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Erstmal danke
@atom
Würde mich interessieren, wie du die LPs von Wyatt und Soft Machine zur Zeit hörst.--
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Werbungnikodemus@atom
Würde mich interessieren, wie du die LPs von Wyatt und Soft Machine zur Zeit hörst.Die Soft Machine Alben beginnend mit „Third“ sind in meiner Wertschätzung sehr gesunken. Wyatts Solo Alben müßte ich bei Gelegenheit nochmal hören, um eine genaue Aussage zu treffen.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Überrascht mich schon, „Third“ rangierte doch mal in den Top3 deiner besten Alben, wenn ich mich nicht irre. Freue mich dann auf deine Neu-Besternung von Wyatt
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and now we rise and we are everywhere@nikodemus: Die Robert Wyatt Platte würde bei mir den 3. Platz einnehmen! Vielleicht um eine Spur weniger zwingend als „Rock bottom“, aber lockere ****1/2 ist mir diese Scheibe allemal wert….
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus„Shleep“ auf meine Einkaufsliste gewandert. Warum es dazu erst dieser Kritik bedurft hat, obwohl mich „Rock Bottom“ (die einzige Platte, das ich von Robert Wyatt bisher kenne) vor ein paar Jahren zu meiner großen Überraschung sehr fasziniert hat, ist mir momentan selber ein Rätsel …
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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.Sehr schön Wischmop, wenn dir Rock Bottom gefallen hat, wird dir Shleep auch gefallen, ganz sicher. Melde dich, wenn sie angekommen ist, bin gespannt was du sagst
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and now we rise and we are everywhereJohn Cale – “Fragments Of A Rainy Season”
(Hannibal Records – 1992)Ein Mann und sein Klavier. Wäre es nicht John Cale, wäre es nicht weiter erwähnenswert, aber Cale ist eine der wenigen lebenden Legenden, ein musikalisches Genie. Die Vita ist beeindruckend und bekannt, Bernstein-Stipendium für Musik, Schüler von LaMonte Young und John Cage, musikalischer Kopf der wichtigsten Rock Band des 20. Jahrhunderts, Produzent der Stooges, Patti Smith und Nico, Experimentalist, Minimalist, Avantgardist, Misanthrop, Nihilist. Cale schrieb die surrealsten und schönsten Popsongs, schnitt einem Huhn auf der Bühne den Kopf ab, spielte auf und unter dem Klavier, heulte live im Radio, war Drogenwrack, Fitnessfreak, vertonte die Poesie von Dylan Thomas, schuf Ballettmusik und Soundtracks und eben diese großartige Liveaufnahme.
Seitdem ich „Fragments“ kenne, hat sich das Album von Jahr zu Jahr mehr in mein Herz gespielt. Mit Ausnahme von vier Songs, wo Cale Gitarre spielt, ist „Fragments“ ein reines Klavierkonzert. Ein Mann und sein Klavier. Ich weiß nicht mehr genau, wann es war, aber als ich zum ersten Mal „Hallelujah“ in dieser reduzierten Form hörte, wollte ich selbst Klavier spielen können (was ich seitdem auch tue). Ich kenne keinen anderen Musiker, der nur aus einem Klavier und ein paar Texten so viel herausholen kann, ob laut ob leise, schnell oder langsam, hart oder zart. „A Child’s Christmas In Wales“ ist ein perfektes Eröffnungsstück, eine perlende Melodie, ein geheimnisvoller Text und diese nasale, scheinbar emotionslose Stimme die das Stück wie ein Evangelium runtersingt. Im feinsten Staccato führt uns Cale durch die Säuferballade „Dying On The Vine“, brutal und ohne Mitleid blickt er zurück auf (s)ein verabscheuungswürdiges Leben. „I was with you down in Acapulco / trading clothing for some wine / smelling like an old adobe woman / or a William Burroghs playing for lost time // I was thinking about my mother / thinking about what’s mine / I was living my life like a Hollywood / but I was dying on the vine. Ich glaub ihm jedes Wort. Verlassen und einsam klagt er where were you, where were you? Where were you, when I needed you? in “Darling I Need You”. Die linke Hand spielt eine Melodie während die rechte in den Wahnsinn fällt, Cale überwirft sich und landet irgendwo in Paris, ca. 1919. Das umspielende Orchester von der Studioplatte ist hier verschwunden, Cale haut auf die Tasten ein, so dass er längst Blasen bekommen müsste. I’m the church and I’ve come / to claim you with my iron drum / la la la la la la la la la la . Der größte Schockmoment erlebe ich immer, wenn er “Fear” anspielt. Die feinen Anfangsakkorde überdecken den paranoiden Text noch (“standing, waiting for a man to show / wide eyed one eyed fixed on the door / this waiting’s killing me it’s wearing me down), doch spätestens wenn Cale im Zwischenteil dann das Piano zu zertrümmern versucht, läuft es einen eiskalt den Rücken runter. life & death are things you just do when you’re bored / say fear’s a man’s best friend! Seine Stimme überschlägt sich, Cale schreit und jede ergreifbare Melodie löst sich im Nichts auf. Eine besondere Bedeutung hat „Thoughtless Kind“ für mich, ein trauriges und dennoch tröstliches Stück Poesie über Abschied und Vorahnung
“if you grow tired of the friends you make
in case you mean to say something else
say they were the best of times you ever had
the best of times with the thoughtless kindwhat we see, what we imagine, the eyes tell us nothing
the bright light in the eyes of the ones we love will tell you nothing
except you’re the toughtless kind”Die drei vertonten Gedichte von Dylan Thomas aus Cales „Falkland Suite“ erscheinen ob der Reduktion umso intensiver, dunkler, enigmatischer. „Buffalo Ballett“ ist einer seiner melodischsten Balladen, Cale scheint indes keinerlei Mitgefühl für seinen Protagonisten zu spüren. Zum Schluss verbeugt sich Cale vor seinen Mentoren, der Andy Warhol Hommage „Style It Takes“ folgt seine furchterregende Version von Presleys „Heartbreak Hotel“. „feeling so lonely baby I could die“. Darauf seine Hymne, „I Keep A Close Watch“, pure Magie, eine Melodie wie flüssiges Gold und Cale gestohlene Mahung: “ I keep a close watch on this heart of mine“. Und ganz zum Schluss die Hymne aller Hymnen, Cohens „Hallelujah“. Mag auch der Witz und die Ironie von Cohen nicht durchschimmern, wie ergreifend sind diese sakralen, vieldeutigen Verse. Cales Stimme klingt schlicht und banal, ernst, nüchtern und eindringlich wie nie.
“it’s not a cry that you hear at night
it’s not somebody who’s seen the light
it’s a cold and it’s a broken hallelujah”Strömender Regen setzt ein und „Fragments Of A Rainy Season“ geht zu Ende.
Musik in all ihren Facetten und Emotionen. Natürlich ersetzt diese Quasi Best Of nicht Cales essentiellen Studioplatten, zeigt aber einen Künstler auf der Höhe seiner Kunst – erhaben, majestätisch, würdevoll.--
and now we rise and we are everywhere@nikodemus: Wieder sehr schöner Text über einer der besten Liveplatten forever!! Für mich der 3. *****….
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausDanke, ich korrigiere dich mal. Die beste Liveplatte. Vor „Live 66“, vor „Rust Live“ und was weiß ich. Sowas von * * * * *
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and now we rise and we are everywhereNaja, da gibt es noch ein paar Jazzaufnahmen….
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausToller Text zu einer Platte, die ich noch nicht kenne. Wird alsbald nachgekauft,
da ich zum einen John Cale sehr mag und zum anderen Deine Rezension Lust auf
dieses Album macht.--
Dein Thread ist ein sehr lobenswertes Unterfangen. In einigen Texten finde ich mich durchaus wieder, andere machen mich neugierig.
Aber:
– Sie sind immer nach dem gleichen Schema gestrickt: Einordnende Vorstellung des Künstlers, eigenes Kennenlernen des Albums, Würdigung einzelner Songs mit Zitaten. Ich finde das auf Dauer etwas ermüdend.
– Die Hälfte der Texte wäre in meinen Augen mehr als genug gewesen. Man kommt mit dem Lesen gar nicht mehr hinterher. Du verdirbst Dir mit der schieren Masse an Texten die Wirkung jedes einzelnen Textes.--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]muffkimuffki
Aber:– Sie sind immer nach dem gleichen Schema gestrickt: Einordnende Vorstellung des Künstlers, eigenes Kennenlernen des Albums, Würdigung einzelner Songs mit Zitaten. Ich finde das auf Dauer etwas ermüdend.
– Die Hälfte der Texte wäre in meinen Augen mehr als genug gewesen. Man kommt mit dem Lesen gar nicht mehr hinterher. Du verdirbst Dir mit der schieren Masse an Texten die Wirkung jedes einzelnen Textes.Ich kann diese Kritik nicht nachvollziehen.
1) Ein gewisses „Schema“ ist in diesem Falle eher hilfreich als ermüdend. Es geht auch nicht um einen Preis für experimentelles Schreiben, sondern um Vermittlung von Inhalten.
2) Wenn Niko jetzt die Zeit und Muße hat, diese Texte zu verfassen, dann soll er es tun. Niemand wird gezwungen, sie gleich und auf einmal zu lesen.Also Niko, weiter so. Blöd halt für mich, dass ich die letzte beiden Platten nicht kenne…
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)@muffki
ad1)Du hast schon recht, das Schema ist immer gleich. Bei Dylan hab ich z.B. eine Ausnahme gemacht, aber es gibt halt nicht zu jeder besonderen Platte eine eigene Geschichte bzw. will ich die auch nicht immer erzählen. Die Vorstellung des Künstler bzw. dessen Historie halte ich bei einigen Platten für extrem wichtig, gerade bei Künstlern, die eher unbekannt sind (z.B. Robert Wyatt). Bei einigen anderen (Dylan, Costello, Cale), die allgemein bekannt sind, hab ich schon versucht mich kurz zu fassen.ad2)
mit der Länge ist das so eine Sache, tlw. ist eine gewisse Länge von Nöten, um zu erklären, warum das Album mir wichtig ist. Vielleicht sollte ich ab und zu mal ein Album zerreißen, das würde zu einer größeren Abwechslung führen Dass die Texte nun übermäßig lang sind, kommt mir nicht so vor und wie Ah Um schon sagt, man muss ja nicht alle sofort lesen (oder überhaupt lesen, wenn sie einen nicht interessieren.
Aber schon ok, ich bin dankbar für deine Anmerkungen@Ah Um
Wenn du die letzten beiden Platten nicht kennst, solltest du sie dir halt zulegen, ich kann sie nur empfehlen@vega4
Bei Jazz kenne ich mich nicht aus, da kannst du natürlich Recht haben--
and now we rise and we are everywhereRanking
01. Nick Drake – „Five Leaves Left“
02. John Cale – “Fragments Of A Rainy Season”
03. Bob Dylan – “Time Out Of Mind”
04. Elliott Smith – „XO“
05. Talk Talk – “Spirit Of Eden”
06. Belle & Sebastian – “If You’re Feeling Sinister”
07. Robert Wyatt – “Shleep”
08. Elvis Costello – „Blood And Chocolate“
09. Love – “Forever Changes”
10. Nick Cave And The Bad Seeds – “The Good Son”11. Neil Young – „Time Fades Away“
12. Curtis Mayfield – „Curtis“
13. Kate & Anna McGarrigle – „Kate & Anna McGarrigle“
14. Jackson Browne – “Jackson Browne”
15. Donny Hathaway – “Everything Is Everything”--
and now we rise and we are everywhere -
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