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AutorBeiträge
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Nachträglich für vorgestern (Samstag):
Fay Hield – „Hare Spell“ (2020)
Die erste Single aus Fay Hields kommendem neuen Album Wrackline greift ein historisches Dokument auf: das unter Folter erpresste Geständnis einer als „Hexe“ angeklagten Frau namens Isobel Gowdie. Hield schreibt dazu: „Taken from Isobel Gowdie’s witch trial confessions of 1662 where she shares this spell to become a hare. Following the pattern of finding magic within, the melody comes out of the words, using the corresponding note name letters to build the frame of the tune.“ Ein angemessen archaisch klingendes Stück Folk, ist dieser Song überaus catchy, geradezu hitverdächtig. Wer da nicht mitsingt, ist selber schuld: „I go to the devil in the devil’s name AND stay til I come home again“. Mir gefällt, dass die Silben „stay ‚til“ lange Notenwerte bekommen: Wenn man zum Teufel geht, bleibt man länger. Das Arrangement des Stücks ist durchaus stimmungsvoll.
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To Hell with PovertyHighlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
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Sting im Interview: „Trump spricht kein Englisch. Er redet Nonsens“
WerbungNachträglich für gestern (Sonntag):
Kitty Macfarlane – „Sea Silk“ (Live from the Folk On Foot Front Room Festival 2, 2020)
Namer of Clouds, das Debütalbum von Kitty Macfarlane, Singer-Songwriter aus Somerset, zählte 2018 zu meinen Jahresfavoriten. „Sea Silk“ stammt daraus: der Song über Chiara Vigo aus Sardinien, „the last of the sea silk seamstresses“ (Sea Silk wird aus den Fäden gesponnen, mit denen sich bestimmte Muschelarten am Meeresboden vertäuen, und leuchtet golden im Sonnenlicht). Das ist ein so origineller wie melodisch starker Song, der auch stripped down, zur akustischen Gitarre gesungen, gut rüberkommt (zu Beginn des Clips hört man eine Aufzeichnung von Chiara Vigos Stimme). Diese Liveaufnahme stammt aus Kitty Macfarlanes (insgesamt halbstündigem) Beitrag zum zweiten virtuellen Folk On Foot-Festival – man sieht sie da in der Werkstatt ihrer Mutter. Übrigens ist sie auch in der aktuellen Folge des Folk On Foot-Podcasts zu hören: An einem sonnigen Januartag führte sie den Interviewer Matthew Bannister durch die Somerset Levels, jenes Flachland und Feuchtgebiet, das ihre Songs inspiriert hat (vor allem „Man, Friendship“ – für den Podcast hat sie diesen Song auf genau dem Hügel gesungen, an den sie beim Schreiben gedacht hatte).
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To Hell with PovertyKlas Qvist – The Cottage Song
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockUdo Lindenberg – Mit dem Sakko nach Monaco
und mit Caroline auf der Maschine. Wie kann sich sowas so einbrennen? Es geht gar nicht wieder weg.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Heute geht’s an den menschenleeren Strand. Tourists aus der an der englischen Riviera gelegenen Stadt Torquay lassen jedenfalls mit ihrer aktuellen Single Lego Man Bilder eines nicht ganz so unbeschwerten Spaziergangs nebst ans Ufer heranrollender Wellen entstehen. Dieser Track vereint Elemente aus Dream- u. Synthpop sowie Shoegaze und als wäre das alles nicht schon eine ausreichend große Unternehmung, bedient sich Lego Man dabei auch noch einer gekonnten Post-Punk-Textur als Grundierung. Call it what you want… call it Beachgaze.
Tourists – Lego Man
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Doc Watson- Southbound
zuletzt geändert von snowball-jackson--
Ich kannte John Prine nicht... aber er kannte mich auf jeden Fall.Scott Walker – „Clara“ (2006)
Heute nichts Aktuelles – es drängt der Abgabetermin der Scott-Walker-Umfrage. „Clara“ hat den Platz in der Top 20 im Prinzip seit 2006 sicher, aber es ist schön, dass sich das beim Wiederhören bestätigt hat. Meinen alten Kommentar vom Mai 2006 finde ich nach wie vor okay und erspare mir deshalb den Aufwand, einen neuen zu formulieren:
„Clara“ ist sehr lang, hält aber durchgehend die Spannung. Ein sehr dynamischer Track. Der Text ist ausnahmsweise erzählend und sehr klar, wenn man die Erläuterung mitdenkt. Es gibt abrupte Schnitte zwischen den einzelnen Szenen: die kopfunter herabhängenden Leichen von Mussolini und Claretta Petacci (der Titelfigur) und der Mob, die Szene nachts im Palazzo (eine Art Rückblende; Mussolinis Auftritt ist sehr unheimlich), Clarettas Vision, in der Falle zu sitzen wie die gefangene Schwalbe. Das „meat punching“ drückt offenbar Unheil und Gewalt aus; für mich klingt es zwingend. Dann die Szene am Morgen nach der öffentlichen Zurschaustellung der Leichen. Und zum Schluss die Schwalbe im Zimmer des Erzählers, die er davonfliegen lässt – am Ende bricht Scott Walkers Stimme vor lauter Mitgefühl. Ein wunderbarer Track, sehr intensiv. Danach habe ich erstmal eine Pause gebraucht.
In der Diskussion um The Drift wurden die Schweinehälften, die man in diesem Track geschlagen hört, gern als bizarres Detail herausgestellt – dabei waren sie doch inhaltlich begründet. („Aufgehängte Leichen“ ist das Stichwort: hier Schweine im Schlachthaus, dort Benito Mussolini und Clara Petacci nach ihrer Hinrichtung; die Schläge repräsentieren den Zorn der Menge, der sich gegen die Toten entladen hat – eine effektive Darstellung von Gewalt.)
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To Hell with PovertySONIC YOUTH – Superstar
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Going down in Kackbratzentown
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
mozza SONIC YOUTH – Superstar
Ein ganz überragendes Carpenters.Cover!
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Jokerman. Jetzt schon 71 Jahre Rock 'n' Rollbeatgenroll
mozza SONIC YOUTH – Superstar
Ein ganz überragendes Carpenters.Cover!
Ja, das finde ich auch, Doc. Bin allerdings erst gestern durch die Doku über Karen Carpenter auf dieses Cover gestoßen…
Das Tribute-Album, auf dem dieser Track enthalten ist, habe ich leider nicht.
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Going down in KackbratzentownMichael Tomlinson – A Good Life
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jackrabbitHeute ein Song aus der Rubrik „Überhörtes aus dem Vorjahr“. Seit The Haunted Man bin ich bei Bat For Lashes raus
Ich fand Natalies Singles und sie selbst als Persönlichkeit immer interessanter als ihre Alben insgesamt, „Haunted Man“ hatte mit „Laura“ und „All Your Gold“ noch mal Highlights. Seitdem ist sie für mein Empfinden ins Abseits geraten, nicht mehr auf der Höhe der musikalischen Entwicklung. Auch „The Hunger“ reißt es für mich nicht wirklich raus.
Sdt hier:
BENEE ft. Kenny Beats, Bakar – Night Garden
Der schon im letzten Jahr erschienene Song Supalonely der Neuseeländerin war der Überraschungshit der Quarantäne-Monate und bescherte ihr den Ruf einer neuen Billie Eilish, was sie nicht so witzig findet, weil sie auch schon seit einigen Jahren aktiv ist und einen eigenen Sound hat. Die neue Single ist nicht so supercatchy, stattdessen sinnt sie zum entspannten Dub-Sound ihren nächtlichen Dämonen nach.
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mozza
Das Tribute-Album, auf dem dieser Track enthalten ist, habe ich leider nicht.Ich bin durch das Carpenters-Revival der frühen 90er überhaupt erst wieder auf die beiden aufmerksam geworden und habe festgestellt, dass ich ihre ganzen Hits vom Radiohören in Kindertagen kannte. Die tragische Geschichte von Karen war mir bis dahin unbekannt. In Deutschland waren sie nie so populär wie in den Staaten (ihre Singles sieht man hier auch eher selten, eher mal die LPs), aber zumindest auf WDR in den Siebzigern eine feste Größe.
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Schlagwörter: Ich höre gerade..., Musikalisches Tagebuch
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