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Nice, tolo, ehrlich! Beak> habe ich mir damals wegen Deiner schönen Review zugelegt.
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Werbungtolomoquinkolom.
Nach meinem Entschluss ‘weniger Politik, Zeitgeschichte und blaue Flecken, mehr Musik und neue Albentipps’ geht es nach einjähriger Pause hier und mit pm 2 34 weiter. Beim Neustart wird es zunächst auch noch etwa eine Handvoll Alben geben, die bereits in der Großen Pause veröffentlicht wurden, mir aber noch wichtig genug sind, sie kurz zu erwähnen.
ClauNice, tolo, ehrlich! Beak> habe ich mir damals wegen Deiner schönen Review zugelegt.
Wie jeder andere Virus auch, freue ich mich sehr über jeden Angesteckten; besonders natürlich, wenn es sich bei dem Infizierten auch noch um einen versierten und sowieso bestens informierten Musikhörer handelt. Dankeschön für die Rückmeldung.
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THE BONGOLIAN – Bongos For Beatniks
01 The Riviera Affair
02 Moscow Queen
03 Strange Lovers
04 V.C.O.
05 Hamlet’s Playground
06 Give It To Me (On The Left Side)
07 Jackies Half Nelson
08 Lauren’s The Clock Maker
09 The Ballad Of Lily Kensington
10 Pretty Bertie
11 Doktor Of Eastern Promise
12 Bongolian Dream
13 Tortoise WalkKong of Bongo Bong.
Nasser Bouzida, Multiinstrumentalist mit Ska-Wurzeln und sonst Boss von Big Boss Man, trägt meist eine Riesenbrille, die mindestens ebenso imposant ist, wie die von Jimi Tenor. Auf seinem vierten Album BONGOS FOR BEATNIKS swingt dieser Bouzida unter seinem Alter ego The Bongolian lustvoll zu allem was sich irgendwie umtrommeln lässt. Der Albumtitel ist selbstverständlich geschwindelt, denn die wilden 13 sind natürlich nicht nur für Beatniks.
Die ausgewählten Songs erinnern zuweilen an Serge Gainsbourg, Sergio Mendes, Peter Thomas oder Ennio Morricone, gerne auch gleichzeitig, und überhaupt an das Flirren der Sechziger, die seinerzeit noch nicht nostalgisch waren, sondern einfach inn. Wer sich von Bongo-craze, funky Hammond-Groove, schmatzendem Soul und psychedelischem Sci-Fi Boogaloo, nebst allerlei Special effects auf BONGOS FOR BEATNIKS nicht auf die eine oder andere Weise anstecken lässt, ist selbst schuld. Oder ein Frog.
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THE ETTES – Wicked Will
01 Teeth
02 Excuse
03 The Pendulum
04 You Were There
05 My Heart
06 You Never Say
07 One By One
08 Trouble With You
09 Don’t Bring Me Down
10 Stay Where You Are
11 I Stayed Too Late
12 My Baby Cried All Night Long
13 The Worst There Is
14 EnyobenoBack to basics, more dust.
Aus Nashville, Tennessee kommen nicht nur alte und junge jodelnde Cowboys mit lustigen Hütchen oder zwitschernde Goldlockenvögelchen für Männerträume, sondern auch die Kalifornier Coco, Poni und Jem mit einer alternativen Alternative. Ihr Album WICKED WILL hat einmal mehr Liam Watson produziert, der so etwas unter anderem auch schon bei The Kills und The White Stripes gemacht und sogar überlebt hat.
Im stilvollen und ansteckenden musikalischen Orbit von The Ettes tummeln sich gleichberechtigt Beat, Punk, Fuzz und Garage-Rock, schwirrt sehr sympathischer Dirty-Pop nebst anderem verhexten Teufelswerk um Lindsay Coco Hames’ Stimme, die fast wie Wanda Jackson nur mit weniger Twang klingt. Verdammt magnetisch das.
http://www.theettes.com/shows/
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LANA DEL REY – Born To Die
01 Born To Die
02 Off To The Races
03 Blue Jeans
04 Video Games
05 Diet Mountain Dew
06 National Anthem
07 Dark Paradise
08 Radio
09 Carmen
10 Million Dollar Man
11 Summertime Sadness
12 This Is What Makes Us GirlsWild at heart – und auf der Suche nach Mr Right.
Das Albumcover ist brillant, auch wenn der erste Gedanke ist: she looks like one of the Stepford wives. Dieser Cybill-Shepherd-Blick direkt in die Augen des Betrachters/der Betrachterin ist nicht der einer retortischen Pop-Sensation, sondern der einer introvertierten Künstlerin. Vielleicht ist dies nicht die Geburt eines Megastars, eines enormen Songwriter-Talents schon. In den melancholischen Mini-Dramen des Albums geht es ausgiebig um Bilder und Gefühle in Moll – Klavier, epische Streicherarrangements, Twang-Gitarren, Loops, nostalgisches Hollywood-Flair der fünfziger/sechziger Jahre. Singing in the old bars, swinging with the old stars. Das was Elizabeth Grant als Lana Del Rey in ihren Songs und mit den Lyrics erzählt, ist bewegend, besitzt da und dort unerwartet Tiefe.
Musikalisch nicht unbedingt Neuland, sind acht der Songs dennoch makellos, deren soghafte Melodien und emotionale Kraft – auch dank der Refrains – magic. Beeindruckend auch der Einsatz von hoher und tiefer Gesangsstimme; im Film arbeitet man hier mit Rückblenden. Diese Analepse erlaubt Elizabeth Grant ihre Geschichten auf zwei Ebenen gleichzeitig zu erzählen. I know what the boys want. I’m not gonna play. Hier wird nicht mit der Liebe gespielt, sie wird Ernst genommen. Dennoch: sometimes love’s not enough. Die Grant’schen Liebesgeschichten sind bereits zu Ende, auch wenn dies den beteiligten Personen noch nicht bewusst ist. That’s where the beginning of the end begun. Was bleibt sind bittersüße Erinnerungen. Like a fucking dream I’m living in. Mr Right was Mr Wrong. Kiss me hard before you go.
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NENEH CHERRY & THE THING – The Cherry Thing
01 Cashback
02 Dream Baby Dream
03 Too Tough To Die
04 Sudden Moment
05 Accordion
06 Golden Heart
07 Dirt
08 What Reason Could I GiveHeiße Kirsche, Martini, geschüttelt und gerührt.
THE CHERRY THING ist ein bemerkenswertes Album, das auch Non-Jazzer in den Bann zu ziehen vermag. Mich selbst hat nicht zum ersten Mal die Stimme von Neneh Cherry angelockt, bei der stets auch ein zarter Hauch von Billie-Holiday-Tristesse mitzuschwingen scheint. Vollends in das Album hineingezogen haben mich dann ein präzises Schlagzeug, aber vor allem ein wunderbar gezupfter Kontrabass (sowieso ein großartiger Klangkörper). Überhaupt eine ganz vorzügliche Rhythmus-Gruppe. Wenn Saxophonisten ihr Mundstück hinten und das Hörnchen vorne zur Umsetzung eigener Selbstverwirklichung verwenden, finde ich dies wenig begeisternd (das Saxophon-Solo in SUDDEN MOVEMENT tut dem Song nicht gut). Nicht nur im Opener CASHBACK gelingt es andererseits dem auf Albumlänge stets präsenten Saxophon ein Gegengewicht entgegenzustellen. Neben dem bereits erwähnten SUDDEN MOVEMENT empfinde ich nur das caravaneske GOLDEN HEART als ebensolche Enttäuschung. Bleiben sechs großartige Hörerlebnisse.
Dass sich kontrolliertes und im positiven Sinn überwältigendes Chaos auch anders entfalten kann, zeigt sich auf diesem Album auch. Kraftvoller und sinnlicher als in DIRT kann man ein Festbankett wohl kaum abräumen, um selbst zum Fest zu werden. Nicht weniger elegant, jedoch in anderem Licht oder besser gesagt in der Schwärze eines Film Noirs zeigt sich ACCORDION. Der Kontrabass hat hier für mich seinen schönsten und anziehendsten Auftritt. Weitere Highlights: das dschungelhafte DREAM BABY DREAM, als Song ein wilder Wolfsjunge oder Nachfahre von Bogus man, mit einnehmender Melodie und einem scheuen Xylophon, das sich nicht aufdrängen will. Bei TOO TOUGH TO DIE wandelt Cherry auf Ono-Pfaden; musikalisch werden positive Erinnerungen hervorgeholt, die an ein Zwischenetage-Album mit Nashornkäfer, aber auch an den purpurnen König (nur ohne Violine) denken lassen. Mit WHAT REASON – eine Art Reminiszenz an (SOMEWHERE) OVER THE RAINBOW – endet diese Reise schließlich im Wunderland der Liebe: “How many times must I die for love, only when I’m without you”. Schön. Ein Werk das man wachsen hören kann, sofern es regelmäßig gegossen wird.
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HABIB KOITE & ERIC BIBB – Brothers In Bamako
01 On My Way To Bamako
02 L.A.
03 Touma Ni Keelen/Needed Time
04 Tombouctou
05 We Don’t Care
06 Send Us Brighter Days
07 Nanile
08 Khafole
09 With My Maker I Am One
10 Foro Bana
11 Mami Wata
12 Blowin‘ In The Wind
13 Goin Down The Road Feelin‘ BadLieder und Melodien für die hellen Tage.
Ein sehr schönes und sympathisches Album, das ich auf anhieb mochte. Es erzeugt angenehme Geborgenheit und entlässt in gelassene Stimmung. Falls es mal nicht regnet (oder vielleicht auch gerade dann) ist das die ideale Begleitung durch einen lässig verträumten Sommertag, die sich nicht nur im richtungsweisenden Songtitel SEND US BRIGHTER DAYS manifestiert, sondern für das komplette Album gilt. So entspannt wie die beiden Herren des Albumcovers auf einer Holzbank sitzend musizieren, sind auch alle Songs auf BROTHERS IN BAMAKO.
Die im Grunde einfachen Lieder und Melodien mit Gitarrenbegleitung, Percussion und Stimmen entfalten ihre Schönheit gerade durch ihren auf das Wesentliche reduzierten Vortrag. Habib Koité, der Griot aus Westafrika und Eric Bibb, der Folk-Blues-Mann aus Nordamerika ergänzen sich auf einnehmende Weise; singen sie gar im Wechsel oder Duett rühren sie an Bereiche der Verzauberung. Das Einfache ist oft das Schönste. Das Album von Habib Koité und Eric Bibb kann problemlos neben einer anderen Musikgrenzen und Kontinente übergreifenden Sternstunde mit ähnlicher Atmosphäre bestehen: TALKING TIMBUKTU von Ali Farka Touré (ebenfalls aus Mali) und dem Kalifornier Ry Cooder.
http://www.habibkoite.com/
http://www.ericbibb.com/
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Du hast das Album schon? Erscheint doch erst Ende September…
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchDu hast das Album schon? Erscheint doch erst Ende September…
Ja, allerdings nur als Billig-Pappteil ohne Booklet oder Texte. Habe es beim 2nd-Händ-ler im Wühlkarton mit seinen Promos gefunden und gleich mitgenommen.
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Ok, das was Du schreibst entspricht etwa meinen Erwartungen. Freue mich auf das Album. Kennst Du Koités Solowerk?
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchOk, das was Du schreibst entspricht etwa meinen Erwartungen. Freue mich auf das Album. Kennst Du Koités Solowerk?
Nur sein Album BARO.
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Schöne Besprechungen, tolo! Vor allem zu „Born To Die“ nach allem noch etwas eigenständiges zu schreiben, ist nicht einfach, Chapeau! Was mir besonders gefällt, dass Du nicht noch mal die ganze „Hype“-Geschichte aufgreifst, sondern Dich ganz auf das Album konzentrierst.
In „Bongos for Beatniks“ werde ich reinhören.
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THE EXCITEMENTS – The Excitements
01 Take The Bitter With The Sweet
02 I Don’t Love You No More
03 I Do The Jerk
04 Never Gonna Let You Go
05 Wait A Minute
06 Let’s Kiss And Make Up
07 Fat Back
08 Won’t You Let Me Know
09 From Now On
10 I Want To Be Loved
11 If It Wasn’t For Pride
12 Love Is Here To StayHot, Funk, Rhythm & Soul – Stay true to the roots.
Let’s kiss and make up. The Excitements machen genau jene Art von wundervoller Soul music, die ich am liebsten mag. Ihr Debüt klingt schwarz, stolz und sexy, nach fünfziger und sechziger Jahre, nach Memphis, Detroit und Chicago, nach Afro-Look und Black Power. Die Herrschaften der R&B-Bläserei sorgen dabei für ein tadelloses Fundament auf einem gleichfalls tadellosen Album. Und im Zusammenhang mit Sharon Jones, Miss Lavelle White, Muddy Waters, The Fabulous Ottomans oder Speedo dürften für manche Hörer einige Personalien auch nicht ganz unbekannt sein.
Bei diesem Soul in Mono (mit einem Hauch Rock ‚N‘ Roll) tropfen nicht nur Schweiß und Temperamente; auch die Seele ändert ihren Aggregatzustand und wird ein Gefühl, dass man tanzen kann. Dass Sugar Pie DeSanto, Ika & Tina Turner, Etta James und James Brown die großen Helden der wirbelnden Dame (Koko-Jean Davis) und der groovenden Herren von The Excitements sind, ist unverkennbar. Darüber hinaus höre ich nicht nur bei NEVER GONNA LET YOU GO (Little Richard), FROM NOW ON (Nathaniel Mayer) oder WAIT A MINUTE (Barbara Stephens) wo die Band hin möchte und mich dabei mitnimmt. Love is here to stay. Vinyl gibt es übrigens auch.
http://www.myspace.com/theexcitements
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tolomoquinkolom Vinyl gibt es übrigens auch.
Und sogar Singles mit Kussmund von Koko! Jedenfalls wenn man sich den enormen Spaß gönnt, mal ein Konzert der Band zu besuchen. Die Lady ist auf der Bühne ein veritabler Wirbelwind und transportiert so viel „excitement“, dass man sich eigentlich keine Gedanken mehr macht, ob das nun Originale oder Wiederauflagen sind. Für das nächste Biopic von Tina Turner würde ich sie sofort casten. Auf Platte finde ich das allerdings nicht ganz so überzeugend, da höre ich schon deutlicher das Gefälle gegenüber den großen Vorlagen, gerade stimmlich ist die gute Koko schon vergleichsweise limitiert. Und eine Platte (fast?) nur mit Coverversionen, wenn auch gut gewählten, finde ich ohnehin selten zwingend – allenfalls als schönes Souvenir zum Konzert.
Bei mir wären das also ca. ***, und bei Dir?--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Mir gefällt das Album besser als alles von Sharon Jones.
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