Antwort auf: John Coltrane

#10808659  | PERMALINK

wahr

Registriert seit: 18.04.2004

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irrlicht
1966: Ascension (-) (…)
„Ascension“ ist vermutlich das erste Album, das ich (aktuell zumindest) nicht bewerten kann. Die Genialität dahinter ist spürbar, aber ich habe es bislang nur zwei- oder dreimal durchgehalten.

ich glaube, das nachspüren von genialität könnte mit dafür verantwortlich sein, dass man sich mit acsension schwer tut. mich blockiert sowas eher. ich höre die musik von ascension als eine art strukturiertes grundgewusel, wo alle mitspieler gleichberechtigt und freudig ihren anteil haben, aus dem sich dann jeder mitspieler mal herausschält für ein solo, bis er dann wieder mit wohlwollen überschüttet in das ganze zurückgesogen wird. dabei hat das thema eben etwas aufsteigendes, daher der titel, den man spirituell interpretieren kann aber nicht muss. ich bin dankbar dafür, dass sich coltrane ja irgendwie nicht so richtig zwischen acsension I und II entscheiden konnte. so kommt man in den genuss von beiden versionen: mir wurde dadurch erstens bewusst, wie streng kollektivkomponiert das ganze ist, weil sich beide versionen strukturell kaum voneinander unterscheiden, und trotzdem habe ich zweitens rätselhafterweise verschiedene wahrnehmungen der versionen: ascension I rauscht an mir vorbei, als würde die zeit dahinrasen, ascension II rauscht auch vorbei, aber ich lasse mich stärker von den soli an die hand nehmen. ich empfehle bei ascension unbedingt eine cd-version, die den track nicht in a- und b-seite splittet.

zuletzt geändert von wahr