kramers LP Faves

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  • #4132697  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Danke. Nun muß ich nur noch lernen, „minimalistisch“ und „Becken-Teppich“ zusammenzudenken. Gar nicht so leicht.

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    #4132699  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    topsDanke. Nun muß ich nur noch lernen, „minimalistisch“ und „Becken-Teppich“ zusammenzudenken. Gar nicht so leicht.

    Warum? Trotz des fast konstant vorhandenen „Becken-Teppichs“ ist Murrays Spiel sparsam und unaufdringlich. Darum habe ich es als minimalistisch bezeichnet. Ist das so widersprüchlich?

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    #4132701  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Schon. Eine Definitionsfrage wohl. „Becken-Teppich“ insinuiert „dicht“, „minimalistisch“ meint spieltechnisch eigentlich Reduktion auf das Wenige. Ich will nicht darauf herumreiten, blieb halt hängen in einem lange nicht aktivierten Gedächtniswinkel. „Unaufdringlich“ fand ich Murrays Schlagzeug nicht, eher überpräsent. Freue mich darauf, das demnächst nachhören zu können (und mich womöglich revidieren zu müssen). Darum geht’s doch.

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    #4132703  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    topsEine Definitionsfrage wohl. „Becken-Teppich“ insinuiert „dicht“, „minimalistisch“ meint spieltechnisch eigentlich Reduktion auf das Wenige.

    Okay. So gesehen macht „minimalistisch“ natürlich keinen Sinn. Berichtest Du bitte unbedingt nochmal, wenn Du das Album erneut hören konntest? Vielleicht können Napo, atom, Hat & Co. ja auch noch etwas dazu schreiben.

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    #4132705  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,709

    topsÜberdies störte mich bei „Spiritual Unity“ bisweilen Murrays Beckenlastigkeit enorm, dieses fast flächige Sausen und Brausen, durchaus kongenial Aylers „seelenvolles“ Spiel untermalend, mir aber in der Summe zu „bewegt“. Napos Charakterisierung von Murrays Drums als „minimal“ und „hart“ widersprechen diesem Eindruck allerdings diametral. Sollte mich die Erinnerung derart trügen?

    Ich würde Murrays Spiel auch als sehr beckenlastig bezeichnen, was mich aber zu keinem Zeitpunkt stört. Irgendwie fügt sich Murray wunderbar an den Leader an und unterstützt diese brennenden und lodernden Ausbrüche von Ayler.

    Mein Ranking deiner mir bekannten Faves:
    1. JOHN COLTRANE – My Favorite Things * * * * *
    2. TELEVISION – Marquee Moon * * * * *
    3. THE SMITHS – The Queen Is Dead * * * * *
    4. TIM BUCKLEY – Starsailor * * * * 1/2
    5. NEIL YOUNG – On The Beach * * * * 1/2
    6. ALBERT AYLER – Spiritual Unity * * * * 1/2
    7. BLONDIE – Blondie * * * * 1/2
    8. DONALD FAGEN – The Nightfly * * * *
    9. KATE BUSH – Hounds Of Love * * * *
    10. RICHARD HELL & THE VOIDOIDS – Blank Generation * * * *
    11.THE DOORS – Strange Days * * * *

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #4132707  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    atomIrgendwie fügt sich Murray wunderbar an den Leader an und unterstützt diese brennenden und lodernden Ausbrüche von Ayler.

    Ich habe mit der Platte schon immer gewisse Schwierigkeiten. Die Attraktion ist ganz klar Ayler. Sein erdiger und robuster Ton, sein furchtloser Umgang mit der Konvention, seine Liebe zur Tradition und der Melodie.
    Die Interaktion zwischen den Musikern, eigentlich eine der speziellen Freuden des Free Jazz, empfinde ich jedoch als nicht besonders gut entwickelt. Murray bereitet dem Leader den schon erwähnten Becken-Teppich, gibt aber wenig Impulse und bleibt wie Peacock doch eindeutig in der Rolle des Begleiters anstatt zum gleichberechtigten Partner zu werden.
    Eine gute Platte allemal, auch wenn ich sie nicht ganz so gut sehe, und wieder eine schöne Besprechung.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #4132709  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    R.E.M. – Chronic Town (IRS, 1982)

    Wolves, Lower
    Gardening at Night
    Carnival of Sorts (Boxcars)
    1,000,000
    Stumble

    „The voice tells of knowledge but doesn’t give too much away. The songs have mystery but are in o way fuzzy“
    (Richard Grabel, NME 1982)

    Alles was R.E.M. zumindest bis in die Mitte er 80er Jahre ausmachen sollte ist hier bereits in voller Perfektion entwickelt: die wunderbaren Pop-Songs mit deutlichem Byrds-Einfluss und klaren Garagen-Wurzeln, Stipes nahezu unverständliches Genuschel, dass die ohnehin kryptischen Songs zu einem kompletten Mysterium werden lässt und allem den Charme verleiht, den R.E.M. irgendwo im Niemandsland zwischen „Pop Song 89“ und „Shiny Happy People“ weitgehend verloren haben.

    Die frühen R.E.M. schienen immer wie ein paar störrische aber gutmütige Aussenseiter, die Musik für ihresgleichen machten. Wer sich einmal Live-Aufnahmen aus den frühen Jahre der Band anhört, als sie in ihrem kleinen Van durch die halben Vereinigten Staaten tourten und selbst in den kleinsten Pizza-Restaurants spielten, wird schnell erkennen, dass die heutigen R.E.M. und speziell ihre Live-Shows nichts mehr mit der Band von damals zu tun hat, die im Grunde noch eine Garagen-Band ohne großartige spielerische Fähigkeiten war. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wann und vor allem wie diese Transformation von der recht rauen Live-Band zu den deutlich pop-orientierten Platten von R.E.M. stattgefunden hat.

    Chronic Town, der erste R.E.M.-Release auf IRS (nicht wie ursprünglich geplant auf dem Dasht Hopes Label) erschien 1982. Sowohl das Label als auch die Band waren zu diesem Zeitpunkt der Überzeugung, dass es noch zu früh für ein komplettes Album war und so einigte man sich auf den Release einer EP, die zahlreiche Fragen aufwarf und reichlich düster und kryptisch daherkam – vom dunkelbkau eingefärbten Gargoyle-Cover über die spöttisch-geheimnisvollen Abbildungen der Bandmitglieder, den als „Chronic Town“ bzw. „Poster Torn“ betitelten Plattenseiten und natürlich den bewusst unspezifischen Lyrics und Songtiteln – laut Aussage von Peter Buck wollten R.E.M. nie eine Band sein, die Geschichten erzählt, sondern Bilder und Stimmungen erzeugt. Das erklärt dann auch, warum Stipe hier nie aus seiner Sicht oder aus der Perspektive einer anderen Person singt. Eine für meinen Geschmack logische und funktionierende Herangehensweise, zumal der inhaltlich komplett unverständliche Song „Wolves, Lower“ bis heute zu meinen R.E.M.-Favoriten gehört:

    „Suspicion yourself, suspicion yourself, don’t get caught
    Suspicion yourself, suspicion yourself, let others out
    Wilder lower wolves. Here’s a house to put wolves out the door
    In a corner garden, wilder lower wolves
    House in order, house in order, house in order, house in order
    Down there they’re rounding a posse to ride.“

    Es ist erstaunlich, wie frisch und direkt die Band trotz all der düsteren und geheimnisvolle Elemente klingt – nichts wirkt pathetisch, gequält oder gar aufgesetzt, keine Peinlichkeiten, keine Pennälerlyrik und die Produktion von Mitch Easter ist vorbildlich, denn sie setzt bei jedem Song die richtigen Akzente und setzt sie so, trotz eines einheitlichen, stimmigen Klangbildes, voneinander ab und sichert ihre individuelle Stimmung, die von treffend eingesetzten Effekten unterstützt wird (am besten und deutlichsten wahrscheinlich auf „Stumble“). Ein enormer Fortschritt im Vergleich zu der verunglückten Produktion der zuvor auf Hib-Tone erschienenen und später in einem anderen Mix auf IRS wiederveöffentlichten Single „Radio Free Europe“. Nicht auszudenken, was aus R.E.M. geworden wäre, hätte tatsächlich Stephen Hague, mit dem die Band eine Version von „Catapult“ für einen möglichen Vertrag bei RCA aufnahm, den Platz hinter den Reglern eingenommen. Hague wurde später u.a. durch seine Tätigkeiten für die Pet Shop Boys, New Order oder Erasure bekannt…

    Natürlich haben R.E.M. nach Chronic Town noch zahlreiche gute Songs veröffentlicht und betörende Alben eingespielt, allerdings sind fast alle guten R.E.M.-Songs eine leichte Variation dessen, was sie bereits auf Chronic Town gemacht haben. Diese EP (oder Mini LP) ist für mich das ultimative R.E.M.-Grundgerüst, die Basis auf der alle guten Platten bis 1987 entstanden und wuchsen.

    Originale und Reissues von „Chronic Town“ sind übrigens recht leicht zu unterscheiden: Das Original hat ein Gargolye-Label, Reissues haben schlichte, silberne IRS Labels.

    --

    #4132711  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    01. Television – Marquee Moon *****
    02. John Coltrane – My Favorite Things *****
    03. The Smiths – The Queen Is Dead *****
    04. Blondie – Blondie **** 1/2
    05. Neil Young – On The Beach **** 1/2
    06. Albert Ayler Trio – Spiritual Unity **** 1/2
    07. Tom Verlaine – Tom Verlaine **** 1/2
    08. Kate Bush – Hounds Of Love **** 1/2
    09. Tim Buckley – Starsailor **** 1/2
    10. R.E.M. – Chronic Town **** 1/2
    11. Donald Fagen – The Nightfly ****
    12. Richard Hell & The Voidoids – Blank Generation ****
    13. The Doors – Strange Days ****

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    #4132713  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,589

    Die frühen R.E.M. kenne ich gar nicht, vor daher sehr interessant!

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #4132715  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Ich muss gestehen, dass ich dieses Mini-Album auch nicht kenne. Obwohl mir das Cover andererseits bekannt vorkommt. Aber die Tracks sagen mir nichts.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #4132717  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    MikkoIch muss gestehen, dass ich dieses Mini-Album auch nicht kenne. Obwohl mir das Cover andererseits bekannt vorkommt. Aber die Tracks sagen mir nichts.

    Okay, ich habe diese Platte wohl falsch eingeschätzt. Da die Tracks ja auch auf diversen Samplern vertreten sind, dachte ich, dass sie weitläufig bekannt sind. Die fast nicht vorhandenen Reaktionen auf diese Besprechung beweisen mir jedoch das Gegenteil.

    --

    #4132719  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,107

    @ kramer:

    Die geringe Resonanz hat aber wohl auch mit Deiner Bewertung zu tun.

    Auf „Chronic Town” ist eben noch nichts „in Perfektion entwickelt”, sondern es sind nur viele vielversprechende Ansätze zu hören. Eine junge Band gibt eine erste Kostprobe – mehr ist es (noch) nicht. Man hört die Nervosität, die Hippeligkeit, die Unerfahrenheit. Auch Mitch Easters Produktion bewertest Du ungewöhnlich – ich würde sagen, er war gut beraten, die Band einfach nur spielen zu lassen, angesichts von Budget- und Zeitknappheit.

    „Murmur” ist dann musikalisch doch noch/schon eine Klasse besser – auch wenn der Sound immer noch dürftig ist.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #4132721  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Kai Bargmann@ kramer:

    Die geringe Resonanz hat aber wohl auch mit Deiner Bewertung zu tun.

    Auf „Chronic Town” ist eben noch nichts „in Perfektion entwickelt”, sondern es sind nur viele vielversprechende Ansätze zu hören. Eine junge Band gibt eine erste Kostprobe – mehr ist es (noch) nicht. Man hört die Nervosität, die Hippeligkeit, die Unerfahrenheit. Auch Mitch Easters Produktion bewertest Du ungewöhnlich – ich würde sagen, er war gut beraten, die Band einfach nur spielen zu lassen, angesichts von Budget- und Zeitknappheit.

    „Murmur” ist dann musikalisch doch noch/schon eine Klasse besser – auch wenn der Sound immer noch dürftig ist.

    Nein, er ließ die Band nicht nur einfach spielen, sondern hatte eindeutig großen Einfluß auf den Sound. Hätte er die Band einfach spielen lassen, so hätte die Platte vollkommen anders geklungen – auf den enormen klanglichen Unterschied zu ihren Live-Auftritten zu jenem Zeitpunkt bin ich doch eingegangen. Von Zeit- und Budget-Problemen habe ich bis jetzt noch nichts gehört. Die Songs wurden doch sogar in mehreren Sessions eingespielt.

    Wo hörst Du Unerfahrenheit oder gar „Hippeligkeit“? Was haben sie auf „Murmur“ oder „Lifes Rich Pageant“ besser gestaltet?

    --

    #4132723  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,058

    kramerDie fast nicht vorhandenen Reaktionen auf diese Besprechung beweisen mir jedoch das Gegenteil.

    Ersteres hat zumindest bei mir den Grund, dass ich die Besprechung erst jetzt gefunden habe.
    Du weißt ja, dass ich die EP (mit Gargoyle-Label) seit einiger Zeit suche.
    Und Deine Rezension weckt bei mir soviel Interesse, dass „Chronic Town“ ganz nach oben auf meine To Buy Liste wandert.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #4132725  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,160

    Sehr schöne Rezension, kramer!

    Hab witzigerweise vor zwei Wochen bei einem Preisauschreiben ne CD gewonnen, „R.E.M“…I.R.S.-Years 1982-1987.
    War irgendwie dann sehr begeistert von der Musik.
    Von der von dir beschriebenen EP ist zwar nur „Gardening At Night“ drauf,
    aber, insgesamt haben mir diese „alten“ Sachen sehr gut gefallen.
    Hab dann, nachdem zufällig, oder eher glücklicherweise, deine Rezension kam, mir die EP bei nem Kumpel, der R.E.M.-Fan ist angehört, und war noch mehr begeistert.
    Kann das alles so nachvollziehen, was du geschrieben hast.

    Ich denke, ich war nie Fan von der Band, obwohl ich sie trotzdem immer irgendwie mochte, dass ich mich um die frühen Zeiten der Band annehmen muss.

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
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