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Huch, grad meine Antwort gelöscht … ich bin wohl in Sachen Abo dann tatsächlich raus, aber wenn’s dem Label wirtschaftlich auch kaum dient, ist das ja auch nicht so schlimm. Mal abwarten. Das Vorjahr (mit Wadada, Roscoe Mitchell, Shocron/Diaz/Parker, Mazzarella/Håker Flaten/Ra, Sven-åke Johansson/Niklas Fite/Joel Grip usw.) war halt echt stark! Die Chicago Underground habe ich auch auf CD.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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Werbunggypsy-tail-wind„Spanish tinge“ wäre das wohl, das kenne ich bis zurück zu Jelly Roll Morton (aber wer den Begriff wann einführte, weiss ich nicht). Hatte ich gestern schon fast erwähnt, aber war mir nicht sicher, ob das in den Kontext passt?
Gibt sogar einen kleinen Wiki-Eintrag dazu, wie ich gerade sehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Spanish_Tinge
(Geht das über Zürich? Sehe gerade, dass die Verbindungen schlechter wurden … die direkten sind alle verschwunden, nach Triest muss man z.B. inzwischen in Mailand und dann nochmal in Mestre umsteigen – eine sehr unschöne Pandemie-Folge.)Vielen Dank – das wird es dann wohl gewesen sein. Wandert in mein zerebral angelegtes Glossar; manchmal brauche ich diese Dinge einfach.
Bei mir geistert jetzt herum: Michael Wollny Trio – Ghosts (30.09.22)
(Bahnverbindung HH-Venedig war zwar über Nacht, aber nicht mit Nachtzug. Erst HH-München mit ICE, dann München-Venedig mit EC. Hat alles super geklappt.)--
jeff parker, eric revis, nasheet waits, eastside romp (rogueart)
ich hab ja lange gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass g-b-dm meine lieblingsinstrumentierung im jazz ist – und leider gibt es da nicht allzu viele aufnahmen. jetzt ist eins dazugekommen, das für mich ein instant classic ist. die drei klingen so gut zusammen, sie haben interessantes material dazu offenbar aus dem handgelenk geschüttelt und dann hatten sie im mai 2016 einen inspirierten nachmittag. und dann dauerte es 6 jahre, bis das album erscheint. nach dem opener ist man sofort drin, marion browns „similar limits“ (aus PORTO NOVO), die einzige fremdkomposition. und danach schimmert es weiter, auf vertrackten rhythmen, flexibel durchfedernd. und die aufnahme genügt jedem audiophilen standard. so viel tolles zeug in diesem jahr.
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Trevor Dunn‘s Trio-Convulsant Avec Folie À Quatre- Séances
Was für ein Album. Wie eine eigene Welt. Geister der Konvulsionäre des 18.Jahrhunderts besuchen das heutige New York. Ein frei rockendes Trio trifft auf ein kammermusikalisches Quartett. Rhythmisch herausfordernd, mal lyrisch, mal mit reichlich Muskeln ( vor allem 1733 zeigt Dunns Metalseite und klingt fast wie diese Melvins-Akustiksachen, an denen Dunn z.T.ja auch beteiligt ist, in komplexer).
Anna Webber setzt einige schöne Akzente an der Flöte und Mary Halvorsons sehr eigenes Gitarrenspiel begeistert mich ein weiteres Mal.Johannes Enders- Monoswamp
Hier zählt wohl erstmal das Äußere. Die Platte als Kunstwerk und Unikat, aber auch als Luxusobjekt (bei solch gesteigerten Preisen z.Z. leider Realität).
Ich mag aber auch die Musik sehr gern.
Ein durch allerlei Elektronik unterfütterter ambientartig-entfremdeter Gang durch das grüne Weilheim.
Meine bemalte Platte ist übrigens eine Electro-Pop Maxi-Single (Fragma- Time And Time Again).--
danke @lysol. bei trevor dunn hatte ich mal reingehört, ist nicht so meins, aber schon toll. johannes enders habe ich seit den frühen nullern völlig aus den augen verloren.
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Am Dienstag gibt es um 22 Uhr auf StoneFM eine Stunde mit Neuheiten bzw. Veröffentlichungen aus dem Jahr 2022 von We Jazz Records aus Finnland:
https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/7705-221213-ggj-136--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind Am Dienstag gibt es um 22 Uhr auf StoneFM eine Stunde mit Neuheiten bzw. Veröffentlichungen aus dem Jahr 2022 von We Jazz Records aus Finnland: https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/7705-221213-ggj-136
Ich freue mich drauf.
„darunter ein fulminantes aber rätselhaftes Saxophon-Trio – physisch als Doppel-LP auf orangem Vinyl erschienen -, zu dem das Label kaum Angaben veröffentlicht hat.“
Welches Album meinst Du?Letzte 2022er-Neuheiten trudeln ein (die Angelica Sanchez wurde versandt, die kommt also auch noch vor Jahresende) – gerade aus dem Briefkasten in den Player:
Tarbaby feat. Oliver Lake – Dance of the Evil Toys (Clean Feed, 2022) | Das geht mit einer gesungenen „invocation“ von Orrin Evans lost („Blessed Ones the Eternal Truth“ von Trudy Pitts), danach folgen zehn Stücke, die meisten so um die vier bis sechs Minuten, drei von Eric Revis, zwei von Lake, das einzige deutlich längere von Nasheet Waits in der Mitte, zwei vom Trio, eins vom anderen Gast, Trompeter Josh Lawrence, und als Ausklang die zweite Fremdkomposition, die zum Wetter aber nicht zur Jahreszeit passt, „Sometimes It Snows in April“ von Prince. Lake setzt am Anfang starke Marken, in seinem „Bonu“ direkt nach dem Chant von Evans mit einem dunkel verschatteten Alt im tiefen Register, im folgenden „Bumper“ (wieder Lake) über Drum-Rolls von Nasheet Waits kantig irgendwo zwischen Dolphy und M-Base. Finde ich gerade sehr faszinierend, bleibt in der Stimmung düster, wirkt sehr fokussiert, dicht aber nie überladen.
Im vierten Stück, dem Titelstück und dem ersten aus Revis‘ Feder, kommt noch Dana Murray an Percussion dazu – und da hat Lawrence dann auch seinen ersten Auftritt. Er spielt eine selbstbewusste, breit blecherne Trompete, die dennoch nicht dominant wirkt. Das Trio selbst wechselt zwischen freieren Passagen und welchen, in denen die ganze Hard Bop-Klavierhistorie aufklingt, von Monk und Nichols bis zu Hassan – zum Beispiel im charmanten, nur 1:11 kurzen „JRMJ“ von Revis, aber auch hinter Lake oder in Quartettstücken, wenn dieser pausiert. Im langen „Ke-Kelli“ in der Mitte des Albums – quasi der Angelpunkt – ist das Trio mit seinem freien Stop-und-Go Spiel, den verschleppten rollenden Beats von Waits, der grosse Star, Lake webt sich ein in das Geschehen, das ist eine Art Free-Groove, komplett geerdet und dennoch irgendwie radikal – Highlight!
Es folgt „House of Leaves“, das dritte Revis-Stück, das eine Art entschleunigte Beschleunigung, karge Verdichtung hinkriegt. Das nächste Highlight – und ich höre mich bei den beiden Tracks gleich mal eine Dreiviertelstunde fest. Klasse! Die letzten drei Originals folgen: zwei vom Trio, „Paix“ und „Round Robin“, dazwischen der Beitrag Lawrence, „Purple“. Lake ist praktisch immer dabei (auch auf „Paix“, das wie eine Kollektivimpro in zwei Teilen klingt), Lawrence so selten, dass ich mich wundere, warum auf dem Cover nur bei Dana Murray angegeben ist, wo er mitspielt. „Purple“ geht dann mit einer singenden gedämpften Trompete los, Waits auch im Balladen-Mood hervorragend – das hat eine leise ECM’sche Wehmütigkeit, die von Lakes kurzer Passage mit auffallend cremigem Ton kurz behutsam ausgehebelt wird, dann von der Trompete wieder installiert … es reichen wenige wiederholte Melodiefetzen, darunter variiert die Rhythmusgruppe jedoch ständig ihre Begleitung – das erinnert an gewisse Stücke vom Second Quintet, so um 1967 herum – und ist eben doch sehr gegenwärtig im Zugriff. Das kurze „Round Robin“ ist dann wohl erneut eine Kollektivimpro, in die Lake sich reinsetzt – er macht das echt gut! Würde gerne die Zeit zurückdrehen und das Konzert noch einmal hören, das ich von diesem Quartett vor einigen Jahren erlebte (als es in Zürich noch regelmässig gute Jazzkonzerte gab, auch ausserhalb von Festivals). Ich habe das Funktionieren der vier nicht als dermassen organisch in Erinnerung. Das Bedauern, dass Lawrence nicht öfter zu hören ist, wird jedenfalls aufgewogen durch die Kompaktheit der Musik, die die anderen vier hier abliefern.
Als Closer dann Prince – ein Stück, das ich zu seinen schönsten zähle. Das geht beinah impressionistisch los, Orrin Evans spielt ein paar Rubato-Läufe und Akkorde dazu, durch die das Thema bereits hindurchschimmert. Nach 50 Sekunden ein Innehalten, das Thema schält sich heraus, Drums und Bass steigen ein, mit einzelnen Tönen, Trommel- und Beckenschlägen. Und nach zwei Minuten dann auch wieder Lake – und er macht das wieder so geschickt, dass er die Atmosphäre, die das Trio bis dahin aufgebaut hat, überhaupt nicht verändert, sein Sax verwebt sich nicht nur mit den Melodiekürzeln des Klaviers sondern auch mit dem extrem langsamen Groove der Rhythmusgruppe. Für einen Moment wird das ziemlich laut, Waits zeigt, wie er auch in so einem verschleppten, sehr sexy Groove unerwartete Akzente setzten kann – was für ein phantastischer Drummer! Ein wunderbarer Abschluss eines tollen Albums.
Kann man auf Bandcamp Probehören … mir hatten da vor ein paar Wochen ein paar kurze Ausschnitte gereicht, um zu bestellen:
https://cleanfeedrecords.bandcamp.com/album/dance-of-the-evil-toys--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavielen dank, klingt super. ich kenne tarbaby quasi noch gar nicht, keine ahnung warum, irgendwas gefiel mir mal nicht. klingt, als könnte ich da entdeckungen machen.
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Überrascht mich grad selber ein wenig, wie gut mir das gefällt! So ein präzises Album ist bei Clean Feed ja auch nicht gerade die Regel … bin grad schon bei der nächsten Neuheit, Album Nr. 2 mit grosser Band von Eve Risser, deren Vorgängerin wir zusammen in Berlin hörten (mich hatte sie geflasht, dich eher kalt gelassen?), und auch das ist wieder eine umsichtige Produktion:
Eve Risser Red Desert Orchestra – Eurythmia (Clean Feed, 2022) | Eigentlich ist der Titel ja schon Grund genug, das Album (und ev. Risser? sie besuchte jedenfalls eine Steiner-Schule und der Albumtitel legt nahe, dass es mit Distanzierung nicht weit her ist) komplett zu ignorieren … aber gut, ignorieren wir halt mal den Albumtitel und hören, was da ist. Von der Besetzung der Vorgängerformation, des White Desert Orchestra (Album von 2016 sind neben Risser selbst (Klavier und Stimme) noch Antonin-Tri Hoang (as, analog synth) und Fanny Lasfargues („electro-acustic bass“ – ich glaub sie spielte im Konzert eine eingestöpselte akustische Bassgitarre, sowas wie Stomu Takeishi bei Threadgill?) wieder dabei.
Die grosse Veränderung betrifft das Percussion-Department: neben Drums (Emmanuel Scarpa) sind die Hié-Schwestern (Ophélia und Méliassa) an Balafon und Bara bzw. Balafon und Djembe dabei, und Oumarou Bambara an Djembe und Bara. Nils Ostendorf spielt Trompete und analoge Synthesizer, Matthias Müller Posaune, Sakina Abdou Tenor- und Grégoire Tirtiaux Barisax und Quarqaba (ein Percussions-Instrument der Gnaua-Musiktradition). Dazu kommt Tatiana paris an der elektrische Gitarre und von fast allen auch mal die Stimmen … das Konstruktionsprinzip der Musik hat sich wohl nicht gross geändert, das ist ein ziemlich immer Trip mit unterschiedlichen, sich allmählich wandelnden Grooves, da und dort schälen sich Soli heraus, es gibt meditativere und hart treibende Passagen. Das alles hat einen tollen Flow, und dank der Percussion, besonders des Balafons, aber auch durch die elektrische Rhythmusgruppe (Risser selbst spielt nur Klavier) und der Synthesizer eine sehr vielfältige Klangpalette. Auch das eine sorgfältige Produktion – aber da kann man bei Risser echt nicht meckern, sie wird von Clean Feed seit Jahren treu und in unterschiedlichen Formaten stets sorgfältig produziert.
Meine Bemerkungen zielen darauf ab, dass ich beim Label oft ein gewisses Laissez-faire wahrnehme, es bringt so viele Alben heraus, dass sich der Verdacht etwas aufdrängt, dass oft einfach herausgebracht wird, was halt von den Musiker*innen so herangetragen wird. Auch hier, bei Risser, ist Pedro Costa nur der „executive producer, Charlotte de Jesus & Compagnie ReVeR (eine Organisation aus Mulhouse – Risser stammt aus dem Elsass und ist da für die Saison 2022/23 irgendwie verbunden bzw. wird unterstütz) sind als Produzenten gelistet.
Auch hier der Bandcamp-Link:
https://cleanfeedrecords.bandcamp.com/album/eurythmiaDas Solo der Tenorsaxophonistin Sakina Abdou im Closer haut mich grad ziemlich um … finde das aber auf der ganzen Länge einmal mehr toll gemacht, wie Jazz, afrikanische Grooves, experimentellere Einflüsse und wohl auch ein Dosis Rock hier zusammenfinden und zu einem schönen Ganzen werden. Auch schön an beiden Alben: 50 (Tarbaby) bwz. 45 (Risser) Minuten Spielzeit. Das ist gut verdaubar, kann man auch mal Repeat drücken, ohne dass der ganze Nachmittag weg ist … aber das Risser-Album muss ich dann die Tage als ganzes gleich nochmal hören.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAngles – A Muted Reality | Vorhin auch noch diese dritte Clean Feed-Veröffentlichung von 2022. Hätte ich den Review auf dem Free Jazz Blog gelesen statt vor ein paar Wochen Auszüge angehört, hätte ich das wohl nicht bestellt … aber gefällt. Dieses Mal sogar nur 38 Minuten, drei längere Stücke, auch wieder eine mittelgrosse Band, in der zwischen einer rotzigen, nordischen Version von Third Stream (Vesala meets Gil Evans?) ekstatische Grooves aufgebaut werden, wo sie ruppige Soli an eleganter Ensemblearbeit reiben, aus denen sie sich herausschälen. Mit einem Vibraphon (Matttias Stahl) zur üblichen Rhythmusgruppe Alexander Zethson (Piano), Johan Berthling (Kontrabass) und Konrag Agnas (Drums) und auch auch ein klein wenig Elektronik (Goran Kajfes – neben Magnus Broo der andere Trompeter – hat ein Pedal-Soundsystem dabei, das für Woodwinds gemacht ist). Pianist Zethson spielt auch noch Synthesizer und Posaunist Mats Äleklint Susaphon – und so kommt eben eine recht breite Klangpalette zusammen. Gefällt, ist Stimmungsmusik, die grad im Winter wohl öfter mal laufen könnte … ist wohl ein Fall für so ein Album, das gerne gehört werden wird, aber dennoch nicht für super gut befunden – die alte Diskussion
Wie alle jüngeren Clean Feed-Alben kann auch das auf Bandcamp gestreamt werden:
https://cleanfeedrecords.bandcamp.com/album/a-muted-reality—
Florian Arbenz/Jorge Vistel/Wolfgang Puschnig/Oren Marshall/Michael Arbenz – Conversation #8: Ablaze (Hammer, 2022) | Auch in der Post vor ein paar Tagen: Nr. 8 aus der laufenden Reihe von „Conversations“ des Basler Drummers Florian Arbenz. Die meiste Zeit ist das ein Quartett mit Trompete (Vistel), Altsax (Puschnig natürlich), Tuba (Marshall) und Drums – und macht ziemlich grossen Spass. Die Musik bewegt sich zwischen Postbop und Brass-Band-Sounds, aber es gibt dann auch einen „Choral“ – aus Arbenz‘ Feder, wie drei weitere der sieben Stücke, je ein weiteres haben Vistel und Puschnig beigesteuert. In diesem Choral spielt Bruder Michael Arbenz am Klavier zum ersten Mal mit und gleich die Hauptrolle, während die Bläser ruhige, choralartige Harmonien legen. Das Stück istrdem Abschluss von Seite 1 der LP-Version, die zweite Programmhälfte umfasst dann vier Stücke, darunter erneut der „Freedom Jazz Dance“, der schon mehrmals in der „Conversations“-Reihe aufgetaucht ist. Das New Orleans-Setting gibt Arbenz natürlich viel Raum, zu zeigen, was er als Drummer alles drauf hat – und macht grossen Spass. Oren Marshall hat auf dem ersten Album von Sons of Kemet gespielt (danach übernahm Theon Cross – und das war die Band, deren Name uns gestern nicht eingefallen ist, in der Tom Skinner spielt). Puschnig und Vistel steuern viele feine Soli bei – und stossen teils wenn grad der jeweils andere soliert auch zur Tuba, um zu begleiten. Ich nehme an, das Ding, das auf dem Cover „Hojak“ heisst, und mit dem Puschnig im „Freedom Jazz Dance“ ein längeres Solo im Duett mit Arbenz spielt, ist das koreanische Instrument Taepyeongso – Doppelrohrblatt und Grösse und aufgrund der Kleinheit angenommene Tonhöhe passen jedenfalls). Das zweite Stück mit Michael Arbenz am Klavier ist wieder eine Ballade („Wild Flower“, Anklänge an Ellington/Strayhorn), der Closer dann aber eine waschechte Funknummer im Quintett.
Auch hier kann man das mal anhören, wie auch die #1-7, die bereits erschienen sind (Jorge Vistels Bruder Maikel ist auf #4 dabei, ein ts/b/d-Trio mit François Moutim^n … mein Favorit ist wohl bisher #6/#7, ein Doppelalbum mit Kirk Lightsey, zuerst im Duo, dann im Quartett mit Domenic Landolf-ts und Tibor Elekes-b – auch da gibt es den „Freedom Jazz Dance“):
https://florianarbenz.bandcamp.com/album/conversation-8-ablaze--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSo, das war mein Neuheiten-Nachmittag
Auch noch neu hier und passend zu Eve Risser: zwei Alben der Umlaut Big Band (Risser ist Teil des Umlaut Kollektivs, aus deren Umfeld die Big Band kommt, Altsaxophonist/Klarinettist Antonin-Tri Hoang spielt in beiden Bands, im White Desert Orchestra war noch ein Saxphonist aus der Umlaut Big Band dabei, Benjamin Dousteyssier). Das jüngere ist vom September 2021 (fast noch eine Neuheit), ein Doppelalbum mit Musik von Mary Lou Williams, das Alexander Hawkins mir vor längerem mal empfohlen hat (als wir uns irgendwo über Mary Lou Williams austauschten, nachdem er letztes Jahr im Wire über sie geschrieben hatte).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@gypsy-tail-wind: Du hast aber einen tollen Briefkasten, was er so alles für Dich an Land zieht.
Ich werde mir Deine Empfehlungen anhören, vielleicht ist ja auch für mich was dabei.
Welches ist das Doppelalbum mit Musik von Mary Lou Williams?Makaya McCraven – In These Times (XL/International Anthem/Nonesuch, 2022) | Der erste Eindruck? Ich kenne nicht viel aus der Ecke (den Ecken?), aus denen das kommt, kriege McCraven auch als Drummer nur so halb zu fassen – aber ist auch gar nicht, was er will, nehme ich an. Hier steht neben „Drums“ eine ganze Liste in den Credits: „sampler, percussion, tabmourine, baby sitar, synths, kalimba, handclaps, vibraphone, wurlitzer, organ“. Bei Junius Paul steht in bester Chicago-Tradition neben „double bass“ und „electric bass guitar“ auch „percussion“ und „small instruments“. Ansonsten wirken Jeff Parker (g), Brandee Younger (harp), Greg Ward (as), Irvin Pierce (ts) Marquis Hill (t), ein Streichquartett (Macie Stewart, Zara Zaharieva, Marta Sofia Honer und Lia Kohn), Joel Ross (vib), Greg Spero und Rob Clearfield (p), Matt Gold (g, perc, baby sitar) und De Sean Jones (fl) mit – ohne dass Credits pro Track ausgewiesen würden. Auf mich wirkt das Album wie eine Soundscape, ziemlich aus einem Guss, mit ständig sich wandelnden Klangfarben, sich verschiebenden Beats und Rhythmen – ein wenig wie der Blick aus dem Fenster bei einer langen Zugfahrt. Funktioniert auf jeden Fall viel besser als „Universal Beings“, wo ich das Konzept mit den vier Seiten/Bands dem Album als ganzem nicht dienlich fand – und überhaupt keinen richtigen Zugang finden konnte bisher (hab’s aber seit dem leicht verspäteten Kauf auch nie mehr angehört, jetzt liegt es wieder bereit).
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Im Anschluss „In Common 2“ von Walter Smith III usw. Das dritte Album ist noch nicht da, aber unterwegs (der Briefkasten spuckt schöne Dinge aus, aber ohne mein Zutun klappt das natürlich nicht ). Das geht dann im Vergleich schon sehr viel mehr in die Richtung, die ich verfolge/suche … Matthew Stevens höre ich glaub ich grad zum allerersten Mal? (Smith hab ich vor Jahren einfach mal deshalb wahrgenommen, weil er schamlos das „Fuchsia Swing Song“-Cover von Sam Rivers rezykliert hatte, gehört habe ich ihn auch erst vor kurzem auf Marquis Hills „New Gospel Revisited“.)
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Edit – @kurganrs, das hier ist das Doppelalbum der Umlaut Big Band mit Musik von Mary Lou Williams:
https://umlautrecords.bandcamp.com/album/marys-ideas-umlaut-big-band-plays-mary-lou-williams
Habe noch nicht reingehört, kann etwas dauern (erstmal noch Fokus auf Jahresendspurt) … um versandkostentechnisch etwas mehr Sinn zu erzeugen nahm ich noch das Don Redman-Programm dazu.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,505
gypsy-tail-wind …. Walter Smith III …. gehört habe ich ihn auch erst vor kurzem auf Marquis Hills „New Gospel Revisited“.)
Bin unlängst über die Bassarbeit von Harish Raghavan auf dem titelgebenden Stück wohlwollend gestolpert ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
Schlagwörter: Jazz, Neuheiten, Wadada Leo Smith
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