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soulpope
gypsy-tail-windPiano-Trios hatten bei Blue Note ja eh eine tiefe Priorität. Bud Powell, klar, danach die Three Sounds, dazwischen mal Sonny Clark (einmal als Album plus die Singles-Aufnahmen) und Horace Parlan oder später mal noch – so halb, weil zwei Kontrabässe – Andrew Hill. Herbie Nichols ist da nochmal eine Geschichte für sich – ein paar Jahre später hätte er vielleicht Bläser gekriegt, was bei ihm ja toll gewesen wäre … aber seine fünf Sessions fanden allesamt im Trio-Format statt. In der Zeit der 10-Alben war das noch anders, da kamen Wynton Kelly, Kenny Drew, Elmo Hope und auch Horace Silver im Trio zum Zug (Silver zweimal, wobei auf der zweiten 10″-LP noch diese Blakey/Sabu-Geschichte drauf war). Schon bemerkenswert für ein Label, das sich die Förderung von Pianisten besonders auf die Fahnen geschrieben hat.
Naja, im Vergleich zum „Output“ des Label – und natürlich aus der Sicht eines Piano Trio Enthusiasten – schon eher sehr wenig …. interessant auch , daß ja der Großteil der von Dir genannten Beispiele aus den 50ren bzw früh60ern stammt und danach dieses Format kaum mehr vorkommt ….
Yep, ich schrieb ja „eh tiefe Priorität“ … von den Pianisten nach Monk, Powell und Nichols gab’s tatsächlich kaum noch Trio-Aufnahmen (Sonny Clark war’s vergönnt, aber er war ja auch enorm fleissig für das Label).
Bin inzwischen eins weiter:
Horace Silver – Horace-Scope
Trio mit Bläser-Begleitung gibt es auch noch, auch das klasse („Without You“ von Don Newey):
Und da ist dann auch noch Silvers Nica-Hommage zu hören, ganz am Schluss („Nica’s Dream“):
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deStevie Wonder: Der ultimative Album-Guide
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 22.05.2025, 21:00 Uhr - My Mixtape #164-Welcome To The 80's Underground Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert EinsteinDoin‘ the Thing: The Horace Silver Quintet at the Village Gate | Das hier war vermutlich das letzten „klassische“ Silver-Album, das ich kennenlernte (die RVG-CD ist von 2006). Los geht es mit „Filthy McNasty“ – ob das der Cousin von Uncle Jody ist? Jedenfalls klingt die Band hier – ähnlich wie schon in Newport – live aufgenommen ein gutes Stück druckvoller. Das mag auch mit dem neuen Drummer Roy Brooks zu tun haben, der aber auf „Horace-Scope“ bereits seinen Einstand gab. Es gibt, wie in Newport, vier lange Stücke, nach dem Opener das Titelstück, dann „Kiss Me Right“ und zuletzt „The Gringo“ mit dem Theme-Song-Tag „Cool Eyes“. Die CD enthält den etwas kürzeren Bonustrack „It Ain’t S’posed to Be Like That“ und eine knapp vierminütige vollständige Version von „Cool Eyes“. Die Band ist zu dem Zeitpunkt eine perfekt geölte Maschine, aber wie bei den Messengers empfinde ich das auch hier im Hinblick auf sich einschleichende Routine oder so völlig bedenklos.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaTEDDY WILSON – 1942-1945
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JIMMY WOODS SEXTET – Conflict (1963)
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Radam Schwartz – ORGAN-ized--
.gypsy-tail-windFrage eines Laien: wie ist das denn, wenn kein schlaues Ausgangsmaterial mehr zur Verfügung steht, z.B. eine halbwegs saubere Erstpressung als Ausgangsmaterial dient? Und zweite Frage: muss ich bei der gerade gekauften Pure Pleasure von Capra Black von Billy Harper damit rechnen, dass ich eine böse Überraschung erlebe, wenn ich – hoffentlich im Sommer – wieder einen laufenden Plattenspieler habe?
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Fagen über Fragen, die andere halbwegs verblödete Laien auch nicht wirklich richtig beantworten können…..
Ein Versuch:
Von einer hervorragenden unbeschädigten Erstausgabe kann man sicher ganz hervorragende Kopien ziehen, wenn man ein dementsprechendes Equipment hat, also einen Plattenspieler mit extrem niedrigen Gleichlaufschwankungen und einem perfekten Abtastsystem und Spitzennadel. Da aber diese Erstpressung ja eigentlich keine ist, sondern nur ein Abdruck von einem Abdruck kann sie nicht das bieten was auf dem sogenannten Masterband ist. Folglich verliert die davon gezogene Kopie die ursprüngliche Dynamik, was dann der Tontechniker mit den heuigen Mitteln versucht aufzupeppen….klingt also dann nicht mehr so wie es ursprünglich mal war.Zur pure pleasure:
Zu deiner Scheibe kann ich natürlich nichts sagen, habe aber in letzter Zeit einige ihrer reissues wegen Beschädigung des Vinyls wieder zurückgesandt, z.B. Monk- something in blue, es löste sich das Vinyl vom Rand her auf, Schichten blätterten auf, was auf einen Fehler beim Backen bzw. im Abkühlprozess hindeutet. Desweiteren hatten einige Ausgaben verschlierte Oberflächen, was durch zu warmes Eintüten und anschließendem Reiben im Verpackungsprozess bedingt sein kan. Führt dann bei extrem empfindlichen Abtastsystemen zu Knistergeräuschen, die auch durch Reinigen nicht zu beseitigen sind. Beide Fehler, so denke ich kommen durch Zeitdruck, weil man nicht nachkommt. Verzerrungen hatte ich bei pure pleasure noch nicht. Sieht das Vinyl unbeschädigt aus, sollte die Platte auch einwandfrei laufen!
Das Hauptproblem der meisten Vinylscheiben ist die mangelnde Hygiene in den Presswerken und die unzureichende Wartung der Uraltanlagen. Schneide- und Bohrrückstände beschädigen die Platten im Verpackungsprozess, wird nicht in einem Reinluftraum gepresst habe ich Dreckeinschlüsse die teilweise noch nicht einmal zu sehen sind und dann Verzerrungen verursachen. Auf manchen neuen Scheiben der 00er Jahre hatte ich Fingerabdrücke der Bandarbeiter die die noch warme Platte von Hand eintüteten….
Weiteres Problem sind die Innersleeves, kein Reispapier oder Folie und schon schmiergelts mit den dann üblichen Knistergeräuschen….siehe billige Ausgaben bie bluenote oder die unsauberen Papierglanztüten, wo dann eingeriebener Papierstaub
zuletzt geändert von lotterlotta
oder sogar Klebereste deiner Platte den Rest geben…..und das alles bei einer Musik, die eigentlich nur das beste an Produktion und Versandtechnik verdient hätte…..--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!so nun aber in perfekter Ausgabe und Einspielung criss cross
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Danke sehr!
Bei Blue Note (oder anderen älteren oder schlecht „gepflegten“ Sachen) fangen die Probleme also wohl da richtig an, wo die Masterbänder nicht mehr brauchbar sind … was ja ziemlich oft der Fall zu sein scheint.
Optisch ist mein Exemplar der Harper-Scheibe einwandfrei – rein visuelle Prüfung mache ich bei allem immer gleich (auch bei CDs … hab schon mal eine Klassik-Box gekriegt, wo eine CD fehlte oder doppelt drin war, oder was verklebt usw.)
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Bin jetzt bei der letzten Runde Silver mit Roy Brooks, und das ist wieder ein Album, das ich über alles liebe:
Horace Silver – The Tokyo Blues |
Roy Brooks ist schon ein klasse Drummer – z.B. hier im Opener(also falsch ist das Statement zu Brooks nicht, aber hier trommelt Joe Harris Jr., den ich sonst nicht besonders mag):--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNicht schlecht. Aber Big John kann es halt besser. Da ist man halt schon verwöhnt
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 22.05.2025, 21:00 Uhr - My Mixtape #164-Welcome To The 80's Underground Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert Einstein
Charles Kynard – Wa-Tu-Wa-Zui (Beautiful People)und zurueck in die Prestige 10000er Serie… „machen Sie einfach ein Plattencover, das zu meinem Jackett passt…“ – so kann man diese Dinge auch loesen… eine Bob Porter Produktion – also spielt Melvin Sparks die Gitarre, Idris Muhammad das Schlagzeug, bzw auf einem Track Bernard Purdie, fuers Saxophon konnte man Rusty Bryant gewinnen – keine originelle aber eine hevorragende Wahl… leider wurde hier bei der Frage „Bringen Sie selber einen Bassisten mit oder sollen wir einen organisieren?“ geschlafen (die richtige Antwort heisst natuerlich „Danke, ich bin Organist, kein Bass noetig“), so dass der unvermeidliche Jimmy Lewis den Job bekam… und auf zwei Tracks spielt Kynard dann auch wirklich E-Piano
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.pinball-wizard
Nicht schlecht. Aber Big John kann es halt besser. Da ist man halt schon verwöhnt.
so ist es… mir tut es immer ein bisschen fuer den Trompeter leid, fuer den das die einzige Chance war, sowas wie ein Blue Note Album zu machen…
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.Krasser Kragen bei Kynard – gehört zum Hemd, oder?
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Bei Patton bin ich ja auch der Meinung – fällt ziemlich unten raus, das Album, aber sonst war er ja auch sehr konstant!
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Hier jetzt das letzte ganze Kapitel des Horace Silver Quintet mit Mitchell/Cook:
Horace Silver – Silver’s Serenade | Und oben lag ich natürlich falsch: am Schlagzeug sitzt auf „Tokyo Blues“ natürlich John Harris Jr. – den ich sonst nicht so recht mag … aber auf dem Album finde ich ihn wirklich gut! Hier ist hingegen Roy Brooks nochmal dabei. Aufgenommen im Mai 1963.
Horace Silver – Song for My Father | Der Schwanengesang des langjährigen Line-Ups fand dann im Oktober 1963 statt, mit Silvers bekanntestem Album, auf dem zwei Stücke im alten Line-Up zu hören sind – allerdings sind die Bläser praktisch nicht dabei: in „Calcutta Cutie“ spielen sie nur kurz im Ensemble, und Silvers „Lonely Woman“ ist eins seiner bezaubernden Trio-Stücke. Die CD enthält allerdings vier Bonustracks mit dem alten Line-Up, von der Session im Oktober 1963 und einer allerletzten im Januar 1964. Unter diesen Bonustracks ist auch „Sanctimonious Sam“ aus der Feder von Musa Kaleem (der auf der einen damals nicht erschienenen Dizzy Reece-Session von 1960 zu hören ist), zudem eine frühe Trio-Version von „Que Pasa?“ – beide erschienen 1979 auf der Doppel-LP „Sterling Silver“. Die Januar-Session sollte dazu dienen, das Album zu vervollständigen. Zwei Silver-Originals wurden davon veröffentlicht: „Sighin‘ and Cryin'“ ebenfalls auf „Sterling Silver“ und „Silver Treads Among My Soul“ auf der 1989er-CD-Ausgabe von „Song for My Father“. Sivler war unzufrieden – und Alfred Lion soll gemeint haben, es sei an der Zeit, eine neue Band zusammenzustellen. Im späten Frühling 1964 tat Silver genau das und heuerte Carmell Jones, Joe Henderson, Teddy Smith und Roger Humphries an. Von Anfang Juni ist ein Live-Mitschnitt überliefert, und Ende Oktober 1964 ging die neue Combo dann ins Studio, um vier der sechs Stücke von „Song for My Father“ aufzunehmen, darunter natürlich das unsterbliche Titelstück, das Silvers Vater gewidmet ist, der auch auf dem Cover zu sehen ist. Joe Henderson brachte sein „The Kicker“ mit, das im Dezember 1963 schon mit Bobby Hutcherson aufgenommen wurde (die Session erschein 1999 auf der CD „The Kicker“), eine Quintett-Version von „Que Pasa?“ und „The Natives Are Restless Tonight“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Rusty Bryant – Fire Eaternoch was aus der Prestige 10000er Serie… beim Cover hat sich Tony Lane mal wieder nicht selber uebertroffen, das Gemaelde stammt allerdings nicht von ihm sondern von Dolphus Smith (Damballah Dolphus Smith (1943-1992) was a Washington-based African American visual artist, illustrator, and activist who studied at the Philadelphia College of Art) der erst 10 Jahre spaeter sein zweites und letztes Cover designen durfte, zumindest laut discogs… Idris Muhammad trommelt, Orgel muss sich Leon Spencer diesmal mit Bill Mason teilen, Gitarre spielt Wilbert Longmire… das sind alles Vollprofis, die den gleichen schweren Orgeljazzfunk abliefern, wie auf den anderen Alben… tiptop
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Rusty Bryant – Wild Firein der Prestige 10000er Serie bekam Rusty Bryant einige der seltsamten Plattencover seiner Karriere… so auch hier auf Wild Fire… den Organisten Bill Mason hat er sich, wie schon auf Fire Eater, offenbar von zu Hause aus Columbus, Ohio, mitgebracht, der Rest der Band wird vor Ort gestellt, Idris Muhammad, check, kein Bassist noetig, check, Buddy Caldwell an der Conga, in Gottes Namen check, und an der Gitarre haben sie mal was ganz verruecktes ausprobiert – Jimmy Ponder statt Melvin Sparks… funktioniert von mir aus ganz wunderbar.
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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