Ich höre gerade … Jazz!

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  • #11353593  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    wg New Orleans und Dixieland: ich hoer auch gerne Sachen aus New Orleans aus den 50ern, zB das Southland Label von Joe Mares – allein schon weil, die Klangqualitaet den EInstieg ein bisschen erleichtert, Namen wie Harry Shields, Armand Hug, Raymond Burke, gibt zB diese Compilation „Clarinet New Orleans Style“ auf Spotify

    Kid Ory: ja, der erste Track ist die erste Aufnahme einer schwarzen Jazzband, soweit man weiss. Die weiteren Ory Tracks sind dann aus den 40ern

    in der Central Avenue Box bin ich inzwischen bei Track 15, Art Tatum mit Lloyd Resse an der Trompete, und damit in der Swingaera… ab der zweiten CD kommen dann auch noch Bebop und frueher R&B dazu… der wichtigste Grund das hier zu bestellen war, dass nur hier beide Buddy Collette Tracks von 1948 mit CT zu hoeren sind (und auf der Original 78 – von der es im Internet keine Spur gibt… es heisst ja immer, Dolphins of Hollywood haette den Kuenstlern nichts gezahlt, und das ist auch nicht schoen… aber so komplett wie die Platten des Labels verschwunden sind, kann es nicht das ganz grosse Geschaeft gewesen sein). Ist jedenfalls eine schoen gemachte Box mit vier CDs, ueberwiegend Musik, die man erstma finden muss… und das Booklet ist huebsch…

    Ob man das Buch braucht, da bin ich mir nicht so sicher: Anders als bei Isoardis Tapscott Projekten, stehen hier ja die Oral Histories, auf denen das Buch basiert, alle oder fast alle online. Und eine editorische Meisterleistung ist es nicht (sind die anderen auch nicht), sondern einfach eine oral history nach der anderen – wobei ein bisschen gekuerzt wurde, und es ein paar ueberleitende Texte gibt… aber ist jetzt zB nicht so, dass mal alles zu Alma Hightower gesammelt worden waer, und alles zur Cee Pee Johnsons Band oder… So eine Struktur muss ja gar nicht perfekt ein, aber sie hilft schon viel, damit man ein Buch kriegt, dass so lesbar ist wie Swing To Bop… So hat man die Jugenderinnerungen von Coney Woodman, und dann im naechsten Kapitel die von William Woodman, und dann die von Britt Woodman… und da die Jungs mit den selben Eltern im selben aufwuchsen, in der selbern Schuelerband spielten, wiederholt es sich halt schon etwas… und in einem anderen Kapitel kommt dann vielleicht jemand, der 500m weiter gewohnt hat, aber zum Glueck kurz nach der Einschulung William Woodman kennenlernte, so dass auch die Biografie zumindest im relevanten Zeitraum parallel verlief… wie auch immer, ich dachte, ich les so viel von dem Zeug online, dass ich das Buch endlich mal kaufen muss… wobei ich zur Unterstuetzung wohl lieber das neue gekauft haette

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    #11353597  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Vier Sessions mit Giorgio Gaslini – Musik, die etwas mit Theater oder Masken zu tun hat, wie der Titel nahelegt. Los geht es mit „Scene della Commedia dell’arte“, vier Stücke, vom März 1991 mit Roberto Ottaviano (as, ss), Claudio Fasoli (ts, ss), Bruno Tommaso (b) und Giampiero Prina (d); dann folgt „Masquerade (Hommage à Jean Genet)“ vom März 1990 mit Claudio Allifranchini (as, fl), Giancarlo Porro (ts, ts), Luca Gusella (vib), Bruno Nidasio (vla), Attilio Zanchi (b) und Prina (b). In „African Masks“ (wieder vier Stücke) ist dann eine grössere Band mit Horn, Tuba, Oboe, Fagott, ein paar Streichern usw. zu hören, auch dabei sind Pino Minafra, Eugenio Colombo, Gianluigi Trovesi, Tommaso und Fulvio Maras (September 1990); den Abschluss macht dann das Italian Instabile Orchestra mit drei Stücken (knapp 20 Min), die unter der Überschrift „Pierrot Solaire“ stehen. Die gerade genannten sind alle wieder dabei, und der Rest der irren Truppe auch, inkl. Giancarlo Schiaffini und Mario Schiano. Diese letzte Aufnahme liess mich überhaupt neugierig werden, denn ein fünf Minuten kürzeres einzelnes Stück namens „Pierrot Solaire“ ist auf Live in Noci and Rive de Gier enthalten, dem Debut des Instabile Orchestra.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11353611  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    redbeansandricewg New Orleans und Dixieland: ich hoer auch gerne Sachen aus New Orleans aus den 50ern, zB das Southland Label von Joe Mares – allein schon weil, die Klangqualitaet den EInstieg ein bisschen erleichtert, Namen wie Harry Shields, Armand Hug, Raymond Burke, gibt zB diese Compilation „Clarinet New Orleans Style“ auf Spotify
    Kid Ory: ja, der erste Track ist die erste Aufnahme einer schwarzen Jazzband, soweit man weiss. Die weiteren Ory Tracks sind dann aus den 40ern
    in der Central Avenue Box bin ich inzwischen bei Track 15, Art Tatum mit Lloyd Resse an der Trompete, und damit in der Swingaera… ab der zweiten CD kommen dann auch noch Bebop und frueher R&B dazu… der wichtigste Grund das hier zu bestellen war, dass nur hier beide Buddy Collette Tracks von 1948 mit CT zu hoeren sind (und auf der Original 78 – von der es im Internet keine Spur gibt… es heisst ja immer, Dolphins of Hollywood haette den Kuenstlern nichts gezahlt, und das ist auch nicht schoen… aber so komplett wie die Platten des Labels verschwunden sind, kann es nicht das ganz grosse Geschaeft gewesen sein). Ist jedenfalls eine schoen gemachte Box mit vier CDs, ueberwiegend Musik, die man erstma finden muss… und das Booklet ist huebsch…
    Ob man das Buch braucht, da bin ich mir nicht so sicher: Anders als bei Isoardis Tapscott Projekten, stehen hier ja die Oral Histories, auf denen das Buch basiert, alle oder fast alle online. Und eine editorische Meisterleistung ist es nicht (sind die anderen auch nicht), sondern einfach eine oral history nach der anderen – wobei ein bisschen gekuerzt wurde, und es ein paar ueberleitende Texte gibt… aber ist jetzt zB nicht so, dass mal alles zu Alma Hightower gesammelt worden waer, und alles zur Cee Pee Johnsons Band oder… So eine Struktur muss ja gar nicht perfekt ein, aber sie hilft schon viel, damit man ein Buch kriegt, dass so lesbar ist wie Swing To Bop… So hat man die Jugenderinnerungen von Coney Woodman, und dann im naechsten Kapitel die von William Woodman, und dann die von Britt Woodman… und da die Jungs mit den selben Eltern im selben aufwuchsen, in der selbern Schuelerband spielten, wiederholt es sich halt schon etwas… und in einem anderen Kapitel kommt dann vielleicht jemand, der 500m weiter gewohnt hat, aber zum Glueck kurz nach der Einschulung William Woodman kennenlernte, so dass auch die Biografie zumindest im relevanten Zeitraum parallel verlief… wie auch immer, ich dachte, ich les so viel von dem Zeug online, dass ich das Buch endlich mal kaufen muss… wobei ich zur Unterstuetzung wohl lieber das neue gekauft haette

    Danke, nach der Box hatte ich schon ein paar Male geguckt, aber bisher noch kein passendes Angebot gefunden …

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    #11353633  | PERMALINK

    asdfjkloe

    Registriert seit: 07.07.2006

    Beiträge: 6,894

    Phillip Dornbuschs Projektor – Reflex

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    #11353639  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    gypsy-tail-wind
    Danke, nach der Box hatte ich schon ein paar Male geguckt, aber bisher noch kein passendes Angebot gefunden …

    da hatte ich in der Tat am Wochenende Glueck (25 Euro beim Marktplatz von „Bertelsmann Online“, dem „hollaendischen amazon“, wo wohl nicht so viele suchen… gebraucht aber in prima Zustand). Bin inzwischen auf CD2, gerade laeuft „The Honeydripper“

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    #11353661  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777

    @gypsy-tail-wind, @redbeansandrice

    Danke für den Dixieland-Exkurs, da stehe ich noch am Anfang. Und ja, man merkt das Alter der Aufnahmen dann doch hin und wieder, aber das hat halt dann auch seinen eigenen Charme. Von Freeman habe ich die hier, Condon ist da auch vertreten und viele andere Namen auch die ich bis dahin nicht kannte. Und ja, kann man von Avid halten was man will, aber zum Einstieg finde ich diese Dinger nicht verkehrt, die hier hat zum Beispiel auch Spaß gemacht. Heute stehen noch entsprechende Compilations von Buck Clayton und Joe Bushkin an.

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    #11353729  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    Die spielten in allerlei Kombinationen immer wieder zusammen … die Freeman-Aufnahmen (auf der Avid) würde ich eher dem Swing zurechnen, Clayton sowieso (der hatte seinen ersten grossen Job bei Count Basie) und Bushkin auch (wobei der – wie Bobby Hackett und andere – auch seichteres Zeug machte … aber auch bei tollen Aufnahmen von Lee Wiley mitspielt, die bei Condon auch hie und da auftaucht). Warum sollten die sich in den Fünfzigern auch noch um strikte Genre-Abgrenzungen scheren, wenn sie keine Lust drauf hatten (oder Gig das nicht verlangte) … die weissen College Kid (Steve Lacy!) mochten noch strikten Dixieland spielen (Herbie Nichols hatte mit solchen siebtklassigen Pickeljungs-Bands seine letzten Gigs) … je nach Club, wo die engagiert wurden, waren die Vorgaben oder Erwartungen vermutlich schon recht strikt, aber jemanden wie Freeman finde ich echt nicht so leicht zuzuordnen … a propos Clubs, Eddie Condon gründete ja einfach seinen eigenen, und dort spielten sie dann alle. Seine Jam-Sessions-Reihe aus der Town Hall (12 Volumen, 10 Doppel-CDs, Vol. 11 ist eine Tripel und Vol. 12 dann eine einzelne) sind auch sehr schön … die Condon-Studio-Sessions aus den Vierzigern und der ersten Hälfte der Fünfziger sind überhaupt erstklassig (genau genommen geht es 1938 mit zwei Commodore-Sessions los und endet erst ca. 20 Jahre später mit „Tiger Rag and All That Jazz“, das für World Pacific aufgenommen wurde). Condon blieb noch länger aktiv, aber die Sachen aus den Vierzigern sind wohl schon sein „purple patch“.

    Hier läuft was vom Rand:

    Auf CD 1 gibt es die Band in der 2001er-Version (Joseph Bowie, Kimm Clarke, Kahil El Zabar, Alex Harding, Adam Klipple und Tobias Ralph) mit einem Set aus dem Muziek-O-Droom in Hasselt (ein Stück stammt aus dem Jazz Club Hannover, beides vom Oktober 2001), auf CD 2 dann das Konzert vom Juni 2001 in Moers mit Big Band, u.a. mit Gary Valente, Howard Johnson und Oliver Lake (und natürlich weiterhin mit Kim Clarke am Bass, Keyboarder Adam Klipple ist auch dabei, zudem Gitarrist Bill Bickford, der früher mal zu Defunkt gehörte).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11353735  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    wirklich ein sehr schönes album. großes harmonisches gespür, sehr kompletter ansatz, schöner touch, der durch die kristalline aufnahme von jim anderson (muss man mögen) sehr präsent wird. das ist 1991, mit 54 jahren, ihr leader-debüt.

    hope ist in los angeles aufgewachsen, wo sie 1958 elmo kennen gelernt hat (im celebrity club, in begleitung von sonny rollins), mit dem sie über umwege nach new york gegangen ist. vielleicht ist @redbeansandrice und @thelonica in ihren chuck-thompson-recherchen mal der (geburts-)name beth rosemond begegnet? geboren 1936, nachbarin von eric dolphy, hörte und sah dort das max roach quintett proben, erhielt bei der gelegenheit unterricht bei richie powell, wurde früh von vi redd und teddy edwards engagiert, spielte in johnny otis‘ band im oasis club.

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    #11353771  | PERMALINK

    zissou

    Registriert seit: 08.03.2015

    Beiträge: 1,384

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    #11353773  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,509

    vorgarten wirklich ein sehr schönes album. großes harmonisches gespür, sehr kompletter ansatz, schöner touch, der durch die kristalline aufnahme von jim anderson (muss man mögen) sehr präsent wird ….

    Ja wir mögen das  ;-) ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11353799  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,509

    Präferiere die Trio Aufnahme, aber dies wahrlich auch nicht übel  …. :

    https://ethaniverson.com/interview-with-bertha-hope/

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11353833  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    danke für den link zum interview, hatte ich nicht mitgekriegt. aktuell ist das album auf minor music zu mir unterwegs, aber das sextett sieht in der tat auch sehr gut aus. und das frank-lowe-album brauche ich natürlich auch.

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    #11353841  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    joel ross‘ blue-note-debüt von 2019, auch sehr schön, gut arrangiert, da kommen sich klavier und vibrafon wirklich nie in die quere. manches ist mir kompositorisch ohne biss zu kompliziert, anderes funktioniert toll und sehr emotional. großes talent.

    --

    #11353843  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777


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    #11353845  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    Eine Sanders-Hommage von Howard Johnson (Barisax, zweimal auch Bassklarinette und auf einem Stück Kornett und Flügelhorn) mit ein paar Bleichgesichtern und, äh, zwei „exotischen“ Percussionisten, 1994 in Hamburg aufgenommen … sagte mir bis vor ein paar Tagen nichts, heute via Discogs gekriegt – ist ganz schön, aber vom ersten Eindruck her schon v.a., um Johnson ausgiebig in einem wirklich schönen Kontext am Barisax zu hören (beim Moers-Set der Defunkt Big Band, das nur 40 Minuten kurz ist auf der CD, hat er auch einen sehr schönen Moment). Die anderen sind: Sarah Seidel (voc, fl, alto fl), Johannes Georg Bahlmann (p), Sabine Worthmann (b, voc), Wolff Reichert (d, winchimes), Dumisani Mabaso (african perc) und Kojo Samuels (cga, african perc, auf einem Stück as). Johnson singt mit Sedidel und Worthmann die Backing Vocals, die bei sowas natürlich nicht fehlen dürfen. (Genre: ganz klar „spiritual jazz“ – auch wenn der „spirit(ual)“-Gehalt mglw. fraglich ist … there we go again.)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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