Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12481473  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    gypsy-tail-wind

    The Tubby Hayes Quintet – Antibes `62 | Gerade mein Exemplar gekriegt … Jimmy Dochar spielt „Johnny One Not“ … immer wieder krass, wie wenig selbst Jazzfanatiker aus Frankreich sich um korrekte Aussprache scher(t)en, aber irgendwie ja auch charmant. Musikalisch ist das zupackender Jazz irgendwo zwischen der Miles/Coltrane-Tour von März 1960 und dem Coltrane Quintett von 1961 (die Quartett-Tour 1962 fand ja erst im Herbst statt, was im Juli 1962 schon auf Platte zu finden war, ist mir ohne längere Recherche nicht klar, aber Village Vanguard wär ja dieselbe Band wie 1961 in Europa – einfach grösserenteils ohne Dolphy – und sonst wohl Atlantic-Scheiben und natürlich was auf Prestige, das ja bis 1964 oder so „neuen“ Coltrane herausbrachte). Am deutlichsten sind die Anleihen vielleicht in „Modes and Blues“, das wie eine „So What“-Variante klingt. So richtig eigen klingt das nicht, aber schon auf höchstem Niveau, auch dank Gordon Beck am Klavier und der sehr tighten Rhythmusgruppe (Freddy Logan und Allan Ganley). Jimmy Deuchar, so ein frz. Review aus der Zeit, schaffe es nicht immer, das Interesse zu halten … stimmt vielleicht schon, wer hätte es neben Hayes‘ mitreissendem Spiel nicht schwer – aber direkt negativ fällt mir jetzt nicht auf, das wäre masslos übertrieben. Vom ersten Abend gibt es neben „Modes and Blues“ eben noch „Johnny One Note“, am zweiten Abend geht es nach „Modes …“ weiter mit „My Man’s Gone Now“ (ziemlich funky im Dreier oder Sechser und mit einem superben Solo von Hayes, der hier melodisch beseeltes Spiel mit Pyrotechnik so nahtlos und gekonnt verbindet, dass jede Rede von „Schnellspieler“ völlig an der Sache vorbei zielen würde), „But Beautiful“ (mit Hayes am Vibraphon und ohne Beck) sowie „The Late One“. Zwischendurch gibt’s kurze Ansagen von einem Moderator (auf der Bühne, nicht über die Aufnahme hinweg) und von Hayes. Ein kleines Detail: Hayes sagt „Mesdames et Messieurs“, bevor er ins Englische wechselt, während der Franzose die Mademoiselles auch noch ansprechen muss. Vom ersten Abend gibt’s eine knappe halbe Stunde, vom zweiten dann etwas über 40 Minuten (und am ersten Abend scheint das Vibraphon nicht funktioniert zu haben – weil das am zweiten extra erwähnt wird: heute gebe es auch Vibraphon und dieses laufe jetzt auch). Auf die ganzen RSD-Releases und auf Kenny Burrell im Half Note warte ich noch, das ist glaub ich meine erste Archiv-Neuheit dieses Jahr – und schon mal ein toller Einstieg.

    Es sind nochmal ein paar Exemplare von der CD aufgetaucht, falls jemand Interesse hat – lohnt auf jeden Fall!
    https://jazzinbritain1.bandcamp.com/album/antibes-62

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #12481475  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy-tail-windWenn Denis statt Huss steht? Oder zweite Saxophonist auf 64 Seiten nicht erwähnt wird? Oder noch übler: wenn Tal Farlow statt Jimmy Raney steht (beim zugehörigen Discogs-Eintrag ohne Korrektur in den Bemerkungen, einfach bei allen anderen gelisteten VÖ Raney – auch lustig):
    Ach so, weil wir’s drüben von Kenny Dorham hatten: dass Vol. 2 von KD & The Jazz Prophets nie erschien, finde ich enorm bedauerlich (und ich hab die Aufnahme leider auch nie gehört). Bei Mulligan bin ich recht gleichgültig, da gibt es so viele Aufnahmen – obwohl die Songbook-Session schon besonders ist.

    Date: July 19, 1956 Label: ABC-Paramount Kenny Dorham (ldr), J.R. Monterose (ts), Kenny Dorham (t), Dolo Coker (p), Edgar Willis (b), Arthur Edgehill (d) a. 5276 411 West (Benny Golson) b. 5277 Gone With The Wind (Allie Wrubel, Herb Magidson) c. 5278 Nothing Ever Changes My Love For You (Marvin Fisher, Jack Segal) d. 5279 Yardbird Suite (Charlie Parker) All tapes of this session reportedly lost. Personnel supplied by J.R. Monterose in Coda 1/75. ABC Ledger lists c. as Nothing Ever Changes. Confirmation needed that this is the same composition.

    https://jazzdiscography.com/Artists/Monterose/jrm-disc.php Vielleicht nicht genug Material für eine ganze Platte … vielleicht am Ende einfach rejected … müsste daheim noch bei Claude Schlouch gucken, ob er das kommentiert hat (glaub aber nicht, wäre eine Ausnahme).

     

    das sind in der Tat noch drastischere Beispiele… eigentlich war die Songbook Session ja mit Art Pepper und Lee Konitz geplant, das wär vielleicht spannender geworden… bei den Jazz Prophets bin ich nicht so optimistisch, dass das Album überlebt hat… beim zweiten Fruscella Album hab es zwar noch relativ kürzlich diese Überraschung… aber Dorham ist ja schon nochmal bekannter, wenn die Tapes noch wo wären, würd ich erwarten, dass man zumindest von wem gehört hätte, der davon gehört hat… an sich ist ja in den letzten Jahren schon ziemlich viel nach draussen gekommen…

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    #12481477  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Bob Brookmeyer – 7 x Wilder

    das lief jetzt die Tage ziemlich viel, bin ich sehr glücklich mit, das Material kommt hier wirklich gut zur Geltung, Bill Crow und Mel Lewis sind klasse, und Brookmeyer (tb, p) und Jim Hall arbeiten super zusammen…

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    #12481481  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandrice

    gypsy-tail-wind
    Ach so, weil wir’s drüben von Kenny Dorham hatten: dass Vol. 2 von KD & The Jazz Prophets nie erschien, finde ich enorm bedauerlich (und ich hab die Aufnahme leider auch nie gehört). Bei Mulligan bin ich recht gleichgültig, da gibt es so viele Aufnahmen – obwohl die Songbook-Session schon besonders ist.

    Date: July 19, 1956 Label: ABC-Paramount Kenny Dorham (ldr), J.R. Monterose (ts), Kenny Dorham (t), Dolo Coker (p), Edgar Willis (b), Arthur Edgehill (d) a. 5276 411 West (Benny Golson) b. 5277 Gone With The Wind (Allie Wrubel, Herb Magidson) c. 5278 Nothing Ever Changes My Love For You (Marvin Fisher, Jack Segal) d. 5279 Yardbird Suite (Charlie Parker) All tapes of this session reportedly lost. Personnel supplied by J.R. Monterose in Coda 1/75. ABC Ledger lists c. as Nothing Ever Changes. Confirmation needed that this is the same composition.

    https://jazzdiscography.com/Artists/Monterose/jrm-disc.php Vielleicht nicht genug Material für eine ganze Platte … vielleicht am Ende einfach rejected … müsste daheim noch bei Claude Schlouch gucken, ob er das kommentiert hat (glaub aber nicht, wäre eine Ausnahme).

    das sind in der Tat noch drastischere Beispiele… eigentlich war die Songbook Session ja mit Art Pepper und Lee Konitz geplant, das wär vielleicht spannender geworden… bei den Jazz Prophets bin ich nicht so optimistisch, dass das Album überlebt hat… beim zweiten Fruscella Album hab es zwar noch relativ kürzlich diese Überraschung… aber Dorham ist ja schon nochmal bekannter, wenn die Tapes noch wo wären, würd ich erwarten, dass man zumindest von wem gehört hätte, der davon gehört hat… an sich ist ja in den letzten Jahren schon ziemlich viel nach draussen gekommen…

    Das mit der ABC-Paramount-Session kann ich überhaupt nicht abschätzen – würde aber auch eher auf „verloren“ tippen (und dann ist da noch das Universal Fire als mögliches Ende, wie bei Impulse-Bändern). Bei Blue Note ist ja so manches durchgesickert (auch die „Just Coolin'“-Session … und mit KD auch was), aber die Wege und all das kenne ich nicht, bin da einfach durch die diskrete Grosszügigkeit anderer dazu gekommen (und diese anderen sind nicht unbedingt die wie Claude oder meine Landsleute, die zwar tolle Websiten machen aber wegen Percy France schwierig taten … da wird hart verhandelt und nicht grosszügig geteilt; das war’s, was ich drüben mit dem Multi-Generationen-Gap meinte, weil die Generation eins über uns, die Du ja in Mulhouse auch ein wenig kennengelernt hattest, tickt in der Regel sehr anders und ist viel offener).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12481497  | PERMALINK

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    Sonny Stitt – Deuces Wild

    eine der letzten Don Patterson Lücken – und in diesem Fall hatte ich tatsächlich vergleichsweise lange damit gewartet, sie zu schliessen… aber als die Platte dann eben auf dem Weg zum Friseur plötzlich da lag, dacht ich, es wird langsam Zeit… die A Seite ist im klassischen Stitt-Trio mit Patterson und Billy James, die B Seite hat zwei Tracks mit Robin Kenyatta (ss/as) und einen mit Rufus Harley (ts/Dudelsack)…

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    #12481503  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ziemlich tolles Album! (Ich hab nur die Collectables-CD, aber passt schon.)

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    #12481507  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Gerade auf dem Headset, bevor ich gleich in die Ferien verdufte …

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    #12481519  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    via Iverson, der ein paar gute Kommentare hat… dass Paul Motian mit Arlo Guthrie in Woodstock gespielt hat, ist ja Teil seiner Legende… auf dieser Fernsehshow aus der gleichen Woche, kann man sehr genau sehen und hören, was es mit Motian bei Guthrie auf sich hat, ein Profi bei der Arbeit, der es schafft, gerade so eben nicht zu deplatziert auszuschauen… bei Iverson gibt es auch die entsprechende Seite aus Motians Terminkalender, am Freitag steht da „Arlo, one set, Woodstock NY“, was dann später durch „White Lake, Bethel, NY“ ergänzt wurde… inzwischen weiss jedes Kind, dass Arlo Guthrie in Woodstock natürlich nur ein Set spielen durfte (hier steht es ganz genau), und dass das Finden einer geeigneten Location nicht so einfach war…


    Red Rodney – Yard’s Pad

    was man so hört, wenn man sich fragt, wo in der Sammlung ggf was weg kann… Rodney und sein Freund Ira Sullivan sammeln sich auf Vinyl extrem schnell an, wenn man nicht aufpasst, weil sie in den 70er und 80er Jahren sehr produktiv waren… auf diesem Album von 1976 ist Rodney mit einem boppigen Satz von Eigenkompositionen zu hören, begleitet von Arne Domnerus (as), Bengt Halberg (p) und den Wahlschweden Red Rodney (b) und Ed Thigpen (dr)… muss man das gehört haben? ne, sich nicht, aber es ist wirklich ganz schön…

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    #12481523  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy-tail-windZiemlich tolles Album! (Ich hab nur die Collectables-CD, aber passt schon.)

     

    ja, das ist wirklich ein schönes ALbum, ich mag auch die Idee, eine Seite im Trio zu lassen, und es dann ein bisschen aufzubrechen… und ja, die Generation über uns ist nicht das Problem, die Kriegsgeneration hingegen hat gelernt, dass man bei begrenzten Ressourcen auch mal was härter verhandeln muss…

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    #12481541  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandrice
    die Kriegsgeneration hingegen hat gelernt, dass man bei begrenzten Ressourcen auch mal was härter verhandeln muss…

    … was ja am Ende nur Verlierer zurücklässt – aber gut, das haben die halt auch „gelernt“.

    Und ja, das Stitt-Album funktioniert wirklich gut, ich war beim ersten Hören auch erstaunt – obwohl ich irgendwoher (Org wohl?) drauf vorbereitet war, dass es wirklich gut ist.

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    #12481579  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Red Rodney / Ira Sullivan – Night and Day
    Ira Sullivan s/t

    diese Ira Sullivan Alben sind eigentlich alle super, das erste ist so ein modernes Mainstream Album der 80er, think Tom Harrell, das zweite eine pastorale Geschichte mit Akustikgitarre, sanftem Klavier und viel Flöte (und auf einem Track der völlig unbekannte Jaco Pastorius), auf dem ersten Album spielt er vor allem Trompete, ein bisschen Altsax, ein bisschen Sopran, auf dem zweiten dann vorwiegend Tenor und diverse Flöten… Sullivans Diskografie reicht von den frühen 50ern bis 2012 oder so – insofern kann man hier wohl zu Recht von der Karrieremitte reden…

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    #12481611  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Ira Sullivan – Peace

    und nochmal Sullivan mit Joe Diorio (g), der auch schon auf dem gleichnamigen Album zu hören war… Sullivan und Diorio müssen sich aus Chicago kennen, ca 1960, hier hat man sie an die Westküste des Jahres 1978 versetzt, wo sie von John Heard (b), Billy Higgins (dr) und Kenneth Nash (perc) begleitet werden, Stars in ihrem Fach… dadurch klingt das Album eine Spur homogener als das davor… Sullivan sorgt an Trompete, Flügelhorn, Flöte, Altflöte, Sopransax und Tenor allerdings dafür, dass keine Langeweile aufkommt… eben gab es sogar eine Passage, die ich in einem bft ganz wertfrei für Element of Crime gehalten hätte…

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    #12481619  | PERMALINK

    lotterlotta
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    …bis eben, seite 1 ist nicht unbedingt ganz so meins, seite zwei spricht mich da schon viel mehr an,………………………………………………… „low down and dirty“ ist🖤🖤🖤🖤🖤

    …und im moment läuft das imo stärkste album von bro auf ecm, ein meisterwerk der leisen töne…..

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12481645  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich bin auch grad wieder bei Jakob Bro – Album Nr. 2, nachdem „Streams“ jetzt mehrmals lief. Passt gerade sehr gut, was nicht unbedingt dafür spricht, dass ich es super finde – ich kann nach ein paar Stunden Nirvana einfach grad was Ruhiges brauchen ;-)

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    #12481693  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Burton Greene Ensemble – Aquariana | Und jetzt geht wieder lautere Musik … präpariertes Klavier, hingetupfte Trommelschläge (Claude Delcloo), dazu ein Stapel sich durcheinanderschlängelnder Linien von den Arco-Bässen (Beb Guérin, Dieter Gewissler), einer gespenstischen Trompete (Jacques Coursil –  er klingt im Mix oft wie eine Flöte) und dazu Arthur Jones (Altsax), der sich auch manchmal aus dem Geflecht löst und solistische Einwürfe macht. 19 Minuten dauert die „Aquarius Suite“ in sechs Teilen, im zweiten, „Eastern“, gibt es auch Chants. Auf Seite B gibt es dann zwei Stücke, es wird zupackender. Im kurzen ersten übernimmt Didier Malherbe (Flöte und Shenai) für Coursil, im zweiten ist Jones dann der einzige Bläser. Das ist keine Klangmauer wie bei Murray oder Silva sondern impressionistischer Free Jazz. Der Blick von Woodstock nach Asien (Radha und Krishna und Yin und Yang, Yoga, Meditation, communication avec l’ésprit und sowas steht in den Liner Notes, von Greene) mag zeittypisch angehaucht sein, aber das funktioniert für mich losgelöst von solchen Konzepten sehr gut, ist dank der zwei Bässe und der allgemeinen Offenheit auch sehr variabel und farbenfroh. Ich weiss gar nicht, ob ich dieses Album schon einmal gehört habe – wenn, dann vor 20+ Jahren von einem der alten Musik-Blogs …

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