John Coltrane

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  • #10566736  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

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    nail75 Also meine absoluten Lieblingswerke sind A Love Supreme und Giant Steps. Nicht sehr originell ich weiß. Aber wie gesagt: Mit Coltrane kann man nach der Prestige-Zeit wirklich sehr wenig falsch machen.

    „Giant steps“ – samt der ganzen Alt. Takes – habe ich vorhin erst gehört: Das ist noch nicht ganz die Art von Jazz, die mich vollends für sich einnimmt. Kriegt mich zwar auf jeden Fall, berührt mich aber nicht über die Maßen. „Naima“ und „Spiral“ sind aber extrem toll. Bei „A love supreme“ bin ich auf jeden Fall dabei – im Grunde ein Album, das gar nicht besser sein könnte.

    Danke auch an @atom für die Liste. Ich bin gespannt, was da in den nächsten Monaten und Jahren noch alles dazu kommt.

    --

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    #10568946  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    nail und ich haben das längst ausdiskutiert … aber für mich ist „Giant Steps“ irgendwie ein kühles, ziemlich uncharismatisches Ding. Ich schätze es sehr, aber die Atlantic-Alben mit dem Quartett (My Favorite Things, Coltrane Plays the Blues, Coltrane’s Sound) sowie „Olé Coltrane“, und auch „Coltrane Jazz“ sprechen allesamt direkter zu mir (und ich halte sie für weniger streng und für vielfältiger). Aber klar, „Naima“ ist eine der schönsten Balladen des Jazz … und die schnellen Stücke mit den „Giant Steps“-Changes (es gibt noch ein paar mehr, eines ist „Satellite“ glaube ich? müsste das bei Gelegenheit daheim nachprüfen) sind schon schwer beeindruckend, die Musik läuft da quasi in einer Bahn und mit einer Überzeugungskraft, die schon ziemlich krass ist, das wirkt irgendwie vollkommen zwingend. Also darüber, dass „Giant Steps“ (und nicht „Coltrane Jazz“) der Meilenstein ist, brauchen wir nicht weiter zu diskutieren – dennoch empfinde ich es halt als etwas sperriger als viele andere (auch weniger gute) Coltrane-Alben.

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    #10569038  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    gypsy-tail-windnail und ich haben das längst ausdiskutiert … aber für mich ist „Giant Steps“ irgendwie ein kühles, ziemlich uncharismatisches Ding. Ich schätze es sehr, aber die Atlantic-Alben mit dem Quartett (My Favorite Things, Coltrane Plays the Blues, Coltrane’s Sound) sowie „Olé Coltrane“, und auch „Coltrane Jazz“ sprechen allesamt direkter zu mir (und ich halte sie für weniger streng und für vielfältiger). Aber klar, „Naima“ ist eine der schönsten Balladen des Jazz … und die schnellen Stücke mit den „Giant Steps“-Changes (es gibt noch ein paar mehr, eines ist „Satellite“ glaube ich? müsste das bei Gelegenheit daheim nachprüfen) sind schon schwer beeindruckend, die Musik läuft da quasi in einer Bahn und mit einer Überzeugungskraft, die schon ziemlich krass ist, das wirkt irgendwie vollkommen zwingend. Also darüber, dass „Giant Steps“ (und nicht „Coltrane Jazz“) der Meilenstein ist, brauchen wir nicht weiter zu diskutieren – dennoch empfinde ich es halt als etwas sperriger als viele andere (auch weniger gute) Coltrane-Alben.

    Ich finde, das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht. „Kühl“ trifft es irgendwie, mich berührt das Album einfach nur stellenweise, auch wenn es sehr gut ist.

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    #10807267  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    1960: Giant steps (**** 1/2)
    1961: My favourite things (*****)
    1961: Lush life (**** 1/2)
    1961: Olé Coltrane (*****)
    1964: Live at Birdland (**** 1/2)
    1965: A love supreme (*****)
    1966: Ascension (-)

    „Lush life“ ist ein wunderbares Album. Träumerisch und ein wenig angeheitert, als wäre man noch leicht von der Nacht benommen und würde erfüllt in die drückende Wärme hinausblicken. Der Titeltrack ist das Herzstück des Albums, formvollendet.

    „Ascension“ ist vermutlich das erste Album, das ich (aktuell zumindest) nicht bewerten kann. Die Genialität dahinter ist spürbar, aber ich habe es bislang nur zwei- oder dreimal durchgehalten.

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    #10808659  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    irrlicht
    1966: Ascension (-) (…)
    „Ascension“ ist vermutlich das erste Album, das ich (aktuell zumindest) nicht bewerten kann. Die Genialität dahinter ist spürbar, aber ich habe es bislang nur zwei- oder dreimal durchgehalten.

    ich glaube, das nachspüren von genialität könnte mit dafür verantwortlich sein, dass man sich mit acsension schwer tut. mich blockiert sowas eher. ich höre die musik von ascension als eine art strukturiertes grundgewusel, wo alle mitspieler gleichberechtigt und freudig ihren anteil haben, aus dem sich dann jeder mitspieler mal herausschält für ein solo, bis er dann wieder mit wohlwollen überschüttet in das ganze zurückgesogen wird. dabei hat das thema eben etwas aufsteigendes, daher der titel, den man spirituell interpretieren kann aber nicht muss. ich bin dankbar dafür, dass sich coltrane ja irgendwie nicht so richtig zwischen acsension I und II entscheiden konnte. so kommt man in den genuss von beiden versionen: mir wurde dadurch erstens bewusst, wie streng kollektivkomponiert das ganze ist, weil sich beide versionen strukturell kaum voneinander unterscheiden, und trotzdem habe ich zweitens rätselhafterweise verschiedene wahrnehmungen der versionen: ascension I rauscht an mir vorbei, als würde die zeit dahinrasen, ascension II rauscht auch vorbei, aber ich lasse mich stärker von den soli an die hand nehmen. ich empfehle bei ascension unbedingt eine cd-version, die den track nicht in a- und b-seite splittet.

    zuletzt geändert von wahr
    #10808663  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

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    wahr ich glaube, das nachspüren von genialität könnte mit dafür verantwortlich sein, dass man sich mit acsension schwer tut. mich blockiert sowas eher. ich höre die musik von ascension als eine art strukturiertes grundgewusel, wo alle mitspieler gleichberechtigt und freudig ihren anteil haben, aus dem sich dann jeder mitspieler mal herausschält für ein solo, bis er dann wieder mit wohlwollen überschüttet in das ganze zurückgesogen wird. dabei hat das thema eben etwas aufsteigendes, daher der titel, den man spirituell interpretieren kann aber nicht muss. ich bin dankbar dafür, dass sich coltrane ja irgendwie nicht so richtig zwischen acsension I und II entscheiden konnte. so kommt man in den genuss von beiden versionen: mir wurde dadurch erstens bewusst, wie streng kollektivkomponiert das ganze ist, weil sich beide versionen strukturell kaum voninander unterscheiden, und trotzdem habe ich zweitens rätselhafterweise verschiedene wahrnehmungen der versionen: ascension I rauscht an mir vorbei, als würde die zeit dahinrasen, ascension II rauscht auch vorbei, aber ich lasse mich stärker von den soli an die hand nehmen. ich empfehle bei ascension unbedingt eine cd-version, die den track nicht in a- und b-seite splittet.

    Die CD Version mit beiden Aufnahmen liegt hier. :-)

    Ich hatte mich, glaube ich, einfach zu sehr auf „Ascension“ gefreut. Coltrane hat bei mir einen enormen Stellenwert mittlerweile und ich war gespannt, wie mir ein Werk gefällt, das die Strukturen zunehmend weiter auflöst, da ich so etwas oft noch fast spannender finde. Hier bin ich bislang echt ratlos: Ich tauche in „Ascension“ ein, das ja mehr einem stetig strömenden Wasserfall gleicht, aber nur etwas Halt kriege ich über die gesamte Spielzeit nicht. Das rauscht sprichtwörtlich mit impulsiver Energie an mir vorbei. Weniger, weil es so viel Dissonanzen in sich trägt, sondern weil mir hier zu viel passiert, vor allem zu viel auf einmal. Das ist so ein Album, wo ich nach zehn Minuten nicht wirklich weiß, was ich bisher gehört, sondern eher ein mehr oder minder kontinuierliches Flimmern wahrgenommen habe, das mich dann aber zunehmend mehr anstrengt. Führt mir ein wenig vor Augen, dass ich abstrakte Soundkulissen zwar überaus schätze, Rhythmus und Akzente aber noch mehr. Vielleicht höre ich das irgendwann mal raus, momentan will sich partout keine Lust einstellen, das Album nochmal zu hören.

    --

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    #10808665  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    eigentlich ist ascension konventionell aufgebaut: thema-solist1-thema-solist2-etc. und die soli sind ganz wundervoll von aggressiv bis lyrisch.

    mich lässt dagegen a love supreme recht kalt. kann ich aber grad nicht erklären.

    #10808801  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    wahreigentlich ist ascension konventionell aufgebaut: thema-solist1-thema-solist2-etc. und die soli sind ganz wundervoll von aggressiv bis lyrisch.

    Also gut, ich krame sie die nächsten Wochen nochmal raus. ;-)

     

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