Heavy Metal

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  • #5655677  | PERMALINK

    brosche

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    Iced Earth The Glorious Burden

    Nach dem doch eher mittelmäßigen Horror Show Album hat Schaffer aufgeräumt, den Sänger und das Label gewechselt. In der Presse wurde das Album schon vor 3 Monaten als großer Wurf angekündigt (Kühnemund, Rock Hard), ob die Fangemeinde allerdings das Fehlen von The Glorious Martin Barlow verschmerzen kann? Das schwere Erbe muß nun Tim Owens aka The Ripper antreten, der bei Priest nach Halfords Einstieg nicht mehr gebraucht wird, das Album allerdings schon vorher einsang und nun festes Mitglied bei Iced Earth werden soll.

    Ein patenterer Sänger dürfte in der Szene aktuell schwer zu finden sein, daran läßt schon der Opener Declaration day keinen Zweifel. Owens klingt in den hohen Tonlagen wie ein junger energischer Halford, ohne den Bandsound allzuweit in die Nähe von Judas Priest zu rücken. Ein gelungenes Stück, das die Stärken der letzten Alben (harte Gitarrenriffs, eingängige Strophe und Refrain) perfekt auf den Punkt bringt. Daran anknüpfen können noch The Reckoning, Valley Forge und Attila, Waterloo welche zwei die Maideneinflüsse im Sound von Iced Earth wieder richtig zum Tragen bringen, sich aber auch etwas ähneln. Prunkstuck des Album bleibt die halbstündige Ghettysburg Trilogie (The devil to pay, Hold at all costs, High water mark), die die Prager Philharmoniker begleiten Star sprangled Banner und diverse Traditionals einbindet und wohl mit zum stärksten zählt was je unter dem Namen Iced Earth aufgenommen wurde. Schaffers Zusammenarbeit mit Kürsch von Blind Guardian zum Demons & Wizards Projekt ist nicht folgenlos geblieben, besonders der Refrain zu Hold at all costs erinnert deutlich an die Krefelder. Trotz diverser neuer und wieder stärker zu Tage tretender Einflüsse, den Streicherarrangements und Owens Gesang kommt zu keiner Zeit Zweifel auf, das es sich nicht um ein Iced Earth Album handeln könnte.

    Man möchte schon fast von einem frühen Anwärter auf das Metal Album des Jahres sprechen, Barlow vermisse ich zu keiner Minute, wenn da nicht noch der ein oder andere Ausrutscher wäre. Red Baron/Blue Max fällt gegenüber den anderen Songs eher als Füller auf, Hollow Man bleibt zu seicht und selbst ein Tim Owens kann beispielsweise bei Schaffers Statement zum 11.09. nichts mehr retten. When the eagle cries (allein der Titel…) paart üble Bushrethorik mit Balladenschwulst aus dem Baukasten für Anfänger. Ein Ärgernis das insbesondere Ghettysburg einen bitteren Beigeschmack verleiht. Trotzdem möchte ich mir dadurch nicht den Appetit verderben lassen und halte das Album mit Einschränkung für empfehlenswert.

    Überflüssig ist die DCD Special Edition, die mit dem zusätzlichen Star sprangled banner nur den Ärger über den Patriotismus von When the … verstärkt, welches in einer kaum besseren zweiten unplugged Version vertreten ist. Dann wäre da noch der uninspirierte B-Seiten Song Greenface, den Mehrpreis kann man sich wirklich sparen!

    Zum Schluß noch ein paar Sternchen geschmissen:

    Iced Earth ****1/2
    Night of the Stormrider ***1/2
    Burnt Offerings ***
    Dark Saga ****
    Something Wicked ****
    Horror Show **1/2
    The Glorious Burden ****

    --

    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
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    #5655679  | PERMALINK

    brosche

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    EXODUS Tempo of the damned

    Die Bay Area Radaubrüder sind zurück und schlagen sich wacker.

    Damit konnte man vor 18 Monaten kaum noch rechnen. Ausgerechnet nach dem überraschenden Tod von Sänger Paul Baloff (Schlaganfall!) veröffentlichen Exodus doch noch ein Studioalbum. Die Ex-Band von Metallica Promi Kirk Hammett, deren Debut Bonded by Blood ohne Zweifel zu den 10 (wenn nicht gar 5) wichtigsten Thrash Metal Outputs der 80er gezählt werden darf, hat mit Steve Souza den eigentlichen Exodus Shouter zurückgeholt. Souza „sang“ bis auf das Debut alle weiteren 4 Studiooutputs der Band ein, stand aber immer etwas im Schatten von Baloff. Anfang der 90er ging die Ära von Exodus zunächst ihrem Ende entgegen, trotz oder gerade mit ergattern eines Major Deals bei Capitol. 1997 folgte ein zaghafter Comebackversuch mit Baloff und der Veröffentlichung eines (sehr guten) Live Albums. Dabei sollte es bis heute bleiben und auch wenn die Band nur einen wirklichen Klassiker aufweisen kann möchte man doch als alter Thrashfan Purzelbäume schlagen. Durchgängig hohes Niveau konnte kaum eine Veröffentlichung aufweisen, aber alle hatten eindeutige Höhepunkte, für die man die Alben auch heute noch gerne aus dem Schrank zieht.

    Die Erwartungen sind also bei den ersten Tönen von Scar sprangled banner nicht gering und werden erfüllt. Zum einen ist der plakative Text nach der Patriotensülze von Iced Earth die reinste Wohltat zum anderen wird sofort klar, das die Band ihren Sound bewahrt hat. Die Gitarren schreddern in schönster Bay Area Thrash Manier, dies zeitgemäß druckvoll und hierdurch wird klar, das die Verpflichtung des angesagten Metal Produzenten Andy Sneap und die anscheinend damit einhergehende Etatkürzung des Covers vollauf rechtfertigt ist. ;) War is my shepherd legt sogar noch Briketts an Stakkatoriffing, Geschwindigkeit und Gegröhle nach. Fast so gut wie der Titeltrack des 88er Output Fabulous Disaster. Danach lassen es Exodus auch mal wieder gemächlicher angehen und schwingen die Midtempokeule. Ein wenig zu oft, denn Sealed with a fist und Throwing down sind zwar passable Stampfer, können die Aufmerksamkeit jedoch nicht bis zum jeweiligen Ende fesseln und erinnern eher an Überbleibsel von Force of habit . Für Shroud of Urine begibt sich Souza auf das Krächzniveau der Black Metal Gilde zusammen mit dem unchristlichen Text wohl eine Remineszenz an die Black Metal Zunft. Not my cup of tea. Schön das man diese kleinen Schwachpunkte durch einen herausragende Groover wie Forward march und den kultigen Uralt Demotrack Impaler ausgeglichen werden können.

    Von der Fachpresse wurde Tempo of the damned mehr als wohlwollend aufgenommen, wenn ich mir nach diesen Reviews doch etwas mehr erwartet habe ,und zwischendurch das titelgebende Tempo vermisse, kann man zufrieden sein. Vielleicht nimmt das Old School Thrash Revival durch dieses Album weiter an Fahrt auf. Für das nächste Album und das Comeback von Death Angel würde ich mir aber etwas mehr durchgängige Klasse wünschen.

    *** 1/2

    Bonded by blood * * * * *
    Pleashures of the flesh * * * 1/2
    Fabulous Disaster * * * *
    Impact is imminent * * * 1/2
    Force of habit * * *

    --

    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #5655681  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Originally posted by Brosche@16 Feb 2004, 11:03
    Ausgerechnet nach dem überraschenden Tod von Sänger Paul Baloff (Schlaganfall!) veröffentlichen Exodus doch noch ein Studioalbum.

    Scheiße, hatte ich gar nicht mitbekommen. Fand ihn eigentlich besser als Souza.

    „Bonded by Blood“ ist natürlich ein Hammer. Außerdem habe ich nur noch die „Force of Habit“ und die ist eher na ja (**1/2) (ach so und die „Another Lesson in Violence“!).

    --

    #5655683  | PERMALINK

    brosche

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,981

    Force.. hat mit Sicherheit seine Längen, einige gute Stücke sind aber auch dort zu finden (Architect of pain höre ich heute noch ganz gern) und die Scheibe hat einen dermaßen fetten Sound, das sie schon fast wieder überproduziert ist. Sicherlich ihre schwächstes Album und gleichzeitig ein absolut typisches für diese Dekade.

    --

    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #5655685  | PERMALINK

    dr-nihil

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    „Architect of Pain“ war auch immer das Stück, das die Platte für mich hörenswert machte, aber irgendwann ging mir auch das auf die Nerven. Nö, das Album mag ich nicht.

    --

    #5655687  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    @brosche und Co.

    Was von Fates Warning würdet ihr em ehesten empfehlen?

    --

    #5655689  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

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    @Nihil:
    Ich kenne nur die „Parallels“. Fand ich damals ganz ok (dein Lieblingssänger von Dream Theater singt Background ;) ).

    --

    #5655691  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Originally posted by Dominick Birdsey@27 Mar 2004, 00:59
    @Nihil:
    Ich kenne nur die „Parallels“. Fand ich damals ganz ok (dein Lieblingssänger von Dream Theater singt Background ;) ).

    Mich interessieren vor allem die ersten drei Alben von Fates Warning noch mit anderem Sänger. Was ich von den späten hier und da mal hörte, hat mich nie wirklich begeistert.
    Welchen DT-Sänger meinst du jetzt? Find beide nicht so toll, wobei der erste nichts versaut (nein, LaBrie auch nicht wirklich, aber manchmal geht er mir ein wenig auf die Eier…, einfach zu glatt-perfekt).

    --

    #5655693  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

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    Da du dich immer für die erste Dream Theater aussprichst, war mit Lieblingssänger natürlich LaBrie gemeint. ;)

    --

    #5655695  | PERMALINK

    dr-nihil

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    Originally posted by Dominick Birdsey@27 Mar 2004, 01:08
    Da du dich immer für die erste Dream Theater aussprichst,

    Mach ich das?

    JA! JA! JA!

    Dream Theater – When Dream and Day Unite

    Kaufen! Oder wenn schon erledigt, nochmal anhören!!! ;)

    Ich behaupte ja, das was man gemeinhin als Prog bezeichnet (halt dieses mehr oder weniger maßlose Rumgedudel), fand erst viele Jahre später, nach den großen Erfolgen, ihren großartigen Höhepunkt im Metal. Mit dem DT-Debüt und natürlich den genialen (hier neige ich dazu wirklich zu meinen: genial) Psychotic Waltz (deren „Into the Everflow“ ich allerdings immer noch nicht erwischt habe – unter 20 Euro scheint das auch schwer zu werden). Ob Fates Warning irgendwo in der Nähe dieser Werke auch einen Platz hat, würde ich nun gerne herausfinden.

    --

    #5655697  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

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    Originally posted by DR.Nihil@27 Mar 2004, 01:17
    Psychotic Waltz (deren „Into the Everflow“ ich allerdings immer noch nicht erwischt habe – unter 20 Euro scheint das auch schwer zu werden).

    Verdammt. Habe Psychotic Waltz genauso verkauft wie die Fates Warning.

    --

    #5655699  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Originally posted by Dominick Birdsey@27 Mar 2004, 01:19
    Verdammt. Habe Psychotic Waltz genauso verkauft wie die Fates Warning.

    :hau :hau

    Und Dream Theater behalten?

    --

    #5655701  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Habe eben gelesen, nachdem im März „A Social Grace“ (vermutlich bestes Metal-Album aller Zeiten!) und „Mosquito“ (****) auf einer Doppel-CD wiederveröffentlicht wurden, soll im April das gleiche mit „Into the Everflow“ (ich vermute auf dem Niveau des Debüts) und „Bleeding“ (***, schwächstes Psychotic Waltz-Album) geschehen. :) :) :)
    Na ja, zweimal brauche ich die „Bleeding“ nicht. Will mir die dann jemand billig abkaufen (gerne mit sämtlichen anderen Studioalben gebrannt)?

    --

    #5655703  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

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    Originally posted by DR.Nihil@27 Mar 2004, 01:27
    :hau :hau

    Und Dream Theater behalten?

    Mea culpa. :rolleyes:

    --

    #5655705  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

    @ doppelt-kollege nihil

    Nochmal zurück zu Fates Warning: Du interessierst Dich ja für deren ersten 3 Platten!?

    Ihre 4. war die „No exit“, die gehört eigentlich in diese „Reihe“ noch dazu.
    Also diese und die vorherige, „Awaken the guardian“, hielte ich für Dich empfehlenswert.

    Im Übrigen sehe ich ebenso den Bezug zu den von Dir favorisierten „Psychotic Waltz“.

    --

    Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
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