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AutorBeiträge
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@niko: Merci, der Empfehlung werde ich gerne nachgehen. Da fällt mir ein, dass ich auch noch „Everything Is Everything“ benötige…
tugboat captainSind die nicht gleichbedeutend mit den Lebensrettern?
Du hast Recht, das „almost“ sollte ich weglassen.
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Du hast Recht, das „almost“ sollte ich weglassen.
Nenne mal ein paar Alben bitte, die in diese Kategorie gehören. Klingt interessant.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollMozzaNenne mal ein paar Alben bitte, die in diese Kategorie gehören. Klingt interessant.
Über konkrete Kandidaten muss ich noch näher nachdenken, aber ich denke, dass es sich vor allem um Fehlschläge von mir eigentlich geschätzter Künstler handeln wird. Die adäquate Herangehensweise muss freilich erst gefunden werden.
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MelodyNelsonÜber konkrete Kandidaten muss ich noch näher nachdenken, aber ich denke, dass es sich vor allem um Fehlschläge von mir eigentlich geschätzter Künstler handeln wird. Die adäquate Herangehensweise muss freilich erst gefunden werden.
Werden das Alben sein, die du kurz nach Veröffentlichung gehört hast, oder nimmst du auch Alben dazu, die „vor deiner Zeit“ sind? Wie siehts zB mit den Beach Boys aus und ihren späten Alben?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollMozzaWerden das Alben sein, die du kurz nach Veröffentlichung gehört hast, oder nimmst du auch Alben dazu, die „vor deiner Zeit“ sind? Wie siehts zB mit den Beach Boys aus und ihren späten Alben?
Sowohl als auch, denke ich. Im ersten Fall überwiegt die Enttäuschung, im zweiten das Bedauern. Die (richtig) späten Beach Boys, d.h. die Veröffentlichungen zwischen „Keepin‘ The Summer Alive“ und „Summer In Paradise“, wären für meine Zwecke übrigens eher ungeeignet, da ihre „Qualität“ ja recht eindeutig auf den Ausfall der Kreativkräfte zurückzuführen ist. Da bietet sich nicht ausreichend viel Angriffsfläche. „15 Big Ones“ wäre evtl. interessanter.
P.S. Wir sollten das Feld hier lieber Niko überlassen. Näheres bei Bedarf per PN.
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du bekommst von mir *****, niko!
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Nun auch endlich mein Lob. Wie schon deine LP-Faves ein ganz wunderbarer Thread und die persönlichen Geschichten machen ihn zu was ganz besonderem.
Und auch eine ganz hervorragende Auswahl, naja, fast…;-)
Zu zwei Songs habe ich ja auch eine ganz besondere Verbindung (Downtown und I Don’t Mind), über die ich mich natürlich besonders freue.
Also, bitte weitermachen!Hier mein Ranking:
1. Neil Young – Philadelphia *****
2. Buzzcocks – I Don’t Mind *****
3. Petula Clarc – Downtown *****
4. The Beach Boys – God Only Knows *****
5. The Byrds – Turn Turn Turn *****
6. The Beatles – A Hard Days Night *****
7. The Smiths – There’s A Light That Never Goes Out ** 1/2 (bitte nicht steinigen…).
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Zappa17. The Smiths – There’s A Light That Never Goes Out ** 1/2 (bitte nicht steinigen…)
Und wie siehts mit dem dazugehörigen Album aus ?
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtUnd wie siehts mit dem dazugehörigen Album aus ?
Ich kenn das komplette Album nicht, nur sechs Songs davon, naja, zwischen zwei und drei, mehr sicher nicht.
Ich kann halt einfach nichts mit ihnen anfangen, das wird auch nichts mehr.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Zappa1Ich kann halt einfach nichts mit ihnen anfangen, das wird auch nichts mehr.
So geht es mir eben leider auch. Unzählige Durchgänge bereits, aber es bleibt stets irgendwo zwischen 2,5 und 3,5 stecken. Aber genug, Niko sein Thread.
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Hold on Magnolia to that great highway moonTut euch keinen Zwang an
@Zappa
Du hast ja auch Probleme mit Morrissey Stimme, oder? Da ist natürlich wenig zu machen, aber falls doch empfehle, ich dir mal bei youtube nach „There Is A Light“ zu suchen, wenn Männer und Frauen auf die Bühne stürmen wollen und Morrissey die Hand ausstreckt und singt „to die by your side, such a heavenly way to die“, das geht schon ans Herz. Allein schon das von Hitch Hike geklaute Riff, dass den Refrain einleitet und wie sich Morrissey in diese Zeilen hineinsteigert. Umwerfend. Immer Wieder. Hauptsätze! Ich bin wohl eher ein Empathiker--
and now we rise and we are everywherenikodemusTut euch keinen Zwang an
@Zappa
Du hast ja auch Probleme mit Morrissey Stimme, oder? Da ist natürlich wenig zu machen, aber falls doch empfehle, ich dir mal bei youtube nach „There Is A Light“ zu suchen, wenn Männer und Frauen auf die Bühne stürmen wollen und Morrissey die Hand ausstreckt und singt „to die by your side, such a heavenly way to die“, das geht schon ans Herz. Allein schon das von Hitch Hike geklaute Riff, dass den Refrain einleitet, wie sich Morrissey in diese Zeilen hineinsteigert. Umwerfend.Es ist einerseits seine Stimme, andererseits auch er selbst.
Ich kann das auch alles nachvollziehen, dass einem die Musik viel bedeuten kann, sicherlich auch textlich, die von dir zitierte Textzeile natürlich im besonderen, aber mich erreicht er/Smiths einfach nicht.
Und den einen oder anderen Song finde ich ja auch ganz in Ordnung.
Nach dem Video werde ich mich aber mal umsehen.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102BOB DYLAN – ’Cross The Green Mountain
OST: Gods & Generals 2003; Album: Tell Tale Signs 2008-10-08Neben den wenigen Songs, die einen in Sekundenbruchteilen faszinieren und im Inneren berühren können, in denen man sich wünscht, dass der Song doch schnell vorbei gehen soll, so dass die Schönheit bloß nicht zerstört werden kann, gibt es noch seltenere Songs, in dem die Hoffnung mitschwingt, sie würden einen permanent begleiten und niemals enden. Spezialist Robert Zimmerman hat mehrere dieser unglaublichen Songs geschrieben und obwohl ich den aktuellsten Song noch nicht lange kenne, sei ihm allen Platz der Welt eingeräumt.
’Cross The Green Mountain schrieb Bob Dylan für Ronald F. Maxwells (auch: „Gettysburg“) episches „God & Generals“, einen drei bis vierstündigen Historienfilm über den amerikanischen Bürgerkrieg. Auch wenn der Film keine guten Kritiken bekommen hat und mit rund 12 Millionen nur ein Fünftel der Kosten eingespielt hat, gelang Dylan mit seinem Soundtrackbeitrag einen seiner größten Songs, für dessen vollständige Einordnung in sein Gesamtwerk ich aber noch Zeit benötige.
In 12 Vierzeilern träumt Dylan eine Geschichte eines Soldaten, der in den Krieg zieht, sich bewusst über den baldigen Tod und über seine Aufgabe, in diesem Krieg für sein Vaterland zu sterben. Das Großartige an früheren wie auch diesem Text ist Dylans Fähigkeiten in verschiedene Rollen zu schlüpfen, von der ersten in die dritten Person zu hüpfen, so dass man am Ende nicht weiß, ob Dylan über sich selbst, einen Soldaten oder über einen selbst singt. Dylans Art und Weise, wie er innerhalb einer Strophe seine Worte von etwas allgemeinen bis hin zu etwas speziellen transformiert ist unglaublich (zB. „the world ist old, the world is gray, lessons of life can’t be learned in a day – I watch and I wait and I listen while I stand, to the music that comes from a far better land).
Den Brückenschlag von einem Antikriegslied hin zu einem offenen Liebeslied, den Dylan in der allerletzten Zeile unternimmt, lassen die vorangegangenen 47 Zeilen in einem völlig neuen Licht erblicken. Ich glaube es war Greil Marcus der anlässlich der Veröffentlichung von „Time Out of Mind“ sinnbildlich sagte, dass man den frühen Dylan zwar nicht verstand, aber wusste was er meinte und dass es bei dem späten Dylan sich umgekehrt verhält. Doch ist das bei Dylan überhaupt wichtig?
Was den Song weiterhin so großartig macht, sind Dylans poetische Bilder, die einen bei jedem Hören mehr sagen, als es manch vierstündiger Film kann. Allein die Anfangssequenz, wie der Erzähler an einem Bach einnickt und etwas erblickt, was aus dem Wasser steigt und über das Land der Reichen und Freien fegt. Die Angst steht in seinen Augen, als er das Ungeheuer erblickt, während vor ihm Altare brennen und er seinem Ende entgegensieht. Und das ist erst der Anfang.
Und wer immer noch der Meinung sein sollte, dass Dylan nicht singen kann, der höre sich ’Cross The Green Mountain an. Dylan konnte schon immer Silben verschlucken, dehen und ziehen, räuspern und rülpsen und immer schien es zu passen, schien es seine Gedichte zu unterstreichen. Wie Dylan seine Stimme zu einem Stolz verhilft, während er über verblendete Soldaten „hoch zu Ross singt“, das ehrenhafte Flüstern bei der Umschreibung des sterbenden Captains oder beim Zuschauen des eigenen Todes, die mitfühlende Trauer in seiner Stimme, als er über den Moment singt, in dem die Mutter die Nachricht über die Verletzung ihres Sohnes bekommt, all das ist unlernbar und nur den größten Sängern vergönnt.
Musikalisch bewegt sich Dylans Band dazu in einem der Stimmung angepassten Trauermarsch oder einem „funeral feel“, wie es in den Linernotes steht. In Variationen von vier Akkorden und einem fast nicht von der Strophenmelodie zu unterscheidenden Refrain, kombiniert hier Dylan hinter Benmont Tenchs hintergründiger Orgel, Charlie Sextons sublimer Gitarre und vor allem Larry Campbells Violine seinen thin wild mercury sound und platziert ihn irgendwo zwischen der Desire-, Blonde On Blonde- und Time Out of Mind-Phase. Erinnerungen werden wach an ähnlich auf- und absteigende Melodien Dylans, wie Sad Eyed Lady Of The Lowlands, Is Your Love In Vain, selbst Like A Rolling Stone. Indem Dylan in einem Song alle seine Stärken unter einem Hut packt, gelang ihm mit ’Cross The Green Mountain eine auch im Dylankosmos unvergleichliche Großtat.
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and now we rise and we are everywherenikodemusBOB DYLAN – ’Cross The Green Mountain
OST: Gods & Generals 2003; Album: Tell Tale Signs 2008-10-08In 12 Vierzeilern träumt Dylan eine Geschichte eines Soldaten, der in den Krieg zieht, sich bewusst über den baldigen Tod und über seine Aufgabe, in diesem Krieg für sein Vaterland zu sterben. Das Großartige an früheren wie auch diesem Text ist Dylans Fähigkeiten in verschiedene Rollen zu schlüpfen, von der ersten in die dritten Person zu hüpfen, so dass man am Ende nicht weiß, ob Dylan über sich selbst, einen Soldaten oder über sich selbst singt. Dylans Art und Weise, wie er innerhalb einer Strophe seine Worte von etwas allgemeinen bis hin zu etwas speziellen transformiert ist unglaublich (zB. „the world ist old, the world is gray, lessons of life can’t be learned in a day – I watch and I wait and I listen while I stand, to the music that comes from a far better land).
Großtat.Ja, genau daran hab ich auch gedacht. Denkt man mal an „No Direction Home“ wo er am Anfang sagt: „Ich stellte mir vor, in einem Heldenhaften Kampf zu sterben. Vielleicht ist diese Ära untergegangen.“ Das unterstreicht diese Theorie.
Wieder einmal ein toller Text Niko. Wundert mich, das du einen Song nimmst, den man noch gar nicht so lange kennt. Sehr gewagt, aber man merkt eben wenns funkt. Also Dylan hatte nie die Absicht, ihn auf ein Album zu packen, oder?--
Well I'm going where the water tastes like wine We can jump in the water, stay drunk all the time.RUFUS WAINWRIGHT – „Dinner At Eight“
Album: Want One 2003Zusammenfassung: Loudon und Kate lernen sich in Greenwich Village Anfang der 70er Jahre kenne und lieben, nach kurzer Zeit bekommen sie Rufus und Schwester Martha, beide Karrieren kommen ins Rollen, Kate trennt sich von Loudon und zieht nach Montreal. Wohlbehütet wachsen die Kinder ohne ihren Vater auf, den sie maximal in den Sommerferien in New York besuchen dürfen, dort aber nur stören. Dort entstehen auch Loudons wenig schmeichelnde Songs an seine Kinder, „Rufus is a tit man“ und „I’d rather be lonely“.
Rufus schrieb dazu: „I’m afraid of my father, …. like all sons are. Our relationship is one of intense love, intense fear, intense respect and intense disrespect. A lot of the keys to my psyche and my well-being lie in that relationship. The issues that result from not having a father around, or the son rebelling against the father, are universal. Their impact is incalculable.“
„Dinner At Eight“ basiert auf ein Abendessen von Rufus und seinem Vater im Anschluss an Rufus erster Platte (Rufus Wainright, 1998) und einem Artikel im amerikanischen Rolling Stone. Rufus platzte vor Stolz, welches nicht auf Loudon zutraf, woraufhin Rufus herrausspuckte, dass immerhin er es sei, der seinem Vater dazu verhalf, auch wieder mal im Stone erwähnt zu werden. Das ganze führte noch weiter zu Vorwürfen, Ärger und einem jahrelangen angespannten Verhältnis.
Als Katharsis schrieb Rufus „Dinner At Eight“, ein Song über das Verhältnis zu den Menschen die einem am meisten bedeuten und somit auch am tiefsten verletzen können. Hier wurde einer tief verletzt von jemandem, der ihn eigentlich über alles lieben sollte und das nie zeigen konnte. Das ganze Suchen nach Aufmerksamkeit, das affektierte Gehabe seiner Präsenz, das Zischen wenn er beim Singen tief Luft holt und seinen Kopf in den Nacken schmeißt, alles was Rufus auszudrücken versucht und das ihm zu dem verletzlichen Mensch werden ließ, den zu verstecken er versucht, hat seinen Ursprung in dem schwierigen Verhältnis zu dem Menschen, den er am meisten liebte.
Um den Kampf nach der Liebe seines Vaters auszudrücken, singt Rufus in einfacher Klavierbegleitung über sanften Streicher einige der eindringlichsten und ergreifensten Verse der Populärmusik: »no matter how strong, i’m gonna take you down with one little stone, i’m gonna break you down and see what your’e worth, what you’re really worth to me«.
Eine komplexe, auf- und absteigende Komposition spiegelt musikalisch das schwierige Verhältnis wider und Rufus entwirft diese großartigen Methaphern des „drifting white snows“, die das Zerwürfnis und die abkühlende Liebe zu seinem Vater wiedergeben, während im Hintergrund zarte Harfentöne die fallenden Schneeflocken evozieren. Bis alles im großen Finale kulminiert, im Kampf zwischen Vater und Sohn, der Vater mit Tränen in den Augen und der Sohn mit dem Stein in der Hand, bereit zum zuschlagen, als der Sohn erkennt, dass der Vater ihn doch liebt.
Rufus hatte den Song seit Jahren geschrieben, bis er sich traute, ihn 2003 auf seinem Album Want One zu veröffentlichen. Sein Vater weinte, als er ihm „Dinner At Eight“ vorspielte, mit Tränen in den Augen aufgrund seine eigenen Unzulänglichkeiten sowie den unnützen Kämpfen, die er mit seinen Sohn austrug.
Vorgetragen mit dickem Pathos aber ohne Selbstmitleid, Selbstsicherheit und offenem Visier ist „Dinner At Eight“ der Song von Wainwright, der mich immer wieder berührt, mich staunen lässt ob der direkten Ehrlichkeit mit der Rufus seine Gefühl trotz der erschütternden Erkenntnisse ausdrückt und mich mit einem Gänsehaut zurücklässt.
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and now we rise and we are everywhere -
Schlagwörter: Faves, User Reviews
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