Nick Cave & The Bad Seeds – Push The Sky Away (VÖ: 18.02.2013)

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  • #8687923  | PERMALINK

    robin

    Registriert seit: 11.02.2013

    Beiträge: 1,737

    “Kinder hört zu und lernt.“

    Konzertbericht aus Berlin

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #8687925  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

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    Der Auftritt gestern in Berlin war großartig. Es gibt sicherlich nicht viele Künstler, die Nick Cave an charismatischer Bühnenpräsenz toppen können. Nach einer kurzen Doku über die Entstehung des Albums hat er das komplette „Push The Sky Away“ mit Streichern und Berliner Kinderchor gespielt, im Anschluss gab es dann eine Art Greatest Hits-Selektion, „From Her To Eternity“, das von seiner Wucht und seinem Wahnsinn nichts eingebüßt hat, war für mich der Höhepunkt, aber den Mercy Seat, Deana, Ship Song, Your Funeral My Trial, Oh Children usw. vernahm man natürlich auch sehr gerne. Dass zum abschließenden „Stagger Lee“ eine Prügelei auf den Rängen ausbrach, war zwischenzeitlich ziemlich beängstigend, zumal kein Ordner weit und breit zu sehen war, passte aber zumindest thematisch zum zeitgleich sich ereignenden Massaker im Bucket o‘ Blood.
    Das Album klang durchwegs klasse und ist auf meiner 2013-Shopping Liste jetzt ganz oben.

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    #8687927  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Hier noch ein deutlich informierterer und informativer Bericht zum Konzert. (Thomas Wydler war entgegen der Auskunft im Laut-Artikel gar nicht dabei, das hatte Cave sogar explizit erklärt und entschuldigt.)

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    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #8687929  | PERMALINK

    kaesen

    Registriert seit: 17.06.2003

    Beiträge: 4,289

    Ich war mir ja nicht sicher, ob Nick Cave mich noch mal packen würde und habe gestern deshalb auch beim presale der Karten für D-Dorf gezögert, doch nach zwei Durchgängen ist die alte Magie wieder da. Welc schönes Album!

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    Käse ist gesund!
    #8687931  | PERMALINK

    times

    Registriert seit: 17.06.2011

    Beiträge: 2,396

    kaesenIch war mir ja nicht sicher, ob Nick Cave mich noch mal packen würde und habe gestern deshalb auch beim presale der Karten für D-Dorf gezögert, doch nach zwei Durchgängen ist die alte Magie wieder da. Welc schönes Album!

    habe jetzt ca 3 Durchläufe hinter mir: Ja, ich bestätige Deine Ausssage.

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    #8687933  | PERMALINK

    kaesen

    Registriert seit: 17.06.2003

    Beiträge: 4,289

    Karten sind gekauft, Herbst kann kommen.

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    Käse ist gesund!
    #8687935  | PERMALINK

    foe

    Registriert seit: 16.11.2007

    Beiträge: 4,794

    Sonic JuiceDer Auftritt gestern in Berlin war großartig….

    Nick Cave & The Bad Seeds im Admiralspalast, da wäre ich natürlich auch sehr gerne dabei gewesen. Ich höre gerade einen Mitschnitt von der radioeins-Präsentation des Konzerts. Sehr schön und nach ungefähr dreißig Jahren wieder mit Barry Adamson in der Bad Seeds Mannschaft. Ich weiß ja nicht, ob Adamson oder Martyn Casey den Bass bei „Water’s Edge“ oder „We Real Cool“ gespielt hat, jedenfalls fühle ich mich dort stark und sehr angenehm an alte „Tupelo“-Zeiten erinnert.

    Das Album habe ich heute erst einmal im Ganzen gehört. Zuerst fällt die Geschlossenheit des Albums auf, das sich wie aus einem Guss präsentiert. Das letzte Drittel ist vielleicht nicht mehr ganz so stark wie die ersten sechs Songs, aber das ist nur der erste Eindruck.

    Insgesamt sicherlich ein erster, früher Höhepunkt im Jahr 2013. Real Cool Herr Cave!

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    #8687937  | PERMALINK

    robin

    Registriert seit: 11.02.2013

    Beiträge: 1,737

    Vor ein paar Tagen habe ich mir das neue Album im Stream angehört – es ist grandios. Ein paar Song (wie Water’s Edge) sind deutlich von Warren Ellis Arrangements geprägt (erinnert an die Dirty Three).

    --

    #8687939  | PERMALINK

    robin

    Registriert seit: 11.02.2013

    Beiträge: 1,737

    foe

    Insgesamt sicherlich ein erster, früher Höhepunkt im Jahr 2013. Real Cool Herr Cave!

    Ja, das kann so sagen.

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    #8687941  | PERMALINK

    duplo

    Registriert seit: 23.05.2010

    Beiträge: 2,764

    Sonic JuiceDer Auftritt gestern in Berlin war großartig. Es gibt sicherlich nicht viele Künstler, die Nick Cave an charismatischer Bühnenpräsenz toppen können.

    Das glaube ich gerne, Sonic, hätt ich gerne erlebt.
    Ich habe ihn 2004 in Huxley´s neuer Welt gesehen. Ein wahnsinnig energetisches Konzert damals.
    Das neue Album ist natürlich eine ganz andere Nummer, gefällt mir aber in seiner Reduzierung sehr gut. Die beiden Stücke auf der 7″ sind hingegen ganz anders, weitaus bedrohlicher. Sie hätten atmosphärisch nicht wirklich ins Album Konzept gepasst, auch wenn sie textlich dazu gehören..

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    #8687943  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,023

    Wahnsinnig schön, da kratzen vier oder fünf Songs glatt an der *****.

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    #8687945  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    SPON:

    spiegel.de
    Wer das große Glück hatte, in der vergangenen Woche Zeuge zu sein, wie Nick Cave und die illuster zusammengestellen Bad Seeds (Ed Kuepper!) ihr neues Album im Berliner Admiralspalast in voller Länge aufführten, der bekam eine sehr plastische Vorstellung davon, welchen Weg der 55-jährige Sänger, Songwriter, Literat und Soundtrack-Komponist seit seinen fiebrigen Anfängen mit den Boys Next Door in Melbourne zurückgelegt hat: Im Anschluss an die streng zurückgenommen Songs von „Push The Sky Away“ schickte Cave den bis dahin anwesenden Kinderchor mit sardonischem Lächeln von der Bühne: Ihr dürft jetzt nicht mehr mitmachen, aber „hört gut zu… und lernt!“. Und dann lehnte sich die Band mit Brachialität in den Bad-Seeds-Klassiker „From Her To Eternity“ und ließen einige andere disparate Hymnen aus vergangenen Zeiten folgen.

    So mancher dachte ja, spätestens mit dem Weggang seines ältesten Weggefährten, Gitarrist Mick Harvey, hätte sich auch das Konzept Bad Seeds erledigt, einige hatten die Band bereits 2003 abgeschrieben, als Blixa Bargeld ausstieg. Doch „Push The Sky Away“, das 15. Album von Nick Cave und den Bad Seeds, bedeutet nicht nur eine triumphale Rückkehr, sondern auch eine musikalische Erneuerung der Bad Seeds.

    Denn einen entscheidenden Part in der Sound-Gestaltung übernimmt nun ganz offenbar Caves Grinderman- und Soundtrack-Partner Warren Ellis (das ist der kleine Bärtige, der seine Violine so feinfühlig spielt, wie er rabiat die Gitarre bearbeitet). Ellis, ansonsten Chef der verstörend stimmungsvollen Instrumentalband Dirty Three und Australier wie Cave, ist ein Meister darin, mit seiner Musik ein unterschwelliges Unbehagen zu erschaffen, die Erwartung einer gewaltigen Eskalation zu schüren, die dann aber doch enervierend vorenthalten wird. Also eigentlich etwas, was den monströsen, lustvollen Entladungen der früheren Bad Seeds diametral entgegensteht.

    Das neue Album lässt sich in eine Reihe mit gemäßigteren Werken wie „The Boatman’s Call“ stellen, aber in Wahrheit liegen zwischen blutigen Mörderballaden wie „Stagger Lee“, dem furiosen Abschluss des Berliner Konzerts, und der neuen, geisterhaften Single „We Know Who U R“ Welten. Auch an einem Nick Cave geht das Alter eben nicht spurlos vorbei: Der aus Elvis, Bibel und Kriminalgeschichte katalysierte heilige Zorn weicht mehr und mehr einer immer noch gefährlichen, aber viel besinnlicheren, schamanischen Reflexion. Und den Stoff dafür googelte sich Cave dieses Mal aus Internetnachrichten zusammen.

    So kommt es, dass im großen, fast achtminütigen Herzstück des Albums, dem „Higgs Boson Blues“, ein Bogen von der christlichen Missionierung über die Erfindung des teuflischen Rock’n’Rolls durch Robert Johnson bis hin zum Tod des Pop-Sternchens Miley Cyrus geschlagen wird. Jene als „Hannah Montana“ bekannt gewordene Sängerin, nach Avril Lavigne anscheinend die neueste Girlie-Obsession Caves, kommt gleich mehrmals in diesem Delirium einer Autofahrt nach Genf (wo das Higgs-Boson entdeckt wurde) vor. „Who cares what the future brings“, fragt Cave, und endet mit der vielleicht sogar erleichterten Feststellung: „Can’t remember anything at all.“ Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen negiert – die Bad Seeds geben sich ganz im Jetzt verortet.

    So erklärt sich auch, dass die auf einem langsam anschwellenden „Hey Joe“-Riff basierende Hurenmord-Hymne „Jubilee Street“, übrigens der einzige Song, der auf Gitarre aufbaut, von Cave noch einmal in beinahe gleicher Länge von „Finishing Jubilee Street“ erklärt wird, einem Spoken-Word-Rant, der wie ein Artikel- oder Blog-Kommentar im Internet wirkt. Das Titelstück schließlich zeigt, wie alles vielleicht doch weitergehen könnte: indem man nie aufhört, „den Himmel beiseite zu schieben“, um wieder, ja was zu sehen? Die Sterne? die Erlösung? Das Gesicht von Jesus? „Some people say it’s just Rock’n’Roll/ Oh, but it gets you/ Right down to your soul.“ In der Mördergrube ist noch Licht.

    (9.0) Andreas Borcholte

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    #8687947  | PERMALINK

    brundle

    Registriert seit: 08.05.2005

    Beiträge: 555

    BullittMich hat der nach NO MORE SHALL WE PART etwas verloren. Die 90er-Phase war einfach so stark und reichhaltig, mehr brauchte es eigentlich gar nicht. Freue mich dennoch auf jedes neue Album und zumindest das Cover ist schon mal mindestens Top 3.

    Sehe ich genau so. Abattoir Blues/The Lyre of Orpheus und Grinderman waren zwar toll, aber dieses gewisse Nick Cave Feeling hatten sie meiner Meinung nach nicht mehr- Außerdem nahm ich ihn in den letzten Jahren mehr als Filmmusik-Komponist u Schriftsteller wahr, als einen Rockmusiker.
    Hatte Cave irgendwie schon abgehakt, wäre da nicht die allgemeine Begeisterung über das neue Album. Hab sie bereits einige male gehört und finde, dass sie wirklich an seine besten Zeiten erinnert :-)

    --

    "and now for something completely different!"
    #8687949  | PERMALINK

    kaesen

    Registriert seit: 17.06.2003

    Beiträge: 4,289

    So sieht es aus. He’s back!

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    Käse ist gesund!
    #8687951  | PERMALINK

    pinback

    Registriert seit: 18.03.2007

    Beiträge: 1,223

    Hab das Album vorhin auch das erste Mal komplett durchgehört. Mein Eindruck war sehr positiv. Das würde sich ja mit den meisten Meinungen hier decken…
    Karten für Hamburg habe ich schon, ich denke bis dahin werde ich mich dann noch mit den ersten 4 Werken auseinandersetzen. Das Frühwerk habe ich bisher eher vernachlässigt, ab The Good Son war sein Schaffen mMn aber nahezu großartig. Und Tender Prey hat sich mir bisher auch noch nich vollständig erschlossen.

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