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gypsy tail wind@Irrlicht: keine Angst, aber wenn Codona Dir nah sind, solltest Du an den drei Nennungen in der Richtung Freude haben. Meine Ibrahim-Empfehlung ging ja eher in Richtung Korrektur der NDR Big Band-Geschichte …
Das hatte ich schon auch so verstanden. Aber wenn captain kidd direkt mit den passenden Tipps startet, interessiert mich natürlich auch, was es mit Abdullah Ibrahim auf sich hat. Und ein paar Minuten finde ich für sowas eigentlich immer.
Und die anderen Sachen hab ich auch notiert. Danke Dir dafür!
Monroe Stahrnimm dir nen iPod, Olé Coltrane und In A Silent Way, setz dich in einen Stadtbus und vergiss den Rest…
BullittHat man, wenn man da so dermaßen angefixt wird, nicht den Drang einfach wild drauf los zu wühlen, um weitere verborgene Geheimnisse zu entdecken?
Doch, schon. Aber ein paar Probleme daran habe ich ja bereits angesprochen. Der Wesentlichste ist aber, dass Jazz für mich bislang immer nur ein Feld unter vielen war und ich leider immer Abstriche machen muss. Ich habe mir alleine aus 2013 in diesem Jahr über 200 Alben notiert – und nur das Nötigste hat es dann wirklich bis ins Regal geschafft. Weil ich mehr weder finanziell nachkommen kann, noch je genug Zeit und Wertschätzung entgegenbringen könnte. So ist es eben. Leider. Glücklicherweise.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@irrlicht: bzgl. Coltrane gibts hier einen ganz guten Starter.
Ansonsten einfach Stahrs Tipp beherzigen:
Monroe Stahrnimm dir nen iPod, Olé Coltrane und In A Silent Way, setz dich in einen Stadtbus und vergiss den Rest…
Besser jedenfalls, als sich den Kopf gleich zu Beginn mit allerlei Namen zuzuballern.
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Das sehe ich (natürlich) etwas anders und verstehe auch nicht, warum gerade diese beiden doch eher speziellen Alben ausgesucht werden sollen. Überhaupt nicht böse gemeint! Olé mag noch gerade so gehen – aber den Fusion-Kram von Davis und Zawinul finde ich dann doch ziemlich speziell.
Ich bin bei Jazz ja kompletter Traditionalist. „A love supreme“ und „Kind of blue“ – damit kann man am Anfang nichts falsch machen. Bei mir stand ziemlich am Anfang auch Billie Holiday – und dann bin ich auch richtig durch die Big-Band-Schule gegangen. Count Basie, Duke Ellington, Benny Goodman – wochenlang hörte ich nur Bix Beiderbecke. Über Art Blakey ging es dann ins weite Blue-Note-Feld (Moanin‘) und schließlich über Coltrane und Roland Kirk in den Free-Randbereich.
Und was mich auch komplett geflasht hat, war Portrait Of The Artist As A Young Man 1923-1934 von Louis Armstrong. Denn was sagte Miles Davis über Armstrong: „“You can’t play nothing on modern trumpet that doesn’t come from him , not even modern shit. I can’t even remember a time when he sounded bad playing the trumpet. Never. Not even one time. He had great feeling up in his playing and he always played on the beat. I just loved the way he played and sang.“
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich verstehe ohnehin nicht, wie man sich explizit an vorgegebenen Tipps freiwillig abarbeiten will. Losgehen, entdecken, gut oder schlecht finden, sonst nix, das ist doch immer noch die beste Variante. Und drauf geschissen, was Konsens ist, was zu den etablierten Werke gehört und was nicht. Der eigene Instinkt gibt einem da schon die richtigen Vorgaben und so macht es letztlich dann sicher auch am meisten Spaß und mit der Zeit schälen sich dann Vorlieben etc. heraus und man steckt automatisch plötzlich drin in der Scene.
Finanziell dürfte das alles auch machbar sein, ohne dass man gleich in die Schuldenkrise fährt. Als 18-jähriger Knirps habe ich das damals mit schmalem ersten Gehalt auch irgendwie hinbekommen, da gabs sowas wie eine Internet-Kaufanleitung noch gar nicht. Rein in die Läden, in die Alben reingehört, gekauft oder eben nicht gekauft. Aber auf diese Art lernt man vieles kennen, entwickelt eine gewisse Beziehung zur Materie, zum Groove, zur Seele dieser Musik. Außerdem gibts nach wie vor noch tolle Magazine, die fernab von google & Co. einiges leisten (Jazzthetik, Jazz Thing oder The Wire, Down Beat etc., jede größere Bahnhofsbuchhandlung hat diese Sachen).
Besser also, wenn man da mal selber ein bisschen aktiv wird, statt sich Hühnerklein servieren zu lassen. Und sofern das Eigeninteresse vorhanden ist, wird auch die Eigeninitiative vorhanden sein.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Olé Coltrane, speziell das Steuck Olé sind wirklich etwas sehr besonderes, kann die Empfehlung nur bekraeftigen!
Ich bin eine Weile sehr viel mit Olé im Auto rumgefahren – und fast jeder, der dabei das Stueck kennengelernt hat, ist extrem drauf angesprungen. In A Silent Way finde ich uebrigens auch eine wunderbare, Miles-Stile verbindende Scheibe.Eddie Harris finde ich auch eine gute Empfehlung fuer Einsteiger, speziell die „Eddie Who?“ Die ist auch klanglich hervorragend.
Und dann noch ein letzter Tipp: „Oliver Nelson – Blues and the abstract truth“ mit dem goettlichen „Stolen Moments“.--
pinchBesser also, wenn man da mal selber ein bisschen aktiv wird, statt sich Hühnerklein servieren zu lassen. Und sofern das Eigeninteresse vorhanden ist, wird auch die Eigeninitiative vorhanden sein.
Ich mag ungern meckern – weil ich Deinen Standpunkt voll und ganz teile – aber ich bin ja nun wirklich nicht in den Jazzthread gesegelt und habe mit „Leute, ich brauch mal ein paar Konsenswerke, ich will mich bilden“ das Gespräch begonnen. Es ging ja zunächst um Matana Roberts und alles andere hat sich eher zufällig ergeben. Ich habe Musik zu jeder Zeit immer selbst entdeckt, gleichsam freuen mich natürlich aber auch Anspieltipps, die ich mir zumindest doch mal anhören könnte, hm? Nicht immer gleich so eng sehen. Lesen sich meine Listen so, wie die von jenen, die sich lediglich an Klassikern abarbeiten? Wäre mir unrecht, wenn Du das so sehen würdest.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Irrlichtaber ich bin ja nun wirklich nicht in den Jazzthread gesegelt und habe mit „Leute, ich brauch mal ein paar Konsenswerke, ich will mich bilden“ das Gespräch begonnen.
Das war auch nicht direkt auf dich gemünzt, sondern eher allgemein gedacht. Ich selber habe den Fehler ja auch oft gemacht, aber wenn man irgendwann merkt, dass man eigentlich autonom genug ist, sich durch den Dschungel selber schlagen zu können, wirds erst richtig aufregend. Dass du dich nicht ausschließlich an Klassikern abarbeitest, weiss ich doch.
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Klar- den Fehler habe ich auch gemacht am Anfang meiner Sammelwut: Listen, Bücher, Zeitschriften als „heiliger Gral“ zu betrachten. Aber ich denke man kommt relativ schnell davon weg und begreift sie als Anregung, sich mit dem ein oder anderen Werk näher zu befassen- in soweit (falls sie nicht der kleinste gemeinsame Nenner sind, was bei Listen oft genug der Fall ist) können sie schon recht hilfreich sein, da die Auswahl ja generell recht unübersichtlich ist.
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pinchDas war auch nicht direkt auf dich gemünzt, sondern eher allgemein gedacht. Ich selber habe den Fehler ja auch oft gemacht, aber wenn man irgendwann merkt, dass man eigentlich autonom genug ist, sich durch den Dschungel selber schlagen zu können, wirds erst richtig aufregend. Dass du dich nicht ausschließlich an Klassikern abarbeitest, weiss ich doch.
Ok. Wie gesagt, ich sehe das auch so. Anderseits gibt es ja aber auch immer wieder solche Initialzündungen, die offensichtlich, unabhängig von Person und bisherigen Vorlieben, zu funktionieren scheinen. Wir hatte es ja erst kürzlich mal davon. „Kind of blue“ hat mir ja damals den Einstieg auch sehr leicht gemacht, wer weiß, was sich in Davis‘ Ouvre sonst noch so versteckt, was bedeutend weniger zugänglich ist und den geneigten Novizen dann weinend wieder zu seinem Altbewährten scheucht. So kann man das ja schließlich auch sehen. So ein wenig Entlanghangeln ist manchmal eben doch nicht verkehrt.
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Hold on Magnolia to that great highway mooncaptain kiddJa. Ich bin irgendwie nie warm geworden mit den Alben. Bist du denn auch sonst ein Piano-Jazz-Freund?
Habe ich noch gar nicht weiter verfolgt, könnte ich mir aber durchaus vorstellen, da mir prinzipiell das Piano noch mehr liegt als Bläser (die konnte ich früher gar nicht ab, das hat sich Gott sei Dank mit der Zeit gegeben. Bläser sind quasi mein Gemüse unter den Instrumenten )
Wenn jemand Piano-Jazz Tipps hat immer her damit, ich arbeite mich dann doch lieber an Tipps ab ;-)(Ich habe mir auch vorgenommen heute noch die große Runde zu machen und den aktuellen Rolling Stone zu suchen. Wird immer schwieriger hier in der Gegend)
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Monroe Stahrnimm dir nen iPod, Olé Coltrane und In A Silent Way, setz dich in einen Stadtbus und vergiss den Rest…
Das stelle ich mir auch sehr passend vor. Geht auch Zug? Hier sind so wenig Busse und Städte
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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IrrlichtSo ein wenig Entlanghangeln ist manchmal eben doch nicht verkehrt.
Bestreite ich ja auch gar nicht.
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pinchRein in die Läden, in die Alben reingehört, gekauft oder eben nicht gekauft.
Wobei gerade das ja oft bedeutet, lediglich die kommerziell erfolgreichen Blockbuster zu hören – je nach größe des Ladens natürlich. Die oftmals spannenden Sachen neben Spur sind ja oft nicht sofort im Regal zu finden. Eine gesunde Mischung aus Listen, persönlichen Tipps und Eigenintiative ist ein guter Weg.
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Do you believe in Rock n Roll?TheMagneticFieldWenn jemand Piano-Jazz Tipps hat immer her damit
Ahmad Jamal (!)
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Ja, war ja der Lieblingspianist von Miles Davis. Ich kenne ihn aber gar nicht.
In eine etwas „lebhaftere“ Richtung geht Oscar Peterson und wenn du Fusion-Elemente nicht scheust natürlich EST
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