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AutorBeiträge
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kurganrsEine Frage: kennt ihr das Buch William Claxton – Jazzlife erschienen bei Taschen?
Lohnt sich der Kauf? Ich kann leider vor dem Kauf nicht reinschauen.
Danke.Ich schätze Claxtons Fotos sehr. Du kannst bei Taschen ein wenig durchblättern. Die beiden Formate (normal und XXL) haben unterschiedliche Leseproben hinterlegt. Außerdem hat Taschen aktuell noch einen Sale.
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Werbunggypsy-tail-windWenn Du grosse Bildbände magst und noch keine Claxton-Bücher hast: auf jeden Fall!
Hier kriegst Du einen Eindruck/Einblick:
https://www.taschen.com/en/books/music/44604/william-claxton-jazzlife
Es scheint unterschiedliche Ausgaben zu geben, auch mal eine mit einer CD drin, die in meiner Ausgabe leider fehlt.gypsy kam mir knapp zuvor: Ja, das Buch ist unbedingt empfehlenswert! Ich wusste gar nicht mehr, dass es bei mir im Regal liegt – stehend passt es nicht rein! – aber habe es eben mal hervorgekramt. Unzählige Fotos, nicht nur von bekannten Musikern. Backstage, Publikum, Amateure, Straßenszenen und und und … Sehr athmosphärisch. Ich habe sogar eine Ausgabe mit der CD, die J.E.Behrendt produziert hat. Weiß nicht, ob ich die je gehört habe. Spirituals, Brass Bands, Work Songs, aber auch Cootie Williams, Coltrane …
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)@gypsy-tail-wind, @atom, @friedrich – Danke Euch. Es sieht nach einer Bestellung aus.
kurganrs@gypsy-tail-wind, @atom, @friedrich – Danke Euch. Es sieht nach einer Bestellung aus.
Ja, bei mir auch 👍🏽
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Was ist denn auf der CD genau drauf @friedrich? Wirklich Exklusives, was Berendt bei der Reise, die er mit Claxton unternommen hat, produziert hat? (Ich hab die weisse Ausgabe in einem massiven Pappschuber, sehr schön aufgemacht, aber leider eben ohne die CD.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windWas ist denn auf der CD genau drauf friedrich? Wirklich Exklusives, was Berendt bei der Reise, die er mit Claxton unternommen hat, produziert hat? (Ich hab die weisse Ausgabe in einem massiven Pappschuber, sehr schön aufgemacht, aber leider eben ohne die CD.)
Field recordings, einige Studioaufnahmen, kleine Kabinettstückchen, die vielleicht backstage aufgenommen wurden. Ich habe Euch ( @atom , @gypsy-tail-wind , @kurganrs , @stardog ) eine PN geschickt.
Hier die Tracklist der CD, aus dem Buch abfotografiert.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Und hier die „liner notes“:
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Lustig wie sich in dem Text immer noch Phrasen wiederfinden, die nur von Behrendt sein können dabei ist der Text doch vordergründig ein Text über ihn… (zB „Brother Percy Randolph ist ein Ramschwarenhändler…“ oder die „jagenden in sich verspannten Soli“ von John Coltrane… sprachlich treffend aber auch sehr speziell),
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.Übrigens: Da ich dieses wirklich großartige Buch sehr lange nicht mehr in der Hand hatte, war mir auch gar nicht in Erinnerung, dass Joachim-Ernst Berrendt daran beteiligt war – vielleicht war es mir auch nie aufgefallen. Der ist ja auch eine sehr interessante Figur. Mit hatte ein entfernter Verwandter, während ich noch zur Schule ging, mal das „Jazz Buch“ geschenkt. Damals konnte ich nicht viel damit anfangen. Später habe ich mir aber eine erweiterte Neuausgabe gekauft, die ich immer noch habe. Auch die mag in Zeiten des Internets kein unentbehrliches Standardwerk mehr sein. Aber ich glaube, man kann JEBs Engagement für den Jazz kaum hoch genug bewerten. Er hat auch u.a. die Berliner Jazztage gegründet.
Früher hat mich sein Hang zur Spiritualität und Esoterik irritiert und etwas genervt. Heute sehe ich das anders, auch wenn ich wohl in vielem nicht mit ihm übereinstimme. Ich denke vieles ist bei ihm nicht nur dem Zeitgeist geschuldet sondern auch tiefe persönliche Prägung: Sein Vater war Pfarrer und ist als Mitglied der bekennenden Kirche 1942 im KZ umgekommen als JEB gerade mal 22 Jahre alt war. Ich denke, so bleibt man auf der Suche nach Geist, Sinn und Sinnlichkeit. Heute würde ich sagen: Wo kann man da besser fündig werden als in der Musik?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Ich hatte mal einen Stapel kopierte Jazzpodium-Hefte aus den 50ern (zwischengelagert bei mir auf dem Weg zu Gypsy), da las sich Behrendt immer so, als hätte er das Geschichtsbuch über die Entwicklungen der letzten drei, vier Jahre schon gelesen, extrem gut gealtert, während die meisten anderen im Heft aus heutiger Sicht ziemlich haarsträubendes Zeug schreiben….
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.@friedrich – Vielen Dank.
redbeansandrice Ich hatte mal einen Stapel kopierte Jazzpodium-Hefte aus den 50ern (zwischengelagert bei mir auf dem Weg zu Gypsy), da las sich Behrendt immer so, als hätte er das Geschichtsbuch über die Entwicklungen der letzten drei, vier Jahre schon gelesen, extrem gut gealtert, während die meisten anderen im Heft aus heutiger Sicht ziemlich haarsträubendes Zeug schreiben….
Hast Du den Text noch?
redbeansandriceLustig wie sich in dem Text immer noch Phrasen wiederfinden, die nur von Behrendt sein können dabei ist der Text doch vordergründig ein Text über ihn… (zB „Brother Percy Randolph ist ein Ramschwarenhändler…“ oder die „jagenden in sich verspannten Soli“ von John Coltrane… sprachlich treffend aber auch sehr speziell),
redbeansandriceIch hatte mal einen Stapel kopierte Jazzpodium-Hefte aus den 50ern (zwischengelagert bei mir auf dem Weg zu Gypsy), da las sich Behrendt immer so, als hätte er das Geschichtsbuch über die Entwicklungen der letzten drei, vier Jahre schon gelesen, extrem gut gealtert, während die meisten anderen im Heft aus heutiger Sicht ziemlich haarsträubendes Zeug schreiben….
Das Buch erschien wohl erstmals 1961 und zu jedem Kapitel gibt es einen längeren Text von JEB – zugegeben habe ich davon noch nichts gelesen. Im Vorwort von 2005, als meine Ausgabe veröffentlicht wurde, schreibt William Claxton, das JEB im Jahr 1959 aus Baden-Baden bei Claxton anrief und in fragte, ob er ihn als Fotograf bei einer Reise durch die USA begleiten wolle. Initiator von Jazzlife war also JEB und es ist auch viel mehr als nur ein Fotobuch.
Was für eine Sprache stand JEB in Deutschland zur Verfügung, um über Jazz zu schreiben? Da musste er vieles erst selbst erfinden, sicher auch erst seine Wahrnehmung von etwas, das in vielem fremd war, kalibrieren. Bestimmt klingt da heute einiges antiquiert und holprig. Aber irgendwo und irgendwie muss man anfangen.
Das Wort „Ramsch“ gebrauche ich selber gelegentlich ganz gerne. Gibt immer mal wieder Situationen, wo das passt.
Edit: „Verspannte Soli“ klingt aber tatsächlich nach Physiotherapie.
zuletzt geändert von friedrich--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)ne, die Hefte hab ich nicht mehr, hab ich dann ordnungsgemäss an gypsy weitergegeben nach einer Zeit (weiss gar nicht mehr die Details, aber ich hatte damals eine deutsche Adresse und er nicht).
Ist daher alles aus dem Gedächtnis, und sicher war Behrendt auch nicht der einzige gute Schreiber im Jazzpodium der 50er – aber generell fiel schon auf, wie amateurhaft das alles war, im Vergleich zu dem, was man heute gewohnt ist… falsche Todesmeldungen gab es zum Beispiel mehrmals im Jahr, und auch sonst waren Faktenchecks scheinbar oft schwierig (ein längerer Artikel, in dem Jo Jones und Philly Joe Jones völlig durcheinander gehen, fällt mir z.B. gerade ein). Und da fällt Behrendt absolut auf, seine Texte müssen sich mE nicht vor dem verstecken, was zeitgleich in Downbeat abgedruckt wurde…. und 1945-1965 war ja eine wahnsinnig spannende Zeit um Jazzjournalist zu sein, mit vielen Entwicklungen und Gelegenheiten, absolut falsch zu liegen… ich brauch das Buch wohl auch (also: Jazzlife, das Jazzbuch hab ich in mehreren Ausgaben)
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.@redbeansandrice(…)
Ist daher alles aus dem Gedächtnis, und sicher war Behrendt auch nicht der einzige gute Schreiber im Jazzpodium der 50er (…) Und da fällt Behrendt absolut auf, seine Texte müssen sich mE nicht vor dem verstecken, was zeitgleich in Downbeat abgedruckt wurde…. und 1945-1965 war ja eine wahnsinnig spannende Zeit um Jazzjournalist zu sein, mit vielen Entwicklungen und Gelegenheiten, absolut falsch zu liegen… ich brauch das Buch wohl auch (also: Jazzlife, das Jazzbuch hab ich in mehreren Ausgaben)Meine Ausgabe ist von 2005, fortgeführt von Günther Huesmann. Also auch schon fast 20 Jahre alt.
„… mit Porträts von Louis Armstrong, Duke Ellington, Charlie Parker, Miles Davis, John McLaughlin, Wynton Marsalis u.v.a. bis John Zorn.“ Ist etwa seit John Zorn nichts jazz-bewegendes mehr passiert?
Hier ein kurzes Gespräch mit Günther Huesmann über seinen ehemaligen Mentor JEB. Er war offenbar ebenso leidenschaftlich und engagiert wie von sich und seiner Sache eingenommen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme) -
Schlagwörter: Empfehlungen, Fragen, Jazz-Empfehlungen
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