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Angekündigt, als Club van Cleef – Party mit kleinem Akustik Set von Marcus und Erik stellten Kettcar in kompletter Besetzung am Samstag im Knust „völlig überraschend“ Ihr neues Album vor. Der Eintrittspreis lag bei 5,00 Euro und da absehbar war, dass eben nicht nur unplugged gespielt wurde, war der Laden recht schnell ausverkauft. Gespielt wurde eine Mischung aus neuen und alten Sachen.
Wer mit dem ersten Album nichts anfangen konnte, braucht sich wohl auch „von Spatzen und Tauben, …“ nicht zuzulegen. Viel geändert hat sich nicht. Launige Popsongs mit ebensolchen Texten.
Gegen Ende gab dann die Technik den Geist auf, so dass sich Marcus gemüßigt sah, doch noch einen Song auf der Akustischen zum Besten zu geben.
Ein sehr schöner Abend mit einer sehr sympathischen Band.
Eine Setlist kann ich in Unkenntnis der neuen Songs nicht wiedergeben..--
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WerbungOriginally posted by Metzger@10 Jan 2005, 08:25
Launige Popsongs mit ebensolchen Texten.launige popsongs? ich weiß nicht. Kettcar beschreiben so ziemlich das lebensgefühl von Hamburg, und seid ich hier lebe, kann ich das sogar fühlen. Im Taxi weinen ist so ziemlich das, was Kettcar zu Hamburg zu sagen hat. das ist wahr! als ich noch in Rostock wohnte, hab ich sie mal erlebt und sie sind symphatisch, ja, aber man muß Hamburg mal erlebt haben um sie zu verstehen und dazu noch noch billiges Holsten trinken, gekauft an der letzten U-Bahnstation und dann ab nach hause… :rolleyes:
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Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cage
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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„ch weiß nicht. Kettcar beschreiben so ziemlich das lebensgefühl von Hamburg“
Das können Kante aber besser.
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Originally posted by songbird@11 Jan 2005, 12:07
Das können Kante aber besser.ja, aber nicht wenn man besoffen ist!
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Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cage
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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..dann ist es aber auch wurst, welche Stadt besungen wird!
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besoffen ist Hamburg aber am schönsten! ;)
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Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas CageOriginally posted by songbird@11 Jan 2005, 12:07
Das können Kante aber besser.… oder vielleicht doch Bernd Begemann :
Der Frankfurter würde über Frankfurt schimpfen – zu hässlich, zu schattig im Sommer. Der Münchener würde über München schimpfen – zu teuer, zu viele Türsteher. Aber ein Hamburger würde niemals jemals über Hamburg schimpfen. Purer kindlicher Stolz lässt uns gar nicht erst auf die Idee kommen, an unserer Hanse herumzukritteln. Und die Zugezogenen sind sogar fast noch ein bisschen stolzer als die Alteingesessenen. Worauf genau sind wir eigentlich so stolz? Oh, es ist schön, unser Hamburg, wird dann gerne angeführt, solch eine schöne Stadt. Also gut: WAS MACHT HAMBURG SO SCHÖN, UM HIMMELS WILLEN? Tja … Stille in der Runde. Doch dann trägt jeder leise und bestimmt vor, was für ihn zählt: der Regenbogen der Alsterfontäne. Auf Stelzen mit der U 3 am Hafenrand entlangfahren. Das diesige Zwielicht über der Elbe nach einem nebligen, sonnigen Tag. Das quietschlebendige Galao-Gewimmel, sobald es etwas wärmer wird. Wie eine elegante, geheimnisvolle Frau betrachten wir die Stadt verstohlen und erkennen unsere uneingestandenen Wünsche.
Zuerst war es bei mir der Glaube, dass diese Stadt mich GUT machen wird. Hey, die Stadt hat die BEATLES gut gemacht, immerhin! Bevor die Liverpooler herkamen, waren sie bloß eine Schülerband. Als sie mit der Stadt fertig waren, oder besser, nachdem die Stadt mit ihnen fertig war, hatten sie genug gelernt, um sich die Besten nennen zu dürfen. So was in der Art auch für mich, bitte.
Ein paar erfüllte Verheißungen und interessante Enttäuschungen später macht mir der Vergleich mit anderen Städten Folgendes klar: Im Gegensatz zu jedem größeren Ort Deutschlands besteht Hamburg nicht aus Fragmenten, sondern aus einem Stück. Schon mal vom Stephansplatz nach St. Pauli spaziert? Durch das eiserne Tor bei der Eisdiele, entlang eines Entenweihers? Rechts oben ein exotisches Gewächshaus, das uns für umsonst durch Wüsten und Dschungel führt. Weiter über die alten Wallanlagen, die Hamburg schützten, als es nirgendwo sonst in Europa Schutz gab. Dann rechts das Gefängnis, danach das Gericht – falsch herum angeordnet, hahaha, in umgekehrter Reihenfolge. Direkt gegenüber das Gegenteil von irdischem Zwist und kleinlichen Streitigkeiten, die Musikhalle. Wir passieren alles in einer diskreten Senke, bereit für die nächsten Sensationen: eine Eislaufbahn mit Pop aus den Lautsprechern, verwinkelte Holzbrücken, liebliche Picknick-Hügel.
Oh, und dann ist es schon vorbei. Ein Schnitt. Park-Ende. U-Bahn-Station St. Pauli. Wir haben die halbe Stadt durchwandert und es nicht gemerkt. Von hier aus könnten wir uns in jede beliebige Richtung wenden, Hamburg würde sich freundlich enthüllen, ohne Eile, ohne abrupte Unterbrechungen. Ich werde niemals fertig sein mit Hamburg.
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Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Grossartig. Sowas kann nur Begemann, absolut richtig.
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Morgen Abend sehe und höre ich Begemann und Kettcar. Was bin ich gespannt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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futterhoernchenMorgen Abend sehe und höre ich Begemann und Kettcar. Was bin ich gespannt.
Schreib mal was dazu.
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Den Lindenpark in Potsdam hatte ich mir größer vorgestellt, aber voll war er und die jungen Hühner, die ich zum Einlass stöckeln sah, waren dann glücklicherweise doch nur eine unbedeutende Minderheit im Publikum.
Über Bernd Begemann hatte ich bisher einiges gelesen, jedoch noch nie einen Song gehört und so war er für mich die Überraschung des Abends. Ich kenne die Songtitel nicht genau, er war jedenfalls rasiert und hatte seinen besten Anzug an, forderte Judith auf, unbedingt ihren Abschluss zu machen (sicher ist sicher), sang über St. Pauli und kam mit so wunderbar pragmatischen Vorschlägen daher, wie: „Bis du den Richtigen triffst, nimm mich.“ Seine Songtexte amüsieren, weil sie die großen kleinen Geschichten erzählen, mit einem Hang zur Banalität des Alltags, verpackt in unbeschwerte und doch sehr weise Worte. Seine Band bestand aus einem Keyborder, einem Drummer und einem weiteren Gitarristen. Ich verstehe eigentlich zu wenig davon, aber ich glaube, sie waren gut.
Zwischen den Songs sprach Begemann viel mit uns und seiner Band und häufig auch einfach mit sich. Gerne lobt er sich selbst und seine Lieder, aber auf eine so sympathische Art und Weise, dass man nichts anderes möchte, als ihm einfach nur Recht geben.
Nach einer halben Stunde Umbau kamen Kettcar auf die Bühne, der Opener war ein Song des neuen Albums, dessen Titel ich nicht kenne. Wenn ich mich recht entsinne, dankten sie darauf erst mal der Academy und spielten dann „Balkon gegenüber“. Als das Publikum allein die letzte Zeile sang oder besser schrie, rief Marcus Wiebusch „Jetzt haben wir sie“ und legte nach mit „Landungsbrücken raus“. Jaja, sie hatten uns und das war auch gut so, denn später hätten sie es möglicherweise nicht mehr geschafft.
Das Publikum war textsicher und alle Songs des Debut-Albums wurden euphorisch mitgesungen. Dies fiel nicht schwer und wir verpassten keinen Einsatz, denn Kettcar blieben viel zu nah an ihren Album-Versionen und wirkten manchmal, wie ihre eigene Coverband. Sie spielten mit Spaß und mit Kraft und sie spielten sicher gut. Minutenlange Improvisationen hatte ich auch nicht erwartet. Aber dennoch fand ich es irgendwie ein kleines bisschen zu einfallslos für ein Live-Konzert.
Aus dem ersten Album gab es folgende Titel: ausgetrunken, money left to burn, wäre er echt, landungsbrücken raus, balkon gegenüber, jenseits der bikinilinie, im taxi weinen und ich danke der academy. Aus dem neuen Album gab es auch ein paar, so richtig hängengeblieben ist bei mir nichts. Lediglich die letzte Zugabe, eine schöne Ballade über eine offenbar glückliche Liebe, hat mich dann zu guter Letzt doch noch sehr berührt.
Bernd Begemann war eine echte Bege-gnung :lol: und es war ein sehr schöner Abend. Und wie das mit den Überraschungen eben so ist: Sie sind nicht da, wo man sie erwartet.
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Schlagwörter: Kettcar
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