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gypsy-tail-wind
soulpope
gypsy-tail-wind …. Das kippt bei Mingus ja nicht so direkt … ich empfinde die Sessions von 1954 eher als Sackgasse, aus der er dann 1955 (Thad Jones, Matt Dennis und v.a. die Bohemia-Aufnahmen Ende Jahr) wieder herausfindet ….
Nun die Ebene der „verkopften“ Arbeiten hat (zumindest für mich) diesen roten Faden …. mag es nun kippen oder hinübergleiten
….
Aber „East Coasting“ ist doch total unverkopft … und „Haitian Fight Song“ … aber gut, das Titelstück von „The Clown“ kann man wohl anders empfinden, aber da wär jetzt eher „Pithecantropus Erectus“ das Album mit einem Überhang an Konzept?
ich haett jetzt sowas gesagt: es gab bei Mingus von Anfang an, ab den 40ern, Arbeiten, die ein bisschen R&B sein wollten/sollten, und Sachen, die ein bisschen klangen wie Abschlussarbeiten im Hindemith-Hauptseminar, Pipedream, die sogenannten verkopften Arbeiten… und es brauchte Jahre bis das alles aus einem Guss klang, topmoderner Jazz, in dem fuer beide Seiten Platz ist… und im Composers Workshop hoert man fantastischen, eleganten Third Stream Jazz, viel besser als der Ruf des Genres… auf East Coasting gelingt es, vielleicht zum ersten Mal, dass diese verkopften Sachen ganz natuerlich klingen, dass man eben nicht an Hindemith denkt, sondern einfach Freude an den komplex gesetzten Melodien hat… bis die R&B Sachen auch eingebaut waren, dauerte es noch ein bisschen… und ich kann schon sehen, wie man den Wendepunkt (auch) bei Pithecanthropus Erectus sehen kann… aber im Hinblick auf die verkopften Stuecke seh ich ihn eher bei East Coasting… That said: alles viel zu lange nicht gehoert
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redbeansandriceT-Bone Walker – The Complete Capitol / Black & White… aber in meinem Tripeldigipack ist das falsche booklet eingeklebt, das von dieser CD aus der gleichen Serie… grrr
Das ist nicht gut! Das Booklet hat 39 Seiten. Am Ende vom Booklet wird noch Teddy Buckner, Bill Hadnott und Jack McVea gedankt.
McVea und Buckner sind auf jeden Fall gute Stichworte, da find ich bei Evensmo ein paar der lineups!
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.Zum Buena Vista Social Club: Vielleicht war „irrelevant“ ein blödes Wort – die Musik aus den 50ern war in den 90ern immer noch wunderbar und ich mag sie ja auch 25 Jahre später (verdammt!) immer noch gerne (die Portuondo-CD kam übrigens heute, freue mich aufs Hören!). Aber unabhängig davon, was die Leute nach der Revolution durchgemacht haben, war das halt einfach nicht mehr die Musik, die damals auf Cuba konsumiert wurde. Das ist auch gar kein Problem, etwas Mühe habe ich halt bloss mit dem Klischee-Bild von den fröhlichen Menschen mit den alten Autos und den guten Zigarren und dass wir im Westen nun gerade ihre Musik entdecken … denn das war halt längst nicht mehr ihre Musik bzw. es war die Musik einer sich gerade ans Sterben machenden Generation. Das ist alles völlig okay und den späten Erfolg mag ich ihnen auch gönnen … ich würd z.B. auch nicht behaupten, dass Jimmy Heath bis zum Ende „relevant“ war (letztes Jahr kam ja noch ein letztes Album heraus) und bei vielen anderen Jazzmusikern würde ich das ähnlich formulieren. Dennoch haben sie ihre Stimme und ihren Platz – aber die jungen Leute machen halt ganz andere Musik. Wie gesagt, „Relevanz“ ist ein schwieriges Wort, das ich etwas unbedacht eingeworfen habe.
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Was Mingus angeht: ich höre auf „The Clown“ einfach gar keine solchen Tendenzen, und auf „East Coasting“ auch nicht. Letzteres ist ein für Mingus‘ Verhältnisse stilles, verhaltenes Album, aber der Zauber, der ihm innewohnt hat mit einer freien Lyrik zu tun, die besonders Shaw und Evans hervorzaubern – und die für mein Empfinden wirklich nichts mit den überaus kontrollierten (z.T. ja vollständig notierten) Stücken aus den Experimentierjahren zu tun hatte, wo ich oft nicht wirklich echte Lyriker höre sondern halt eher blutleere Theoretiker, die sich an der Praxis … hm, vergehen? Also Macero empfand ich auf der Cirillo-Session vorhin wieder stark so. Da fehlt mir La Porta total, der halt trotz ähnlicher Spielanlage einen Flow hat und überraschende Einfälle, die auf mich viel, wie soll ich sagen, organischer wirken? Und ein Thad Jones sticht halt auch deswegen heraus auf diesen Sessions, weil er halt einfach eine Nummer grösser/besser/reifer war als viele in den Gruppen rund um ihn herum. Dass es schon früher R&B-Seiten gibt, finde ich klar, aber mich dünkt halt, die experimentelleren Sachen (die Titelsuite von „Pithecantropus Erectus“, die Musique Concrète auf „Pre-Bird“, die Ellington-Verarbeitungen dort und dann krönend auf „Black Saint“, die freien Experimente (der Dialog mit Dolphy auf „Presents“) oder auch sowas wie „Far Well, Mill Valley“ auf „Mingus Ah Um“ empfinde ich als eine etwas Neues, eine Emanzipation und einen grossen Schritt von den Experimenten weg, die Mingus 1953/54 machte.
Mich würde halt doch wundernehmen, wo Du da eine Tendenz hörst @soulpope, die sich von, sagen wir, „Jazzical Moods“ zu „The Clown“ und „East Coasting“ zieht?--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
@ „gypsy“ : kenne diese Aufnahmen seit einigen Dekaden und die Höreindrücke/persönliche Einordnung sind wie be-/beschrieben …. wenn Du das anders hörst ist das halt eine differente subjektive Wahrnehmung …. mehr fällt mir nach einem mühsamen Tag dazu nicht ein, tut leid ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Gut, mich hätten halt z.B. konkrete Stücke (und ähnliche auf weiteren Alben) wundergenommen … ich habe ja einige Sachen herausgepickt, bei denen ich zumindest vom Experimentier-Charakter mögliche Anknüpfungspunkte sehen kann – war quasi gedacht als Angebot, den Faden weiterzuspinnen bzw. einen parallen aufzugreifen. Aber ist ja nicht so wichtig
Hier die gleiche Nachtmusik wie gestern – Discogs-Beifang neulich mal:
Gefällt mir ziemlich gut, aber ist schon Musik für bestimmte Stunden (die nicht oft eintreffen), wie generell bei Frisell und mir.
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Charlie Christian
Heute feiern Rick Laird, Eraldo Volonté, Wyatt Ruther, Chris Biscoe, Bill Mays, Don Goldie, Vinnie Colaiuta. Die beiden Volonté-Reissues auf Schema müsste ich tatsächlich wieder mal anhören!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Charles Mingus – East Coastingne, ich bleib dabei, ich hoer hier in Momenten die gleiche Hindemith-Seminar-Stimmung aufblitzen wie beim Composers Workshop, aber es gelingt halt viel besser, das mit, nun, normalem Jazz zu verknuepfen – und dazu gehoert sicher auch, dass nicht mehr so viel ausnotiert wird, sondern dass man Solisten findet, die vor dem Hintergrund von ein, zwei auskomponierten Blaeserstimmen so improvisieren koennen, dass es halt passt… neben Clarence Shaw und Bill Evans wuerd ich hier vor allem Shafi Hadi nennen… und gerade die Blaeser improvisieren zwar, aber die Sprache scheint jeweils ziemlich auf die einzelnen Stuecke abgestimmt, da packt niemand einfach von Track zu Track die gleichen Hard Bop Licks aus…
Zum Teil hat diese Verbindung zu den „Klassikexperimenten“ fuer mich auch mit den Melodien zu tun, ich bild mir das wahrscheinlich ein, aber ich hoer hier ueber weite Strecken (Celia, West Coast Ghost), Stuecke aus der Melodie von Weird Nightmare… was ja vielleicht die fruehe Mingus Komposition ist, auf der die verschiedenen Einfluesse am besten zusammenfanden, Neue Musik + Alte Filme von der Stimmung her… hat vielleicht einfach mit bestimmten charakteristischen Intervallen zu tun…
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.gypsy-tail-windCharlie Christian
Heute feiern Rick Laird, Eraldo Volonté, Wyatt Ruther, Chris Biscoe, Bill Mays, Don Goldie, Vinnie Colaiuta. Die beiden Volonté-Reissues auf Schema müsste ich tatsächlich wieder mal anhören!und Siegfried Kessler, vorgarten hat gestern schon vorgefeiert… Volonte war auch mein erster Impuls, als ich die Liste des Tages sah, Don Goldie hatt ich allerdings uebersehen, David Gilmore ginge noch, Art Simmons, Gene Schroeder…
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.Dass Mingus Melodien wieder verwendete, ist ja schon der Fall! Ändert aber für mich alles nichts am – für mein Empfinden – völlig anderen Charakter der Musik!
Hier gerade Eraldo Volonté:
Bzw. ich könnte ja so frei sein, einfach meinen kleinen Twitter-Faden zu verlinken:
Italian tenor saxophonist Eraldo Volonté was born February 5, 1918. Here's a cut from his "Free and Loose", rec. 1968.https://t.co/evAgBYcn5H
— Flurin Casura ⭐ (@CasuraFlurin) February 5, 2021
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gypsy-tail-windCharlie Christian
Heute feiern Rick Laird, Eraldo Volonté, Wyatt Ruther, Chris Biscoe, Bill Mays, Don Goldie, Vinnie Colaiuta. Die beiden Volonté-Reissues auf Schema müsste ich tatsächlich wieder mal anhören!und Siegfried Kessler, vorgarten hat gestern schon vorgefeiert… Volonte war auch mein erster Impuls, als ich die Liste des Tages sah, Don Goldie hatt ich allerdings uebersehen, David Gilmore ginge noch, Art Simmons, Gene Schroeder…
Habe vorhin nur eine Minute in den AAJ-Kalender geguckt, nicht so gründlich wie die letzten Tage … Schroeder habe ich übersehen, aber Kessler und Simmons fehlen dort tatsächlich! Die Band von Shepp mit Kessler … da bin ich wohl als CD-Hörer benachteiligt, aber muss den Shepp-Faden mal in Ruhe anschauen und danach etwas Discogs browsen
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
Charles Mingus – East Coasting ne, ich bleib dabei, ich hoer hier in Momenten die gleiche Hindemith-Seminar-Stimmung aufblitzen wie beim Composers Workshop, aber es gelingt halt viel besser, das mit, nun, normalem Jazz zu verknuepfen – und dazu gehoert sicher auch, dass nicht mehr so viel ausnotiert wird, sondern dass man Solisten findet, die vor dem Hintergrund von ein, zwei auskomponierten Blaeserstimmen so improvisieren koennen, dass es halt passt… neben Clarence Shaw und Bill Evans wuerd ich hier vor allem Shafi Hadi nennen… und gerade die Blaeser improvisieren zwar, aber die Sprache scheint jeweils ziemlich auf die einzelnen Stuecke abgestimmt, da packt niemand einfach von Track zu Track die gleichen Hard Bop Licks aus… Zum Teil hat diese Verbindung zu den „Klassikexperimenten“ fuer mich auch mit den Melodien zu tun, ich bild mir das wahrscheinlich ein, aber ich hoer hier ueber weite Strecken (Celia, West Coast Ghost), Stuecke aus der Melodie von Weird Nightmare… was ja vielleicht die fruehe Mingus Komposition ist, auf der die verschiedenen Einfluesse am besten zusammenfanden, Neue Musik + Alte Filme von der Stimmung her… hat vielleicht einfach mit bestimmten charakteristischen Intervallen zu tun…
Danke für Deine Eindrücke …. es sind oft Stimmungen welche wir dann mit „Fakten“ belegen versuchen …. in die eine oder andere Richtung ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy-tail-wind Die Band von Shepp mit Kessler … da bin ich wohl als CD-Hörer benachteiligt, aber muss den Shepp-Faden mal in Ruhe anschauen und danach etwas Discogs browsen
da bist du nicht benachteiligt, beide volumes von PARISIAN CONCERT, wie auch die von LIVE AT THE TOTEM, sind bei fd/impro bzw. marge auf cd erschienen. und das späte duo-album auf archieball.
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Komplett widersprechen kann ich Gypsy nicht, wenn er im Tuba-Thread schreibt dass es schon manchmal angestrengt klingt wenn Draper mit dem Riesending soliert. Mit Ausnahme von Coltrane und DeBrest am Bass kenne ich da auch sonst keine Beteiligten, aber trotzdem mag ich das Album. Zudem gehört ein gehöriges Maß an Chuzpe dazu mit so einem Instrument Leader-Alben aufzunehmen.
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gypsy-tail-wind
redbeansandrice
gypsy-tail-windCharlie Christian
Heute feiern Rick Laird, Eraldo Volonté, Wyatt Ruther, Chris Biscoe, Bill Mays, Don Goldie, Vinnie Colaiuta. Die beiden Volonté-Reissues auf Schema müsste ich tatsächlich wieder mal anhören!und Siegfried Kessler, vorgarten hat gestern schon vorgefeiert… Volonte war auch mein erster Impuls, als ich die Liste des Tages sah, Don Goldie hatt ich allerdings uebersehen, David Gilmore ginge noch, Art Simmons, Gene Schroeder…
Habe vorhin nur eine Minute in den AAJ-Kalender geguckt, nicht so gründlich wie die letzten Tage … Schroeder habe ich übersehen, aber Kessler und Simmons fehlen dort tatsächlich! Die Band von Shepp mit Kessler … da bin ich wohl als CD-Hörer benachteiligt, aber muss den Shepp-Faden mal in Ruhe anschauen und danach etwas Discogs browsen
auf der West Coast Jazz Liste verschickt jemand taeglich die Geburtstage, urspruenglich war das ein Ron Hearn, der die ziemlich ausfuehrliche Liste erstellt hat, aber der ist leider verstorben, das ist jetzt so ein Gedaechtnisding… Insgesamt 48 Leute stehen da fuer heute, zuszetzlich zu den 41 bei AAJ genannten auch noch June Tyson, Art Lande, Steve Cardenas… gibt schon echt viele Jazzmusiker
Charles Mingus – The ClownGibt es schonere Arten „Happy Birthday Wade Legge“ zu sagen? Wohl kaum, ausser dass ich einen Tag zu spaet bin… bzw: mir fehlt der Ueberblick, aber ich hatte ihn hier ueberhaupt auf dem Schirm… und das Album ist natuerlich super, ein paar echte Mingus Klassiker wie Reincarnation of a Lovebird und Haitian Fightsong… das ist ja ziemlich parallel mit East Coasting, und wahrscheinlich kann man argumentieren, dass hiermit ein anderer Teil von Mingus Sprache zum ersten Mal richtig sass? Das wer so meine Denkrichtung, aber vorher muesst ich Pithecanthropus und die Bohemia Aufnahmen nochmal hoeren…
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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