Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert
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AutorBeiträge
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irrlicht
stormy-monday Du siehst keine Zusammenhänge bei der fortschreitenden Brutalisierung der Gesellschaft? Echt nicht? Ich schon.
Nein, sehe ich nicht, für mich fällt das in die gleiche Kategorie wie die leidige „Killerspiel“-Debatte, die alle paar Jahre mal aus dem Archive geholt und entstaubt wird, wenn irgendeinem Jochem in der Redaktion langweilig wird. Die Treiber von Radikalisierung sind weltweit vermutlich immernoch Kapitalismus und damit entstehende Massenarmut, das Internet mit seinen unendlichen Verästelungen und der Umstand, dass extreme Ströme heute ein deutlich leichteres Spiel haben, mit daran angepassten Methoden anschlussfähig zu werden. Die Treiber der Radikalisierung heißen nicht Capital Bra und Apache207.
Die Psychologen sehen das ein wenig anders. Dem Rest stimme ich weitgehend zu.
Herrn Rossi mag ich nicht antworten. Das wäre eine Doktorarbeit, hab dafür keine Zeit. Nur so viel: Es war klar, was Gut und Böse war. Altamont, Manson, Clockwork Orange: Böse, böse, böse.
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Herrn Rossi mag ich nicht antworten. Das wäre eine Doktorarbeit, hab dafür keine Zeit. Nur so viel: Es war klar, was Gut und Böse war. Altamont, Manson, Clockwork Orange: Böse, böse, böse.Ach so, da war natürlich überhaupt keine Faszination im Spiel und man machte sich niemals lustig über skandalfreie „Saubermänner“ in der Unterhaltungsindustrie und die „heile Schlagerwelt“. Die Kids von heute aber können natürlich Gut und Böse nicht mehr unterscheiden, die sind ja blöd laut PISA, mal eben schnell einen Artikel verlinken …
(Natürlich siehst du „früher“ sehr viel differenzierter, weil du die Zeit aktiv miterlebt hast, weil das „deine“ Zeit war. Heute urteilst du als Außenstehender und gehst nach meinem Eindruck immer zielsicher den einfachstmöglichen Weg, dir dein Urteil zu bilden, und klingst dabei exakt wie die Eltern- und Großelterngeneration deiner Jugend.)
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Und meine eigentliche Aussage war: Auch „früher“ waren Gewalt und Grenzüberschreitungen in der Medienwelt der Kinder und Jugendlichen und auch in ihrem Umfeld allgegenwärtig, es müsste also eine hoffnungslos verrohte Generation sein …
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Wie war das doch gleich? Das Allerschlimmste ist, dass ich mittlerweile so klinge wie meine Eltern.
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l'enfer c'est les autres...herr-rossi
stormy-monday Herrn Rossi mag ich nicht antworten. Das wäre eine Doktorarbeit, hab dafür keine Zeit. Nur so viel: Es war klar, was Gut und Böse war. Altamont, Manson, Clockwork Orange: Böse, böse, böse.
Ach so, da war natürlich überhaupt keine Faszination im Spiel und man machte sich niemals lustig über skandalfreie „Saubermänner“ in der Unterhaltungsindustrie. Die Kids von heute aber können natürlich Gut und Böse nicht mehr unterscheiden, die sind ja blöd laut PISA, mal eben schnell einen Artikel verlinken … (Natürlich siehst du „früher“ sehr viel differenzierter, weil du die Zeit aktiv miterlebt hast, weil das „deine“ Zeit war. Heute urteilst du als Außenstehender und gehst nach meinem Eindruck immer zielsicher den einfachstmöglichen Weg, dir dein Urteil zu bilden, und klingst dabei exakt wie die Eltern- und Großelterngeneration deiner Jugend.)
Den Kids von heute fällt es schon schwerer, da zu differenzieren. Denn: Knarren und Gewalt, Blingbling, Frauenfeindlichkeit, Drogenhandel, Zuhälterei, in Teilen Antisemitismus sind doch häufig als gut dargestellt im Gangsta Rap.
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerreDu bist wirklich völlig schmerzfrei …
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Wir könnten jetzt reden über die moral panic der Erwachsenen angesichts von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Jugendkulturen im UK in den 60ern und 70ern, über die moral panic in den 80ern der USA über angeblich satanistische Spiele, über Gewaltverherrlichung und Sexismus in Rocktexten, über den Sexismus der Groupie-Kultur, über latenten Antisemitismus in der Post-68er-Linken, über Rockerbanden, die das „Born to be wild“-Lebensgefühl ganz locker mit harter Kriminalität vermählt haben, über die Verkultung der organisierten Kriminalität der Prohibitions-Ära in den 60ern und 70ern, und und und … Aber Memo an mich selbst: zwecklos, zwecklos, Zeitverschwendung.
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Darüber kann man auch diskutieren und reden. Aber mit Pauschalargumentierern, deren Haltung sich längst manifestiert hat, war und ist das nicht möglich. Da wird sich nichts bewegen.
Ich bewundere aber Deinen unbeugsamen Willen, solche Haltungen aufzuweichen, Rossi! Ich lese das gern, denn es ist erhellend.--
danke ebenfalls
claque
.. mit Pauschalargumentierern, deren Haltung sich längst manifestiert hat, war und ist das nicht möglich. Da wird sich nichts bewegen.seh ich auch so, das ist doch ein Kreis, der immer wieder an denselben Stellen einrastet, es wiederholt sich und wiederholt sich und wiederholt sich ..
nichtsdestotrotz lese ich deine Erläuterungen auch gerne
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out of the blueDanke claque, für die Zitate. Dieses finde ich besonders schön:
„Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüßten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit. Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung“ (Mönch Peter, 1274)
Jetzt schließt sich die Erwachsenenwelt sogar der Jugend an in Punkto Ungeduld und Unbeherrschtheit. Gibt’s doch gar nicht!
Lange her, dass ich dieses Lied von Ed Harcourt gehört habe, kam mir aber gleich in den Sinn beim Lesen der letzten Kommentare:
But can you count on me?
I might let you down
In a world that is so sensational
No you can count on me
I’m living for the now
Up against the older generation’s wall
Born in the ’70s
Born in the ’70s
After a length of time
You’re this parody
Just like the record’s stuck
Always repeating the past
That never liked you before
You had no reason to last
We’re in a silent war
A telepathic blast
And like my daddy said
These are exciting times
The future grabs my throat
And let’s me know it’s alright
If I believe in love
Then I believe in hate too
I’ll taste the darker stuff
To find some lasting truth--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)claqueDie Jugend von heute ist schon seit mehreren tausend Jahren verdorben und der Untergang ist nahe. Aber amüsant zu lesen ist das ewig Gleiche schon.
Der Vollständigkeit halber: Die jeweils lokale Zivilisation und Kultur ist seitdem auch mehrfach zusammengebrochen und wurde neu aufgebaut. Die für den Zusammenbruch Verantwortlichen waren mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit alle auch einmal jugendlich.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickImmerhin haben die aktuellen Jugendlichen noch keinen Weltkrieg angezettelt; da sind sie also zumindest schonmal besser als zwei der vorangegangenen Generationen.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dicknicht_vom_forumImmerhin haben die aktuellen Jugendlichen noch keinen Weltkrieg angezettelt; da sind sie also zumindest schonmal besser als zwei der vorangegangenen Generationen.
wie definierst Du denn Generation?
Seit 45 sind inzwischen 78 Jahre vergangen. Der aktuellen Generation ging doch bereits mindestens eine voran, die noch keinen Krieg angezettelt hat (wenn man sich auf DE beschränkt).
Sorry für das Offtopic im Voraus ….
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zissou
nicht_vom_forumImmerhin haben die aktuellen Jugendlichen noch keinen Weltkrieg angezettelt; da sind sie also zumindest schonmal besser als zwei der vorangegangenen Generationen.
wie definierst Du denn Generation?
Seit 45 sind inzwischen 78 Jahre vergangen. Der aktuellen Generation ging doch bereits mindestens eine voran, die noch keinen Krieg angezettelt hat (wenn man sich auf DE beschränkt).
Sorry für das Offtopic im Voraus ….Ich habe ja nicht gesagt, dass sie die einzige vorangegangene Generation sind, auf die das zutrifft. Mir habe ich da auch nichts vorzuwerfen.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dicknicht_vom_forum
zissou
nicht_vom_forumImmerhin haben die aktuellen Jugendlichen noch keinen Weltkrieg angezettelt; da sind sie also zumindest schonmal besser als zwei der vorangegangenen Generationen.
wie definierst Du denn Generation? Seit 45 sind inzwischen 78 Jahre vergangen. Der aktuellen Generation ging doch bereits mindestens eine voran, die noch keinen Krieg angezettelt hat (wenn man sich auf DE beschränkt). Sorry für das Offtopic im Voraus ….
Ich habe ja nicht gesagt, dass sie die einzige vorangegange Generation sind, auf die das zutrifft. Mir habe ich da auch nichts vorzuwerfen.
ok, alles klar, Missverständnis. Ich habe mich schon gefragt, wem ich den Krieg erklärt habe …..
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