 1977 zeitgleich mit „Star Wars“ in die Kinos kam :lol:

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    #2337759  | PERMALINK

    skraggy

    Registriert seit: 08.01.2003

    Beiträge: 6,656

    Originally posted by Whole Lotta Pete@29 Sep 2004, 00:44
    Was ist überhaupt „Nighthawk“?

    Meinst du damit „Streethawk“?
    Wenn ja, dann schau mal hier!

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