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AutorBeiträge
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atomHast du eigentlich damals auch Ocean of Sound: Aether Talk, Ambient Sound and Imaginary Worlds von David Toop gelesen? Es gab sogar eine sehr interessante Kompilation zum Buch. Das war jededenfalls eine sehr spannende Zeit in den 90ern mit den ganzen Bezügen zu Miles und Wiederentdeckungen, Remixen, Re-Remixen und Werkschauen.
nein, danke für den hinweis! und auf der compilation findet sich „black satin“…
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gypsy-tail-wind
Kam „Dark Magus“ auch nicht regulär in den USA heraus? War „In Concert“ das letzte dort erschienene aktuelle Live-Album?in japan 1977, in den usa erst inform der doppel-cd (mit den liebman-linernotes) 1997. IN CONCERT war wohl als live-album zu ON THE CORNER konzipiert (mit einem ähnlichen artwork), aber selbst hier in der umfrage merkt man ja, dass das bis heute so nicht rezipiert wird.
Krass, das war mich so deutlich auch nicht bewusst … ich habe die Sachen alle (also ohne „Agartha“ und „Pangaea“) in den 1997er-Ausgabe aufs Mal gekauft und mir nie grosse Gedanken gemacht, wie greifbar (oder nicht) die Aufnahmnen in den USA (oder sonswto) damals waren. Bei den letzten zwei war es ja klar, aber die US-CDs aus den frühen 90ern waren wiederume ebenfalls so leicht zu kriegen, dass ich mir nie gross Gedanken gemacht hatte.
vorgarten
den sound von AGHARTA und PANGAEA hat man irgendwann schon wertschätzen können (und DARK MAGUS erschien ja ende der 90er als vorläufer von jungle), aber dass das ja auch ein afrofuturistischer ansatz war, ist mir auch erst kürzlich klargeworden. miles war zwar p-funk-fan, aber was er machte klang ja doch sehr anders. aber wie sehr seine mitt-70er-musik gleichzeitig rückwärts (kollektive percussion, schwarze groove-trance) und vorwärts (science-fiction-sounds, feedback, loops, technik) ausgerichtet war und spätestens nach dem weggang von liebman auch wieder eine rein schwarze performance, fiel mir erst auf, als ich mir nochmal die originalcover angesehen habe.atom@.vorgarten: Hast du eigentlich damals auch Ocean of Sound: Aether Talk, Ambient Sound and Imaginary Worlds von David Toop gelesen? Es gab sogar eine sehr interessante Kompilation zum Buch. Das war jededenfalls eine sehr spannende Zeit in den 90ern mit den ganzen Bezügen zu Miles und Wiederentdeckungen, Remixen, Re-Remixen und Werkschauen.
Das ist dann wieder super interessant … also einerseits Afro-Futurism (leuchtet mir vollkommen ein, und das war es, was ich mit der fehlenden Erkenntnis von Seiten Columbia/Macero meinte, das hätte man doch massiv vermarkten können), andererseits dann diese sehr weisse Rezeption und Fortschreibung in den 90ern (Buch und CD hatte ich damals zwar mitgekriegt, aber mich nie wirklich drein vertieft). Ist ja schön, dass da Debussy und Cage und Eno und Brötzmann (!) dabei sind, immerhin dann auch noch Ornette … schon auffällig, oder nicht? Mindert nicht den Wert oder so, das ist ja alles auch längst historisch kontextualisiert zu betrachten, aber damals war es halt das Umfeld, in dem unsereins diese Musik warnahm (die „Panthalassa“-CD hatte ich auch gekauft, aber Toop nie, ich war dafür wohl auch ein paar Jahre zu jung bzw. vertiefte mich halt da gerade erst in den Hard Bop und musste mir den Zugang zum Free erst noch erarbeiten, mit Jazz-Rock hatte ich ebenfalls noch nicht viel am Hut, und mit Ambient erst recht nicht).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDas ist dann wieder super interessant … also einerseits Afro-Futurism (leuchtet mir vollkommen ein, und das war es, was ich mit der fehlenden Erkenntnis von Seiten Columbia/Macero meinte, das hätte man doch massiv vermarkten können), andererseits dann diese sehr weisse Rezeption und Fortschreibung in den 90ern (Buch und CD hatte ich damals zwar mitgekriegt, aber mich nie wirklich drein vertieft). Ist ja schön, dass da Debussy und Cage und Eno und Brötzmann (!) dabei sind, immerhin dann auch noch Ornette … schon auffällig, oder nicht? Mindert nicht den Wert oder so, das ist ja alles auch längst historisch kontextualisiert zu betrachten, aber damals war es halt das Umfeld, in dem unsereins diese Musik warnahm (die „Panthalassa“-CD hatte ich auch gekauft, aber Toop nie, ich war dafür wohl auch ein paar Jahre zu jung bzw. vertiefte mich halt da gerade erst in den Hard Bop und musste mir den Zugang zum Free erst noch erarbeiten, mit Jazz-Rock hatte ich ebenfalls noch nicht viel am Hut, und mit Ambient erst recht nicht).
ja, eno und brötzmann… ich hab mir das jetzt mal bestellt, ich weiß nicht, ob ich miles so über die ambient-schiene lesen mag. mein hildesheimer kollege johannes ismaiel-wendt betreibt postkoloniale musikanalyse, forscht aber vor allem über sample-techniken und den black atlantic, wollte ich schon in die cultural-approproation-debatte einwerfen, aber das macht ja keinen spaß da. aber sollte ich auch erstmal lesen, ich weiß von seinen spannenden positionen nur aus kurzen gesprächen, inwieweit miles da eine rolle spielt, weiß ich nicht, habe ich mal mitbestellt.
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vorgarten
gypsy-tail-windDas ist dann wieder super interessant … also einerseits Afro-Futurism (leuchtet mir vollkommen ein, und das war es, was ich mit der fehlenden Erkenntnis von Seiten Columbia/Macero meinte, das hätte man doch massiv vermarkten können), andererseits dann diese sehr weisse Rezeption und Fortschreibung in den 90ern (Buch und CD hatte ich damals zwar mitgekriegt, aber mich nie wirklich drein vertieft). Ist ja schön, dass da Debussy und Cage und Eno und Brötzmann (!) dabei sind, immerhin dann auch noch Ornette … schon auffällig, oder nicht? Mindert nicht den Wert oder so, das ist ja alles auch längst historisch kontextualisiert zu betrachten, aber damals war es halt das Umfeld, in dem unsereins diese Musik warnahm (die „Panthalassa“-CD hatte ich auch gekauft, aber Toop nie, ich war dafür wohl auch ein paar Jahre zu jung bzw. vertiefte mich halt da gerade erst in den Hard Bop und musste mir den Zugang zum Free erst noch erarbeiten, mit Jazz-Rock hatte ich ebenfalls noch nicht viel am Hut, und mit Ambient erst recht nicht).
ja, eno und brötzmann… ich hab mir das jetzt mal bestellt, ich weiß nicht, ob ich miles so über die ambient-schiene lesen mag. mein hildesheimer kollege johannes ismaiel-wendt betreibt postkoloniale musikanalyse, forscht aber vor allem über sample-techniken und den black atlantic, wollte ich schon in die cultural-approproation-debatte einwerfen, aber das macht ja keinen spaß da. aber sollte ich auch erstmal lesen, ich weiß von seinen spannenden positionen nur aus kurzen gesprächen, inwieweit miles da eine rolle spielt, weiß ich nicht, habe ich mal mitbestellt.
Meine Lektüre liegt schon einige Zeit zurück, ich habe in der damaligen Zeit extrem viel über Miles gelesen und habe alles, was an den Rändern auftauchte, mitgenommen. Etwas später als der Toop Band erschien ja noch More Brilliant than the Sun: Adventures in Sonic Fiction von Kodwo Eshun. Diese Näherungs-Ansätze und Vermischung von Theorie und Musik war damals ziemliches Neuland für mich. Im Zuge des ganzen Wiederhörens werde ich das alles mal wieder sichten und querlesen. Allein dafür hat sich der Thread schon gelohnt. PS: Danke für deinen Hinweis auf Ismaiel-Wendt.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Für den Hinweis auf Ismaiel-Wendt bedanke ich mich ebenfalls, das klingt interessant!
Und @atom, berichte doch bitte mal in Kurzform über die erneute Sichtung – ich bin da grundsätzlich eher skeptisch aber natürlich an irgendwelchen bei Toop aufgezeigten Querverweisen usw. (auch wenn sie zu Milhaud führen ) durchaus interessiert. Solche Lektüren können ja sehr anregend sein, ohne dass man die grundlegenden Prämissen teilen muss.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaatom Etwas später als der Toop Band erschien ja noch More Brilliant than the Sun: Adventures in Sonic Fiction von Kodwo Eshun.
damit konnte ich ja nie etwas anfangen, abgesehen von den vielen schicken neologismen, „chaosmos“ und „rhythmengines“ usw. man hat die ganze zeit das gefühl: der typ hat recht, aber was er schreibt verdampft sofort wieder, nachdem man es gelesen hat. vaporead, sozusagen
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gypsy-tail-windFür den Hinweis auf Ismaiel-Wendt bedanke ich mich ebenfalls, das klingt interessant!
Und @atom, berichte doch bitte mal in Kurzform über die erneute Sichtung – ich bin da grundsätzlich eher skeptisch aber natürlich an irgendwelchen bei Toop aufgezeigten Querverweisen usw. (auch wenn sie zu Milhaud führen ) durchaus interessiert. Solche Lektüren können ja sehr anregend sein, ohne dass man die grundlegenden Prämissen teilen muss.Das mache ich gern.
vorgarten
atom Etwas später als der Toop Band erschien ja noch More Brilliant than the Sun: Adventures in Sonic Fiction von Kodwo Eshun.
damit konnte ich ja nie etwas anfangen, abgesehen von den vielen schicken neologismen, „chaosmos“ und „rhythmengines“ usw. man hat die ganze zeit das gefühl: der typ hat recht, aber was er schreibt verdampft sofort wieder, nachdem man es gelesen hat. vaporead, sozusagen
Mir ging es da sehr ähnlich und letztlich fand das auch nicht so ergiebig, habe das damals mehr als Inspirationsquelle genutzt für meine eignen Ausflüge.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Mal eine Frage in die Runde ich suche eine sehr gute Biografie, was wäre denn hier zu empfehlen?
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Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 16.01.2025 um 22:00: On the Decks Vol. 32: Money Talks #01kinksterMal eine Frage in die Runde ich suche eine sehr gute Biografie, was wäre denn hier zu empfehlen?
Ich fand seine Autobiographie sehr lesenswert: https://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/Miles-Davis-1926-1991-Miles-The-Autobiography/hnum/2054300
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How does it feel to be one of the beautiful people?Ich find das Buch von Szwed gut
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.Ich halte Milestones von Jack Chambers für eine sehr gelungene Mischung aus Biographie und Analyse. Das Buch, das ursprünglich in zwei Einzelbänden (1983 & 1985) erschienen ist, hat auch Quincy Troupe maßgeblich beeinflusst, denn er hat für die oben erwähnte „Autobiogrphie“ ganze Passagen übernommen.
Den Szwed-Band kenne ich leider noch nicht, er könnte aber aktuell die beste Wahl sein, da sowohl Ian Carrs Biographie als auch Jack Chambers Band deutlich älter sind.Im Nachbarthread hatte ich vor 6 Jahren mal folgendes geschrieben:
atom
ClauWas muss ich noch über Miles lesen?
Es bietet sich an, wenn man nach der „Autobiographie“ Ian Carrs Biographie liest. Mir hat sie damals jedenfalls sehr viel neue Facetten eröffnet. Ebenso lohnen sich die beiden „Milestones“-Bände von Jack Chambers, die es mittlerweile aber auch als Einzelausgabe bei Da Capo gibt. Wenn du mehr über die Musik lesen willst, wie sie im Wandel der Zeit rezipiert wurde, dann möchte ich dir „A Miles Davis Reader“ aus der Reihe von Smithonian Press empfehlen. Du bekommst dort eine Menge Artikel und Essays aus unterschiedlichen Publikationen (u.a. aus dem Downbeat). Noch besser ist allerdings der alleinige Fokus auf den Downbeat, den du mit dem Band „The Miles Davis Reader“ von Frank Alkyer erhältst. Der Band gliedert sich in drei Teile: „Miles in the News“, „Features“ und „Reviews“. Allein der letzte Teil, der 131 Reviews der Jahre 1946 bis 2006 enthält rechtfertigt die Anschaffung.
Links:
Frank Alkyer: The Miles Davis Reader
Ian Carr: Miles Davis – The Definitive Biography
Jack Chambers: Milestones
Bill Kirchner: A Miles Davis Reader--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...clau
kinksterMal eine Frage in die Runde ich suche eine sehr gute Biografie, was wäre denn hier zu empfehlen?
Ich fand seine Autobiographie sehr lesenswert: https://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/Miles-Davis-1926-1991-Miles-The-Autobiography/hnum/2054300
+1
Da kann ich nur zustimmen. Außerdem bekommst du dort im Anhang noch eine sehr informative Discografie.
Gestern Sketches Of Spain nach langer Zeit wieder gehört – sehr schön, allein das Concerto!
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was Außerdem bekommst du dort im Anhang noch eine sehr informative Discografie.
vielleicht, weil es nicht alle wissen: die webseite von peter losin enthält eine der informativsten, präzisesten und hilfreichsten diskografien, die es in der jazzforschung gibt. (trotzdem fehlt immer noch die angabe, wer am 6.2.1970 die sitar spielt!)
für die letzte phase nach dem comeback (ab 1980) kann ich george coles THE LAST MILES sehr empfehlen, ich glaube, mehr informationen kann man nicht zusammentragen, dazu gibt es auch eine webseite mit dem ganzen forschungsmaterial.
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vorgarten
was Außerdem bekommst du dort im Anhang noch eine sehr informative Discografie.
vielleicht, weil es nicht alle wissen: die webseite von peter losin enthält eine der informativsten, präzisesten und hilfreichsten diskografien, die es in der jazzforschung gibt. (trotzdem fehlt immer noch die angabe, wer am 6.2.1970 die sitar spielt!)
für die letzte phase nach dem comeback (ab 1980) kann ich george coles THE LAST MILES sehr empfehlen, ich glaube, mehr informationen kann man nicht zusammentragen, dazu gibt es auch eine webseite mit dem ganzen forschungsmaterial.Peter Losin ist für mich immer die erste Quelle, wenn es um diskographische Aspekte geht. Leider gefällt mir die Navigation nicht sonderlich gut, das haben Nobuaki Togashi, Kohji Matsubayashi und Masayuki Hatta mit ihrem Jazz Discography Project insgesamt besser gelöst, allerdings sind die nie so aktuell. Man kann doch davon ausgehen, dass Khalil Balakrishna am 6.2.1970 die Sitar gespielt hat, oder?
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
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