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Ich frage mich mittlerweile öfters, ob die Hörer sich wirklich Gedanken über eine persönliche Entwicklung machen? Ich schrieb und sang mit 20 anders und andere Lieder. Würde ich heute singen, dann wären es Lieder die weitere 20 Jahre Erfahrungen beinhalten. Schreib ich heute, so bestimmt in vielem anders, weil sich Lebensinhalte wesentlich von denen, die ich vor 20 Jahren hatte, geändert haben.
Warum billigen wir dies nicht musikalisch und lyrisch den Künstlern zu? Warum muß ein Waits immer an „Swordfishtrombones oder closing time“ gemessen werden oder ein Leonard Cohen an „Songs of Love and Hate“?
Mitch Ryder hasste eine zeitlang immer die Vergleiche mit der Detroit Wheels Zeit und den Aufforderungen „Jenny take a ride“ auf jedem Konzert zu spielen. Nur in Europa billigte man ihm zu, auch seine neuen Songs zu spielen.
Ich habe mehr Respekt vor diesen „grauen“ Eminenzen, weil sie sich nicht verbiegen, um den Publikum zu gefallen. Sie haben etwas mitzuteilen und wer ihnen zuhören will, der kann es tun und daran sein Freude haben. Wer lieber die alten Alben hören möchte, soll sie gern hören, doch bitte mit dem Abstand eine lange und reife künstlerische Entwicklung, nicht an eine dazu unpassende Zeit zu verknüpfen. Wer die neuen Alben hören möchte, der wird auch die Zeit mit einbeziehen, die der Künstler in seinem Werk wiedergibt. Wir haben 2004… noch!
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deHighlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
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WerbungOriginally posted by MitchRyder@7 Nov 2004, 19:05
Warum muß ein Waits immer an „Swordfishtrombones oder closing time“ gemessen werden oder ein Leonard Cohen an „Songs of Love and Hate“?Weil es schwer ist, das nicht zu tun. Es ist allerdings ein Unterschied, ob ich mich als Hörer an die Maßstäbe erinnere, die ein Künstler mal gesetzt hat, oder ob ich sie stur einfordere wie eine monatliche Gehaltszahlung.
Cohen hat eine erfreulich lockere Haltung zu diesen Dingen. Sein 1985er Konzert in Hannover begann er mit der schönen Ansage: „Tonight we will play old songs and new songs for you. The old songs will have new arrangements, the new songs will have old arrangements.“ Nach dem Set fragte ihn ein Reporter der „Neuen Presse“, wieso er denn „Lover Lover Lover“ nicht gespielt habe. Cohens Antwort: „I forgot.“
(P. S.: Mal bei „Dear Heather“ auf die Copyrights gekuckt? Lohnt sich. Stichwort „Old Ideas“.)
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Fünf Sterne von Uncut, vier von MOJO.
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Originally posted by Jörg König@5 Nov 2004, 19:01
Dear Heather (das Album, der Titelsong ist ja noch eine allerdings große Sache für sich) klingt für mich so, als sei Cohen mit einem Achselzucken und den Worten „Scheiß drauf, ich mache das jetzt so“ ins Studio gegangen. Vermutlich mit Anzug und Krawatte.Das ist Punk.
Für mich klingt das eher so, als sei dieses Machwerk ausschliesslich am Laptop zusammengemurkst worden. Arbeitet Cohen jetzt eigentlich bei der AOK? ;) Ist ihm die Raucherpause, in der er den letzten Versuch eines Albums aufgenommen hat, gekürzt worden? Konnte niemand die Maultrommel Taste sperren?
„Scheiß drauf“ halte ich für einen treffenden Kommentar zu Dear Heather. 1* und jetzt bitte in den Altersruhestand treten, bevor Berufsverbot droht.
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.The Making-of „Dear Heather“:
http://www.anjani-music.com/dearheather-interview.htm
Anjani sagt zum Titelsong:
„I wondered how people would react to it. To those who are irritated and perhaps even incensed by it, try a glass of Bordeaux and put it on autoplay until you stop taking it all so seriously.“
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Some men find strength by going their lonely ways -
Schlagwörter: Dear Heather, Leonard Cohen
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