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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Dominick BirdseyHoffentlich. Was für eine furchtbare Assoziation.
was glaubst du denn, warum ich das Lied für so schlecht halte!!!
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WerbungDominick BirdseyIch mag indes auch den Humor, die Kids singen zu lassen „And the Father who must be killed“.
Mir ist das zu platt. Und die Kinder kreischen an der Stelle wirklich unerträglich.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Definitiv ein Album, dem man mehrere Chancen geben muss (in diesem Jahr der eher „schwierigen“ Veröffentlichungen kein Einzelfall).
Mir gefällt es nach dem dritten Durchgang immer mehr; zumindest verhaften die ersten Gesangsschleifen im Kopfe.--
"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)Dick Laurentwas glaubst du denn, warum ich das Lied für so schlecht halte!!!
Wenn ich das heraushören würde, wäre es für mich auch unsäglich. Aber gottseidank höre ich nirgends T-Rex-Anleihen.
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Die Rezension in der „Weltwoche“ ist höchst positiv ausgefallen. So weit, so gut – besonders interessant fand ich aber die aufgeführten Zitate von Branchenkollegen. Noel Gallagher beispielsweise wird mit den folgenden Worten zitiert: „Was immer es in einem Song zu sagen gibt – Morrissey kann es am besten.“
Elvis Costello soll folgendes verlautbart haben: „Morrissey verfasst dermassen schöne Albumtitel, dass er es manchmal verschlampt, ebenso gute Musik zu schreiben.“
Nancy Sinatra hingegen hat beim Mozzer andere Qualitäten ausgemacht: „In London besuchte er mich im Hotel. Was mir am nächsten ging, war seine Umarmung. Er ist ein grossartiger Umarmer.“
Allesamt grossartige Zitate, wobei ich nur letzterem insofern nicht bedingungslos zustimmen kann, als der entsprechende Sachverhalt kaum zu verifizieren ist. Auf dem Pressefoto neben dem Artikel sieht Morrissey übrigens lustigerweise ein bisschen wie ein Sitzriese aus…
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Meine ersten Einschätzungen zu „Ringleader..“: „I Will See You In Far-Off Places“ ist ein grossartiger Opener – fürs Album, aber gewiss auch für kommende Konzerte! Der Song hätte meines Erachtens gut auf „Viva Hate“ gepasst, das ohnehin mein bisheriges Lieblingsalbum des Solo-Mozzers ist (zusammen mit „Maladjusted“).
Ebenfalls herausgestochen ist in den bisherigen Hördurchgängen „Life Is A Pigsty“ – ich verweise auf das oben genannte Zitat von Noel G. Nun bin ich eigentlich kein grosser Freund von siebenminütigen Pop-Songs, aber „Life Is A Pigsty“ durfte nun wirklich nicht kürzer ausfallen. Bei einer Umfrage auf Morrissey-solo.com wurde der Song mit riesigem Abstand zum Highlight des Albums erkoren. Ein zukünftiger Klassiker, keine Frage.
Die Vorab-Single „You Have Killed Me“ geht, wie im Rolling Stone richtigerweise vermerkt, gerade so durch. Ist aber erfreulicherweise einer der schwächeren Songs des Albums.
Mit der Produktion von Visconti kann ich gut leben. Gewiss, einige Songs leiden tatsächlich unter dem hemdsärmeligen Spiel von Morrisseys Rockertruppe – aber war das nicht schon immer so? Und manchmal wird’s ein bisschen arg seifig. Insgesamt scheint sich das Album also in eine ähnliche Richtung zu entwickeln wie sein Vorgänger: Einiges entzückt mich, anderes möchte ich nicht auf die einsame Insel mitnehmen. Entscheidend ist für mich, dass das ohnehin schon monumentale Züge aufweisende Morrissey-Gesamtwerk erneut um eine Handvoll ****1/2 – *****-Songs ergänzt wird. Mal ehrlich: Was kann man von diesem Chefankläger mehr verlangen, zumal da er gerade verliebt ist??
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Dick Laurentklingt nach schlechtem Regensound aus einem billigen Synthesizer, gabs in den 80ern in diversen Filmen
(oder was meinst du?)Ja, doch, ich meine wohl genau das. Es war mir nur so erschreckend präsent und kam mir so bekannt vor – möglicherweise habe ich ja neulich erst etwas gesehen, dass genau dieses Sample verwendet hat und erinnere mich jetzt nicht mehr.
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Der in „You Have Killed Me“ genannte Visconti ist übrigens nicht der Produzent.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon DynamiteDer in „You Have Killed Me“ genannte Visconti ist übrigens nicht der Produzent.
Ich tippe auf Lucchino Visconti.
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Oh well.
Die andere überflüssige Klugscheißerei, die ich mir heute erdachte habe, ist: Der Opener von „Southpaw Grammar“ sampelt den Anfang von Schostakowitschs Fünfter. Bis dato dachte ich das sei das Erkennungsthema aus „Dracula“.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon DynamiteDie andere überflüssige Klugscheißerei, die ich mir heute erdachte habe, ist: Der Opener von „Southpaw Grammar“ sampelt den Anfang von Schostakowitschs Fünfter. Bis dato dachte ich das sei das Erkennungsthema aus „Dracula“.
Nevermind. You’re welcome!
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Napoleon DynamiteDer in „You Have Killed Me“ genannte Visconti ist übrigens nicht der Produzent.
Bei einem Fernsehauftritt in der [B]C4 Chartshow hat er den Text aber spontan in „Tony Visconti is me“ geändert
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Dominick BirdseyBei einem Fernsehauftritt in der [B]C4 Chartshow hat er den Text aber spontan in „Tony Visconti is me“ geändert
Auf die nächste Zeile achten!
Ich denke die Platte wird mir gefallen.
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A Kiss in the DreamhouseDominick BirdseyIch glaube so ziemlich jeder Song auf „Ringleader“ ist besser als einer auf „Kill Uncle“.
Naja, sooo schlecht ist die auch nicht. Our Frank, Driving Your Girlfriend Home, (I’m) The End Of The Family Line, Sing Your Life, There’s A Place In Hell… und ganz besonders Mute Witness sind doch phantastische Songs, nur tut ihnen die anämische Produktion Langer und Winstanley schweren Schaden an, was das gesamte Album zu einer einzigen zähflüssigen Soße verkommen lässt.
Und jetzt kommt ein provokantes Statement: „Ich würde jeden der oben genannten Songs jedem beliebigen auf Ringleader mit Ausnahme von Life Is A Pigsty vorziehen.“ Andererseits muss sollte ich auch einräumen, dass keiner auf dem neuen Album so schlecht ist wie die schlechtesten auf Kill Uncle, die auch gleichzeitig das Mieseste sind was Morrissey jemals hervorgebracht hat.
Eine treffendere Paralle für Ringleader wäre allerdings Southpaw Grammar; und dies in vielerlei Hinsicht. Beide folgten in relativ kurzen Abständen auf ein erfolgreiches, unverschämt eingängiges Album und taten sich demzufolge in der Nachfolge schwer.
Southpaw Grammar hielt dem altersweisen und beinahe schon versöhnlich gestimmten Morrissey von Vauxhall And I einen Zerrspiegel vor, der ein vernarbtes Antlitz barg. Auf Southpaw war Morrissey nur noch Nebendarsteller – oder besser: Ringrichter – umgeben von Spottgeburten aus Dreck und Feuer; Dorfcasanovas, Boxer, doppelzüngige Working-Class-Autoren, Schüler, die ihren Lehrern an den Kragen wollen, Hooligans etc. Nur 8 Songs: Zwei davon treffen die 10-Minuten-Marke, einer beginnt mit einem zweiminütigen Schlagzeugsolo wie es Mozzer wohl auch selbst getrommelt haben könnte. Das Gitarrenspiel ist ausufernd und brutal, es schreit vor Pein, tritt und schlägt von allen Seiten auf Morrissey ein, der, zweifelhaft versuchend seine Stimme zu finden, nur noch Blut spuckt. Und am Ende erscheint der Geist von Johnny Marr, aber ach! ein Geist nur! Southpaw Grammar ist ein Brocken, es mangelt an übermäßig eingängigen Songs, auch die Singles bilden da keine Ausnahme. Und, unter uns: Morrissey war eigentlich immer eingängig. Das waren seine viel zitierten Vorbilder, das waren die Smiths: Pop wie Pop eigentlich immer sein müsste. Das
Sperrige habe ich ihm eigentlich nie abgekauft.Und dennoch geht von diesem Album eine seltsame Faszination aus, die nur schwer zu erklären ist, und sich erst offenbart, wenn man die obere Dreckschicht abkratzt. Eine Working-Class-Oper (jawoll!!) in 8 Akten, die Morrisseys gesamten Kosmos abdeckt, dabei keinen Hinterhof auslässt und jeden Kanaldeckel anhebt, um den fauligen Gestank zu inhalieren.
Mehr als zehn Jahre später hat sich nun, unter ähnlichen Voraussetzungen, mit
Latin Gram..ähh…Ringleader of the Tormentors ein Zwilling dazugesellt, der allerdings weitaus weniger sperrig ist, wenn auch genauso hässlich. Morrissey genießt das Dolce Vita, nimmt, Lieber Gott, bitte hilf mir! s-c-h-m-u-t-z-i-ge Worte in den Mund bis das sprichwörtliche Fass überläuft, lässt Kinder vom ödipalen Vatermord singen und davon, dass es im Leben nichts Normales gibt, fliegt den Bowie-Produzenten ein und bekommt Besuch von dem vielleicht gefragtesten Arrangeur der Welt.Und darüber schreibt dann auch die Presse. Und alle finden’s ganz toll und einigen sich auf diese Platte. Und dabei merken sie nicht, wie vieles hier nur Staffage ist, bestenfalls Operettenbühne. Das Morrissey schon besser gesungen hat, ist eine Binsenweisheit. Dass Morrissey schon besser produziert wurde auch.
Visconti schafft es meist nicht, dass Flickwerk, dass da Songs heißt, sinnvoll zu verbinden. Die Paarung Morrissey/Tobias ergibt nicht viel. Eine weitere – ganz persönliche – Einsicht ist, dass falsche Streicher einem guten Song weniger schaden als echte einem mittelmäßigen Helfen können. Doch das nur am Rande.Natürlich möchte ich hier keinen Komplettverriss abliefern: Ich liebe Morrissey. Seine Arbeit begleitet mich seit langem, sie hat Gewicht für mich und ich verbinde viele ganz private Erinnerungen mit ihr. Daher ist meine Enttäuschung eine ganz persönliche. Life Is A Pigsty ist einer seiner größten Momente, vielleicht genau das Station-to-Station-Drama, das ich mir von ihm schon immer gewünscht hatte. The Yongest Was The Most Loved, The Father Who Must Be Killed, I’ll Never Be Anybody’s Hero Now und die Single entfalteten mit nach und nach ihre Qualitäten.
Und dennoch habe ich das Gefühl, dass, wenn man das überflüssige Beiwerk entfernt, nicht genug bleiben wird von dieser Platte.
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Ich kenne nicht vieles von der neuen Platte, würde dir aber bisher so ziemlich in jedem Punkt wiedersprechen. Besonders, was du zu älteren LPs und den Smiths schreibst. Nun ja.
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A Kiss in the Dreamhouse -
Schlagwörter: Morrissey, Ringleader Of The Tormentors
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