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zoji
Ist es nicht strittig, ob JP im engeren Sinn NWOBHM waren?Pi mal Daumen werden nur Bands zum NWOBHM gezählt, die erst ab den späten Siebzigern zum ersten Mal veröffentlichten. Judas Priest fallen somit strenggenommen raus, wenngleich ihre Musik natürlich einen großen Einfluss hatte und spätestens mit der LP „Sad Wings Of Destiny“ Heavy Metal war. NWOBHM war letztlich wohl auch nur ein Label, um dem härter werdenden Hard Rock neben all dem neuen Punk und New Wave einen frischen Namen zu geben.
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Nicht so selten, bzw mir ging es ähnlich. Hier in Mittelfranken gab es in den frühen 80ern Pop (also „Charts“) und Hard Rock, „Heavy Metal“ kam damals erst so langsam auf, wenn ich mich richtig erinnere. Ein Freund hatte mir von Rory Gallagher erzählt und jemand in der Schülerzeitung ein Review eines Konzerts egschrieben. Also ging ich in einem seltenen Fall von Experimentierfreude in die Stadt und kaufte Stage Struck. Und war hooked. Irgendwann mal schob sich Irish Tour davor, irgendwann mal war Gallagher auch nicht mehr so wichtig, aber er war das Gateway aus dem Hard-Rock-Universum.
Interessant finde ich ja, dass es wohl wenig Dissens darüber gibt, dass Photo-Finish, Top Priority und, je nach Gusto, Stage Struck als Tief- oder Quasi-Höhe-, in jedem Fall aber Endpunkt einer Karrierephase, eine Sonderstellung einnehmen, wohl aber bezogen auf die Wertschätzung, und die Frontlinie scheint genau zwischen den älteren Hörern, die ihn bereits Jahre, vielleicht seit Karrierebeginn verfolgten, und den damals jüngeren Roryisten in the making zu verlaufen. Ich vermute, dass jemand, der Gallagher altersbedingt erst nach 1990 kennen und schätzen lernte (gibt es das überhaupt?) nicht einmal nachvollziehen kann, dass Stage Struck zeitbezogen ein vergleichsweise hartes Brett war.
Für noch mehr Amüsement dürfte übrigens wohl sorgen, dass ich sogar Pink Floyd kurz in dieser Ecke sah. Another Brick In The Wall, Pt. 2 passte zwar nicht so ganz ins Bild, aber die ich glaube zweite Single Run Like Hell habe ich als im Floyd-Kosmos relativ wuchtige Nummer auch fehlinterpretiert. Das das nicht haltbar ist wurde mir dann eben auch erst mit dem Hören der kompletten The Wall, meiner PF-Album-Entjungferung, klar. Eventuelle Restzweifel beseitigte dann Ummagumma gründlich.
Das Rory Deine Gunst verlor prangere ich an, wünsche Dir aber noch mehr gesundheitlich alles Gute.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)jesseblue
Pi mal Daumen werden nur Bands zum NWOBHM gezählt, die erst ab den späten Siebzigern zum ersten Mal veröffentlichten. Judas Priest fallen somit strenggenommen raus, wenngleich ihre Musik natürlich einen großen Einfluss hatte und spätestens mit der LP „Sad Wings Of Destiny“ Heavy Metal war. NWOBHM war letztlich wohl auch nur ein Label, um dem härter werdenden Hard Rock neben all dem neuen Punk und New Wave einen frischen Namen zu geben.
Danke Dir jesse, aber tatsächlich war das ein bisschen eine rhetorische Frage, mit der ich auf die Abgrenzungsproblematik hinweisen wollte, die sich gerade an der Entwicklung von JP recht gut dokumentieren lässt. SWOD höre ich selbst noch sehr auf der frühen Black-Sabbath-Seite. Das erste JP-Album welches den NWOBHM-Sound recht adäquat abbildet, und zwar noch kurz bevor die richtig Fahrt aufnahm, wäre für mich Unleashed In The East.
Ich vermute, dass sich Genrebezeichnungen zwar im Entwicklungsprozess herausbilden, aber erst retrospektiv richtig festgezurrt werden, mit der Gefahr der Verengung, Verkürzung und dem negieren der Dynamik und Evolution. Debüt frühestens 1979 als Kriterium z.B. ist vielleicht nicht verkehrt, schließt British Steel, Ace Of Spades oder Heaven And Hell aber trotz ihres eminenten impacts aus der NWOBHM aus. White Spirit waren hörbar Deep-Purple-Adepten, schon das Debüt von Def Leppard weist auf die Staaten und AOR hin, vom oft beschworenen Punkeinfluss der NWOBHM bei beiden nichts zu hören. Am anderen Ende finden sich dann z. B. Tank, deren Erstling schwer nach Motörhead klang oder gar die Black-Metal-Inventoren Venom. Schon zwischen solchen Eckpunkten liegen ja erhebliche musikalische Unterschiede. Will sagen, die Übergänge sind fließend und nicht so klar konturiert, wie es häufig dargestellt wird.
Dazu kommt, dass man die gleichen Bühnen teilte, sei es auf Festivals oder weil die jüngeren bei den etablierten das Vorprogramm bestritten und vielleicht weitere Aspekte. Wenigstens in meinem sozialen Umfeld, welches eigentlich das sehr lokal begrenzte schulische war, wurde nicht sonderlich zwischen Hardrock, HM und NWOBHM differenziert. Haste AC/DC und Van Halen gehört, haste auch JP und IM gehört und umgekehrt. Jeans und Leder, Gitarrensoli und Riffs, Lärm und Gebrüll – das passte dann schon.
zuletzt geändert von pipe-bowl--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)zoji
Interessant finde ich ja, dass es wohl wenig Dissens darüber gibt, dass Photo-Finish, Top Priority und, je nach Gusto, Stage Struck als Tief- oder Quasi-Höhe-, in jedem Fall aber Endpunkt einer Karrierephase, eine Sonderstellung einnehmen, wohl aber bezogen auf die Wertschätzung, und die Frontlinie scheint genau zwischen den älteren Hörern, die ihn bereits Jahre, vielleicht seit Karrierebeginn verfolgten, und den damals jüngeren Roryisten in the making zu verlaufen. Ich vermute, dass jemand, der Gallagher altersbedingt erst nach 1990 kennen und schätzen lernte (gibt es das überhaupt?) nicht einmal nachvollziehen kann, dass Stage Struck zeitbezogen ein vergleichsweise hartes Brett war.Als Hard Rock wurde Stage Struck in unseren musikalisch sehr beschränkten Kreisen nicht unbedingt angesehen, aber doch als Platte, die Hard-Rock-HM-Hörer durchaus goutieren konnten, da gab es noch einiges mehr, auf den Hard-Rock-Konzerten lief ja Hallenmusik aus diversen Genres, „Pop“ durfte es halt nicht sein.
Wobei ich mir damals vor allem Live-Alben gekauft habe. Es war in der Wahrnehmung so, dass Live-Alben a) die „Hits“ (wären es wirklich Hits gewesen, wäre es igitt gewesen) enthalten und b) mehr Spielfreude, „Echtheit“ (ein Liebling damals:Lizzys Live an Dangerous, go figure) und Druck besaßen. Alles Quatsch, aber sie boten ein ganz guten Durchschnitt über das Ouvre und Taschengeld-arme Schüler konnten sich so ein Bild machen.zoji
Für noch mehr Amüsement dürfte übrigens wohl sorgen, dass ich sogar Pink Floyd kurz in dieser Ecke sah. Another Brick In The Wall, Pt. 2 passte zwar nicht so ganz ins Bild, aber die ich glaube zweite Single Run Like Hell habe ich als im Floyd-Kosmos relativ wuchtige Nummer auch fehlinterpretiert. Das das nicht haltbar ist wurde mir dann eben auch erst mit dem Hören der kompletten The Wall, meiner PF-Album-Entjungferung, klar. Eventuelle Restzweifel beseitigte dann Ummagumma gründlich.The Wall hat mir ein Schulfreund vorgespielt, tatsächlich weniger, weil er die Platte so gut fand, sondern weil sie die seine sehr teure Anlage angeblich ausreizte. PF hat mich tatsächlich deswegen (aber sicher auch musikalisch) nie angezogen, ich hielt die immer für so etwas wie die Dummy-Teststrecke bei VW.
zoji
Das Rory Deine Gunst verlor prangere ich an, wünsche Dir aber noch mehr gesundheitlich alles Gute.Naja, ich hatte ihn immer im Hinterkopf, aber selten gehört, dazu habe ich in den letzten Dekaden zu viele neue Musik kennengelernt, öffnete sich der Horizont eben weiter. Aber Wayward Child habe ich immer gerne gehört.
Und: danke!
zoji
[…]
Ich vermute, dass sich Genrebezeichnungen zwar im Entwicklungsprozess herausbilden, aber erst retrospektiv richtig festgezurrt werden, mit der Gefahr der Verengung, Verkürzung und dem negieren der Dynamik und Evolution. Debüt frühestens 1979 als Kriterium z.B. ist vielleicht nicht verkehrt, schließt British Steel, Ace Of Spades oder Heaven And Hell aber trotz ihres eminenten impacts aus der NWOBHM aus.
[…]Guter Satz und absolut richtig. Ich kann mich an erschöpfende Diskussionen auf dem Schulhof erinnern, wo die Frage nach Hard Rock oder „schon“ Heavy Metal (also quasi Härtegrad-Bestimmung) eine Rolle spielte. Aber zugegeben: das war auf den Schulhöfen mittelfränkischer Gymnasien, wenig theoriegestützt oft auch mit wenig Fachpresse oder gar Wissen über neue Bands unterlegt. Motörhead galt als Heavy Metal weil sie „hart“ (und laut) waren und irgendwie auch so etwas gesagt hatten, aber eigentlich war das Punk, zumindest am Anfang. Black Sabbath galt als Hard Rock, kein Wunder, angesichts des Alters der Band, vor Anfang der 80er gab es ja keine Begriffe jenseits davon. Aber nach einem Konzert von Sabbath feat. Ian Gillan nachdem wir mit Begeisterung feststellten, dass unser Gehör wahrscheinlich permanent geschädigt war, kam die Frage auf, ob dies nun noch Hard Rock oder „schon“ Heavy Metal wäre.
Die Begriffstrennung war damals erst am entstehen, erst mit Speed Metal etc, wo die Genrebezeichnung ja schon im Namen steht, wurde das, auch medial, festgezurrt.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Wobei der Begriff New Wave Of British Heavy Metal impliziert, dass es schon vor dieser Wortschöpfung Heavy Metal gegeben haben muss. Da ich jedoch kein Zeitzeuge bin, weiß ich nicht, ob die Musiklandschaft den Terminus Heavy Metal vor 1979 für beispielsweise Black Sabbath, Judas Priest oder Motörhead verwendete, oder erst aus der Retroperspektive diese Musik unter Heavy Metal geführt wird. Und letztendlich ist Judas Priest auch nicht weniger Heavy Metal als Iron Maiden, Tank oder Tygers Of Pan Tang, egal ob mit oder ohne New Wave Of vor der Bezeichnung.
Da du den fehlenden Punk-Einfluss bei vielen NWOBHM-Acts vermisst, zoji: Bis auf die ersten beiden Maiden-LPs ist mir bisher auch kein weiteres britisches Album bekannt, welches die Dynamik des Punk mit dem stampfenden Hard Rock kombinierte. Die Single-Landschaft sah jedoch anders aus. Gerade Neat Records veröffentlichte einige tolle 7″, die eine Menge Punk und Garage im Sound hatten und unter dem Label NWOBHM vertrieben wurden. Der Klang schwappte auch auf andere Länder über und die dänische Band Brats brachte 1980 eine tolle LP namens 1980 heraus.
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Ich bekomme das mit der getrennten Zitierfunktion einfach nicht hin, deswegen so.
Über Gallagher unterhalten habe ich mich vermutlich erst, als ich ihn dann auch als Bluesrocker entdeckt hatte, insofern mag ich die Klassifizierung als Hardrocker tatsächlich deutschlandweit exklusiv gehabt haben. Den Rest habe ich praktisch so empfunden wie Du, inklusive der Wahrnehmung, dass die begriffliche Abgrenzung erst mit dem Auftreten neuer Stile (oder stilistischer Zweige) konturenschärfer wurde. Aber möglicherweise liegt das auch am eigenen Wissenszuwachs und die älteren waren da schon früher präziser. Das auf dem Schulhof der musiktheoretische Hintergrund noch nicht sehr entwickelt ist liegt ja in der Natur der Sache. (Bei mir vielleicht noch weniger, weil ich statt mit einem mittelfränkischen Gymnasium mit einer Großstadt-Speckgürtel-Realschule vorlieb nehmen musste. Das erklärt vielleicht auch mein Problem mit der Zitierfunktion). Fehlt mir auch heute noch, da ich Musik nicht sehr analytisch, sondern eher emotional aufnehme. Im Grunde versuche ich immer noch autodidaktisch und entsprechend dilettantisch subjektive Wahrnehmungen einzuordnen. Anhand der NWOBHM ist das für mich am interessantesten, weil ich erstens nie wieder so unmittelbar und intensiv an einer Entwicklung teilgenommen habe und es zweitens ein schön überschaubarer Bereich ist, der ja nur zwei oder drei Jahre so richtig blühte. Im übrigen wurde ich auch zu recht nicht ernst genommen, weil ich mir alle möglichen Bandnamen, auch solche, von denen ich nur gelesen hatte und deren Anhänger z.T. in Konflikt miteinander standen, in einer Mischung aus unkritischer Begeisterung und stilistischen und ideologischen Unverständnis, gleichzeitig auf die Jeansjacke schmierte. Hardrock, HM, Punk, New Wave und dann eben auch noch Pink Floyd.
Bei Deiner Anmerkung zu denen kollidiert meine Vorliebe für sie mit einem Faible für originelle Musikerbeleidigungen. Dummy-Teststrecke für VW gefällt mir prächtig.
Einen signifikanten Unterschied sehe ich in unserem Verhältnis zu Pop. Zwar weiß ich genau was Du meinst, muss aber längst zugeben, dass ich meine Schwärmerei für ihn nicht nur vor meinen Mitschülern, sondern auch vor mir selbst geschickt verborgen hatte.
Wayward Child gefällt mir so gut, dass ich es in irgendeinem Forum einst zu meinem Nick erkor.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)jesseblueWobei der Begriff New Wave Of British Heavy Metal impliziert, dass es schon vor dieser Wortschöpfung Heavy Metal gegeben haben muss. Da ich jedoch kein Zeitzeuge bin, weiß ich nicht, ob die Musiklandschaft den Terminus Heavy Metal vor 1979 für beispielsweise Black Sabbath, Judas Priest oder Motörhead verwendete, oder erst aus der Retroperspektive diese Musik unter Heavy Metal geführt wird. Und letztendlich ist Judas Priest auch nicht weniger Heavy Metal als Iron Maiden, Tank oder Tygers Of Pan Tang, egal ob mit oder ohne New Wave Of vor der Bezeichnung. Da du den fehlenden Punk-Einfluss bei vielen NWOBHM-Acts vermisst, zoji: Bis auf die ersten beiden Maiden-LPs ist mir bisher auch kein weiteres britisches Album bekannt, welches die Dynamik des Punk mit dem stampfenden Hard Rock kombinierte. Die Single-Landschaft sah jedoch anders aus. Gerade Neat Records veröffentlichte einige tolle 7″, die eine Menge Punk und Garage im Sound hatten und unter dem Label NWOBHM vertrieben wurden. Der Klang schwappte auch auf andere Länder über und die dänische Band Brats brachte 1980 eine tolle LP namens 1980 heraus.
Ich bin gar nicht sicher, ob Zeitzeugen das besser benennen können. Wiki, englisch wie deutsch, nennt jedenfalls eine Reihe von Quellen, wann und in welchen musikalischen Zusammenhängen der Begriff zuerst auftauchte und wie er ausgelegt wurde. Wenn ich das richtig interpretiere etablierte er sich aber erst um 1980 herum im allgemeinen musikalischen Sprachgebrauch.
Das mir der Punkeinfluss prinzipiell fehlt ist ein Missverständnis. Ich mag White Spirit und die ersten beiden von Def Leppard (die Nachfolger fand ich dann fürchterlich, habe ich aber auch Jahrzehnte nicht gehört). Ich würde das auch nicht in jedem Fall unmittelbar musikalisch verstehen. Eine gewisse DIY-Ästhetik in Sound und Artwork, minderwertige, schepperige, aber auch schön raue Produktion, Anmutung energetischr Spontanität über filigraner Elaboration … so in etwa.
Das höre ich z. B. in den Debüts der von Dir genannten TOPT, Tank oder eben IM (bei Killers ist das für mich schon verschwunden), aber auch die Erstgeborenen von Girlschool oder Raven fallen mir ein. Musikalisch auch einzelne Titel, Machine Gun von Saxon beispielsweise. Vor kurzem habe ich mir diesen Sampler gekauft, enthält ja auch einige Neat-Records-Acts.Brats kannte ich nicht, aber yep, das ist ein Sound der mich packt. Wandert erst einmal auf die Wunschliste, das könnte was werden mit denen und mir, danke dafür. Mit den aus ihnen offenbar entstandenen Mercyful Fate und King Diamond konnte ich dann aber schon nichts mehr anfangen.
Wir sind reichlich OT. Sorry Rory.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)zoji@latho
Ich bekomme das mit der getrennten Zitierfunktion einfach nicht hin, deswegen so.
Über Gallagher unterhalten habe ich mich vermutlich erst, als ich ihn dann auch als Bluesrocker entdeckt hatte, insofern mag ich die Klassifizierung als Hardrocker tatsächlich deutschlandweit exklusiv gehabt haben. Den Rest habe ich praktisch so empfunden wie Du, inklusive der Wahrnehmung, dass die begriffliche Abgrenzung erst mit dem Auftreten neuer Stile (oder stilistischer Zweige) konturenschärfer wurde. Aber möglicherweise liegt das auch am eigenen Wissenszuwachs und die älteren waren da schon früher präziser. Das auf dem Schulhof der musiktheoretische Hintergrund noch nicht sehr entwickelt ist liegt ja in der Natur der Sache. (Bei mir vielleicht noch weniger, weil ich statt mit einem mittelfränkischen Gymnasium mit einer Großstadt-Speckgürtel-Realschule vorlieb nehmen musste. Das erklärt vielleicht auch mein Problem mit der Zitierfunktion). Fehlt mir auch heute noch, da ich Musik nicht sehr analytisch, sondern eher emotional aufnehme. Im Grunde versuche ich immer noch autodidaktisch und entsprechend dilettantisch subjektive Wahrnehmungen einzuordnen.Ich glaube schon, dass man Musik nie anders hört. Ob sie einem gefällt oder nicht, stellt sich beim Anhören fest. Sicherlich weiß ich heute, dass ich manche Sachen mehrfach hören muss und dass sich das Gefallen mit der Zeit auch ändert, aber zunächst mal ist das emotional. Dass man darüber rational diskutieren und sich austauschen kann, davon zeugen viele Posts hier im Forum.
Was die Einordnung angeht: Henne und Ei. Heißt: Weiß ich beim Hören neuer Musik, dass sie von Experten/Freunden/Rest der Welt zu Musikrichtung yx gerechnet wird, höre ich ja schon mal anders, als wenn das im Supermarkt erklingt.zoji
Anhand der NWOBHM ist das für mich am interessantesten, weil ich erstens nie wieder so unmittelbar und intensiv an einer Entwicklung teilgenommen habe und es zweitens ein schön überschaubarer Bereich ist, der ja nur zwei oder drei Jahre so richtig blühte. Im übrigen wurde ich auch zu recht nicht ernst genommen, weil ich mir alle möglichen Bandnamen, auch solche, von denen ich nur gelesen hatte und deren Anhänger z.T. in Konflikt miteinander standen, in einer Mischung aus unkritischer Begeisterung und stilistischen und ideologischen Unverständnis, gleichzeitig auf die Jeansjacke schmierte. Hardrock, HM, Punk, New Wave und dann eben auch noch Pink Floyd.Ja, das war tatsächlich sehr undogmatisch – wobei es auch genügend Dogma gab, vor allem in der Abgrenzung zur Pop-Welt.
zoji
Bei Deiner Anmerkung zu denen kollidiert meine Vorliebe für sie mit einem Faible für originelle Musikerbeleidigungen. Dummy-Teststrecke für VW gefällt mir prächtig.
Einen signifikanten Unterschied sehe ich in unserem Verhältnis zu Pop. Zwar weiß ich genau was Du meinst, muss aber längst zugeben, dass ich meine Schwärmerei für ihn nicht nur vor meinen Mitschülern, sondern auch vor mir selbst geschickt verborgen hatte.
[…]Tja, wer nicht? Immer den Harten machen, aber bei stand gut versteckt Blondies Plastic Letters, eine Platte, die ich seit ihrer Erscheinung mag.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Gehts hier um die Neue von Rory?
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ +27233Nein, der Thread dreht sich um Rory Gallagher an sich. Von daher sind zoji und ich etwas abgewichen, wir machen jetzt privat weiter.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Montag, 08.06., 1:10 bis 5:20 im WDR: Rory Gallagher Nacht
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)zoji
Montag, 08.06., 1:10 bis 5:20 im WDR: Rory Gallagher NachtDanke für den Hinweis.
Rory Gallagher Nacht
Zum 25. Todestag von Rory Gallagher am 14. Juni sendet Rockpalast in der Nacht vom 7. auf den 8. Juni eine Reihe von Beiträgen mit dem irischen Sänger und Bluesgitarristen:
01.10 Uhr ‚Hier und Heute‘-Beitrag von 1973 über Rory Gallagher
01.13 Uhr Konzert von 1976 im WDR-Studio L
02.50 Uhr Auftritt bei der 1. Rocknacht am 23./24. Juli 1977
03.50 Uhr 90-minütige Doku von 1997 zum viel zu frühen Tod von Rory GallagherDer WDR schreibt dazu in seinen Sendungsankündigungen:
01.10 Uhr ‚Hier und Heute‘-Beitrag von 1973 über Rory Gallagher
In einer kurzen „Hier und Heute“-Sendung vom 19. Januar 1973 wird der 1948 in Irland geborene Rory Gallagher vorgestellt.
01.13 Uhr Konzert von 1976 im WDR-Studio L
Noch bevor Rory Gallagher die 1. Rocknacht in der Grugahalle in Essen 1977 eröffnete, war er bereits mit seiner Band im legendären WDR-Studio L aufgetreten. Die Aufzeichnung fand am 6. Oktober 1976 statt.
Bei dem Studiokonzert vor Publikum spielte Gallagher (Gesang/Gitarre) gemeinsam mit Gerry McAvoy am Bass, Rod De’Ath an den Drums und Lou Martin am Keyboard. Der Höhepunkt seiner damaligen Show war der akustische (Solo-)Teil, mit dem Gallagher einstieg und den er eigens für den Rockpalast verlängert hatte.
Nach dem akustischen Teil mit Coversongs aus Country, Blues und Folk folgte der elektrische Band-Teil. Im Verlauf des Konzerts brachte Gallagher das Kölner Publikum mit Akustikgitarre, Dobro, Slide-Gitarre, Mandoline und seiner berühmten, abgewetzten Fender Stratocaster zum Kochen.
Besetzung:
Rory Gallagher – vocals, guitar
Gerry McAvoy – bass
Lou Martin – keyboards
Rod De’Ath – drumsSetlist
Acoustic Solo:
01. Pistol Slapper Blues
02. Too Much Alcohol
03. Out on the Western Plain
04. Bankers Blues
05. Rag Mama Rag
06. Nothing But the Devil
07. Pistol Slapper BluesElectric Band:
08. Goin‘ to My Hometown
09. I Take What I Want
10. Calling Card
11. Secret Agent
12. Do You Read Me
13. Bought and Sold
14. Country Mile
15. Jacknife Beat
16. Boogie02.50 Uhr Auftritt bei der 1. Rocknacht am 23./24. Juli 1977
Die Initialzündung für den Rockpalast war die erste Rocknacht mit Rory Gallagher, Little Feat und Roger McGuinn’s Thunderbyrd, die vom 23. auf den 24. Juli 1977 live via Eurovision übertragen wurde.
Die 1. Rocknacht bedeutete nicht nur für den Rockpalast den Durchbruch. Auch der irische Rockgitarrist Rory Gallagher bekam durch seinen live im TV übertragenen Auftritt einen wohl verdienten Karriereschub. Während des Konzerts, das in der Essener Grugahalle stattfand, zeigte Rory Gallagher, was er am besten konnte: Straight nach vorne gespielten, vom Blues beeinflussten Rock’n’Roll. Von Anfang an brachte der ungemein sympathische Ire die Halle zum Kochen – nicht nur mit seinem virtuosen Gitarrenspiel, sondern auch mit seinem ungebremsten Enthusiasmus und seiner sichtbaren Spielfreude.
Später schrieb der damalige Rockpalast-Redakteur Peter Rüchel über den Auftritt: „Rory Gallagher machte die Show in jeder Beziehung auf. Er sagte uns später, das sei sein bis dahin bester Auftritt gewesen.“ Gemeinsam mit Gerry McAvoy am Bass, Rod De’Ath am Schlagzeug und Lou Martin an den Keys spielte Gallagher ein kraftvolles Set mit Hits wie „Moonchild“, „Out on the Western Plain“ oder „Calling Card“.
Besetzung:
Rory Gallagher – vocals, guitar
Gerry McAvoy – bass
Lou Martin – keyboards
Rod De’Ath – drumsSetlist:
01. Moonchild
02. Secret Agent
03. Calling Card
04. Out on the Western Plain
05. Barley and Grape Rag
06. Tattoo’d Lady
07. Souped Up Ford
08. Bullfrog Blues
09. Bought and Sold--
"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)Bitte den Bildhintergrund beachten. Gibt es eine Erklärung für dieses äußerst verstörende Foto?
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Selbst MAGA-Idioten schaffen es, einen Amazon-Verkäufer-Account anzulegen?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoSelbst MAGA-Idioten schaffen es, einen Amazon-Verkäufer-Account anzulegen?
Verkäufer bietet tausende Flaggen an. Jede Menge Trump, QAnon, aber auch Biden oder z.B. dies, was ja wieder ganz lustig ist, wenn man bedenkt, was sie wohl tatsächlich hochhielt. Rory hätte ich da trotzdem lieber nicht gesehen.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck) -
Schlagwörter: Irland, Rory Gallagher
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