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Ich frage mich mittlerweile öfters, ob die Hörer sich wirklich Gedanken über eine persönliche Entwicklung machen? Ich schrieb und sang mit 20 anders und andere Lieder. Würde ich heute singen, dann wären es Lieder die weitere 20 Jahre Erfahrungen beinhalten. Schreib ich heute, so bestimmt in vielem anders, weil sich Lebensinhalte wesentlich von denen, die ich vor 20 Jahren hatte, geändert haben.
Warum billigen wir dies nicht musikalisch und lyrisch den Künstlern zu? Warum muß ein Waits immer an „Swordfishtrombones oder closing time“ gemessen werden oder ein Leonard Cohen an „Songs of Love and Hate“?
Mitch Ryder hasste eine zeitlang immer die Vergleiche mit der Detroit Wheels Zeit und den Aufforderungen „Jenny take a ride“ auf jedem Konzert zu spielen. Nur in Europa billigte man ihm zu, auch seine neuen Songs zu spielen.
Ich habe mehr Respekt vor diesen „grauen“ Eminenzen, weil sie sich nicht verbiegen, um den Publikum zu gefallen. Sie haben etwas mitzuteilen und wer ihnen zuhören will, der kann es tun und daran sein Freude haben. Wer lieber die alten Alben hören möchte, soll sie gern hören, doch bitte mit dem Abstand eine lange und reife künstlerische Entwicklung, nicht an eine dazu unpassende Zeit zu verknüpfen. Wer die neuen Alben hören möchte, der wird auch die Zeit mit einbeziehen, die der Künstler in seinem Werk wiedergibt. Wir haben 2004… noch!
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de