Antwort auf: Jazz: Fragen und Empfehlungen

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friedrich

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redbeansandriceLustig wie sich in dem Text immer noch Phrasen wiederfinden, die nur von Behrendt sein können dabei ist der Text doch vordergründig ein Text über ihn… (zB „Brother Percy Randolph ist ein Ramschwarenhändler…“ oder die „jagenden in sich verspannten Soli“ von John Coltrane… sprachlich treffend aber auch sehr speziell),

redbeansandriceIch hatte mal einen Stapel kopierte Jazzpodium-Hefte aus den 50ern (zwischengelagert bei mir auf dem Weg zu Gypsy), da las sich Behrendt immer so, als hätte er das Geschichtsbuch über die Entwicklungen der letzten drei, vier Jahre schon gelesen, extrem gut gealtert, während die meisten anderen im Heft aus heutiger Sicht ziemlich haarsträubendes Zeug schreiben….

Das Buch erschien wohl erstmals 1961 und zu jedem Kapitel gibt es einen längeren Text von JEB – zugegeben habe ich davon noch nichts gelesen. Im Vorwort von 2005, als meine Ausgabe veröffentlicht wurde, schreibt William Claxton, das JEB im Jahr 1959 aus Baden-Baden bei Claxton anrief und in fragte, ob er ihn als Fotograf bei einer Reise durch die USA begleiten wolle. Initiator von Jazzlife war also JEB und es ist auch viel mehr als nur ein Fotobuch.

Was für eine Sprache stand JEB in Deutschland zur Verfügung, um über Jazz zu schreiben? Da musste er vieles erst selbst erfinden, sicher auch erst seine Wahrnehmung von etwas, das in vielem fremd war, kalibrieren. Bestimmt klingt da heute einiges antiquiert und holprig. Aber irgendwo und irgendwie muss man anfangen.

Das Wort „Ramsch“ gebrauche ich selber gelegentlich ganz gerne. Gibt immer mal wieder Situationen, wo das passt. ;-)

Edit: „Verspannte Soli“ klingt aber tatsächlich nach Physiotherapie. ;-)

zuletzt geändert von friedrich

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)